Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.Ein dreyfaches? rief Eduard. Ganz ge¬ Beyde Freunde reichten sich die Hände über Wobey du denn doch nicht gar zu gro߬ Ein dreyfaches? rief Eduard. Ganz ge¬ Beyde Freunde reichten ſich die Haͤnde uͤber Wobey du denn doch nicht gar zu gro߬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0051" n="46"/> <p>Ein dreyfaches? rief Eduard. Ganz ge¬<lb/> wiß! verſetzte Charlotte: unſeres Freundes An¬<lb/> kunft behandlen wir billig als ein Feſt; und<lb/> dann habt Ihr beyde wohl nicht daran ge¬<lb/> dacht, daß heute Euer Namenstag iſt. Heißt<lb/> nicht einer Otto ſo gut als der andere?</p><lb/> <p>Beyde Freunde reichten ſich die Haͤnde uͤber<lb/> den kleinen Tiſch. Du erinnerſt mich, ſagte<lb/> Eduard, an dieſes jugendliche Freundſchafts¬<lb/> ſtuͤck. Als Kinder hießen wir beyde ſo; doch<lb/> als wir in der Penſion zuſammenlebten und<lb/> manche Irrung daraus entſtand, ſo trat<lb/> ich ihm freywillig dieſen huͤbſchen laconiſchen<lb/> Namen ab.</p><lb/> <p>Wobey du denn doch nicht gar zu gro߬<lb/> muͤthig warſt, ſagte der Hauptmann. Denn<lb/> ich erinnere mich recht wohl, daß dir der<lb/> Name Eduard beſſer gefiel, wie er denn auch<lb/> von angenehmen Lippen ausgeſprochen einen be¬<lb/> ſonders guten Klang hat.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [46/0051]
Ein dreyfaches? rief Eduard. Ganz ge¬
wiß! verſetzte Charlotte: unſeres Freundes An¬
kunft behandlen wir billig als ein Feſt; und
dann habt Ihr beyde wohl nicht daran ge¬
dacht, daß heute Euer Namenstag iſt. Heißt
nicht einer Otto ſo gut als der andere?
Beyde Freunde reichten ſich die Haͤnde uͤber
den kleinen Tiſch. Du erinnerſt mich, ſagte
Eduard, an dieſes jugendliche Freundſchafts¬
ſtuͤck. Als Kinder hießen wir beyde ſo; doch
als wir in der Penſion zuſammenlebten und
manche Irrung daraus entſtand, ſo trat
ich ihm freywillig dieſen huͤbſchen laconiſchen
Namen ab.
Wobey du denn doch nicht gar zu gro߬
muͤthig warſt, ſagte der Hauptmann. Denn
ich erinnere mich recht wohl, daß dir der
Name Eduard beſſer gefiel, wie er denn auch
von angenehmen Lippen ausgeſprochen einen be¬
ſonders guten Klang hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |