mers gemacht, servirt, die Tassen mit Milch, rothem Wein und Zucker auf ein Theebrett gestellt und mit beliebigem Back- werk präsentirt. Die leeren Tassen werden von Zeit zu Zeit einzeln, oder zwei zusammen auf einem Präsentirteller abge- holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem abgeräumt worden ist und die Dame des Hauses auf irgend eine Weise für Unterhaltung der Gesellschaft gesorgt hat, wird ein gedeckter Tisch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Cremes, Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübsch ge- ordnet, versehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge- stellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weise mit Tellerchen den Damen präsentirt. Das Butterbrod wird zu- letzt gegeben.
Dritte Art.
Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeservice, mit Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodsorten, Butter (ein kleines Messer daran liegend) und verschiedene Beilagen ver- sehen, woran die Gesellschaft Platz nimmt. Die Dame des Hauses, oder wenn eine Tochter da ist, so servirt diese den Thee; sie hat eine Theemaschine zur Seite und läßt die Tassen durch eine Bedienung präsentiren.
Herren- und Damen-Thees.
Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tische einzeln stehen. Die Herren gruppiren sich nach Belieben ste- hend oder sitzend. Es werden die Tassen auf einem großen Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder Rum hereingebracht und nebst dreierlei Gebackenem und But- terbrödchen zuerst bei den im Sopha sitzenden älteren Damen zu präsentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter, bis alle versorgt sind. Nachdem werden die Herren bedient. Nach dreimaligem Präsentiren, wie bei den Damenthees ge- sagt worden, werden die Tassen weggenommen. In den Pau- sen der gefellschaftlichen Spiele oder musikalischen Unterhal- tungen wird Wein, Bischof oder Cardinal, auch Eis gereicht, so auch gleich in der ersten Pause ein Obstkuchen, wie die
Herren- und Damen-Thees.
mers gemacht, ſervirt, die Taſſen mit Milch, rothem Wein und Zucker auf ein Theebrett geſtellt und mit beliebigem Back- werk präſentirt. Die leeren Taſſen werden von Zeit zu Zeit einzeln, oder zwei zuſammen auf einem Präſentirteller abge- holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem abgeräumt worden iſt und die Dame des Hauſes auf irgend eine Weiſe für Unterhaltung der Geſellſchaft geſorgt hat, wird ein gedeckter Tiſch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Crêmes, Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübſch ge- ordnet, verſehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge- ſtellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weiſe mit Tellerchen den Damen präſentirt. Das Butterbrod wird zu- letzt gegeben.
Dritte Art.
Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeſervice, mit Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodſorten, Butter (ein kleines Meſſer daran liegend) und verſchiedene Beilagen ver- ſehen, woran die Geſellſchaft Platz nimmt. Die Dame des Hauſes, oder wenn eine Tochter da iſt, ſo ſervirt dieſe den Thee; ſie hat eine Theemaſchine zur Seite und läßt die Taſſen durch eine Bedienung präſentiren.
Herren- und Damen-Thees.
Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tiſche einzeln ſtehen. Die Herren gruppiren ſich nach Belieben ſte- hend oder ſitzend. Es werden die Taſſen auf einem großen Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder Rum hereingebracht und nebſt dreierlei Gebackenem und But- terbrödchen zuerſt bei den im Sopha ſitzenden älteren Damen zu präſentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter, bis alle verſorgt ſind. Nachdem werden die Herren bedient. Nach dreimaligem Präſentiren, wie bei den Damenthees ge- ſagt worden, werden die Taſſen weggenommen. In den Pau- ſen der gefellſchaftlichen Spiele oder muſikaliſchen Unterhal- tungen wird Wein, Biſchof oder Cardinal, auch Eis gereicht, ſo auch gleich in der erſten Pauſe ein Obſtkuchen, wie die
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Herren- und Damen-Thees.
mers gemacht, ſervirt, die Taſſen mit Milch, rothem Wein
und Zucker auf ein Theebrett geſtellt und mit beliebigem Back-
werk präſentirt. Die leeren Taſſen werden von Zeit zu Zeit
einzeln, oder zwei zuſammen auf einem Präſentirteller abge-
holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem
abgeräumt worden iſt und die Dame des Hauſes auf irgend
eine Weiſe für Unterhaltung der Geſellſchaft geſorgt hat, wird
ein gedeckter Tiſch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Crêmes,
Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübſch ge-
ordnet, verſehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge-
ſtellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weiſe mit
Tellerchen den Damen präſentirt. Das Butterbrod wird zu-
letzt gegeben.
Dritte Art.
Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeſervice, mit
Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodſorten, Butter (ein
kleines Meſſer daran liegend) und verſchiedene Beilagen ver-
ſehen, woran die Geſellſchaft Platz nimmt. Die Dame des
Hauſes, oder wenn eine Tochter da iſt, ſo ſervirt dieſe den
Thee; ſie hat eine Theemaſchine zur Seite und läßt die Taſſen
durch eine Bedienung präſentiren.
Herren- und Damen-Thees.
Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten
in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tiſche
einzeln ſtehen. Die Herren gruppiren ſich nach Belieben ſte-
hend oder ſitzend. Es werden die Taſſen auf einem großen
Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder
Rum hereingebracht und nebſt dreierlei Gebackenem und But-
terbrödchen zuerſt bei den im Sopha ſitzenden älteren Damen
zu präſentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter,
bis alle verſorgt ſind. Nachdem werden die Herren bedient.
Nach dreimaligem Präſentiren, wie bei den Damenthees ge-
ſagt worden, werden die Taſſen weggenommen. In den Pau-
ſen der gefellſchaftlichen Spiele oder muſikaliſchen Unterhal-
tungen wird Wein, Biſchof oder Cardinal, auch Eis gereicht,
ſo auch gleich in der erſten Pauſe ein Obſtkuchen, wie die
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Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/508>, abgerufen am 17.06.2024.
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