Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Forster's Reise um die Welt 1773.Januar.richten gemäß sind die Entdeckungen der französischen Seefahrer in jene vortrefliche Charte von der südlichen Halbkugel eingetragen worden, welche der Herr von Vaugondy unter Aufsicht des Herzogs von Croy gezeichnet und zu Anfang des Jahres 1773. öffentlich herausgegeben hat. Am 31sten, Abends, da wir ohngefähr im 50sten Grade südlicher Am folgenden Morgen trieb ein großer Haufen. See-Gras bey dem Forſter’s Reiſe um die Welt 1773.Januar.richten gemaͤß ſind die Entdeckungen der franzoͤſiſchen Seefahrer in jene vortrefliche Charte von der ſuͤdlichen Halbkugel eingetragen worden, welche der Herr von Vaugondy unter Aufſicht des Herzogs von Croy gezeichnet und zu Anfang des Jahres 1773. oͤffentlich herausgegeben hat. Am 31ſten, Abends, da wir ohngefaͤhr im 50ſten Grade ſuͤdlicher Am folgenden Morgen trieb ein großer Haufen. See-Gras bey dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><persName>Forſter’s</persName> Reiſe um die Welt</hi></fw><lb/><note place="left">1773.<lb/> Januar.</note>richten gemaͤß ſind die Entdeckungen der franzoͤſiſchen Seefahrer in jene vortrefliche<lb/> Charte von der ſuͤdlichen Halbkugel eingetragen worden, welche der Herr <persName>von<lb/><hi rendition="#fr">Vaugondy</hi></persName> unter Aufſicht des Herzogs <persName>von <hi rendition="#fr">Croy</hi></persName> gezeichnet und zu Anfang<lb/> des Jahres 1773. oͤffentlich herausgegeben hat.</p><lb/> <p>Am 31ſten, Abends, da wir ohngefaͤhr im 50ſten Grade ſuͤdlicher<lb/> Breite waren, paßirten wir bey einer großen Eis-Inſel, die eben in demſelbigen<lb/> Augenblicke als wir an derſelben vorbey kamen, mit ſchrecklichem Krachen in<lb/> Stuͤcken zerfiel.</p><lb/> <p>Am folgenden Morgen trieb ein großer Haufen. See-Gras bey dem<lb/> Schiffe voruͤber; und Nachmittags rief uns der Capitain <hi rendition="#fr"><persName>Furneaux</persName></hi> von der<lb/> Adventure aus zu, er ſey bey einem großen Beet von treibenden Seegraſe vor-<lb/> bey gekommen, und habe eine Menge Taucher geſehen, die denen im engliſchen<lb/> Meer aͤhnlich waͤren. In der Ungewißheit, ob dieſer Anzeigen wegen nicht<lb/> Land in der Naͤhe ſeyn moͤchte, legten wir die Nacht uͤber bey, und ſeegelten erſt<lb/> mit Anbruch des Tages wiederum fort nach Oſten, auf welchem Striche uns<lb/> mancherley Arten, beſonders ſchwarze Sturmvoͤgel (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Shearwaters</hi></hi>) begleiteten.<lb/> Auch zeigte ſich etwas Seegras, imgleichen eine einzelne Seeſchwalbe (<hi rendition="#aq">ſterna;<lb/><hi rendition="#i">tern</hi>.</hi>) die einen gabelfoͤrmigen Schwanz hatte und von den Matroſen gemei-<lb/> niglich der Ey-Vogel (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">egg-bird</hi></hi>) genannt wird. Mittags befanden wir uns<lb/> unter dem 48ſten Grad 36 Minuten ſuͤdlicher Breite; da nun dies ohngefaͤhr<lb/> die Polhoͤhe iſt, unter welcher die franzoͤſiſchen Entdeckungen liegen ſollen; ſo<lb/> richteten wir, zu Aufſuchung derſelben, am Nachmittag unſern Lauf gegen Suͤd-<lb/> Suͤd-Weſten, bekamen aber auf dieſem Striche am folgenden Tage ſo heftigen<lb/> Wind, daß wir die Bram-Seegel einnehmen mußten, und bis des andern<lb/> Morgens den 4ten um 8 Uhr nur allein die großen, unteren Seegel fuͤhren konn-<lb/> ten. Nachdem wir in vorgedachter Richtung bis zu Mittage fortgeſeegelt waren,<lb/> ohne irgend etwas vom Lande anſichtig zu werden; ſo wandten wir nunmehro<lb/> das Schiff gen Nord-weſten, um in dieſer Gegend nach Land zu ſuchen. Auf<lb/> dieſem Striche gelangten wir am 6ten bis unter den 48ſten Grad ſuͤdlicher Breite<lb/> und ohngefaͤhr 60 Grad weit oſtwaͤrts von <hi rendition="#fr"><placeName>Greenwich</placeName>;</hi> da nun auch hier<lb/> nirgends Land zu finden war; ſo gaben wir alle fernere Nachſuchungen auf und<lb/> giengen, der Hauptabſicht unſrer Reiſe gemaͤß, von neuem nach Suͤdoſt. Der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [86/0131]
Forſter’s Reiſe um die Welt
richten gemaͤß ſind die Entdeckungen der franzoͤſiſchen Seefahrer in jene vortrefliche
Charte von der ſuͤdlichen Halbkugel eingetragen worden, welche der Herr von
Vaugondy unter Aufſicht des Herzogs von Croy gezeichnet und zu Anfang
des Jahres 1773. oͤffentlich herausgegeben hat.
1773.
Januar.
Am 31ſten, Abends, da wir ohngefaͤhr im 50ſten Grade ſuͤdlicher
Breite waren, paßirten wir bey einer großen Eis-Inſel, die eben in demſelbigen
Augenblicke als wir an derſelben vorbey kamen, mit ſchrecklichem Krachen in
Stuͤcken zerfiel.
Am folgenden Morgen trieb ein großer Haufen. See-Gras bey dem
Schiffe voruͤber; und Nachmittags rief uns der Capitain Furneaux von der
Adventure aus zu, er ſey bey einem großen Beet von treibenden Seegraſe vor-
bey gekommen, und habe eine Menge Taucher geſehen, die denen im engliſchen
Meer aͤhnlich waͤren. In der Ungewißheit, ob dieſer Anzeigen wegen nicht
Land in der Naͤhe ſeyn moͤchte, legten wir die Nacht uͤber bey, und ſeegelten erſt
mit Anbruch des Tages wiederum fort nach Oſten, auf welchem Striche uns
mancherley Arten, beſonders ſchwarze Sturmvoͤgel (Shearwaters) begleiteten.
Auch zeigte ſich etwas Seegras, imgleichen eine einzelne Seeſchwalbe (ſterna;
tern.) die einen gabelfoͤrmigen Schwanz hatte und von den Matroſen gemei-
niglich der Ey-Vogel (egg-bird) genannt wird. Mittags befanden wir uns
unter dem 48ſten Grad 36 Minuten ſuͤdlicher Breite; da nun dies ohngefaͤhr
die Polhoͤhe iſt, unter welcher die franzoͤſiſchen Entdeckungen liegen ſollen; ſo
richteten wir, zu Aufſuchung derſelben, am Nachmittag unſern Lauf gegen Suͤd-
Suͤd-Weſten, bekamen aber auf dieſem Striche am folgenden Tage ſo heftigen
Wind, daß wir die Bram-Seegel einnehmen mußten, und bis des andern
Morgens den 4ten um 8 Uhr nur allein die großen, unteren Seegel fuͤhren konn-
ten. Nachdem wir in vorgedachter Richtung bis zu Mittage fortgeſeegelt waren,
ohne irgend etwas vom Lande anſichtig zu werden; ſo wandten wir nunmehro
das Schiff gen Nord-weſten, um in dieſer Gegend nach Land zu ſuchen. Auf
dieſem Striche gelangten wir am 6ten bis unter den 48ſten Grad ſuͤdlicher Breite
und ohngefaͤhr 60 Grad weit oſtwaͤrts von Greenwich; da nun auch hier
nirgends Land zu finden war; ſo gaben wir alle fernere Nachſuchungen auf und
giengen, der Hauptabſicht unſrer Reiſe gemaͤß, von neuem nach Suͤdoſt. Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |