Es wurde mir klar, daß mein bewustloser Zustand eine Zeitlang gedauert haben, und daß ich in demselben auf diese oder jene Wei¬ se in ein Kloster gebracht seyn mußte, das Kranke aufnehme. Vielleicht war meine Klei¬ dung zerrissen, und man gab mir vorläufig eine Kutte. Der Gefahr, so schien es mir, war ich entronnen. Diese Vorstellungen be¬ ruhigten mich ganz, und ich beschloß abzu¬ warten, was sich weiter zutragen würde, da ich voraussetzen konnte, daß man bald nach dem Kranken sehen würde. Ich fühlte mich sehr matt, sonst aber ganz schmerzlos. Nur einige Minuten hatte ich so, zum voll¬ kommenen Bewußtseyn erwacht, gelegen, als ich Tritte vernahm, die sich wie auf einem langen Gange näherten. Man schloß meine Thüre auf und ich erblickte zwei Männer, von denen einer bürgerlich gekleidet war, der andere aber den Ordenshabit der barm¬ herzigen Brüder trug. Sie traten schwei¬ gend auf mich zu, der bürgerlich gekleidete
Es wurde mir klar, daß mein bewuſtloſer Zuſtand eine Zeitlang gedauert haben, und daß ich in demſelben auf dieſe oder jene Wei¬ ſe in ein Kloſter gebracht ſeyn mußte, das Kranke aufnehme. Vielleicht war meine Klei¬ dung zerriſſen, und man gab mir vorlaͤufig eine Kutte. Der Gefahr, ſo ſchien es mir, war ich entronnen. Dieſe Vorſtellungen be¬ ruhigten mich ganz, und ich beſchloß abzu¬ warten, was ſich weiter zutragen wuͤrde, da ich vorausſetzen konnte, daß man bald nach dem Kranken ſehen wuͤrde. Ich fuͤhlte mich ſehr matt, ſonſt aber ganz ſchmerzlos. Nur einige Minuten hatte ich ſo, zum voll¬ kommenen Bewußtſeyn erwacht, gelegen, als ich Tritte vernahm, die ſich wie auf einem langen Gange naͤherten. Man ſchloß meine Thuͤre auf und ich erblickte zwei Maͤnner, von denen einer buͤrgerlich gekleidet war, der andere aber den Ordenshabit der barm¬ herzigen Bruͤder trug. Sie traten ſchwei¬ gend auf mich zu, der buͤrgerlich gekleidete
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Es wurde mir klar, daß mein bewuſtloſer
Zuſtand eine Zeitlang gedauert haben, und
daß ich in demſelben auf dieſe oder jene Wei¬
ſe in ein Kloſter gebracht ſeyn mußte, das
Kranke aufnehme. Vielleicht war meine Klei¬
dung zerriſſen, und man gab mir vorlaͤufig
eine Kutte. Der Gefahr, ſo ſchien es mir,
war ich entronnen. Dieſe Vorſtellungen be¬
ruhigten mich ganz, und ich beſchloß abzu¬
warten, was ſich weiter zutragen wuͤrde,
da ich vorausſetzen konnte, daß man bald
nach dem Kranken ſehen wuͤrde. Ich fuͤhlte
mich ſehr matt, ſonſt aber ganz ſchmerzlos.
Nur einige Minuten hatte ich ſo, zum voll¬
kommenen Bewußtſeyn erwacht, gelegen, als
ich Tritte vernahm, die ſich wie auf einem
langen Gange naͤherten. Man ſchloß meine
Thuͤre auf und ich erblickte zwei Maͤnner,
von denen einer buͤrgerlich gekleidet war,
der andere aber den Ordenshabit der barm¬
herzigen Bruͤder trug. Sie traten ſchwei¬
gend auf mich zu, der buͤrgerlich gekleidete
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/163>, abgerufen am 31.10.2024.
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