schon gesprochen wurde, sollte besser besoldet werden.
Wohl ist hier zu berücksichtigen, daß von 66000 in Er- ziehung und Unterricht arbeitenden Frauen 61000 ledig, nur 5000 Witwen oder Frauen erwerbsunfähiger Männer sind. Unter ihren männlichen Berufsgenossen dagegen finden sich neben 99000 verheirateten 4000 verwitwete oder geschiedene, 48000 ledige. Aber nach der Reichsstatistik haben die 66000 in Erziehung und Unterricht tätigen Frauen nicht weniger als 96000 berufslose Angehörige, so daß man mit Fug und Recht annehmen kann, daß die Mehrzahl der Lehrerinnen nicht nur für sich, sondern noch für ein oder mehrere Angehörige mit zu sorgen hat4). Und auch für die Leh- rerin allein reicht das Durchschnittsgehalt, das immer unter dem Lehrergehalt rangiert, knapp aus.
R. und L. Wilbrandt geben in Band IV des Handbuchs der Frauenbewegung folgende für Berlin berechnete Jahres- aufstellung:
Uebrige Ausgaben Steuern ca. 40 Mk. Krankenkasse, Baden, Gesundheitspflege 30 Mk. Reisen, Theater, Konzerte, Geschenke, Ausflüge 100 Mk. Bücher u. s. w. 30 Mk. Vereinsbetrag. 10 Mk. Stadtbahn- und Straßenbahnfahrten 40 Mk.
250 Mk.
zusammen 1530 Mk.
Da der Anfangsgehalt der Volksschullehrerin - Wohnungs- geld eingerechnet - in Berlin 1432 Mk. beträgt, so ist selbst diese Aufstellung, die sicher eine bescheidene ist, um 100 Mk. zu hoch gegriffen.
An den höheren Mädchenschulen steht die Lehrerin nicht
schon gesprochen wurde, sollte besser besoldet werden.
Wohl ist hier zu berücksichtigen, daß von 66000 in Er- ziehung und Unterricht arbeitenden Frauen 61000 ledig, nur 5000 Witwen oder Frauen erwerbsunfähiger Männer sind. Unter ihren männlichen Berufsgenossen dagegen finden sich neben 99000 verheirateten 4000 verwitwete oder geschiedene, 48000 ledige. Aber nach der Reichsstatistik haben die 66000 in Erziehung und Unterricht tätigen Frauen nicht weniger als 96000 berufslose Angehörige, so daß man mit Fug und Recht annehmen kann, daß die Mehrzahl der Lehrerinnen nicht nur für sich, sondern noch für ein oder mehrere Angehörige mit zu sorgen hat4). Und auch für die Leh- rerin allein reicht das Durchschnittsgehalt, das immer unter dem Lehrergehalt rangiert, knapp aus.
R. und L. Wilbrandt geben in Band IV des Handbuchs der Frauenbewegung folgende für Berlin berechnete Jahres- aufstellung:
Uebrige Ausgaben Steuern ca. 40 Mk. Krankenkasse, Baden, Gesundheitspflege 30 Mk. Reisen, Theater, Konzerte, Geschenke, Ausflüge 100 Mk. Bücher u. s. w. 30 Mk. Vereinsbetrag. 10 Mk. Stadtbahn- und Straßenbahnfahrten 40 Mk.
250 Mk.
zusammen 1530 Mk.
Da der Anfangsgehalt der Volksschullehrerin – Wohnungs- geld eingerechnet – in Berlin 1432 Mk. beträgt, so ist selbst diese Aufstellung, die sicher eine bescheidene ist, um 100 Mk. zu hoch gegriffen.
An den höheren Mädchenschulen steht die Lehrerin nicht
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schon gesprochen wurde, sollte besser besoldet werden.
Wohl ist hier zu berücksichtigen, daß von 66000 in Er-
ziehung und Unterricht arbeitenden Frauen 61000 ledig, nur
5000 Witwen oder Frauen erwerbsunfähiger Männer sind.
Unter ihren männlichen Berufsgenossen dagegen finden sich
neben 99000 verheirateten 4000 verwitwete oder geschiedene,
48000 ledige. Aber nach der Reichsstatistik haben die 66000
in Erziehung und Unterricht tätigen Frauen nicht weniger als
96000 berufslose Angehörige, so daß man mit Fug und
Recht annehmen kann, daß die Mehrzahl der Lehrerinnen
nicht nur für sich, sondern noch für ein oder mehrere
Angehörige mit zu sorgen hat4). Und auch für die Leh-
rerin allein reicht das Durchschnittsgehalt, das immer unter
dem Lehrergehalt rangiert, knapp aus.
R. und L. Wilbrandt geben in Band IV des Handbuchs
der Frauenbewegung folgende für Berlin berechnete Jahres-
aufstellung:
Lebensbedürfnisse (Kost 450 Mk. Wohnung
300 Mk. Heizung 80 Mk. Licht 40 Mk. Wäsche
70 Mk. Kleidung 250 Mk.) 1280 Mk.
Uebrige Ausgaben Steuern ca. 40 Mk.
Krankenkasse, Baden, Gesundheitspflege 30 Mk.
Reisen, Theater, Konzerte, Geschenke, Ausflüge
100 Mk. Bücher u. s. w. 30 Mk. Vereinsbetrag.
10 Mk. Stadtbahn- und Straßenbahnfahrten 40 Mk. 250 Mk.
zusammen 1530 Mk.
Da der Anfangsgehalt der Volksschullehrerin – Wohnungs-
geld eingerechnet – in Berlin 1432 Mk. beträgt, so ist selbst
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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/116>, abgerufen am 13.06.2024.
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