me an: Ich habe Ihnen das Leben zum zweitenmal gerettet, ich war es ja, der Ihrer Flucht aus der Handelsstadt behülflich war, ich war es wiederum, der Sie her¬ brachte." -- Aber um Gott, um der Heiligen willen, wo fanden Sie mich? -- So rief ich laut aus, indem ich ihn losließ, doch in dem Augenblick sprang er auf, und schrie mit fun¬ kelnden Augen: "Ey, Bruder Medardus, hätt' ich Dich nicht, klein und schwach, wie ich bin, auf meinen Schultern fortgeschleppt, Du lägst mit zerschmetterten Gliedern auf dem Rade." -- Ich erbebte -- wie vernichtet sank ich in den Stuhl, die Thüre öffnete sich, und hastig trat der mich pflegende Geist¬ liche herein. "Wie kommt Ihr hieher? wer hat Euch erlaubt, dies Zimmer zu betreten?" So fuhr er auf Belcampo los, dem stürzten aber die Thränen aus den Augen und er sprach mit flehender Stimme: "Ach, mein ehr¬ würdiger Herr! nicht länger konnte ich dem Drange widerstehen meinen Freund zu spre¬
me an: Ich habe Ihnen das Leben zum zweitenmal gerettet, ich war es ja, der Ihrer Flucht aus der Handelsſtadt behuͤlflich war, ich war es wiederum, der Sie her¬ brachte.“ — Aber um Gott, um der Heiligen willen, wo fanden Sie mich? — So rief ich laut aus, indem ich ihn losließ, doch in dem Augenblick ſprang er auf, und ſchrie mit fun¬ kelnden Augen: „Ey, Bruder Medardus, haͤtt' ich Dich nicht, klein und ſchwach, wie ich bin, auf meinen Schultern fortgeſchleppt, Du laͤgſt mit zerſchmetterten Gliedern auf dem Rade.“ — Ich erbebte — wie vernichtet ſank ich in den Stuhl, die Thuͤre oͤffnete ſich, und haſtig trat der mich pflegende Geiſt¬ liche herein. „Wie kommt Ihr hieher? wer hat Euch erlaubt, dies Zimmer zu betreten?“ So fuhr er auf Belcampo los, dem ſtuͤrzten aber die Thraͤnen aus den Augen und er ſprach mit flehender Stimme: „Ach, mein ehr¬ wuͤrdiger Herr! nicht laͤnger konnte ich dem Drange widerſtehen meinen Freund zu ſpre¬
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Ihrer Flucht aus der Handelsſtadt behuͤlflich
war, ich war es wiederum, der Sie her¬
brachte.“ — Aber um Gott, um der Heiligen
willen, wo fanden Sie mich? — So rief ich
laut aus, indem ich ihn losließ, doch in dem
Augenblick ſprang er auf, und ſchrie mit fun¬
kelnden Augen: „Ey, Bruder Medardus, haͤtt'
ich Dich nicht, klein und ſchwach, wie ich
bin, auf meinen Schultern fortgeſchleppt,
Du laͤgſt mit zerſchmetterten Gliedern auf
dem Rade.“ — Ich erbebte — wie vernichtet
ſank ich in den Stuhl, die Thuͤre oͤffnete
ſich, und haſtig trat der mich pflegende Geiſt¬
liche herein. „Wie kommt Ihr hieher? wer
hat Euch erlaubt, dies Zimmer zu betreten?“
So fuhr er auf Belcampo los, dem ſtuͤrzten
aber die Thraͤnen aus den Augen und er
ſprach mit flehender Stimme: „Ach, mein ehr¬
wuͤrdiger Herr! nicht laͤnger konnte ich dem
Drange widerſtehen meinen Freund zu ſpre¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/176>, abgerufen am 31.10.2024.
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