Allgemeine Zeitung, Nr. 6, 6. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
sen Einflößung bedienen können. Möchte doch Ihr Korrespon- [Spaltenumbruch]
ſen Einflößung bedienen können. Möchte doch Ihr Korreſpon- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jComment" n="3"> <p><pb facs="#f0003" n="23"/><cb/> ſen Einflößung bedienen können. Möchte doch Ihr Korreſpon-<lb/> dent von dem Hochgebirge die Sache etwas näher betrachten, dann<lb/> wird er ſich überzeugen, daß das, was ihm eine Kriſe in Frank-<lb/> reich zu ſeyn ſchien, in der That nicht Anderes iſt, als die Bewe-<lb/> gungen der allgemeinen Freude, die ſich von Seite der Einwohner<lb/> des ſüdlichen Frankreichs bei dem Wiederſehn der Mutter des<lb/> Thronerben geoffenbart haben, und daß die Flammen, die er ge-<lb/> ſehn hat, nicht Anderes geweſen ſind, als die Freudenfeuer, die<lb/> man zur Feier des Königsfeſtes angezündet hat, aber keine Fa-<lb/> keln des Bürgerkriegs. Um ſich nicht von dem, was man in<lb/> Deutſchland Unparteilichkeit nennt, zu entfernen, verurtheilt Ihr<lb/> Korreſpondent beide Parteien. Dis iſt eine ſehr bequeme Art<lb/> Jedermann zu tadeln und ſich ſelbſt Recht zu geben. Wie kön-<lb/> nen aber die Störer der öffentlichen Ruhe, und diejenigen die<lb/> Ordnung und Unterwerfung predigen, gleich unrecht haben; wie<lb/> ſollen diejenigen, die das Volk durch Geſpenſter ſchreken, gleich<lb/> ſtrafbar mit denjenigen ſeyen, die die Handlungen eines Ordnung<lb/> herſtellenden Miniſteriums in helles Licht ſezen? .. Ludwig <hi rendition="#aq">XVIII</hi>,<lb/> ſagt Ihr Korreſpondent, ſey in Verhinderung bürgerlicher Zwiſte<lb/> ſtärker geweſen, als Karl <hi rendition="#aq">X</hi>; dennoch mußte dieſer König und Ge-<lb/> ſezgeber ſich aus Frankreich entfernen; er ſah das Blut der Bour-<lb/> bons fließen, und Karl <hi rendition="#aq">X</hi> hat noch nichts als Freudenrufe gehört!<lb/> Ihr Korreſpondent will allerdings dem Könige von Frankreich die<lb/> ausgezeichneten Eigenſchaften, die Europa an ihm bewundert, nicht<lb/> abſtreiten, aber er bedauert, daß dieſer Fürſt das Unglük gehabt,<lb/> mit den Riviere und Polignac in der Schule geweſen zu ſeyn,<lb/> ſtatt mit den Decazes, Pasquier, Martignac, weil er dann mit<lb/> den ſo achtungswerthen Eigenſchaften ſeines Herzens die erhabe-<lb/> nen Anſichten verbunden haben würde, die man zu Libourne ge-<lb/> winnt. Dieſes Hochgebirg muß die Gegenſtände ganz beſonders<lb/> entſtellen, wenn zwei Männer, die ſich durch Seelenſtärke und<lb/> Adel des Charakters einen hiſtoriſchen Ruf erwarben, als ſie un-<lb/> ter Ketten waren, von dort aus weniger würdig, ſich dem Throne<lb/> zu nähern, erſcheinen ſollten, als Leute, die Miniſter werden konn-<lb/> ten, ohne berühmt zu ſeyn. Auch ſieht man noch von dem Hoch-<lb/> gebirge die franzöſiſche Geiſtlichkeit Zwietracht predigen, und ſich<lb/> des irritablen und getrübten Gemüthes Karls <hi rendition="#aq">X</hi> bemächtigen;<lb/> man ſieht von da aus fremde Geſandten, im Vereine mit Allem,<lb/> was ſich dem Könige nähert, ſeinen Royalismus beſtändig aufrei-<lb/> zen, und ſeine Neigung, keine Konzeſſionen zu machen, beſtärken.<lb/> Es iſt leider wahr, daß der König Royaliſt iſt; dis iſt ein kleiner<lb/> Fehler, den man ihm verzeihen muß; auch iſt wahr, daß dieſer<lb/> Monarch, nachdem er ſeinen Unterthanen einen guten Theil<lb/> Rechte zugeſtanden, die er von ſeinen Vorfahren erhalten hatte,<lb/> den Willen offenbart, diejenigen zu bewahren, die ſeine Präroga-<lb/> tive ausmachen; aber er thut dis ohne Aufreizung, und dieſer<lb/> Entſchluß, der den Leuten vom Hochgebirge ſo tadelnswerth er-<lb/> ſcheint, genießt den Beifall aller Franzoſen, die durch ihren Geiſt<lb/> im Stande ſind, einzuſehen, daß die Schwächung der königlichen<lb/> Autorität die Zerſtörung der Monarchie herbeiführen würde. Ihr<lb/> Korreſpondent hat ſich ſo ſehr über jenes aufmerkſame Europa,<lb/> dem er ſeine Rathſchläge ertheilt, erhoben, daß ſich ihm die Dinge vor<lb/> ſeinen Augen verwirren. Er ſieht z. B. keinen beſondern Unterſchied<lb/> zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen Regierung, und doch findet ein<lb/> auffallender ſtatt, da Frankreich eine durch eine Charte modifizirte Mo-<lb/> narchie, England aber eine durch einen König gemäßigte Ariſtokratie<lb/> iſt. Es liegt wenig daran, was etwa die Bourbons hätten anneh-<lb/><cb/> men mögen, als ſi noch zu Hartwel waren; ſie ſizen jezt auf ih-<lb/> rem Throne; ſie haben mit Abzug der durch die Charte beſtimmten<lb/> Konzeſſionen die Rechte ihrer Vorfahren wieder in Beſiz genom-<lb/> men. Dis iſt jezt das franzöſiſche Geſez, das durch nichts geän-<lb/> dert werden kan. Mit Grund bemerkt Ihr Korreſpondent, daß<lb/> die konſtitutionellen Regierungen, die im übrigen Europa vorhan-<lb/> den ſind, durch ihre Nüancen vom Anbeginn und nach eines jeden<lb/> Eigenthümlichkeit verſchieden ſeyen, und daß daraus für ſie ver-<lb/> ſchiedene Urſachen der Ruhe und der Stabilität entſprängen. Eng-<lb/> land und Schweden haben die Kraft der Angewöhnung für ſich,<lb/> die deutſchen Monarchien den gutmüthigen Charakter ihrer Ein-<lb/> wohner; die Niederlande und Norwegen tragen die Folgen einer<lb/> unpaſſenden Vereinigung, und Frankreich iſt zum Kampfe gegen<lb/> eine Race von Menſchen verurtheilt, die mit dem revolutionairen<lb/> Gifte angeſtekt ſind. In Frankreich liegt die große Plage von Eu-<lb/> ropa; es iſt die Aufgabe des Miniſteriums Polignac, Frankreich<lb/> von dieſem Uebel zu heilen. Dis würde ihm niemals gelingen,<lb/> wenn es zu dem Regime der Konzeſſionen ſeine Zuflucht nähme,<lb/> während es durch Feſthaltung der Prärogative und der Rechte der<lb/> Nation leicht damit fertig werden wird. Die Charte wird in<lb/> Frankreich nicht als ein Verſuch angeſehen; ſie erwartet ihre Sta-<lb/> bilität nicht erſt von dem Reſultate der Erfahrung, wie man ſich<lb/> auf dem Hochgebirg einbildet; ſie iſt ein Grundgeſez, das nie zu-<lb/> rükgenommen werden kan, das ſelbſt nicht unter der Vorausſezung,<lb/> daß eine der Gewalten, die ſie einſezt, ihr die Mitwirkung verſa-<lb/> gen würde, zurükgenommen werden würde, weil die Neuerungen,<lb/> zu denen man dann ſeine Zuflucht nehmen müßte, um Frankreich<lb/> ſeine Inſtitutionen zu bewahren, ſelbſt ihre Quelle in dem Grund-<lb/> vertrage haben würden. Man kan die Menſchen nicht verhindern,<lb/> die Geſeze zu verlezen, aber man muß verhindern, daß ihre Ver-<lb/> lezung ſie nicht vernichte. Ihr Korreſpondent läßt der Verwal-<lb/> tung des Hrn. v. Villele eine Gerechtigkeit wiederfahren, die be-<lb/> weist, daß wenn er die Sache nicht immer genau, ſo doch mit gu-<lb/> ter Abſicht ſieht. Allerdings gehörte große Fähigkeit dazu Frank-<lb/> reich ſechs Jahre lang mitten unter den Eingriffen und Dekla-<lb/> mationen der revolutionairen Partei gut zu verwalten; ohne<lb/> Zweifel war jene Umwandlnng der fünf Prozents, aus der<lb/> ihm Frankreich ein Verbrechen gemacht hat, und die ſich an-<lb/> dere Nationen als eine Wohlthat aneigneten, eine hohe Konzeption.<lb/> Die Liberalen ſchrien gegen das Miniſterium Villele, wie ſie gegen<lb/> das Miniſterium Polignac ſchreien, weil ſie vorausſehen, daß es<lb/> die Monarchie konſolidiren wird. Sie gleichen jenen unreinli-<lb/> chen Thieren, deren Krächzen die Rükkehr der ſchönen Jahres-<lb/> zeit verkündet. Eine royaliſtiſche Verwaltung darf ſich darüber<lb/> freuen, ſtatt darüber zu erſchreken. Nicht ſolche charakterloſe Men-<lb/> ſchen ſind es, die die Inſtitutionen Frankreichs befeſtigen werden,<lb/> ſondern feſte und gerechte Royaliſten, die eine tiefe Hochachtung<lb/> vor den Geſezen, und eine tiefe Verachtung vor dem revolutio-<lb/> nairem Abſchaum haben. Ihr Korreſpondent von dem Hochge-<lb/> birge will, daß man den Nationalcharakter der Franzoſen ändere.<lb/> Die Unternehmung wäre ſchwierig und kühn, aber glüklicher Weiſe<lb/> iſt ſie nicht nöthig. Der Franzoſe iſt weniger leichtſinnig als er zu<lb/> ſeyn ſcheint; er ſpielt mit Worten, ohne den Grund der Dinge<lb/> aus den Augen zu verlieren, und wenn er ſie im Spiele des<lb/> Scharfſinns entſtellt, ſo weiß er ſie doch durch die Kraft ſeines<lb/> Verſtandes in ihre wahre Bedeutung zu verſezen. So verſchwen-<lb/> deriſch er auch mit ſeinen Schäzen iſt, ſo kennt er doch den Preis<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0003]
ſen Einflößung bedienen können. Möchte doch Ihr Korreſpon-
dent von dem Hochgebirge die Sache etwas näher betrachten, dann
wird er ſich überzeugen, daß das, was ihm eine Kriſe in Frank-
reich zu ſeyn ſchien, in der That nicht Anderes iſt, als die Bewe-
gungen der allgemeinen Freude, die ſich von Seite der Einwohner
des ſüdlichen Frankreichs bei dem Wiederſehn der Mutter des
Thronerben geoffenbart haben, und daß die Flammen, die er ge-
ſehn hat, nicht Anderes geweſen ſind, als die Freudenfeuer, die
man zur Feier des Königsfeſtes angezündet hat, aber keine Fa-
keln des Bürgerkriegs. Um ſich nicht von dem, was man in
Deutſchland Unparteilichkeit nennt, zu entfernen, verurtheilt Ihr
Korreſpondent beide Parteien. Dis iſt eine ſehr bequeme Art
Jedermann zu tadeln und ſich ſelbſt Recht zu geben. Wie kön-
nen aber die Störer der öffentlichen Ruhe, und diejenigen die
Ordnung und Unterwerfung predigen, gleich unrecht haben; wie
ſollen diejenigen, die das Volk durch Geſpenſter ſchreken, gleich
ſtrafbar mit denjenigen ſeyen, die die Handlungen eines Ordnung
herſtellenden Miniſteriums in helles Licht ſezen? .. Ludwig XVIII,
ſagt Ihr Korreſpondent, ſey in Verhinderung bürgerlicher Zwiſte
ſtärker geweſen, als Karl X; dennoch mußte dieſer König und Ge-
ſezgeber ſich aus Frankreich entfernen; er ſah das Blut der Bour-
bons fließen, und Karl X hat noch nichts als Freudenrufe gehört!
Ihr Korreſpondent will allerdings dem Könige von Frankreich die
ausgezeichneten Eigenſchaften, die Europa an ihm bewundert, nicht
abſtreiten, aber er bedauert, daß dieſer Fürſt das Unglük gehabt,
mit den Riviere und Polignac in der Schule geweſen zu ſeyn,
ſtatt mit den Decazes, Pasquier, Martignac, weil er dann mit
den ſo achtungswerthen Eigenſchaften ſeines Herzens die erhabe-
nen Anſichten verbunden haben würde, die man zu Libourne ge-
winnt. Dieſes Hochgebirg muß die Gegenſtände ganz beſonders
entſtellen, wenn zwei Männer, die ſich durch Seelenſtärke und
Adel des Charakters einen hiſtoriſchen Ruf erwarben, als ſie un-
ter Ketten waren, von dort aus weniger würdig, ſich dem Throne
zu nähern, erſcheinen ſollten, als Leute, die Miniſter werden konn-
ten, ohne berühmt zu ſeyn. Auch ſieht man noch von dem Hoch-
gebirge die franzöſiſche Geiſtlichkeit Zwietracht predigen, und ſich
des irritablen und getrübten Gemüthes Karls X bemächtigen;
man ſieht von da aus fremde Geſandten, im Vereine mit Allem,
was ſich dem Könige nähert, ſeinen Royalismus beſtändig aufrei-
zen, und ſeine Neigung, keine Konzeſſionen zu machen, beſtärken.
Es iſt leider wahr, daß der König Royaliſt iſt; dis iſt ein kleiner
Fehler, den man ihm verzeihen muß; auch iſt wahr, daß dieſer
Monarch, nachdem er ſeinen Unterthanen einen guten Theil
Rechte zugeſtanden, die er von ſeinen Vorfahren erhalten hatte,
den Willen offenbart, diejenigen zu bewahren, die ſeine Präroga-
tive ausmachen; aber er thut dis ohne Aufreizung, und dieſer
Entſchluß, der den Leuten vom Hochgebirge ſo tadelnswerth er-
ſcheint, genießt den Beifall aller Franzoſen, die durch ihren Geiſt
im Stande ſind, einzuſehen, daß die Schwächung der königlichen
Autorität die Zerſtörung der Monarchie herbeiführen würde. Ihr
Korreſpondent hat ſich ſo ſehr über jenes aufmerkſame Europa,
dem er ſeine Rathſchläge ertheilt, erhoben, daß ſich ihm die Dinge vor
ſeinen Augen verwirren. Er ſieht z. B. keinen beſondern Unterſchied
zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen Regierung, und doch findet ein
auffallender ſtatt, da Frankreich eine durch eine Charte modifizirte Mo-
narchie, England aber eine durch einen König gemäßigte Ariſtokratie
iſt. Es liegt wenig daran, was etwa die Bourbons hätten anneh-
men mögen, als ſi noch zu Hartwel waren; ſie ſizen jezt auf ih-
rem Throne; ſie haben mit Abzug der durch die Charte beſtimmten
Konzeſſionen die Rechte ihrer Vorfahren wieder in Beſiz genom-
men. Dis iſt jezt das franzöſiſche Geſez, das durch nichts geän-
dert werden kan. Mit Grund bemerkt Ihr Korreſpondent, daß
die konſtitutionellen Regierungen, die im übrigen Europa vorhan-
den ſind, durch ihre Nüancen vom Anbeginn und nach eines jeden
Eigenthümlichkeit verſchieden ſeyen, und daß daraus für ſie ver-
ſchiedene Urſachen der Ruhe und der Stabilität entſprängen. Eng-
land und Schweden haben die Kraft der Angewöhnung für ſich,
die deutſchen Monarchien den gutmüthigen Charakter ihrer Ein-
wohner; die Niederlande und Norwegen tragen die Folgen einer
unpaſſenden Vereinigung, und Frankreich iſt zum Kampfe gegen
eine Race von Menſchen verurtheilt, die mit dem revolutionairen
Gifte angeſtekt ſind. In Frankreich liegt die große Plage von Eu-
ropa; es iſt die Aufgabe des Miniſteriums Polignac, Frankreich
von dieſem Uebel zu heilen. Dis würde ihm niemals gelingen,
wenn es zu dem Regime der Konzeſſionen ſeine Zuflucht nähme,
während es durch Feſthaltung der Prärogative und der Rechte der
Nation leicht damit fertig werden wird. Die Charte wird in
Frankreich nicht als ein Verſuch angeſehen; ſie erwartet ihre Sta-
bilität nicht erſt von dem Reſultate der Erfahrung, wie man ſich
auf dem Hochgebirg einbildet; ſie iſt ein Grundgeſez, das nie zu-
rükgenommen werden kan, das ſelbſt nicht unter der Vorausſezung,
daß eine der Gewalten, die ſie einſezt, ihr die Mitwirkung verſa-
gen würde, zurükgenommen werden würde, weil die Neuerungen,
zu denen man dann ſeine Zuflucht nehmen müßte, um Frankreich
ſeine Inſtitutionen zu bewahren, ſelbſt ihre Quelle in dem Grund-
vertrage haben würden. Man kan die Menſchen nicht verhindern,
die Geſeze zu verlezen, aber man muß verhindern, daß ihre Ver-
lezung ſie nicht vernichte. Ihr Korreſpondent läßt der Verwal-
tung des Hrn. v. Villele eine Gerechtigkeit wiederfahren, die be-
weist, daß wenn er die Sache nicht immer genau, ſo doch mit gu-
ter Abſicht ſieht. Allerdings gehörte große Fähigkeit dazu Frank-
reich ſechs Jahre lang mitten unter den Eingriffen und Dekla-
mationen der revolutionairen Partei gut zu verwalten; ohne
Zweifel war jene Umwandlnng der fünf Prozents, aus der
ihm Frankreich ein Verbrechen gemacht hat, und die ſich an-
dere Nationen als eine Wohlthat aneigneten, eine hohe Konzeption.
Die Liberalen ſchrien gegen das Miniſterium Villele, wie ſie gegen
das Miniſterium Polignac ſchreien, weil ſie vorausſehen, daß es
die Monarchie konſolidiren wird. Sie gleichen jenen unreinli-
chen Thieren, deren Krächzen die Rükkehr der ſchönen Jahres-
zeit verkündet. Eine royaliſtiſche Verwaltung darf ſich darüber
freuen, ſtatt darüber zu erſchreken. Nicht ſolche charakterloſe Men-
ſchen ſind es, die die Inſtitutionen Frankreichs befeſtigen werden,
ſondern feſte und gerechte Royaliſten, die eine tiefe Hochachtung
vor den Geſezen, und eine tiefe Verachtung vor dem revolutio-
nairem Abſchaum haben. Ihr Korreſpondent von dem Hochge-
birge will, daß man den Nationalcharakter der Franzoſen ändere.
Die Unternehmung wäre ſchwierig und kühn, aber glüklicher Weiſe
iſt ſie nicht nöthig. Der Franzoſe iſt weniger leichtſinnig als er zu
ſeyn ſcheint; er ſpielt mit Worten, ohne den Grund der Dinge
aus den Augen zu verlieren, und wenn er ſie im Spiele des
Scharfſinns entſtellt, ſo weiß er ſie doch durch die Kraft ſeines
Verſtandes in ihre wahre Bedeutung zu verſezen. So verſchwen-
deriſch er auch mit ſeinen Schäzen iſt, ſo kennt er doch den Preis
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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