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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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Nun saßen sie also zu dreyen um dassel¬
bige Tischchen, wo Charlotte so eifrig gegen
die Ankunft des Gastes gesprochen hatte.
Eduard in seiner Zufriedenheit wollte die
Gattinn nicht an jene Stunden erinnern;
doch enthielt er sich nicht zu sagen: für ein
Viertes wäre auch noch recht gut Platz.

Waldhörner ließen sich in diesem Augen¬
blick vom Schloß herüber vernehmen, bejah¬
ten gleichsam und bekräftigten die guten Ge¬
sinnungen und Wünsche der beysammen ver¬
weilenden Freunde. Stillschweigend hörten sie
zu, indem jedes in sich selbst zurückkehrte,
und sein eigen Glück in so schöner Verbin¬
dung doppelt empfand.

Eduard unterbrach die Pause zuerst, in¬
dem er aufstand und vor die Mooshütte hin¬
austrat. Laß uns, sagte er zu Charlotten,
den Freund gleich völlig auf die Höhe führen,
damit er nicht glaube, dieses beschränkte Thal

Nun ſaßen ſie alſo zu dreyen um daſſel¬
bige Tiſchchen, wo Charlotte ſo eifrig gegen
die Ankunft des Gaſtes geſprochen hatte.
Eduard in ſeiner Zufriedenheit wollte die
Gattinn nicht an jene Stunden erinnern;
doch enthielt er ſich nicht zu ſagen: fuͤr ein
Viertes waͤre auch noch recht gut Platz.

Waldhoͤrner ließen ſich in dieſem Augen¬
blick vom Schloß heruͤber vernehmen, bejah¬
ten gleichſam und bekraͤftigten die guten Ge¬
ſinnungen und Wuͤnſche der beyſammen ver¬
weilenden Freunde. Stillſchweigend hoͤrten ſie
zu, indem jedes in ſich ſelbſt zuruͤckkehrte,
und ſein eigen Gluͤck in ſo ſchoͤner Verbin¬
dung doppelt empfand.

Eduard unterbrach die Pauſe zuerſt, in¬
dem er aufſtand und vor die Mooshuͤtte hin¬
austrat. Laß uns, ſagte er zu Charlotten,
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[47/0052] Nun ſaßen ſie alſo zu dreyen um daſſel¬ bige Tiſchchen, wo Charlotte ſo eifrig gegen die Ankunft des Gaſtes geſprochen hatte. Eduard in ſeiner Zufriedenheit wollte die Gattinn nicht an jene Stunden erinnern; doch enthielt er ſich nicht zu ſagen: fuͤr ein Viertes waͤre auch noch recht gut Platz. Waldhoͤrner ließen ſich in dieſem Augen¬ blick vom Schloß heruͤber vernehmen, bejah¬ ten gleichſam und bekraͤftigten die guten Ge¬ ſinnungen und Wuͤnſche der beyſammen ver¬ weilenden Freunde. Stillſchweigend hoͤrten ſie zu, indem jedes in ſich ſelbſt zuruͤckkehrte, und ſein eigen Gluͤck in ſo ſchoͤner Verbin¬ dung doppelt empfand. Eduard unterbrach die Pauſe zuerſt, in¬ dem er aufſtand und vor die Mooshuͤtte hin¬ austrat. Laß uns, ſagte er zu Charlotten, den Freund gleich voͤllig auf die Hoͤhe fuͤhren, damit er nicht glaube, dieſes beſchraͤnkte Thal

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/52>, abgerufen am 01.11.2024.