Allgemeine Zeitung, Nr. 14, 14. Januar 1830.14 Januar. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nro. 14. 1830.[Spaltenumbruch] Großbritannien. Der am 24 Dec. gegen das Morning-Journal verhan- 14 Januar. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nro. 14. 1830.[Spaltenumbruch] Großbritannien. Der am 24 Dec. gegen das Morning-Journal verhan- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005"/> <div type="jSupplement"> <floatingText> <front> <titlePage type="heading"> <docImprint> <docDate>14 Januar.</docDate> </docImprint><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"><hi rendition="#g">Beilage zur Allgemeinen Zeitung</hi>.</titlePart> </docTitle><lb/> <docImprint> <docDate><hi rendition="#aq">N<hi rendition="#uu"><hi rendition="#sup">ro.</hi></hi></hi> 14. 1830.</docDate> </docImprint> </titlePage> </front> <body><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Großbritannien</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <p>Der am 24 Dec. gegen das <hi rendition="#g">Morning-Journal</hi> verhan-<lb/> delte Prozeß betraf einen am 30 Jul. von dieſem Blatte publizir-<lb/> ten Artikel, „ein Pasquill“ wie es in der Anklage heißt, „wider<lb/> den ſehr edeln Herzog Arthur von Wellington, mit der Abſicht<lb/> ihn dadurch in Verachtung zu bringen, daß geſagt wird, er hege<lb/> Plane gegen die ſouveraine Gewalt.“ Der inkriminirte Artikel<lb/> beſtand in einem Briefe, den ein Geiſtlicher, Namens John Lit-<lb/> ton Crosbie, „Diener der Kirche zu Sydenham in Kent und<lb/> Hauskaplan Sr. königl. Hoheit des Herzogs von Cumberland“<lb/> ſich unterzeichnend, geſchrieben hatte, und lautete folgendermaa-<lb/> ßen: „An Se. königl. Hoh. den Herzog von Wellington. Bei<lb/> dem bejammernswerthen Zuſtande, in welchen Ihre Unwiſſenheit,<lb/> verbunden mit Eitelkeit und Ehrgeiz, eine einſt hervoragende und<lb/> blühende Nation verſezt hat, bleibt es Ew. Hoheit und Ihrem<lb/> whigiſtiſchen Generalanwald nur noch übrig, die Preſſe zu unter-<lb/> drüken, die öffentliche Meynung zum Schweigen zu bringen, und<lb/> die Klagen der überlebenden, verfolgten Proteſtanten Irlands zu<lb/> erſtiken, die jezt über den Gebeinen ihrer am Altare der papiſti-<lb/> ſchen Emanzipationsbill Ew. Hoheit hingeopferten Verwandten<lb/> Thränen vergießen. Sagten Ew. Hoheit wohl die Wahrheit, als<lb/> Sie einem hochehrwürdigen Prälaten verſicherten, daß die ſoge-<lb/> nannte Erlöſungsbill ſo eingerichtet ſey, daß ſie nicht allein die<lb/> proteſtantiſchen Inſtitutionen dieſes Landes erhalten, ſondern auch<lb/> das Papſtthum umſtürzen würde? Sagten Ew. Hoheit wirklich die<lb/> vom Herzen kommende Wahrheit, als Sie mit verächtlicher Heu-<lb/> chelei und affektirter Beſorgniß ein ſo niedliches, kleines Bild von<lb/> den Schreken eines Bürgerkriegs entwarfen, und mit einem wei-<lb/> nerlichen Tone jedes gewaltſame Einſchreiten des Landesgeſezes<lb/> und der Bayonnette deprezirten? Vortreflich, in der That! Wann<lb/> ſind Ew. Hoheit zu ſolchen ſchönen Empfindungen gekommen.<lb/> Wer hätte auch wohl nur daran gedacht, Ew. Hoheit des Mit-<lb/> leids oder der Mäßigung zu beſchuldigen, oder überhaupt einer<lb/> der zarteren Empfindungen des Mitgefühls, welche das Herz ei-<lb/> nes Mannes von dem eines hochmüthigen Diktators und Tyran-<lb/> nen unterſcheiden?“ — Nachdem der Briefſtelleller in dieſem Tone<lb/> eine Zeitlang fortgefahren, heißt es weiterhin: „Sollte es Gott,<lb/> was ein beſonderes Zeichen ſeines Mißfallens an dieſem Lande<lb/> wäre, für recht finden, Ew. Hoh. ferner an der Spize der Ver-<lb/> waltung Ihres getäuſchten und betrogenen Souverains zu laſſen,<lb/> ſo werden Sie am Ende — und dieſes Ende wird über kurz ein-<lb/> treten — durch die Gewalt des Bürgerkriegs ſich genöthigt ſehen,<lb/> entweder den Inſurrektionsgeiſt der irländiſchen Papiſten zu un-<lb/> terdrüken, oder in die Auflöſung der Union von England und Ir-<lb/> land einzuwilligen — ein Plan, der bereits ſeit dem Jahre 1814<lb/> entworfen und zur Reife gebracht worden — dem nichts weiter<lb/> als die Ausführung fehlt — und zwar Alles durch die Vermitte-<lb/> lung und Thätigkeit der Jeſuiten. — Wenn Sie indeſſen auch<lb/> nur ein Partikelchen Ehre, Tapferkeit, Loyalität oder Gerechtig-<lb/> keit beſizen — wenn Sie nicht durch den ungemäßigten Ehrgeiz<lb/> der Ihre bekannten Pläne charakteriſirt, ganz und gar zur Unver-<lb/> nunft getrieben worden ſind — wenn Sie in Ihren alten Tagen<lb/> ein Volk, das Vertrauen zu Ihnen hatte, und Sie einſt für den<lb/> Seinigen hielt, mit ſich ausſöhnen wollen — wenn Sie wiſſen,<lb/> daß alle Ihre Plane einem erlauchten Prinzen bekannt ſind, den<lb/><cb/> Sie herabſezen, verläumden und in ſchlechten Ruf bringen lie-<lb/> ßen, ohne jemals ſeine Verläumder anzugeben — wenn Sie wiſ-<lb/> ſen, daß das Blut aller ermordeten, loyalen Unterthanen laut um<lb/> Rache ſchreit — wenn Sie ein Chriſt ſind — wenn Sie daran<lb/> denken, daß Sie ſterben müſſen, daß Sie blos ein Menſch ſind, daß<lb/> Sie eine Beute der Würmer ſeyn können, ehe Sie das Scepter<lb/> einer jungen Prinzeſſin führen — daß dieſe Prinzeſſin im Noth-<lb/> falle einen geſezlichen Hüter in einem königlichen, hochbegeiſterten,<lb/> proteſtantiſchen Verwandten beſizt, und daß das beſte edelſte Blut<lb/> Englands zur Vertheidigung dieſes Prinzen und ſeines königlichen<lb/> Hauſes vergoſſen werden wird — wenn, Herzog, wenn, ſage ich,<lb/> Ew. Hoh. wiſſen, daß alle dieſe Dinge ſich ſo verhalten, dann in<lb/> des Himmels Namen beſchwöre ich Sie, den Frieden — wenn<lb/> dieſer nemlich noch in Ihrer Macht ſteht — jenem unglüklichen<lb/> Lande wieder zu geben, das Ew. Hoh. wegen Ihrer Eitelkeit ſich<lb/> ſchämen, als Ihr Vaterland anzuerkennen.“ — Der Generalan-<lb/> wald, der den hier im Auszuge mitgetheilten Brief ebenfalls nur<lb/> fragmentariſch vortrug, leitete auch bei dieſem Prozeſſe die An-<lb/> klage, und rühmte zunächſt, daß Druker und Verleger des Mor-<lb/> ning-Journals, die bei den frühern Prozeſſen verwikelt ſind, ſich<lb/> ſeitdem von Hrn. Alexander, dem Herausgeber, getrennt haben.<lb/> Dieſer fand jedoch andere Männer bereitwillig, ſich zur Heraus-<lb/> gabe ſeines Blattes mit ihm zu verbinden, und ſo haben dieſe<lb/> nun der Verfolgung des Geſezes ſich unterworfen. Ob, ſagte der<lb/> Generalanwald im Verlaufe ſeines Vortrags, ein Geiſtlicher Na-<lb/> mens Crosbie eriſtire, und wirklich Hauskaplan des Herzogs von<lb/> Cumberland ſey, wiſſe er nicht; das ſey jedoch anzunehmen, daß<lb/> Se. königl. Hoheit die Geſinnungen deſſelben nicht theile, oder,<lb/> wenn er ſie auch theilte, ſie doch nicht in ſolcher Weiſe ausſpre-<lb/> chen ließe. Der Herzog von Wellington hege ſo ſehr als irgend<lb/> Jemand die höchſte Achtung vor der Perſon und der Macht des<lb/> genannten königlichen Prinzen; wenn jedoch der Briefſteller ganz<lb/> zulezt ſage, der Herzog von Wellington werde dereinſt vor dieſer<lb/> Macht verzagen, ſo ſey dis eine lächerliche Tirade, denn der Her-<lb/> zog wäre wohl derjenige Mann im Lande, dem man am aller-<lb/> wenigſten vorwerfen könne, daß er furchtſam ſey. Ein an ſich<lb/> ſelbſt ſo höchſt lächerliches und ſchwülſtiges Pasquill würde man<lb/> übrigens gar nicht gerichtlich verfolgt haben, wenn die darin ent-<lb/> haltenen Beſchuldigungen nicht zu kraß und ſogar ſchon wieder-<lb/> holt worden wären. Es wäre darin zu verſtehen gegeben, daß<lb/> der Herzog die Abſicht hege, eine Verbindung zwiſchen ſeinem<lb/> Sohne und der erlauchten jungen Prinzeſſin, die dereinſt den<lb/> Thron dieſes Landes einnehmen würde, zu veranlaſſen. Wenn<lb/> ein Miniſter mit ſolchem Plane umginge, ſo würde er verräthe-<lb/> riſch an ſeinem Monarchen handeln und die härteſte Strafe ver-<lb/> dienen; ein Miniſter, der ſich einer ſolchen Handlung ſchuldig<lb/> machte, würde gewiß auch von ſeinem Souverain verworfen wer-<lb/> den. Man habe die Frage aufgeſtellt, ob nicht der Herzog von<lb/> Wellington eine ſolche Anſchuldigung, ohne darauf zu achten, un-<lb/> geſtraft ſollte hingehen laſſen? Andere dürften vielleicht dieſer<lb/> Meynung ſeyn, doch der Herzog denke anders, und auch er (der<lb/> Generalanwald) ſey damit einverſtanden, daß der Herzog die Ver-<lb/> pflichtung habe, ähnliche Anſchuldigungen gerichtlich zu verfolgen.<lb/> Hr. Humphreys, der Advokat, welcher für den jezigen Verleger<lb/> des Morning-Journals, einen Geiſtlichen, Namens Iſaacſon, auf-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
14 Januar.
Beilage zur Allgemeinen Zeitung.
Nro. 14. 1830.
Großbritannien.
Der am 24 Dec. gegen das Morning-Journal verhan-
delte Prozeß betraf einen am 30 Jul. von dieſem Blatte publizir-
ten Artikel, „ein Pasquill“ wie es in der Anklage heißt, „wider
den ſehr edeln Herzog Arthur von Wellington, mit der Abſicht
ihn dadurch in Verachtung zu bringen, daß geſagt wird, er hege
Plane gegen die ſouveraine Gewalt.“ Der inkriminirte Artikel
beſtand in einem Briefe, den ein Geiſtlicher, Namens John Lit-
ton Crosbie, „Diener der Kirche zu Sydenham in Kent und
Hauskaplan Sr. königl. Hoheit des Herzogs von Cumberland“
ſich unterzeichnend, geſchrieben hatte, und lautete folgendermaa-
ßen: „An Se. königl. Hoh. den Herzog von Wellington. Bei
dem bejammernswerthen Zuſtande, in welchen Ihre Unwiſſenheit,
verbunden mit Eitelkeit und Ehrgeiz, eine einſt hervoragende und
blühende Nation verſezt hat, bleibt es Ew. Hoheit und Ihrem
whigiſtiſchen Generalanwald nur noch übrig, die Preſſe zu unter-
drüken, die öffentliche Meynung zum Schweigen zu bringen, und
die Klagen der überlebenden, verfolgten Proteſtanten Irlands zu
erſtiken, die jezt über den Gebeinen ihrer am Altare der papiſti-
ſchen Emanzipationsbill Ew. Hoheit hingeopferten Verwandten
Thränen vergießen. Sagten Ew. Hoheit wohl die Wahrheit, als
Sie einem hochehrwürdigen Prälaten verſicherten, daß die ſoge-
nannte Erlöſungsbill ſo eingerichtet ſey, daß ſie nicht allein die
proteſtantiſchen Inſtitutionen dieſes Landes erhalten, ſondern auch
das Papſtthum umſtürzen würde? Sagten Ew. Hoheit wirklich die
vom Herzen kommende Wahrheit, als Sie mit verächtlicher Heu-
chelei und affektirter Beſorgniß ein ſo niedliches, kleines Bild von
den Schreken eines Bürgerkriegs entwarfen, und mit einem wei-
nerlichen Tone jedes gewaltſame Einſchreiten des Landesgeſezes
und der Bayonnette deprezirten? Vortreflich, in der That! Wann
ſind Ew. Hoheit zu ſolchen ſchönen Empfindungen gekommen.
Wer hätte auch wohl nur daran gedacht, Ew. Hoheit des Mit-
leids oder der Mäßigung zu beſchuldigen, oder überhaupt einer
der zarteren Empfindungen des Mitgefühls, welche das Herz ei-
nes Mannes von dem eines hochmüthigen Diktators und Tyran-
nen unterſcheiden?“ — Nachdem der Briefſtelleller in dieſem Tone
eine Zeitlang fortgefahren, heißt es weiterhin: „Sollte es Gott,
was ein beſonderes Zeichen ſeines Mißfallens an dieſem Lande
wäre, für recht finden, Ew. Hoh. ferner an der Spize der Ver-
waltung Ihres getäuſchten und betrogenen Souverains zu laſſen,
ſo werden Sie am Ende — und dieſes Ende wird über kurz ein-
treten — durch die Gewalt des Bürgerkriegs ſich genöthigt ſehen,
entweder den Inſurrektionsgeiſt der irländiſchen Papiſten zu un-
terdrüken, oder in die Auflöſung der Union von England und Ir-
land einzuwilligen — ein Plan, der bereits ſeit dem Jahre 1814
entworfen und zur Reife gebracht worden — dem nichts weiter
als die Ausführung fehlt — und zwar Alles durch die Vermitte-
lung und Thätigkeit der Jeſuiten. — Wenn Sie indeſſen auch
nur ein Partikelchen Ehre, Tapferkeit, Loyalität oder Gerechtig-
keit beſizen — wenn Sie nicht durch den ungemäßigten Ehrgeiz
der Ihre bekannten Pläne charakteriſirt, ganz und gar zur Unver-
nunft getrieben worden ſind — wenn Sie in Ihren alten Tagen
ein Volk, das Vertrauen zu Ihnen hatte, und Sie einſt für den
Seinigen hielt, mit ſich ausſöhnen wollen — wenn Sie wiſſen,
daß alle Ihre Plane einem erlauchten Prinzen bekannt ſind, den
Sie herabſezen, verläumden und in ſchlechten Ruf bringen lie-
ßen, ohne jemals ſeine Verläumder anzugeben — wenn Sie wiſ-
ſen, daß das Blut aller ermordeten, loyalen Unterthanen laut um
Rache ſchreit — wenn Sie ein Chriſt ſind — wenn Sie daran
denken, daß Sie ſterben müſſen, daß Sie blos ein Menſch ſind, daß
Sie eine Beute der Würmer ſeyn können, ehe Sie das Scepter
einer jungen Prinzeſſin führen — daß dieſe Prinzeſſin im Noth-
falle einen geſezlichen Hüter in einem königlichen, hochbegeiſterten,
proteſtantiſchen Verwandten beſizt, und daß das beſte edelſte Blut
Englands zur Vertheidigung dieſes Prinzen und ſeines königlichen
Hauſes vergoſſen werden wird — wenn, Herzog, wenn, ſage ich,
Ew. Hoh. wiſſen, daß alle dieſe Dinge ſich ſo verhalten, dann in
des Himmels Namen beſchwöre ich Sie, den Frieden — wenn
dieſer nemlich noch in Ihrer Macht ſteht — jenem unglüklichen
Lande wieder zu geben, das Ew. Hoh. wegen Ihrer Eitelkeit ſich
ſchämen, als Ihr Vaterland anzuerkennen.“ — Der Generalan-
wald, der den hier im Auszuge mitgetheilten Brief ebenfalls nur
fragmentariſch vortrug, leitete auch bei dieſem Prozeſſe die An-
klage, und rühmte zunächſt, daß Druker und Verleger des Mor-
ning-Journals, die bei den frühern Prozeſſen verwikelt ſind, ſich
ſeitdem von Hrn. Alexander, dem Herausgeber, getrennt haben.
Dieſer fand jedoch andere Männer bereitwillig, ſich zur Heraus-
gabe ſeines Blattes mit ihm zu verbinden, und ſo haben dieſe
nun der Verfolgung des Geſezes ſich unterworfen. Ob, ſagte der
Generalanwald im Verlaufe ſeines Vortrags, ein Geiſtlicher Na-
mens Crosbie eriſtire, und wirklich Hauskaplan des Herzogs von
Cumberland ſey, wiſſe er nicht; das ſey jedoch anzunehmen, daß
Se. königl. Hoheit die Geſinnungen deſſelben nicht theile, oder,
wenn er ſie auch theilte, ſie doch nicht in ſolcher Weiſe ausſpre-
chen ließe. Der Herzog von Wellington hege ſo ſehr als irgend
Jemand die höchſte Achtung vor der Perſon und der Macht des
genannten königlichen Prinzen; wenn jedoch der Briefſteller ganz
zulezt ſage, der Herzog von Wellington werde dereinſt vor dieſer
Macht verzagen, ſo ſey dis eine lächerliche Tirade, denn der Her-
zog wäre wohl derjenige Mann im Lande, dem man am aller-
wenigſten vorwerfen könne, daß er furchtſam ſey. Ein an ſich
ſelbſt ſo höchſt lächerliches und ſchwülſtiges Pasquill würde man
übrigens gar nicht gerichtlich verfolgt haben, wenn die darin ent-
haltenen Beſchuldigungen nicht zu kraß und ſogar ſchon wieder-
holt worden wären. Es wäre darin zu verſtehen gegeben, daß
der Herzog die Abſicht hege, eine Verbindung zwiſchen ſeinem
Sohne und der erlauchten jungen Prinzeſſin, die dereinſt den
Thron dieſes Landes einnehmen würde, zu veranlaſſen. Wenn
ein Miniſter mit ſolchem Plane umginge, ſo würde er verräthe-
riſch an ſeinem Monarchen handeln und die härteſte Strafe ver-
dienen; ein Miniſter, der ſich einer ſolchen Handlung ſchuldig
machte, würde gewiß auch von ſeinem Souverain verworfen wer-
den. Man habe die Frage aufgeſtellt, ob nicht der Herzog von
Wellington eine ſolche Anſchuldigung, ohne darauf zu achten, un-
geſtraft ſollte hingehen laſſen? Andere dürften vielleicht dieſer
Meynung ſeyn, doch der Herzog denke anders, und auch er (der
Generalanwald) ſey damit einverſtanden, daß der Herzog die Ver-
pflichtung habe, ähnliche Anſchuldigungen gerichtlich zu verfolgen.
Hr. Humphreys, der Advokat, welcher für den jezigen Verleger
des Morning-Journals, einen Geiſtlichen, Namens Iſaacſon, auf-
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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