braucht getruncken, und haben ihr Alter oh- ne einigen sonderlichen Anstoß aufs Höchste bracht. Also halte ich hier ebenfals davon, wann mir erwegen: Erstlich die Substantz des Indianischen Thee-Kräutleins, so finden wir in selbigen gar einen subtilen Geist, welcher sich in einer gelind-adstringirenden angeneh- men Bitterkeit hervor thut, so die grossen Thaten die man ihme zuschreibet verrichten soll, wiewohl der Landes Arth nach eines von denen andern different ist, da ist das ordinai- re Thee. Thee du bois. Käyser-und Blu- men-Thee, des Chinesische Thee hat dun- ckel oder schwartz-grüne Blätter, und einen bittern anhaltenden Geschmack, das Japoni- sche siehet etwas Licht-grüne aus und hat einen lie blichern und anmuthigeren Geschmack, in denenselben Ländern gebrauchen sich dieses Trancks sonderlich die hohen Häupter und Herren, und halten damit denen ankommen- den Gästen das Gast-Recht, indem sie es ih- nen vor die gröste Ehre halten, wann sie auf ihren köstlichen Herdlein, das sie nebenst bey- gelegten wohl-riechenden Holtze in ihren ge- heimbtesten Zimmer haben, ihren Gästen, diesen Tranck in denen kostbahresten Geschirr, die zuweiln viel tausent Ducaten kosten, zu- richten. Derselben Lande Jnnwohnern be-
kommt
braucht getruncken, und haben ihr Alter oh- ne einigen ſonderlichen Anſtoß aufs Hoͤchſte bracht. Alſo halte ich hier ebenfals davon, wann mir erwegen: Erſtlich die Subſtantz des Indianiſchen Thee-Kraͤutleins, ſo finden wir in ſelbigen gar einen ſubtilen Geiſt, welcher ſich in einer gelind-adſtringirenden angeneh- men Bitterkeit hervor thut, ſo die groſſen Thaten die man ihme zuſchreibet verrichten ſoll, wiewohl der Landes Arth nach eines von denen andern different iſt, da iſt das ordinai- re Thee. Thee du bois. Kaͤyſer-und Blu- men-Thee, des Chineſiſche Thee hat dun- ckel oder ſchwartz-gruͤne Blaͤtter, und einen bittern anhaltenden Geſchmack, das Japoni- ſche ſiehet etwas Licht-gruͤne aus und hat einen lie blichern und anmuthigeren Geſchmack, in denenſelben Laͤndern gebrauchen ſich dieſes Trancks ſonderlich die hohen Haͤupter und Herren, und halten damit denen ankommen- den Gaͤſten das Gaſt-Recht, indem ſie es ih- nen vor die groͤſte Ehre halten, wann ſie auf ihren koͤſtlichen Herdlein, das ſie nebenſt bey- gelegten wohl-riechenden Holtze in ihren ge- heimbteſten Zimmer haben, ihren Gaͤſten, dieſen Tranck in denen koſtbahreſten Geſchirr, die zuweiln viel tauſent Ducaten koſten, zu- richten. Derſelben Lande Jnnwohnern be-
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[186/0202]
braucht getruncken, und haben ihr Alter oh-
ne einigen ſonderlichen Anſtoß aufs Hoͤchſte
bracht. Alſo halte ich hier ebenfals davon,
wann mir erwegen: Erſtlich die Subſtantz des
Indianiſchen Thee-Kraͤutleins, ſo finden wir
in ſelbigen gar einen ſubtilen Geiſt, welcher
ſich in einer gelind-adſtringirenden angeneh-
men Bitterkeit hervor thut, ſo die groſſen
Thaten die man ihme zuſchreibet verrichten
ſoll, wiewohl der Landes Arth nach eines von
denen andern different iſt, da iſt das ordinai-
re Thee. Thee du bois. Kaͤyſer-und Blu-
men-Thee, des Chineſiſche Thee hat dun-
ckel oder ſchwartz-gruͤne Blaͤtter, und einen
bittern anhaltenden Geſchmack, das Japoni-
ſche ſiehet etwas Licht-gruͤne aus und hat einen
lie blichern und anmuthigeren Geſchmack, in
denenſelben Laͤndern gebrauchen ſich dieſes
Trancks ſonderlich die hohen Haͤupter und
Herren, und halten damit denen ankommen-
den Gaͤſten das Gaſt-Recht, indem ſie es ih-
nen vor die groͤſte Ehre halten, wann ſie auf
ihren koͤſtlichen Herdlein, das ſie nebenſt bey-
gelegten wohl-riechenden Holtze in ihren ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/202>, abgerufen am 31.10.2024.
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