Allgemeine Zeitung, Nr. 14, 14. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
trat, sprach seine Verwunderung aus, daß man, da der Verfasser Die preußische Staatszeitung enthält ein Schreiben aus Lon- Deutschland. *Darmstadt, 9 Jan. Der päpstliche Vollzieher der Bul- Preußen. *+*Berlin, 4 Jan. Bei Gelegenheit, daß Se. Majestät [Spaltenumbruch]
trat, ſprach ſeine Verwunderung aus, daß man, da der Verfaſſer Die preußiſche Staatszeitung enthält ein Schreiben aus Lon- Deutſchland. *Darmſtadt, 9 Jan. Der päpſtliche Vollzieher der Bul- Preußen. *†*Berlin, 4 Jan. Bei Gelegenheit, daß Se. Majeſtät <TEI> <text> <body> <div type="jSupplement"> <floatingText> <body> <div type="jPoliticalNews" n="2"> <div n="3"> <div type="jArticle" n="4"> <p><pb facs="#f0006" n="54"/><cb/> trat, ſprach ſeine Verwunderung aus, daß man, da der Verfaſſer<lb/> des Artikels bekannt ſey, doch den Eigenthümer des Blattes vor<lb/> Gericht fordere. Anders verfahrend, als der Advokat des frühern<lb/> Verlegers in den vorangegangenen Prozeſſen, beſtritt er es auch,<lb/> daß der angefochtene Artikel ein Pasquill ſey; was Hr. Aleran-<lb/> der, der ſich wieder ſelbſt vertheidigte, nicht that, indem er ſich<lb/> blos darauf beſchränkte, zu ſagen, daß man nicht ihn, den Heraus-<lb/> geber, ſondern den bekannten Verfaſſer des Artikels vor Gericht<lb/> ziehen müßte. Dis beſtritt jedoch der Generalanwald, indem er<lb/> bemerkte, daß ein Pasquill im Manuſcripte keinen Schaden thun<lb/> könne, und erſt durch die Publikation ſtraffällig werde. — Als<lb/> nach geſchloſſenen Vorträgen den Mitgliedern der Jury Abſchrif-<lb/> ten des angefochtenen Artikels zur Durchſicht eingehändigt wur-<lb/> den, ſahen die Geſchwornen ihn gar nicht an, ſondern erklärten<lb/> ſogleich die Angeklagten für <hi rendition="#g">ſchuldig</hi>.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jVarious" n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p>Die preußiſche Staatszeitung enthält ein Schreiben aus <hi rendition="#g">Lon-<lb/> don</hi> vom 29 Dec., worin es heißt: „An Neuigkeiten in politi-<lb/> ſcher Hinſicht iſt jezt bei uns völliger Mangel. Das Wetter iſt<lb/> äußerſt kalt, und ſo viel Eis in dem Fluſſe, daß ſelbſt Böte ſich<lb/> nur mit Mühe hindurch arbeiten. Dieſes, ſo wie die größere<lb/> Konſumtion, welche immer die Weihnachtszeit zu begleiten pfle-<lb/> gen, haben den Preis der Produkte zwar um etwas Weniges er-<lb/> höht, aber nicht genug, um dem Landmanne einen merklichen Vor-<lb/> theil zu gewähren. Auch iſt die Noth unter den Pächtern fort-<lb/> während ſehr groß, und die Gutsherren finden ſich faſt durchgängig<lb/> bewogen, denſelben 10 bis 25 Proz. an der Pacht nachzulaſſen.<lb/> Das Räthlichſte wäre wohl, wenn ſie ſich entſchließen wollten, den<lb/> Umſtänden gemäß eine permanente Zinsverminderung zu geſtat-<lb/> ten; aber die Herren haben ſich während des Krieges ſo ſehr an<lb/> den hohen Ton und die großen Ausgaben gewöhnt, daß ſie ſich<lb/> nicht von der Hofnung loszumachen vermögen, die Zeiten würden<lb/> wiederkehren, wo die hohe Pacht entrichtet werden könne. Inzwi-<lb/> ſchen heißt es, die Bank von England habe ſich auf den Antrieb<lb/> der Regierung entſchloſſen, auch den Pächtern auf gute Effekten<lb/> Vorſchüſſe zu machen. — Zwei Begebenheiten, die ſich vor Kurzem<lb/> hier ereigneten, haben, obgleich Privatperſonen betreffend, wegen<lb/> ihres Zuſammenhauges mit der perſönlichen Freiheit des Bürgers,<lb/> bedeutende Aufmerkſamkeit erregt. Die eine war der Verſuch,<lb/> einen Mann von Vermögen, aber von excentriſchen Eigenthüm-<lb/> lichkeiten, unter dem Vorwande daß er wahnſinnig ſey, durch ei-<lb/> nen Arzt in Verwahrung nehmen zu laſſen; obgleich Lezterer den<lb/> angeblichen Patienten nicht einmal geſehen und blos den Angaben<lb/> von Seite der Brüder deſſelben vertraut hatte. Die andere, eine<lb/> gerichtliche Unterſuchung des Geiſteszuſtandes eines andern Man-<lb/> nes, welchen ſeine Mutter und Schweſter mehrere Monate lang<lb/> als einen Wahnſinnigen hatten einſperren laſſen. Die Unterſuchung<lb/> dauerte 11 Tage; nebſt den Privatperſonen, welche von beiden<lb/> Seiten verhört wurden, gab von jeder Seite ein halbes Duzend<lb/> Aerzte ihre Meynung, und unter dieſen behaupteten diejenigen,<lb/> welche ſich beſonders mit der Behandlung des Wahnſinns beſchäf-<lb/> tigen, und Anſtalten zur Aufnahme von Perſonen haben, welche<lb/> ihrer Pflege von Familien, denen der Patient zu Hauſe im Wege<lb/> iſt, anvertraut werden, der Mann ſey toll, während im Gegen-<lb/> theile die andern Aerzte verſicherten, er ſey in jeder Hinſicht fähig,<lb/> ſeiner ſelbſt und ſeiner Geſchäfte zu wahren. Auch die Geſchwo-<lb/> renen waren dieſer Meynung, und ſprachen den Unglüklichen von<lb/> ſeiner Haft los. Indeſſen kan dieſe Unterſuchung nicht weniger<lb/><cb/> als 5000 Pfund gekoſtet haben, wovon ein großer Theil dem an-<lb/> geblichen Wahnſinnigen zur Laſt fallen muß; doch darf er ſich glük-<lb/> lich ſchäzen, daß er reich genug geweſen, eine Unterſuchungskom-<lb/> miſſion zu erhalten, ſonſt hätte ihn das Loos treffen können, le-<lb/> benslänglich im Tollhauſe bleiben zu müſſen. Ein Jeder fühlt,<lb/> daß bei einem ſolchen Syſteme Niemand vor einem gleichen Schik-<lb/> ſale ſicher ſeyn kan, und die öffentliche Stimme fordert drin-<lb/> gend, daß die Legislatur die Aerzte über dieſen Punkt verantwort-<lb/> licher mache, als ſie es jezt ſind.“</p> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Deutſchland</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <dateline>*<hi rendition="#g">Darmſtadt,</hi> 9 Jan.</dateline> <p>Der päpſtliche Vollzieher der Bul-<lb/> len <hi rendition="#aq">Provida solersque</hi> und <hi rendition="#aq">Ad domini gregis custodiam,</hi> Jo-<lb/> hann Baptiſt v. Keller, Biſchof zu Rottenburg, hat am 28 Nov.<lb/> v. J. ein Vollziehungsdekret erlaſſen, welches die landesherrliche<lb/> Beſtätigung erhalten hat, und im heute erſchienenen großherzog-<lb/> lichen Regierungsblatte (Nro. 2.) bekannt gemacht wird. Nach<lb/> jenem Vollziehungsdekrete iſt die biſchöfliche Kirche zu Mainz,<lb/> durch die Bulle <hi rendition="#aq">Qui Christi Domini</hi> vom 29 Nov. 1801 dem erz-<lb/> biſchöflichen Size zu Mecheln unterworfen geweſen, nunmehr<lb/> gäuzlich dieſem Metropolitaurechte entzogen und der Metropoli-<lb/> tankirche in Freiburg als Suffragankirche zugewieſen, ſo daß ſie<lb/> mit den andern drei Suffragankirchen zu Fulda, Rottenburg und<lb/> Limburg die oberrhei niſche Kirchenprovinz bildet. Der Kirche zu<lb/> Mainz ſind zu ihrer Diözeſe alle katholiſchen Pfarreien und Ka-<lb/> tholiken innerhalb den Gränzen des Großherzogthums Heſſen an-<lb/> gewieſen. Zur Ausſtattung bekommt dieſe biſchöfliche Kirche, außer<lb/> den feſten Einkünften und Gefällen, Häuſern und Grundſtüken,<lb/> deren ſie ſich bereits zu erfreuen hat, einen jährlichen Vetrag<lb/> von 20,000 rheiniſchen Gulden, welche aus den Gefällen der<lb/> Mainzer Recepturen unter der Bedingung auszuzahlen ſind, daß<lb/> der gedachte Betrag ein Hopothekenrecht der herrſchaftlichen Gü-<lb/> ter, Grundſtüke und Gefälle dieſer Recepturen erhalte, und ſolche<lb/> Beſtimmung feſtſtändig und unerſchüttert bleibe, bis ihr Güter<lb/> und Grundſtüke, deren jährlicher Ertrag jener Summe gleich<lb/> kommt, und laut höchſter Zuſage vom 26 Aug. 1820 angewieſen<lb/> worden. Vom Geſamtbetrage dieſer neuen Ausſtattung wird<lb/> dasjenige, was nach den Bullen theils für den Biſchof, theils für<lb/> das aus einem Dekan und ſechs Kapitularen beſtehende Domka-<lb/> pitel theils für die vier Präbendaten, theils für das biſchöſliche<lb/> Seminar, theils für das Verſorgungshaus, theils für die Domfa-<lb/> brik vorgeſehen iſt, in beſtimmten jährlichen Raten ausgezahlt.<lb/> „Beſonders aber, ſchließt das Einweiſungsdekret, wollen wir, daß<lb/> Alles, was ſowol in den erwähnten päpſtlichen Bullen, als im gegen-<lb/> wärtigen Vollziehungsdekrete enthalten iſt, von denjenigen, die es an-<lb/> geht (nach der Anrede in dem Eingange des Vollziehungsdekrets, dem<lb/> biſchöflichen Ordinariate zu Mainz, der hochwürdigen [katholiſchen]<lb/> Geiſtlichkeit und allen katholiſchen Unterthanen des Großherzog-<lb/> thums Heſſen) beobachtet werde, ohne Rükſicht auf alles das, was<lb/> der Sache entgegen ſeyn dürfte, und auf alles Uebrige, was Se.<lb/> päpſtl. Heiligkeit in den oben angeführten Bullen für nicht ſtö-<lb/> rend (nicht ſtören ſollend) erklärt hat.“ Der neue Herr Biſchof<lb/> Burg, während der Weihnachtsfeiertage hier verweilend, und durch<lb/> den ſtarken Eisgang auf dem Rheine noch einige Tage länger als<lb/> ſeine Abſicht war, dahier zurükgehalten, iſt nun ſchon vor einer<lb/> Woche nach ſeinem neuen biſchöflichen Size abgereist.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Preußen</hi>.</head><lb/> <div n="4"> <dateline>*†*<hi rendition="#g">Berlin,</hi> 4 Jan.</dateline> <p>Bei Gelegenheit, daß Se. Majeſtät<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [54/0006]
trat, ſprach ſeine Verwunderung aus, daß man, da der Verfaſſer
des Artikels bekannt ſey, doch den Eigenthümer des Blattes vor
Gericht fordere. Anders verfahrend, als der Advokat des frühern
Verlegers in den vorangegangenen Prozeſſen, beſtritt er es auch,
daß der angefochtene Artikel ein Pasquill ſey; was Hr. Aleran-
der, der ſich wieder ſelbſt vertheidigte, nicht that, indem er ſich
blos darauf beſchränkte, zu ſagen, daß man nicht ihn, den Heraus-
geber, ſondern den bekannten Verfaſſer des Artikels vor Gericht
ziehen müßte. Dis beſtritt jedoch der Generalanwald, indem er
bemerkte, daß ein Pasquill im Manuſcripte keinen Schaden thun
könne, und erſt durch die Publikation ſtraffällig werde. — Als
nach geſchloſſenen Vorträgen den Mitgliedern der Jury Abſchrif-
ten des angefochtenen Artikels zur Durchſicht eingehändigt wur-
den, ſahen die Geſchwornen ihn gar nicht an, ſondern erklärten
ſogleich die Angeklagten für ſchuldig.
Die preußiſche Staatszeitung enthält ein Schreiben aus Lon-
don vom 29 Dec., worin es heißt: „An Neuigkeiten in politi-
ſcher Hinſicht iſt jezt bei uns völliger Mangel. Das Wetter iſt
äußerſt kalt, und ſo viel Eis in dem Fluſſe, daß ſelbſt Böte ſich
nur mit Mühe hindurch arbeiten. Dieſes, ſo wie die größere
Konſumtion, welche immer die Weihnachtszeit zu begleiten pfle-
gen, haben den Preis der Produkte zwar um etwas Weniges er-
höht, aber nicht genug, um dem Landmanne einen merklichen Vor-
theil zu gewähren. Auch iſt die Noth unter den Pächtern fort-
während ſehr groß, und die Gutsherren finden ſich faſt durchgängig
bewogen, denſelben 10 bis 25 Proz. an der Pacht nachzulaſſen.
Das Räthlichſte wäre wohl, wenn ſie ſich entſchließen wollten, den
Umſtänden gemäß eine permanente Zinsverminderung zu geſtat-
ten; aber die Herren haben ſich während des Krieges ſo ſehr an
den hohen Ton und die großen Ausgaben gewöhnt, daß ſie ſich
nicht von der Hofnung loszumachen vermögen, die Zeiten würden
wiederkehren, wo die hohe Pacht entrichtet werden könne. Inzwi-
ſchen heißt es, die Bank von England habe ſich auf den Antrieb
der Regierung entſchloſſen, auch den Pächtern auf gute Effekten
Vorſchüſſe zu machen. — Zwei Begebenheiten, die ſich vor Kurzem
hier ereigneten, haben, obgleich Privatperſonen betreffend, wegen
ihres Zuſammenhauges mit der perſönlichen Freiheit des Bürgers,
bedeutende Aufmerkſamkeit erregt. Die eine war der Verſuch,
einen Mann von Vermögen, aber von excentriſchen Eigenthüm-
lichkeiten, unter dem Vorwande daß er wahnſinnig ſey, durch ei-
nen Arzt in Verwahrung nehmen zu laſſen; obgleich Lezterer den
angeblichen Patienten nicht einmal geſehen und blos den Angaben
von Seite der Brüder deſſelben vertraut hatte. Die andere, eine
gerichtliche Unterſuchung des Geiſteszuſtandes eines andern Man-
nes, welchen ſeine Mutter und Schweſter mehrere Monate lang
als einen Wahnſinnigen hatten einſperren laſſen. Die Unterſuchung
dauerte 11 Tage; nebſt den Privatperſonen, welche von beiden
Seiten verhört wurden, gab von jeder Seite ein halbes Duzend
Aerzte ihre Meynung, und unter dieſen behaupteten diejenigen,
welche ſich beſonders mit der Behandlung des Wahnſinns beſchäf-
tigen, und Anſtalten zur Aufnahme von Perſonen haben, welche
ihrer Pflege von Familien, denen der Patient zu Hauſe im Wege
iſt, anvertraut werden, der Mann ſey toll, während im Gegen-
theile die andern Aerzte verſicherten, er ſey in jeder Hinſicht fähig,
ſeiner ſelbſt und ſeiner Geſchäfte zu wahren. Auch die Geſchwo-
renen waren dieſer Meynung, und ſprachen den Unglüklichen von
ſeiner Haft los. Indeſſen kan dieſe Unterſuchung nicht weniger
als 5000 Pfund gekoſtet haben, wovon ein großer Theil dem an-
geblichen Wahnſinnigen zur Laſt fallen muß; doch darf er ſich glük-
lich ſchäzen, daß er reich genug geweſen, eine Unterſuchungskom-
miſſion zu erhalten, ſonſt hätte ihn das Loos treffen können, le-
benslänglich im Tollhauſe bleiben zu müſſen. Ein Jeder fühlt,
daß bei einem ſolchen Syſteme Niemand vor einem gleichen Schik-
ſale ſicher ſeyn kan, und die öffentliche Stimme fordert drin-
gend, daß die Legislatur die Aerzte über dieſen Punkt verantwort-
licher mache, als ſie es jezt ſind.“
Deutſchland.
*Darmſtadt, 9 Jan.Der päpſtliche Vollzieher der Bul-
len Provida solersque und Ad domini gregis custodiam, Jo-
hann Baptiſt v. Keller, Biſchof zu Rottenburg, hat am 28 Nov.
v. J. ein Vollziehungsdekret erlaſſen, welches die landesherrliche
Beſtätigung erhalten hat, und im heute erſchienenen großherzog-
lichen Regierungsblatte (Nro. 2.) bekannt gemacht wird. Nach
jenem Vollziehungsdekrete iſt die biſchöfliche Kirche zu Mainz,
durch die Bulle Qui Christi Domini vom 29 Nov. 1801 dem erz-
biſchöflichen Size zu Mecheln unterworfen geweſen, nunmehr
gäuzlich dieſem Metropolitaurechte entzogen und der Metropoli-
tankirche in Freiburg als Suffragankirche zugewieſen, ſo daß ſie
mit den andern drei Suffragankirchen zu Fulda, Rottenburg und
Limburg die oberrhei niſche Kirchenprovinz bildet. Der Kirche zu
Mainz ſind zu ihrer Diözeſe alle katholiſchen Pfarreien und Ka-
tholiken innerhalb den Gränzen des Großherzogthums Heſſen an-
gewieſen. Zur Ausſtattung bekommt dieſe biſchöfliche Kirche, außer
den feſten Einkünften und Gefällen, Häuſern und Grundſtüken,
deren ſie ſich bereits zu erfreuen hat, einen jährlichen Vetrag
von 20,000 rheiniſchen Gulden, welche aus den Gefällen der
Mainzer Recepturen unter der Bedingung auszuzahlen ſind, daß
der gedachte Betrag ein Hopothekenrecht der herrſchaftlichen Gü-
ter, Grundſtüke und Gefälle dieſer Recepturen erhalte, und ſolche
Beſtimmung feſtſtändig und unerſchüttert bleibe, bis ihr Güter
und Grundſtüke, deren jährlicher Ertrag jener Summe gleich
kommt, und laut höchſter Zuſage vom 26 Aug. 1820 angewieſen
worden. Vom Geſamtbetrage dieſer neuen Ausſtattung wird
dasjenige, was nach den Bullen theils für den Biſchof, theils für
das aus einem Dekan und ſechs Kapitularen beſtehende Domka-
pitel theils für die vier Präbendaten, theils für das biſchöſliche
Seminar, theils für das Verſorgungshaus, theils für die Domfa-
brik vorgeſehen iſt, in beſtimmten jährlichen Raten ausgezahlt.
„Beſonders aber, ſchließt das Einweiſungsdekret, wollen wir, daß
Alles, was ſowol in den erwähnten päpſtlichen Bullen, als im gegen-
wärtigen Vollziehungsdekrete enthalten iſt, von denjenigen, die es an-
geht (nach der Anrede in dem Eingange des Vollziehungsdekrets, dem
biſchöflichen Ordinariate zu Mainz, der hochwürdigen [katholiſchen]
Geiſtlichkeit und allen katholiſchen Unterthanen des Großherzog-
thums Heſſen) beobachtet werde, ohne Rükſicht auf alles das, was
der Sache entgegen ſeyn dürfte, und auf alles Uebrige, was Se.
päpſtl. Heiligkeit in den oben angeführten Bullen für nicht ſtö-
rend (nicht ſtören ſollend) erklärt hat.“ Der neue Herr Biſchof
Burg, während der Weihnachtsfeiertage hier verweilend, und durch
den ſtarken Eisgang auf dem Rheine noch einige Tage länger als
ſeine Abſicht war, dahier zurükgehalten, iſt nun ſchon vor einer
Woche nach ſeinem neuen biſchöflichen Size abgereist.
Preußen.
*†*Berlin, 4 Jan.Bei Gelegenheit, daß Se. Majeſtät
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |