Allgemeine Zeitung, Nr. 6, 6. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
derselben, und wird gewiß ihre Erhaltung zu sichern wissen. Er Niederlande. * Amsterdam, 26 Dec. Das Fahrzeug der Heros, wel- Deutschland. Nach Münchener Blättern haben am 1 Jan. auch der k. Der neugeborne Prinz des Markgrafen Leopold von Baden zu Rußland. Am 20 Dec. hatte der großherzoglich oldenburgische Gesandte, Die Kontreadmirale Krusenstern und Retmanow, Ersterer Durch Ukas vom 18 Dez. wurde den Feldpredigern eine ihrer Polen. ++ Warschau, 27 Dec. Wiewol die Genesung Sr. Maj. Oestreich. + Wien, 30 Dec. Die Leiche Ihrer k. H. der Erzherzogin Wien, 1 Jan. Keine Börse. Bankaktien 1265. Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann. [Spaltenumbruch]
derſelben, und wird gewiß ihre Erhaltung zu ſichern wiſſen. Er Niederlande. * Amſterdam, 26 Dec. Das Fahrzeug der Heros, wel- Deutſchland. Nach Münchener Blättern haben am 1 Jan. auch der k. Der neugeborne Prinz des Markgrafen Leopold von Baden zu Rußland. Am 20 Dec. hatte der großherzoglich oldenburgiſche Geſandte, Die Kontreadmirale Kruſenſtern und Retmanow, Erſterer Durch Ukas vom 18 Dez. wurde den Feldpredigern eine ihrer Polen. †† Warſchau, 27 Dec. Wiewol die Geneſung Sr. Maj. Oeſtreich. † Wien, 30 Dec. Die Leiche Ihrer k. H. der Erzherzogin Wien, 1 Jan. Keine Börſe. Bankaktien 1265. Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann. <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jComment" n="3"> <p><pb facs="#f0004" n="24"/><cb/> derſelben, und wird gewiß ihre Erhaltung zu ſichern wiſſen. Er<lb/> liebt ſeine Könige, was auch Ihr Korreſpondent darüber glauben<lb/> mag; er liebt ſeine Inſtitutionen, und erkennt an, daß diejeni-<lb/> gen, die ſie ihm gegeben haben, allein die Dauer derſelben ſichern<lb/> können. Die Jakobiner, die ſeine Gunſt zu fangen ſtreben, ma-<lb/> chen auf ihn den Eindruk, wie jene Gaukler, die das Volk an<lb/> den Straßeneken antrift; ſie halten es durch ihr Geſchrei auf,<lb/> unterhalten es durch ihre Späße, und am Ende entfernt es ſich<lb/> von ihnen mit Achſelzuken.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Niederlande.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#g">Amſterdam</hi>, 26 Dec.</dateline><lb/> <p>Das Fahrzeug der Heros, wel-<lb/> ches von Batavia in Fliſſingen ankommt, bringt Nachrichten von<lb/> dorther, die bis zum 8 Auguſt reichen, und ſehr günſtig für un-<lb/> ſere Waffen auf Java lauten. Der Obriſt Sollewyn hatte den<lb/> älteſten Sohn des Inſurgentenchefs Diepo Negoro, ſeine Frau, die<lb/> Tochter von Negoro’s erſtem Miniſter und ihre Kinder, ſeinen<lb/> berüchtigten Rathgeber Maas Sukur, Sohn des verbannten Re-<lb/> genten von Samarang, nebſt einem zahlreichen aus 39 Perſonen<lb/> beſtehenden Gefolge zu Gefangenen gemacht. Die niederländi-<lb/> ſchen Soldaten erbeuteten bei dieſer Ueberrumpelung viele reich<lb/> geſchirrte Pferde und die Standarte von Diepo Negoro, der für<lb/> ſeine Perſon nur mit Mühe entkam. Der in Gefangenſchaft ge-<lb/> rathene Sohn ſoll der Liebling ſeines Vaters ſeyn. Man hofte<lb/> in Batavia, daß dieſes glükliche Ereigniß zur Beendigung des<lb/> Krieges wirkſam beitragen würde. Mit dem tapferen Sentol<lb/> ſtand unſere Regierung in Unterhandlungen, die deſſen Unterwer-<lb/> fung verſprachen. — Im Handel unſeres Plazes, namentlich mit Ge-<lb/> treide, herrſcht wenig Thätigkeit. Die lezten Berichte aus London vom<lb/> 18 d. melden gleichfalls Flauheit in dieſem Zweige des Verkehrs.<lb/> Weizen, Gerſte und Haber von guter Qualität hatten ſich indeſſen<lb/> daſelbſt im Preiſe erhalten; die geringen Sorten fanden keine Nach-<lb/> frage. Die Eingangsrechte betragen in London noch immer für<lb/> Weizen 30 Sch. 8 P.; für Gerſte 16 Sch. 10 P.; für Haber 15<lb/> Sch. 3 P.; und für Roggen 22 Sch. 9 P. Die Mittelpreiſe der<lb/> lezten Woche ſind für Weizen 57 Sch. 2 P.; für Gerſte 29 Sch.<lb/> 11 P.; für Haber 21 Sch. 7 P.; und für Roggen 30 Sch. 7 P.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Deutſchland.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <p>Nach <hi rendition="#g">Münchener</hi> Blättern haben am 1 Jan. auch der k.<lb/> Staatsminiſter des Innern, Hr. v. Schenk, das Kommandeurkreuz,<lb/> und der Miniſterialrath Hr. v. 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In allen Zweigen der innern Staatsverwaltung wer-<lb/> den Verbeſſerungen eingeführt, deren Wirkungen unverkennbar<lb/> ſind. Von der Armee in Rumelien hört man nichts, und es<lb/> ſcheint überall militairiſche und politiſche Ruhe eingetreten zu ſeyn,<lb/> da die Pforte die übernommenen Verpflichtungen, wenn gleich<lb/> langſam, doch pünktlich erfüllt, und nichts übrig bleibt, als den po-<lb/> litiſchen Zuſtand von Griechenland zu reguliren. Dieſes dürfte<lb/> aber noch manchen Schwierigkeiten unterliegen, und von unſerm<lb/> Kabinet am leichteſten in Konſtantinopel, unter Mitwirkung aller<lb/> dabei Betheiligten, durch den Grafen Orloff betrieben werden kön-<lb/> nen. Dem Vernehmen nach ſucht Lezterer einige Abänderungen<lb/> in den Friedensſtipulationen zu bewirken, und kan bei dieſer Ge-<lb/> legenheit die Pforte auch beſtimmen, in die Anſichten der Londner<lb/> Konferenzen hinſichtlich auf die völlige Unabhängigkeit Griechen-<lb/> lands einzugehn. Denn das ottomaniſche Miniſterium zeigt noch<lb/> immer eine große Abneigung gegen Konzeſſionen, wodurch die völ-<lb/> lige Losreißung Griechenlands von dem Unterthansverbande bewirkt<lb/> würde. Man verſichert, der ſonſt ſo große Einfluß des engliſchen<lb/> Botſchafters, Sir Robert Gordons, habe bis jezt nicht hingereicht<lb/> den Reis-Effendi zu überführen, daß die Pforte größere Vortheile<lb/> bei einer engern Begränzung und völligen Unabhängigkeit Grie-<lb/> chenlands gewinnen würde, als bei einer weitern Ausdehnung deſ-<lb/> ſelben mit Beibehaltung der Suzerainetät. Wenn man die ange-<lb/> wendete Beredſamkeit des Herrn Botſchafters nach dem großen<lb/> Intereſſe, welches das engliſche Miniſterium für die Erhaltung<lb/> und Ruhe ſeiner ſchäzbaren Beſizung, der joniſchen Inſeln, äußert,<lb/> bemeſſen will, ſo ſcheint wenig Hofnung mehr vorhanden, daß auf<lb/> dieſem Wege die Einwilligung der Pforte zur Unabhängigkeit Grie-<lb/> chenlands erlangt werden wird. Gewohnt ihre Politik den augen-<lb/> bliklichen materiellen Intereſſen unterzuordnen, würden hingegen<lb/> die ottomaniſchen Miniſter einem Vorſchlage ihre Zuſtimmung<lb/> nicht verweigern, der mit Bedingungen verbunden wäre, welche<lb/> der Pforte andre unmittelbare Vortheile zuſicherten; und da Graf<lb/> Orloff nicht allein beauftragt iſt, nachträglich Abänderungen in den<lb/> Friedensſtipulationen vorzunehmen, ſondern auch über die Aus-<lb/> gleichung aller Differenzen zu unterhandeln, ſo dürfte die Pforte<lb/> vielleicht gegen einige Erleichterung in der Zahlung der Kriegskon-<lb/> tributionen zur Nachgiebigkeit hinſichtlich Griechenlands zu bewe-<lb/> gen ſeyn.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Oeſtreich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>† <hi rendition="#g">Wien</hi>, 30 Dec.</dateline><lb/> <p>Die Leiche Ihrer k. H. der Erzherzogin<lb/> Henriette wird morgen Abends in der kaiſerlichen Gruft bei den<lb/> P. P. 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derſelben, und wird gewiß ihre Erhaltung zu ſichern wiſſen. Er
liebt ſeine Könige, was auch Ihr Korreſpondent darüber glauben
mag; er liebt ſeine Inſtitutionen, und erkennt an, daß diejeni-
gen, die ſie ihm gegeben haben, allein die Dauer derſelben ſichern
können. Die Jakobiner, die ſeine Gunſt zu fangen ſtreben, ma-
chen auf ihn den Eindruk, wie jene Gaukler, die das Volk an
den Straßeneken antrift; ſie halten es durch ihr Geſchrei auf,
unterhalten es durch ihre Späße, und am Ende entfernt es ſich
von ihnen mit Achſelzuken.
Niederlande.
* Amſterdam, 26 Dec.
Das Fahrzeug der Heros, wel-
ches von Batavia in Fliſſingen ankommt, bringt Nachrichten von
dorther, die bis zum 8 Auguſt reichen, und ſehr günſtig für un-
ſere Waffen auf Java lauten. Der Obriſt Sollewyn hatte den
älteſten Sohn des Inſurgentenchefs Diepo Negoro, ſeine Frau, die
Tochter von Negoro’s erſtem Miniſter und ihre Kinder, ſeinen
berüchtigten Rathgeber Maas Sukur, Sohn des verbannten Re-
genten von Samarang, nebſt einem zahlreichen aus 39 Perſonen
beſtehenden Gefolge zu Gefangenen gemacht. Die niederländi-
ſchen Soldaten erbeuteten bei dieſer Ueberrumpelung viele reich
geſchirrte Pferde und die Standarte von Diepo Negoro, der für
ſeine Perſon nur mit Mühe entkam. Der in Gefangenſchaft ge-
rathene Sohn ſoll der Liebling ſeines Vaters ſeyn. Man hofte
in Batavia, daß dieſes glükliche Ereigniß zur Beendigung des
Krieges wirkſam beitragen würde. Mit dem tapferen Sentol
ſtand unſere Regierung in Unterhandlungen, die deſſen Unterwer-
fung verſprachen. — Im Handel unſeres Plazes, namentlich mit Ge-
treide, herrſcht wenig Thätigkeit. Die lezten Berichte aus London vom
18 d. melden gleichfalls Flauheit in dieſem Zweige des Verkehrs.
Weizen, Gerſte und Haber von guter Qualität hatten ſich indeſſen
daſelbſt im Preiſe erhalten; die geringen Sorten fanden keine Nach-
frage. Die Eingangsrechte betragen in London noch immer für
Weizen 30 Sch. 8 P.; für Gerſte 16 Sch. 10 P.; für Haber 15
Sch. 3 P.; und für Roggen 22 Sch. 9 P. Die Mittelpreiſe der
lezten Woche ſind für Weizen 57 Sch. 2 P.; für Gerſte 29 Sch.
11 P.; für Haber 21 Sch. 7 P.; und für Roggen 30 Sch. 7 P.
Deutſchland.
Nach Münchener Blättern haben am 1 Jan. auch der k.
Staatsminiſter des Innern, Hr. v. Schenk, das Kommandeurkreuz,
und der Miniſterialrath Hr. v. Abel das Ritterkreuz, des Civil-
verdienſtordens der bayeriſchen Krone von Sr. Majeſtät dem Kö-
nige erhalten.
Der neugeborne Prinz des Markgrafen Leopold von Baden zu
Karlsruhe, hat am 31 Dec. in der Taufe die Namen Ludwig
Wilhelm Auguſt erhalten.
Rußland.
Am 20 Dec. hatte der großherzoglich oldenburgiſche Geſandte,
Hr. v. Rennenkampf, die Ehre bei dem Kaiſer und der Kaiſerin
Audienz zu erhalten.
Die Kontreadmirale Kruſenſtern und Retmanow, Erſterer
Direktor des Marinekadettenkorps, Lezterer vom Generalſtabe der
Marine, wurden zu Vizeadmiralen ernannt.
Durch Ukas vom 18 Dez. wurde den Feldpredigern eine ihrer
Würde und ihrem Range in der Armee angemeſſene Gehaltserhö-
hung bewilligt.
Polen.
†† Warſchau, 27 Dec.
Wiewol die Geneſung Sr. Maj.
des Kaiſers Nikolaus zur allgemeinen Freude nach Wunſche fort-
ſchreitet, ſo hat doch die überſtandene ſchwere Krankheit dem ho-
hen Patienten noch eine bedeutende Schwäche zurükgelaſſen, die
jedoch bei Abgang der lezten Nachrichten den Monarchen nicht
mehr verhinderte, wieder mit den Miniſtern zu arbeiten, ſo daß
unlängſt die wichtigſten Finanz- und Juſtizgegenſtände erledigt
worden ſind. In allen Zweigen der innern Staatsverwaltung wer-
den Verbeſſerungen eingeführt, deren Wirkungen unverkennbar
ſind. Von der Armee in Rumelien hört man nichts, und es
ſcheint überall militairiſche und politiſche Ruhe eingetreten zu ſeyn,
da die Pforte die übernommenen Verpflichtungen, wenn gleich
langſam, doch pünktlich erfüllt, und nichts übrig bleibt, als den po-
litiſchen Zuſtand von Griechenland zu reguliren. Dieſes dürfte
aber noch manchen Schwierigkeiten unterliegen, und von unſerm
Kabinet am leichteſten in Konſtantinopel, unter Mitwirkung aller
dabei Betheiligten, durch den Grafen Orloff betrieben werden kön-
nen. Dem Vernehmen nach ſucht Lezterer einige Abänderungen
in den Friedensſtipulationen zu bewirken, und kan bei dieſer Ge-
legenheit die Pforte auch beſtimmen, in die Anſichten der Londner
Konferenzen hinſichtlich auf die völlige Unabhängigkeit Griechen-
lands einzugehn. Denn das ottomaniſche Miniſterium zeigt noch
immer eine große Abneigung gegen Konzeſſionen, wodurch die völ-
lige Losreißung Griechenlands von dem Unterthansverbande bewirkt
würde. Man verſichert, der ſonſt ſo große Einfluß des engliſchen
Botſchafters, Sir Robert Gordons, habe bis jezt nicht hingereicht
den Reis-Effendi zu überführen, daß die Pforte größere Vortheile
bei einer engern Begränzung und völligen Unabhängigkeit Grie-
chenlands gewinnen würde, als bei einer weitern Ausdehnung deſ-
ſelben mit Beibehaltung der Suzerainetät. Wenn man die ange-
wendete Beredſamkeit des Herrn Botſchafters nach dem großen
Intereſſe, welches das engliſche Miniſterium für die Erhaltung
und Ruhe ſeiner ſchäzbaren Beſizung, der joniſchen Inſeln, äußert,
bemeſſen will, ſo ſcheint wenig Hofnung mehr vorhanden, daß auf
dieſem Wege die Einwilligung der Pforte zur Unabhängigkeit Grie-
chenlands erlangt werden wird. Gewohnt ihre Politik den augen-
bliklichen materiellen Intereſſen unterzuordnen, würden hingegen
die ottomaniſchen Miniſter einem Vorſchlage ihre Zuſtimmung
nicht verweigern, der mit Bedingungen verbunden wäre, welche
der Pforte andre unmittelbare Vortheile zuſicherten; und da Graf
Orloff nicht allein beauftragt iſt, nachträglich Abänderungen in den
Friedensſtipulationen vorzunehmen, ſondern auch über die Aus-
gleichung aller Differenzen zu unterhandeln, ſo dürfte die Pforte
vielleicht gegen einige Erleichterung in der Zahlung der Kriegskon-
tributionen zur Nachgiebigkeit hinſichtlich Griechenlands zu bewe-
gen ſeyn.
Oeſtreich.
† Wien, 30 Dec.
Die Leiche Ihrer k. H. der Erzherzogin
Henriette wird morgen Abends in der kaiſerlichen Gruft bei den
P. P. Kapuzinern | beigeſezt werden. — Baron Rothſchild iſt | ſeit
geſtern von ſeiner Reiſe zurükgekehrt.
Wien, 1 Jan.
Keine Börſe. Bankaktien 1265.
Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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