Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.Das erste Buch/ von den Silber Ertzen. und mach das jenige was sich zu Boden gesetzt/ trucken/ heb jedes absonderlich auff/ die-weil je eines schöner ist als das andere; weil nun der Lapis Lazuli eben eine so schöne blaue tinctur hat/ wie die Anima lunae ist/ so stehet zu erachten/ daß er gantz silberischer Eigen- schafft seyn muß/ deßgleichen geben die Wißmuhtgraupen oder Schlacken/ welche nach dem herauß schmeltzen deß Wißmuhts zuruck bleiben/ die gemeine blaue Farb/ Zaffer genannt/ welche blaue Farb ebenmässig anzeigt/ daß das Wißmuth Ertz eine unzeitige Silber Geburt sey/ und also nichts ungereimtes wäre/ fleissig nachzusinnen/ auff was Weise etwann durch Kunst und naturliche Beforderung/ dergleichen unzeitigen silberi- schen Ertzen zu besserer Maturation möcht geholffen werden/ wie ich droben davon mei- ne Gedancken wohlmeinendlich und ohnmaßgebig allbereit herauß gelassen. Sonsten stehet hier auch zubemercken/ daß das feine Silber anders nichts ist als Ende deß ersten Buchs. [Abbildung]
Das
Das erſte Buch/ von den Silber Ertzen. und mach das jenige was ſich zu Boden geſetzt/ trucken/ heb jedes abſonderlich auff/ die-weil je eines ſchoͤner iſt als das andere; weil nun der Lapis Lazuli eben eine ſo ſchoͤne blaue tinctur hat/ wie die Anima lunæ iſt/ ſo ſtehet zu erachten/ daß er gantz ſilberiſcher Eigen- ſchafft ſeyn muß/ deßgleichen geben die Wißmuhtgraupen oder Schlacken/ welche nach dem herauß ſchmeltzen deß Wißmuhts zurůck bleiben/ die gemeine blaue Farb/ Zaffer genannt/ welche blaue Farb ebenmaͤſſig anzeigt/ daß das Wißmuth Ertz eine unzeitige Silber Geburt ſey/ und alſo nichts ungereimtes waͤre/ fleiſſig nachzuſinnen/ auff was Weiſe etwann durch Kunſt und natůrliche Beforderung/ dergleichen unzeitigen ſilberi- ſchen Ertzen zu beſſerer Maturation moͤcht geholffen werden/ wie ich droben davon mei- ne Gedancken wohlmeinendlich und ohnmaßgebig allbereit herauß gelaſſen. Sonſten ſtehet hier auch zubemercken/ daß das feine Silber anders nichts iſt als Ende deß erſten Buchs. [Abbildung]
Das
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Das erſte Buch/ von den Silber Ertzen.
und mach das jenige was ſich zu Boden geſetzt/ trucken/ heb jedes abſonderlich auff/ die-
weil je eines ſchoͤner iſt als das andere; weil nun der Lapis Lazuli eben eine ſo ſchoͤne blaue
tinctur hat/ wie die Anima lunæ iſt/ ſo ſtehet zu erachten/ daß er gantz ſilberiſcher Eigen-
ſchafft ſeyn muß/ deßgleichen geben die Wißmuhtgraupen oder Schlacken/ welche nach
dem herauß ſchmeltzen deß Wißmuhts zurůck bleiben/ die gemeine blaue Farb/ Zaffer
genannt/ welche blaue Farb ebenmaͤſſig anzeigt/ daß das Wißmuth Ertz eine unzeitige
Silber Geburt ſey/ und alſo nichts ungereimtes waͤre/ fleiſſig nachzuſinnen/ auff was
Weiſe etwann durch Kunſt und natůrliche Beforderung/ dergleichen unzeitigen ſilberi-
ſchen Ertzen zu beſſerer Maturation moͤcht geholffen werden/ wie ich droben davon mei-
ne Gedancken wohlmeinendlich und ohnmaßgebig allbereit herauß gelaſſen.
Sonſten ſtehet hier auch zubemercken/ daß das feine Silber anders nichts iſt als
ein halb reiffes Gold/ welches wenn es ſeine Zeit in der Erden gehabt haͤtte/ und auch nit
durch wiederwaͤrtige Accidentien deß Orts verhindert worden waͤre/ wůrde es zu ſei-
ner gaͤntzlichen Maturation kommen/ und zu Gold worden ſeyn/ und daß dem alſo ſey/
bezeugen unterſchiedliche Waſſer/ und Gradir-Oele wie ſie genannt werden/ ſo man
hin und wieder in Bůchern beſchrieben findet/ deren eines mehr/ das andere weniger/
wenn man Silber-Lameln darinn digerirt/ etwas in Warheit davon maturiren/ daß es
im Scheidwaſſer in Geſtalt eines ſchwartzen Kalcks zu Boden faͤllt/ wiewol es gemein-
lich ohn Nutz iſt/ und niemand von mir darzu/ ſondern vielmehr von dergleichen abge-
rahten wird/ es waͤre denn daß ſich etwann jemand mit ein oder andern Prob nur bloß
der Warheit erkundigen wolte/ auff welchen Fall er es mehr als auff einen Weg alſo be-
finden wird; deren Maturation Urſach auch anders nichts iſt als eine ſulphuriſche Hitze/
welche die ingredientia derſelben als Antimonium, Vitriol, Schweffel und andere die
viel mineraliſche Schweffel in ſich haben/ und gemeinlich zu ſolchen gradirenden Li-
quoribus genommen werden/ von ſich geben/ welches dann eben das jenige Feuer iſt/ ſo
die Ertze in der Erden kochet und zeitiget/ will alſo hiemit meinen Commentarium
ůber unſers Authoris erſtes Buch beſchlieſſen/ und zu dem jenigen
ſchreiten/ was etwa ůber das zweyte zu berichten
wird vorfallen.
Ende deß erſten Buchs.
[Abbildung]
Das
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