Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit te als wir, die wir diese Hertzwarheitengäntzlich liegen liesen. (§. 15.) Jch dencke aber, wem an einer Demüthigung (*) vor GOtt (*) Die Herrnhuter sind gantz besondere
Busprediger. Sie halten bekantlich auf die Buse sogar nichts, (siehe den er- sten Theil) daß sie auch das Wort nicht hören mögen. Ja sie geben nicht zu, daß es eine eigentliche Sünde gebe, auser den Unglauben. Allein wer ihnen zei- get, daß sie Aergernisse geben, der ist bus- fällig; der beleidigt sie über alle massen, und handelt ärger, als wann er den lieben GOtt gelästert hätte. Ja sie sagen ihm deutlich, er begehe eine der Sünde in den H. Geist, nicht unähnliche Bosheit. Unfug (lerna Z.) s. 11. das ist nun die erste Buspredig. Wann sie damit fertig sind, so soll dann der Bösewicht und Schelm (dann so nennet Zinzendorf seine Gegner) sogleich sterben, es koste was es wolle. Und darzu soll ihnen der Heiland auf der Stelle die Hand bieten, der soll ihn töd- ten. Sie führen dabei trautige Mordge- schichte an, wo die Gemeine solche Exem- pel statuiret habe. Stirbt aber ein Geg- ner im Frieden; so heiset es doch der Zorn GOttes habe ihn geschlachtet, wie den Judas, weil er gegen die Brüder ge- schric- Herrnhuterey in ihrer Schalkheit te als wir, die wir dieſe Hertzwarheitengaͤntzlich liegen lieſen. (§. 15.) Jch dencke aber, wem an einer Demuͤthigung (*) vor GOtt (*) Die Herrnhuter ſind gantz beſondere
Busprediger. Sie halten bekantlich auf die Buſe ſogar nichts, (ſiehe den er- ſten Theil) daß ſie auch das Wort nicht hoͤren moͤgen. Ja ſie geben nicht zu, daß es eine eigentliche Suͤnde gebe, auſer den Unglauben. Allein wer ihnen zei- get, daß ſie Aergerniſſe geben, der iſt bus- faͤllig; der beleidigt ſie uͤber alle maſſen, und handelt aͤrger, als wann er den lieben GOtt gelaͤſtert haͤtte. Ja ſie ſagen ihm deutlich, er begehe eine der Suͤnde in den H. Geiſt, nicht unaͤhnliche Bosheit. Unfug (lerna Z.) ſ. 11. das iſt nun die erſte Buspredig. Wann ſie damit fertig ſind, ſo ſoll dann der Boͤſewicht und Schelm (dann ſo nennet Zinzendorf ſeine Gegner) ſogleich ſterben, es koſte was es wolle. Und darzu ſoll ihnen der Heiland auf der Stelle die Hand bieten, der ſoll ihn toͤd- ten. Sie fuͤhren dabei trautige Mordge- ſchichte an, wo die Gemeine ſolche Exem- pel ſtatuiret habe. Stirbt aber ein Geg- ner im Frieden; ſo heiſet es doch der Zorn GOttes habe ihn geſchlachtet, wie den Judas, weil er gegen die Bruͤder ge- ſchric- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0262" n="246"/><fw place="top" type="header">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</fw><lb/><hi rendition="#fr">te als wir, die wir dieſe Hertzwarheiten<lb/> gaͤntzlich liegen lieſen.</hi> (§. 15.) Jch dencke<lb/> aber, wem an einer Demuͤthigung <note xml:id="seg2pn_48_1" next="#seg2pn_48_2" place="foot" n="(*)">Die Herrnhuter ſind gantz beſondere<lb/><hi rendition="#fr">Busprediger.</hi> Sie halten bekantlich<lb/> auf die Buſe ſogar nichts, (ſiehe den <hi rendition="#fr">er-<lb/> ſten Theil</hi>) daß ſie auch das Wort nicht<lb/> hoͤren moͤgen. Ja ſie geben nicht zu, daß<lb/> es eine eigentliche Suͤnde gebe, auſer<lb/> den <hi rendition="#fr">Unglauben.</hi> Allein wer ihnen zei-<lb/> get, daß ſie Aergerniſſe geben, der iſt bus-<lb/> faͤllig; der beleidigt ſie uͤber alle maſſen,<lb/> und handelt aͤrger, als wann er den lieben<lb/> GOtt gelaͤſtert haͤtte. Ja ſie ſagen ihm<lb/> deutlich, er begehe <hi rendition="#fr">eine der Suͤnde in den<lb/> H. Geiſt, nicht unaͤhnliche</hi> Bosheit.<lb/><hi rendition="#fr">Unfug</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lerna Z.</hi></hi>) ſ. 11. das iſt nun die erſte<lb/> Buspredig. Wann ſie damit fertig ſind,<lb/> ſo ſoll dann der Boͤſewicht und <hi rendition="#fr">Schelm</hi><lb/> (dann ſo nennet Zinzendorf ſeine Gegner)<lb/> ſogleich ſterben, es koſte was es wolle.<lb/> Und darzu ſoll ihnen der Heiland auf der<lb/> Stelle die Hand bieten, der ſoll ihn toͤd-<lb/> ten. Sie fuͤhren dabei trautige Mordge-<lb/> ſchichte an, wo die Gemeine ſolche Exem-<lb/> pel ſtatuiret habe. Stirbt aber ein Geg-<lb/> ner im Frieden; ſo heiſet es doch der Zorn<lb/> GOttes habe ihn geſchlachtet, wie den<lb/> Judas, weil er gegen die Bruͤder ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchric-</fw></note> vor<lb/> <fw place="bottom" type="catch">GOtt</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0262]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
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gaͤntzlich liegen lieſen. (§. 15.) Jch dencke
aber, wem an einer Demuͤthigung (*) vor
GOtt
(*) Die Herrnhuter ſind gantz beſondere
Busprediger. Sie halten bekantlich
auf die Buſe ſogar nichts, (ſiehe den er-
ſten Theil) daß ſie auch das Wort nicht
hoͤren moͤgen. Ja ſie geben nicht zu, daß
es eine eigentliche Suͤnde gebe, auſer
den Unglauben. Allein wer ihnen zei-
get, daß ſie Aergerniſſe geben, der iſt bus-
faͤllig; der beleidigt ſie uͤber alle maſſen,
und handelt aͤrger, als wann er den lieben
GOtt gelaͤſtert haͤtte. Ja ſie ſagen ihm
deutlich, er begehe eine der Suͤnde in den
H. Geiſt, nicht unaͤhnliche Bosheit.
Unfug (lerna Z.) ſ. 11. das iſt nun die erſte
Buspredig. Wann ſie damit fertig ſind,
ſo ſoll dann der Boͤſewicht und Schelm
(dann ſo nennet Zinzendorf ſeine Gegner)
ſogleich ſterben, es koſte was es wolle.
Und darzu ſoll ihnen der Heiland auf der
Stelle die Hand bieten, der ſoll ihn toͤd-
ten. Sie fuͤhren dabei trautige Mordge-
ſchichte an, wo die Gemeine ſolche Exem-
pel ſtatuiret habe. Stirbt aber ein Geg-
ner im Frieden; ſo heiſet es doch der Zorn
GOttes habe ihn geſchlachtet, wie den
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