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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
die Lage dieses Landes aufzunehmen, bey welcher Gelegenheit er durch einen1773.
Januar.

Sturm, das der Fortune zugehörige Boot einbüßte, welches die Mannschaft
desselben an sein Schiff befestigt hatte. Als er um das nördliche Ende der In-
sel herum kam, fand sich, daß die Küste nach Süd-Osten herab lief und nach-
dem er auf dieser Seite ohngefähr 20 englische See-Meilen längst daran hinge-
seegelt war, das Land aber überall bergig, unzugänglich und ganz von Holz entblößt
fand; so richtete er seinen Lauf nach Neuholland und kam endlich über Timor
und Batavia ebenfalls nach Isle de France wieder zurück, starb aber daselbst
bald nachher. So bald Herr von Kerguelen nach Europa zurück kam, ward er
gleich von neuem mit einem Schiffe von 64 Canonen, der Roland genannt, und
einer Fregatte l'Oiseau, Capitain Rosnevet, wieder ausgesandt. Er machte
aber auf dieser zweyten Reise keine neuen Entdeckungen; denn kaum hatte er das
auf der vorigen Fahrt entdeckte Land wiederum zu Gesicht bekommen, so mußte er,
gewisser Umstände halber geraden Weges um, und wieder zurück kehren. Die nörd-
liche Küste desselben liegt im 48sten Grade südlicher Breite und ohngefähr unterm
82sten Grade östlicher Länge von Ferro, welches 6 Grad östlich von Isle de
France
und ohngefähr 64 Grad 20 Minuten östlich von Greenwich ist.

Auch Herr von Marion, den die französische Regierung als Chef der beyden
Schiffe le Mascarin und le Castrie, jenes vom Capitain Crozet, dieses vom
Capitain Clesmure geführt, im Jahr 1772. auf eine Entdeckungs-Reise aus-
schickte, fand im Monath Januar gedachten Jahres an drey verschiednen Stel-
len, nemlich unter 461/2. und 471/2. Grad südlicher Breite, und 37. 461/2. und
481/2 Grad östlich von Greenwich, einige kleine Inseln, die aber allesamt nur
von unbeträchtlichem Umfange, hoch, felsig, ohne Bäume und fast ganz unfrucht-
bar waren. Beyde Schiffe gingen von hier nach dem südlichen Ende von Neu-
Holland
, oder van Diemens Land, welches Tasmann zuerst entdeckt hat, und
von da nach der Insel-Bay in Neu-Seeland, wo Herr von Marion das Un-
glück hatte, nebst acht und zwanzig seiner Leute von den Einwohnern erschlagen
zu werden, wie ich in der Folge mit mehrerem erzählen will. Nach diesem Ver-
lust seegelte Herr von Crozet, auf den nunmehro das Commando gefallen war,
durch den westlichen Theil der Süd-See nach den Philippinischen Inseln hinauf,
und kehrte von dort aus nach Isle de France zurück. Diesen Nach-

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in den Jahren 1772 bis 1775.
die Lage dieſes Landes aufzunehmen, bey welcher Gelegenheit er durch einen1773.
Januar.

Sturm, das der Fortune zugehoͤrige Boot einbuͤßte, welches die Mannſchaft
deſſelben an ſein Schiff befeſtigt hatte. Als er um das noͤrdliche Ende der In-
ſel herum kam, fand ſich, daß die Kuͤſte nach Suͤd-Oſten herab lief und nach-
dem er auf dieſer Seite ohngefaͤhr 20 engliſche See-Meilen laͤngſt daran hinge-
ſeegelt war, das Land aber uͤberall bergig, unzugaͤnglich und ganz von Holz entbloͤßt
fand; ſo richtete er ſeinen Lauf nach Neuholland und kam endlich uͤber Timor
und Batavia ebenfalls nach Iſle de France wieder zuruͤck, ſtarb aber daſelbſt
bald nachher. So bald Herr von Kerguelen nach Europa zuruͤck kam, ward er
gleich von neuem mit einem Schiffe von 64 Canonen, der Roland genannt, und
einer Fregatte l’Oiſeau, Capitain Rosnevet, wieder ausgeſandt. Er machte
aber auf dieſer zweyten Reiſe keine neuen Entdeckungen; denn kaum hatte er das
auf der vorigen Fahrt entdeckte Land wiederum zu Geſicht bekommen, ſo mußte er,
gewiſſer Umſtaͤnde halber geraden Weges um, und wieder zuruͤck kehren. Die noͤrd-
liche Kuͤſte deſſelben liegt im 48ſten Grade ſuͤdlicher Breite und ohngefaͤhr unterm
82ſten Grade oͤſtlicher Laͤnge von Ferro, welches 6 Grad oͤſtlich von Iſle de
France
und ohngefaͤhr 64 Grad 20 Minuten oͤſtlich von Greenwich iſt.

Auch Herr von Marion, den die franzoͤſiſche Regierung als Chef der beyden
Schiffe le Maſcarin und le Caſtrie, jenes vom Capitain Crozet, dieſes vom
Capitain Clesmure gefuͤhrt, im Jahr 1772. auf eine Entdeckungs-Reiſe aus-
ſchickte, fand im Monath Januar gedachten Jahres an drey verſchiednen Stel-
len, nemlich unter 46½. und 47½. Grad ſuͤdlicher Breite, und 37. 46½. und
48½ Grad oͤſtlich von Greenwich, einige kleine Inſeln, die aber alleſamt nur
von unbetraͤchtlichem Umfange, hoch, felſig, ohne Baͤume und faſt ganz unfrucht-
bar waren. Beyde Schiffe gingen von hier nach dem ſuͤdlichen Ende von Neu-
Holland
, oder van Diemens Land, welches Tasmann zuerſt entdeckt hat, und
von da nach der Inſel-Bay in Neu-Seeland, wo Herr von Marion das Un-
gluͤck hatte, nebſt acht und zwanzig ſeiner Leute von den Einwohnern erſchlagen
zu werden, wie ich in der Folge mit mehrerem erzaͤhlen will. Nach dieſem Ver-
luſt ſeegelte Herr von Crozet, auf den nunmehro das Commando gefallen war,
durch den weſtlichen Theil der Suͤd-See nach den Philippiniſchen Inſeln hinauf,
und kehrte von dort aus nach Iſle de France zuruͤck. Dieſen Nach-

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[85/0130] in den Jahren 1772 bis 1775. die Lage dieſes Landes aufzunehmen, bey welcher Gelegenheit er durch einen Sturm, das der Fortune zugehoͤrige Boot einbuͤßte, welches die Mannſchaft deſſelben an ſein Schiff befeſtigt hatte. Als er um das noͤrdliche Ende der In- ſel herum kam, fand ſich, daß die Kuͤſte nach Suͤd-Oſten herab lief und nach- dem er auf dieſer Seite ohngefaͤhr 20 engliſche See-Meilen laͤngſt daran hinge- ſeegelt war, das Land aber uͤberall bergig, unzugaͤnglich und ganz von Holz entbloͤßt fand; ſo richtete er ſeinen Lauf nach Neuholland und kam endlich uͤber Timor und Batavia ebenfalls nach Iſle de France wieder zuruͤck, ſtarb aber daſelbſt bald nachher. So bald Herr von Kerguelen nach Europa zuruͤck kam, ward er gleich von neuem mit einem Schiffe von 64 Canonen, der Roland genannt, und einer Fregatte l’Oiſeau, Capitain Rosnevet, wieder ausgeſandt. Er machte aber auf dieſer zweyten Reiſe keine neuen Entdeckungen; denn kaum hatte er das auf der vorigen Fahrt entdeckte Land wiederum zu Geſicht bekommen, ſo mußte er, gewiſſer Umſtaͤnde halber geraden Weges um, und wieder zuruͤck kehren. Die noͤrd- liche Kuͤſte deſſelben liegt im 48ſten Grade ſuͤdlicher Breite und ohngefaͤhr unterm 82ſten Grade oͤſtlicher Laͤnge von Ferro, welches 6 Grad oͤſtlich von Iſle de France und ohngefaͤhr 64 Grad 20 Minuten oͤſtlich von Greenwich iſt. 1773. Januar. Auch Herr von Marion, den die franzoͤſiſche Regierung als Chef der beyden Schiffe le Maſcarin und le Caſtrie, jenes vom Capitain Crozet, dieſes vom Capitain Clesmure gefuͤhrt, im Jahr 1772. auf eine Entdeckungs-Reiſe aus- ſchickte, fand im Monath Januar gedachten Jahres an drey verſchiednen Stel- len, nemlich unter 46½. und 47½. Grad ſuͤdlicher Breite, und 37. 46½. und 48½ Grad oͤſtlich von Greenwich, einige kleine Inſeln, die aber alleſamt nur von unbetraͤchtlichem Umfange, hoch, felſig, ohne Baͤume und faſt ganz unfrucht- bar waren. Beyde Schiffe gingen von hier nach dem ſuͤdlichen Ende von Neu- Holland, oder van Diemens Land, welches Tasmann zuerſt entdeckt hat, und von da nach der Inſel-Bay in Neu-Seeland, wo Herr von Marion das Un- gluͤck hatte, nebſt acht und zwanzig ſeiner Leute von den Einwohnern erſchlagen zu werden, wie ich in der Folge mit mehrerem erzaͤhlen will. Nach dieſem Ver- luſt ſeegelte Herr von Crozet, auf den nunmehro das Commando gefallen war, durch den weſtlichen Theil der Suͤd-See nach den Philippiniſchen Inſeln hinauf, und kehrte von dort aus nach Iſle de France zuruͤck. Dieſen Nach- L 3

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise01_1778/130>, abgerufen am 31.10.2024.