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Allgemeine Zeitung, Nr. 158, 6. Juni 1860.

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Neueste Posten.

Schon gestern Mittag sind von den königl
Staatsministerien der Justiz und des Innern die drei neuen Strafgesetz-
entwürfe an den Gesetzgebungsausschuß der Kammer der Abgeordneten über-
mittelt worden. Es waren bis dahin alle Mitglieder bis auf zwei, die HH.
Frhr. v. Lerchenfeld und Professor Dr. Edel, eingetroffen, welche beide erst
mit dem letzten Bahnzug Abends hier eintrafen. Heute Vormittag hielt nun
der Ausschuß seinen ersten Zusammentritt im Ständehaus, ei welchem die
Vorlagen im allgemeinen zur Besprechung kamen. Letztere dauerte bis Mit-
tags halb 1 Uhr. Die Entwürfe werden nun gedruckt, was bei ihrem bedeu-
tenden Umfang immerhin mindestens 14 Tage in Anspruch nehmen dürfte,
um alsdann unter die Mitglieder des Ausschusses vertheilt zu werden. Erst
dann können natürlich die Arbeiten der Referenten, und darauf des gesammten
Ausschusses selbst beginnen. Deßhalb haben auch die München näher woh-
nenden Mitglieder zum Theil uns bereits wieder diesen Nachmittag verlassen,
oder werden noch abreisen, da ihr Verweilen hier für den Augenblick zweck-
los wäre.


Wir können aus guter Quelle die höchst er-
freuliche Mittheilung machen daß Se. Maj. der König Mar bei der jüngsten
Anwesenheit dahier sich entschossen hat zum Ausbau der Domthürme das könig-
liche Geschenk von 10,000 fl. anzuweisen. (B. Volksbl.)


Die Kaiserin-Mutter von Rußland wird mor-
gend Abend auf der kronprinzlichen Villa eintreffen, bis Sonntag hier ver-
weilen, und sich dann nach Wildbad begeben. (Schwäb. M.)


Der Gesandte am russischen Hof, Hr. v. Bismark,
ist am 31 Mai von Königsberg auf seinen Posten nach St. Petersburg abge-
reist. Finanzminister v. Patow ist heute Morgen nach Kissingen abgereist.


Der Moniteur sagt daß die schweren Besorgnisse
welche der Zustand des Prinzen Jerome Napoleon einflößten, sich vermindert
haben. Der Moniteur, für welchen ehe er seine Nachricht über den Einzug
Garibaldi's in Palermo brachte, die Garibaldi'sche Expedition nach Sicilien
gar nicht existirte, bringt durchaus keine Nachricht über die Capitulation oder
über den etwaigen Fortgang des Kampfs.


Der Constitutionnel erklärt daß die Begriffsbestimmung der Neu-
tralität der Schweiz, wie sie in der Note des Bundesraths vom 25 Mai ent-
halten, neu und nicht richtig, die von Hrn. Thouvenel gegebene die wahrere
und gerechtere sey. Die von dem letztern aufgestellte berechtige die Schweiz
die Verträge von 1815 zu ihren Gunsten anzurufen, die schweizerische dagegen
lasse sie dieses Rechts verlustig gehen; ein Fortschritt dagegen sey es daß die
Schweiz das Zugeständniß mache sich zu einem Arrangement herbeilassen zu
wollen. Die frühern Circulare haben nur den Gang einer Angelegenheit auf-
gehalten die viel prompter hätte entschieden werden können.


Das J. des Debats gibt eine Uebersicht der Tagsereignisse, und ver-
sichert daß ihm noch nichts über die Capitulation des Generals Lanza zuge-
kommen sey.


Der Siecle beschäftigt sich mit dem Ausspruch des Prinz-Regenten daß
seine Regierung in der Achtung der anerkannten Rechte anderer die Wahrung
des eigenen Rechts sehe. Wenn das eine Drohung gegenüber den italieni-
schen Angelegenheiten seyn sollte, so habe sie nichts erschreckendes, Reden sey
etwas anderes als handeln. Dem Rechte der Monarchen entsprechen ihre
Pflichten, wenn sie die letztern nicht erfüllen, so verlieren sie ihre Rechte,
wenn sie noch so anerkannt seyen, oder diese Anerkennung prätendiren. Die-
ser Rechtssatz werde triumphiren, wenn auch der Prinz-Regent diese Ausle-
gung nicht habe.


Man liest im Pays: "Heute sind aus Neapel zwei scheinbar einander
widersprechende, in Wahrheit aber einander vervollständigende Depeschen ein-
gelaufen. Nach der ersten hätte General Lanza verlangt daß seine Armee
sich mit Waffen und Gepäck und fliegenden Fahnen zurückziehen dürfe. Gari-
baldi hätte sich seinerseits erboten dem Muth der königlichen Truppen Hul-
digung zu leisten; aber er hätte die Nothwendigkeit vorgeschützt, sich um jeden
Preis Waffen und Gepäck zu verschaffen, und habe die obigen Bedingungen
verweigert. Die zweite Depesche meldet: die Capitulation sey auf ausdrück-
lichen Befehl des Königs ausgeschlagen worden. Das Bombardement habe
daher nach Ablauf des Waffenstillstands wieder begonnen. Die Depesche
fügt hinzu: das Feuer sey äußerst lebhaft, und die Casernen seyen mit Ver-
wundeten überfüllt." Die Patrie fügt diesen Nachrichten hinzu daß im
Centrum der Stadt Barrikaden gebaut wurden, um die Vereinigung der im
Süden der Stadt stehenden Truppen mit den Besatzungen der am Meer lie-
genden Werke zu verhindern.


Die Opinione nationale sagt: ihr Correspondent schreibe aus Turin
es bestehe der Plan sofort nach Einnahme von Palermo die Revolu-
tion auf das Festland zu übertragen,
auf diese Weise soll verwirklicht
werden was die Schwäche von Garibaldi's Expeditionsheer sofort zu unter-
nehmen nicht gestattete. Es ist somit wahrscheinlich daß Messina bei Seite ge-
lassen wird.

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Der Ami de Religion bestätigt aus diplomatischen Quellen die
Nachricht von der Capitulation der Garnison von Palermo, und erklärt sie in
folgender Weise: "Die Gesandten von Oesterreich und Rußland hatten zu
Neapel eine Audienz beim König welche mehrere Stunden dauerte, in deren
Folge sodann unter Mitwirkung der politischen Sommnitäten des Landes und
mehrerer Generale ein Ministerrath gehalten wurde. Nach diesem Mini-
sterrath verlangte Hr. Carafa die Intervention der Mächte, nicht wie der
"Corrrier du Dimanche" sagt, um dem König von Neapel seine Staaten zu
garantiren, denn Neapel will keinen Zollbreit Gebiet abtreten, sondern nur
einen Waffenstillstand herbeizuführen, dem später eine getrennte Regierung für
Sicilien mit einer peciellen Constitution, und in Neapel die Constitution von
1848 folgen soll. Dr. v. Billamarina sprach mit äußerster Lebhaftigkeit für das
Princip der Nichtintervention; Hr. Brenier war der Ansicht daß es sich vor allem
darum handle dem Blutvergießen Einhalt zu thun. Der englische Gesandte
pflichtete ihm bei, worauf der König sofort telegraphisch (und später per
Dampfer) den Befehl ergehen ließ, Garibaldi einen Waffenstillstand zu pro-
poniren. In dieser Weise -- sagt der Ami de la Religion -- erklärt sich
der eigenthümliche Fall einer Capitulation einer Armee von 25,000 Mann von
8 bis 10,000 selbst schlecht Bewaffneten. Der Ami de la Religion glaubt an-
nehmen zu dürfen, daß die Rolle der Diplomatie demnächst beginnen wird.


Alle französischen Blätter bringen die indirecte Berichtigung der preußischen
Blätter daß der Prinz Regent in Saarbrücken die Aeußerung: ersey nicht gewillt
einen Fußbreit deutschen Bodens abzutreten, nicht gemacht habe, ebenso wird
der Artikel der Preuß. Ztg. gegen den Constitutionnel ganz oder im Auszug
von ihnen reproducirt.


Der Monde beschäftigt sich mit der Entscheidung des Cassationshofs,
betreffend die Verleumdung Berstorbener.


Genua, 2 Jun. Der Dampfer aus der Levante
brachte zahlreiche Fremde, welche von Messina flohen. Viele Familien flüch-
teten an Bord der Schiffe auf der Rhede, die in schwimmende Hotels umge-
staltet wurden. Am 29 Mai waren die Straßen verödet, die jungen Leute
ließen sich anwerben. -- Der Corriere mercantile sagt, daß unter den neapo-
litanischen Soldaten zu Palermo wenig Desertionen vorkommen, aber die
Truppen sind zaghast und demoralisirt, durch den doppelten Angriff Gari-
baldi's und der Einwohnerschaft. Dieses Journal sieht noch bevorstehende
Schwierigkeiten. Man ist in Neapel noch nicht so weit voran als im Nor-
den. (T. H.)


Der Corr. merc. veröffentlicht folgenden Auszug aus dem "Opera-
tions-Journal" Garibaldi's bis 26 Mai. 8 Mai: Ankunft und Abgang
von Talamone wegen Munition und Kohlen. 9 d. Ankunft und Abreise von
St. Stefano wegen Kohlen. 11 d. Ankunft in Marsala und Landung mit
allen und allem, Munition und vier Geschützen. 12 d. Bivouak zu Gran
Pancardo bei Salemi. 13, 14 d. Bivouak zu Salemi und Concentration
der insurrectionellen Streitmacht, etwa 4000 Mann. 15 d. Marsch und
Kampf außerhalb Calatasimi zu Monte di Pianto-Romano, gegen 3500 Nea-
politaner unter General Landi. 128 Verwundete und 18 Todte unserer-
seits; Wegnahme eines Berggeschützes; die königlichen aus fünf gut verthei-
digten furchtbaren Stellungen gejagt. 16 d. Landi räumt Calatasimi, wel-
ches wir besetzten; Landi leidet auf dem Rückzug furchtbar durch die Insur-
genten von Partenico und Borghette. 17 d. Abgang nach Alcamo. 18 d.
Abgang nach Partenico. Am selben Tag Fortsetzung des Marsches auf Pa-
lermo. 19 d. Anhaltender Regen, Bivouak. 20 d. Marsch auf Poppio,
um die königl. Truppen von Monreale herbeizulocken, und Manöver um die
Streitkräfte aus Palermo zu entfernen. Es gelang theilweis. In der Nacht
marschirt man auf Perrio; die Geschütze wurden auseinandergenommen und
während eines heftigen Regens auf abscheulichen Fußsteigen getragen. 21 d.
Morgens Ankunft in Parco; Rückkehr nach Monreale; Anstalten um auf
Palermo zu marschiren. 24 d. Drohender Angriff durch mehr als 10,000 M.,
Widerstandsmaßregeln um sie herzulocken. Beginn des Angriffs. Rückzug
unsererseits um sie nach Corleone hinzulocken und die Artillerie zu demas-
kiren, während wir auf anderen Wegen nach Palermo rücken. 25 d. An-
kunft in Marnico. Es ist uns gelungen die königlichen nach Corleone hin
vor unsere Artillerie zu bringen. Abends Marscy nach Misilmeri. Ankunft
um Mitternacht. Bivouak. 25 und 26 d. Heller Tag. Die Blessirten
befinden sich wohl. Misilmeri 26 d.

Handels- und Börsennachrichten.

Württemb. 41/2proc. Oblig. b. R. 1041/2 G.
31/2proc. 95 7/8 G.; bad. 41/2proc. Obl. 103 P.; 4proc. 1001/4 P.; 31/2proc. von 1842
931/2 P.; 41/2proc. Pf. Mar.-C.-A. b. R. 95 1/8 P.; Rhein-Nahe-B. 431/2 P.; bad.
50fl.-L. 881/4 P.; 35fl.-L. 523/4 P.; kurh. 40Thlr.-L. b. R. --; gr. hefl. 50fl.-L.
b. R. 1221/4 P.; 25fl.-L. 331/2 G.; nass. 25fl.-L. b. R. 331/2 P.


3proc. 70.10; 41/2proc. 96.30; Bankactien 2820; landw.
Creditbank 885; Credit mobilier 675; piem. 5proc. 84; röm. 821/2; span. innere
Sch. 461/2; Zaragoza 525.75; Röm. 330; schweiz. Westbahn 237.50; Orleans
1340; Nord 980; Ost 600: Dauphine 595; Paris-Lyon-Mittelmeer 877.50;
Süd 520; West 570; Lyon-Genf 410; österr. Gesellschaft 512.50; Victor-Emmannel
415; gr. ruff. Comp. 460.



Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges.
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung.
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Neueſte Poſten.

Schon geſtern Mittag ſind von den königl
Staatsminiſterien der Juſtiz und des Innern die drei neuen Strafgeſetz-
entwürfe an den Geſetzgebungsausſchuß der Kammer der Abgeordneten über-
mittelt worden. Es waren bis dahin alle Mitglieder bis auf zwei, die HH.
Frhr. v. Lerchenfeld und Profeſſor Dr. Edel, eingetroffen, welche beide erſt
mit dem letzten Bahnzug Abends hier eintrafen. Heute Vormittag hielt nun
der Ausſchuß ſeinen erſten Zuſammentritt im Ständehaus, ei welchem die
Vorlagen im allgemeinen zur Beſprechung kamen. Letztere dauerte bis Mit-
tags halb 1 Uhr. Die Entwürfe werden nun gedruckt, was bei ihrem bedeu-
tenden Umfang immerhin mindeſtens 14 Tage in Anſpruch nehmen dürfte,
um alsdann unter die Mitglieder des Ausſchuſſes vertheilt zu werden. Erſt
dann können natürlich die Arbeiten der Referenten, und darauf des geſammten
Ausſchuſſes ſelbſt beginnen. Deßhalb haben auch die München näher woh-
nenden Mitglieder zum Theil uns bereits wieder dieſen Nachmittag verlaſſen,
oder werden noch abreiſen, da ihr Verweilen hier für den Augenblick zweck-
los wäre.


Wir können aus guter Quelle die höchſt er-
freuliche Mittheilung machen daß Se. Maj. der König Mar bei der jüngſten
Anweſenheit dahier ſich entſchoſſen hat zum Ausbau der Domthürme das könig-
liche Geſchenk von 10,000 fl. anzuweiſen. (B. Volksbl.)


Die Kaiſerin-Mutter von Rußland wird mor-
gend Abend auf der kronprinzlichen Villa eintreffen, bis Sonntag hier ver-
weilen, und ſich dann nach Wildbad begeben. (Schwäb. M.)


Der Geſandte am ruſſiſchen Hof, Hr. v. Bismark,
iſt am 31 Mai von Königsberg auf ſeinen Poſten nach St. Petersburg abge-
reist. Finanzminiſter v. Patow iſt heute Morgen nach Kiſſingen abgereist.


Der Moniteur ſagt daß die ſchweren Beſorgniſſe
welche der Zuſtand des Prinzen Jerome Napoleon einflößten, ſich vermindert
haben. Der Moniteur, für welchen ehe er ſeine Nachricht über den Einzug
Garibaldi’s in Palermo brachte, die Garibaldi’ſche Expedition nach Sicilien
gar nicht exiſtirte, bringt durchaus keine Nachricht über die Capitulation oder
über den etwaigen Fortgang des Kampfs.


Der Conſtitutionnel erklärt daß die Begriffsbeſtimmung der Neu-
tralität der Schweiz, wie ſie in der Note des Bundesraths vom 25 Mai ent-
halten, neu und nicht richtig, die von Hrn. Thouvenel gegebene die wahrere
und gerechtere ſey. Die von dem letztern aufgeſtellte berechtige die Schweiz
die Verträge von 1815 zu ihren Gunſten anzurufen, die ſchweizeriſche dagegen
laſſe ſie dieſes Rechts verluſtig gehen; ein Fortſchritt dagegen ſey es daß die
Schweiz das Zugeſtändniß mache ſich zu einem Arrangement herbeilaſſen zu
wollen. Die frühern Circulare haben nur den Gang einer Angelegenheit auf-
gehalten die viel prompter hätte entſchieden werden können.


Das J. des Débats gibt eine Ueberſicht der Tagsereigniſſe, und ver-
ſichert daß ihm noch nichts über die Capitulation des Generals Lanza zuge-
kommen ſey.


Der Siècle beſchäftigt ſich mit dem Ausſpruch des Prinz-Regenten daß
ſeine Regierung in der Achtung der anerkannten Rechte anderer die Wahrung
des eigenen Rechts ſehe. Wenn das eine Drohung gegenüber den italieni-
ſchen Angelegenheiten ſeyn ſollte, ſo habe ſie nichts erſchreckendes, Reden ſey
etwas anderes als handeln. Dem Rechte der Monarchen entſprechen ihre
Pflichten, wenn ſie die letztern nicht erfüllen, ſo verlieren ſie ihre Rechte,
wenn ſie noch ſo anerkannt ſeyen, oder dieſe Anerkennung prätendiren. Die-
ſer Rechtsſatz werde triumphiren, wenn auch der Prinz-Regent dieſe Ausle-
gung nicht habe.


Man liest im Pays: „Heute ſind aus Neapel zwei ſcheinbar einander
widerſprechende, in Wahrheit aber einander vervollſtändigende Depeſchen ein-
gelaufen. Nach der erſten hätte General Lanza verlangt daß ſeine Armee
ſich mit Waffen und Gepäck und fliegenden Fahnen zurückziehen dürfe. Gari-
baldi hätte ſich ſeinerſeits erboten dem Muth der königlichen Truppen Hul-
digung zu leiſten; aber er hätte die Nothwendigkeit vorgeſchützt, ſich um jeden
Preis Waffen und Gepäck zu verſchaffen, und habe die obigen Bedingungen
verweigert. Die zweite Depeſche meldet: die Capitulation ſey auf ausdrück-
lichen Befehl des Königs ausgeſchlagen worden. Das Bombardement habe
daher nach Ablauf des Waffenſtillſtands wieder begonnen. Die Depeſche
fügt hinzu: das Feuer ſey äußerſt lebhaft, und die Caſernen ſeyen mit Ver-
wundeten überfüllt.“ Die Patrie fügt dieſen Nachrichten hinzu daß im
Centrum der Stadt Barrikaden gebaut wurden, um die Vereinigung der im
Süden der Stadt ſtehenden Truppen mit den Beſatzungen der am Meer lie-
genden Werke zu verhindern.


Die Opinione nationale ſagt: ihr Correſpondent ſchreibe aus Turin
es beſtehe der Plan ſofort nach Einnahme von Palermo die Revolu-
tion auf das Feſtland zu übertragen,
auf dieſe Weiſe ſoll verwirklicht
werden was die Schwäche von Garibaldi’s Expeditionsheer ſofort zu unter-
nehmen nicht geſtattete. Es iſt ſomit wahrſcheinlich daß Meſſina bei Seite ge-
laſſen wird.

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Der Ami de Réligion beſtätigt aus diplomatiſchen Quellen die
Nachricht von der Capitulation der Garniſon von Palermo, und erklärt ſie in
folgender Weiſe: „Die Geſandten von Oeſterreich und Rußland hatten zu
Neapel eine Audienz beim König welche mehrere Stunden dauerte, in deren
Folge ſodann unter Mitwirkung der politiſchen Sommnitäten des Landes und
mehrerer Generale ein Miniſterrath gehalten wurde. Nach dieſem Mini-
ſterrath verlangte Hr. Carafa die Intervention der Mächte, nicht wie der
„Corrrier du Dimanche“ ſagt, um dem König von Neapel ſeine Staaten zu
garantiren, denn Neapel will keinen Zollbreit Gebiet abtreten, ſondern nur
einen Waffenſtillſtand herbeizuführen, dem ſpäter eine getrennte Regierung für
Sicilien mit einer peciellen Conſtitution, und in Neapel die Conſtitution von
1848 folgen ſoll. Dr. v. Billamarina ſprach mit äußerſter Lebhaftigkeit für das
Princip der Nichtintervention; Hr. Brenier war der Anſicht daß es ſich vor allem
darum handle dem Blutvergießen Einhalt zu thun. Der engliſche Geſandte
pflichtete ihm bei, worauf der König ſofort telegraphiſch (und ſpäter per
Dampfer) den Befehl ergehen ließ, Garibaldi einen Waffenſtillſtand zu pro-
poniren. In dieſer Weiſe — ſagt der Ami de la Réligion — erklärt ſich
der eigenthümliche Fall einer Capitulation einer Armee von 25,000 Mann von
8 bis 10,000 ſelbſt ſchlecht Bewaffneten. Der Ami de la Réligion glaubt an-
nehmen zu dürfen, daß die Rolle der Diplomatie demnächſt beginnen wird.


Alle franzöſiſchen Blätter bringen die indirecte Berichtigung der preußiſchen
Blätter daß der Prinz Regent in Saarbrücken die Aeußerung: erſey nicht gewillt
einen Fußbreit deutſchen Bodens abzutreten, nicht gemacht habe, ebenſo wird
der Artikel der Preuß. Ztg. gegen den Conſtitutionnel ganz oder im Auszug
von ihnen reproducirt.


Der Monde beſchäftigt ſich mit der Entſcheidung des Caſſationshofs,
betreffend die Verleumdung Berſtorbener.


Genua, 2 Jun. Der Dampfer aus der Levante
brachte zahlreiche Fremde, welche von Meſſina flohen. Viele Familien flüch-
teten an Bord der Schiffe auf der Rhede, die in ſchwimmende Hôtels umge-
ſtaltet wurden. Am 29 Mai waren die Straßen verödet, die jungen Leute
ließen ſich anwerben. — Der Corriere mercantile ſagt, daß unter den neapo-
litaniſchen Soldaten zu Palermo wenig Deſertionen vorkommen, aber die
Truppen ſind zaghaſt und demoraliſirt, durch den doppelten Angriff Gari-
baldi’s und der Einwohnerſchaft. Dieſes Journal ſieht noch bevorſtehende
Schwierigkeiten. Man iſt in Neapel noch nicht ſo weit voran als im Nor-
den. (T. H.)


Der Corr. merc. veröffentlicht folgenden Auszug aus dem „Opera-
tions-Journal“ Garibaldi’s bis 26 Mai. 8 Mai: Ankunft und Abgang
von Talamone wegen Munition und Kohlen. 9 d. Ankunft und Abreiſe von
St. Stefano wegen Kohlen. 11 d. Ankunft in Marſala und Landung mit
allen und allem, Munition und vier Geſchützen. 12 d. Bivouak zu Gran
Pancardo bei Salemi. 13, 14 d. Bivouak zu Salemi und Concentration
der inſurrectionellen Streitmacht, etwa 4000 Mann. 15 d. Marſch und
Kampf außerhalb Calataſimi zu Monte di Pianto-Romano, gegen 3500 Nea-
politaner unter General Landi. 128 Verwundete und 18 Todte unſerer-
ſeits; Wegnahme eines Berggeſchützes; die königlichen aus fünf gut verthei-
digten furchtbaren Stellungen gejagt. 16 d. Landi räumt Calataſimi, wel-
ches wir beſetzten; Landi leidet auf dem Rückzug furchtbar durch die Inſur-
genten von Partenico und Borghette. 17 d. Abgang nach Alcamo. 18 d.
Abgang nach Partenico. Am ſelben Tag Fortſetzung des Marſches auf Pa-
lermo. 19 d. Anhaltender Regen, Bivouak. 20 d. Marſch auf Poppio,
um die königl. Truppen von Monreale herbeizulocken, und Manöver um die
Streitkräfte aus Palermo zu entfernen. Es gelang theilweis. In der Nacht
marſchirt man auf Perrio; die Geſchütze wurden auseinandergenommen und
während eines heftigen Regens auf abſcheulichen Fußſteigen getragen. 21 d.
Morgens Ankunft in Parco; Rückkehr nach Monreale; Anſtalten um auf
Palermo zu marſchiren. 24 d. Drohender Angriff durch mehr als 10,000 M.,
Widerſtandsmaßregeln um ſie herzulocken. Beginn des Angriffs. Rückzug
unſererſeits um ſie nach Corleone hinzulocken und die Artillerie zu demas-
kiren, während wir auf anderen Wegen nach Palermo rücken. 25 d. An-
kunft in Marnico. Es iſt uns gelungen die königlichen nach Corleone hin
vor unſere Artillerie zu bringen. Abends Marſcy nach Miſilmeri. Ankunft
um Mitternacht. Bivouak. 25 und 26 d. Heller Tag. Die Bleſſirten
befinden ſich wohl. Miſilmeri 26 d.

Handels- und Börſennachrichten.

Württemb. 4½proc. Oblig. b. R. 104½ G.
3½proc. 95⅞ G.; bad. 4½proc. Obl. 103 P.; 4proc. 100¼ P.; 3½proc. von 1842
93½ P.; 4½proc. Pf. Mar.-C.-A. b. R. 95⅛ P.; Rhein-Nahe-B. 43½ P.; bad.
50fl.-L. 88¼ P.; 35fl.-L. 52¾ P.; kurh. 40Thlr.-L. b. R. —; gr. hefl. 50fl.-L.
b. R. 122¼ P.; 25fl.-L. 33½ G.; naſſ. 25fl.-L. b. R. 33½ P.


3proc. 70.10; 4½proc. 96.30; Bankactien 2820; landw.
Creditbank 885; Credit mobilier 675; piem. 5proc. 84; röm. 82½; ſpan. innere
Sch. 46½; Zaragoza 525.75; Röm. 330; ſchweiz. Weſtbahn 237.50; Orleans
1340; Nord 980; Oſt 600: Dauphine 595; Paris-Lyon-Mittelmeer 877.50;
Süd 520; Weſt 570; Lyon-Genf 410; öſterr. Geſellſchaft 512.50; Victor-Emmannel
415; gr. ruff. Comp. 460.



Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges.
Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung.
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[2641/0013] Neueſte Poſten. = München, 5 Jun. Schon geſtern Mittag ſind von den königl Staatsminiſterien der Juſtiz und des Innern die drei neuen Strafgeſetz- entwürfe an den Geſetzgebungsausſchuß der Kammer der Abgeordneten über- mittelt worden. Es waren bis dahin alle Mitglieder bis auf zwei, die HH. Frhr. v. Lerchenfeld und Profeſſor Dr. Edel, eingetroffen, welche beide erſt mit dem letzten Bahnzug Abends hier eintrafen. Heute Vormittag hielt nun der Ausſchuß ſeinen erſten Zuſammentritt im Ständehaus, ei welchem die Vorlagen im allgemeinen zur Beſprechung kamen. Letztere dauerte bis Mit- tags halb 1 Uhr. Die Entwürfe werden nun gedruckt, was bei ihrem bedeu- tenden Umfang immerhin mindeſtens 14 Tage in Anſpruch nehmen dürfte, um alsdann unter die Mitglieder des Ausſchuſſes vertheilt zu werden. Erſt dann können natürlich die Arbeiten der Referenten, und darauf des geſammten Ausſchuſſes ſelbſt beginnen. Deßhalb haben auch die München näher woh- nenden Mitglieder zum Theil uns bereits wieder dieſen Nachmittag verlaſſen, oder werden noch abreiſen, da ihr Verweilen hier für den Augenblick zweck- los wäre. Regensburg, 2 Jun. Wir können aus guter Quelle die höchſt er- freuliche Mittheilung machen daß Se. Maj. der König Mar bei der jüngſten Anweſenheit dahier ſich entſchoſſen hat zum Ausbau der Domthürme das könig- liche Geſchenk von 10,000 fl. anzuweiſen. (B. Volksbl.) Stuttgart, 5 Jun. Die Kaiſerin-Mutter von Rußland wird mor- gend Abend auf der kronprinzlichen Villa eintreffen, bis Sonntag hier ver- weilen, und ſich dann nach Wildbad begeben. (Schwäb. M.) Berlin, 4 Jun. Der Geſandte am ruſſiſchen Hof, Hr. v. Bismark, iſt am 31 Mai von Königsberg auf ſeinen Poſten nach St. Petersburg abge- reist. Finanzminiſter v. Patow iſt heute Morgen nach Kiſſingen abgereist. Paris, 4 Jun. Der Moniteur ſagt daß die ſchweren Beſorgniſſe welche der Zuſtand des Prinzen Jerome Napoleon einflößten, ſich vermindert haben. Der Moniteur, für welchen ehe er ſeine Nachricht über den Einzug Garibaldi’s in Palermo brachte, die Garibaldi’ſche Expedition nach Sicilien gar nicht exiſtirte, bringt durchaus keine Nachricht über die Capitulation oder über den etwaigen Fortgang des Kampfs. Der Conſtitutionnel erklärt daß die Begriffsbeſtimmung der Neu- tralität der Schweiz, wie ſie in der Note des Bundesraths vom 25 Mai ent- halten, neu und nicht richtig, die von Hrn. Thouvenel gegebene die wahrere und gerechtere ſey. Die von dem letztern aufgeſtellte berechtige die Schweiz die Verträge von 1815 zu ihren Gunſten anzurufen, die ſchweizeriſche dagegen laſſe ſie dieſes Rechts verluſtig gehen; ein Fortſchritt dagegen ſey es daß die Schweiz das Zugeſtändniß mache ſich zu einem Arrangement herbeilaſſen zu wollen. Die frühern Circulare haben nur den Gang einer Angelegenheit auf- gehalten die viel prompter hätte entſchieden werden können. Das J. des Débats gibt eine Ueberſicht der Tagsereigniſſe, und ver- ſichert daß ihm noch nichts über die Capitulation des Generals Lanza zuge- kommen ſey. Der Siècle beſchäftigt ſich mit dem Ausſpruch des Prinz-Regenten daß ſeine Regierung in der Achtung der anerkannten Rechte anderer die Wahrung des eigenen Rechts ſehe. Wenn das eine Drohung gegenüber den italieni- ſchen Angelegenheiten ſeyn ſollte, ſo habe ſie nichts erſchreckendes, Reden ſey etwas anderes als handeln. Dem Rechte der Monarchen entſprechen ihre Pflichten, wenn ſie die letztern nicht erfüllen, ſo verlieren ſie ihre Rechte, wenn ſie noch ſo anerkannt ſeyen, oder dieſe Anerkennung prätendiren. Die- ſer Rechtsſatz werde triumphiren, wenn auch der Prinz-Regent dieſe Ausle- gung nicht habe. Man liest im Pays: „Heute ſind aus Neapel zwei ſcheinbar einander widerſprechende, in Wahrheit aber einander vervollſtändigende Depeſchen ein- gelaufen. Nach der erſten hätte General Lanza verlangt daß ſeine Armee ſich mit Waffen und Gepäck und fliegenden Fahnen zurückziehen dürfe. Gari- baldi hätte ſich ſeinerſeits erboten dem Muth der königlichen Truppen Hul- digung zu leiſten; aber er hätte die Nothwendigkeit vorgeſchützt, ſich um jeden Preis Waffen und Gepäck zu verſchaffen, und habe die obigen Bedingungen verweigert. Die zweite Depeſche meldet: die Capitulation ſey auf ausdrück- lichen Befehl des Königs ausgeſchlagen worden. Das Bombardement habe daher nach Ablauf des Waffenſtillſtands wieder begonnen. Die Depeſche fügt hinzu: das Feuer ſey äußerſt lebhaft, und die Caſernen ſeyen mit Ver- wundeten überfüllt.“ Die Patrie fügt dieſen Nachrichten hinzu daß im Centrum der Stadt Barrikaden gebaut wurden, um die Vereinigung der im Süden der Stadt ſtehenden Truppen mit den Beſatzungen der am Meer lie- genden Werke zu verhindern. Die Opinione nationale ſagt: ihr Correſpondent ſchreibe aus Turin es beſtehe der Plan ſofort nach Einnahme von Palermo die Revolu- tion auf das Feſtland zu übertragen, auf dieſe Weiſe ſoll verwirklicht werden was die Schwäche von Garibaldi’s Expeditionsheer ſofort zu unter- nehmen nicht geſtattete. Es iſt ſomit wahrſcheinlich daß Meſſina bei Seite ge- laſſen wird. Der Ami de Réligion beſtätigt aus diplomatiſchen Quellen die Nachricht von der Capitulation der Garniſon von Palermo, und erklärt ſie in folgender Weiſe: „Die Geſandten von Oeſterreich und Rußland hatten zu Neapel eine Audienz beim König welche mehrere Stunden dauerte, in deren Folge ſodann unter Mitwirkung der politiſchen Sommnitäten des Landes und mehrerer Generale ein Miniſterrath gehalten wurde. Nach dieſem Mini- ſterrath verlangte Hr. Carafa die Intervention der Mächte, nicht wie der „Corrrier du Dimanche“ ſagt, um dem König von Neapel ſeine Staaten zu garantiren, denn Neapel will keinen Zollbreit Gebiet abtreten, ſondern nur einen Waffenſtillſtand herbeizuführen, dem ſpäter eine getrennte Regierung für Sicilien mit einer peciellen Conſtitution, und in Neapel die Conſtitution von 1848 folgen ſoll. Dr. v. Billamarina ſprach mit äußerſter Lebhaftigkeit für das Princip der Nichtintervention; Hr. Brenier war der Anſicht daß es ſich vor allem darum handle dem Blutvergießen Einhalt zu thun. Der engliſche Geſandte pflichtete ihm bei, worauf der König ſofort telegraphiſch (und ſpäter per Dampfer) den Befehl ergehen ließ, Garibaldi einen Waffenſtillſtand zu pro- poniren. In dieſer Weiſe — ſagt der Ami de la Réligion — erklärt ſich der eigenthümliche Fall einer Capitulation einer Armee von 25,000 Mann von 8 bis 10,000 ſelbſt ſchlecht Bewaffneten. Der Ami de la Réligion glaubt an- nehmen zu dürfen, daß die Rolle der Diplomatie demnächſt beginnen wird. Alle franzöſiſchen Blätter bringen die indirecte Berichtigung der preußiſchen Blätter daß der Prinz Regent in Saarbrücken die Aeußerung: erſey nicht gewillt einen Fußbreit deutſchen Bodens abzutreten, nicht gemacht habe, ebenſo wird der Artikel der Preuß. Ztg. gegen den Conſtitutionnel ganz oder im Auszug von ihnen reproducirt. Der Monde beſchäftigt ſich mit der Entſcheidung des Caſſationshofs, betreffend die Verleumdung Berſtorbener. Marſeille, 3 Jun. Genua, 2 Jun. Der Dampfer aus der Levante brachte zahlreiche Fremde, welche von Meſſina flohen. Viele Familien flüch- teten an Bord der Schiffe auf der Rhede, die in ſchwimmende Hôtels umge- ſtaltet wurden. Am 29 Mai waren die Straßen verödet, die jungen Leute ließen ſich anwerben. — Der Corriere mercantile ſagt, daß unter den neapo- litaniſchen Soldaten zu Palermo wenig Deſertionen vorkommen, aber die Truppen ſind zaghaſt und demoraliſirt, durch den doppelten Angriff Gari- baldi’s und der Einwohnerſchaft. Dieſes Journal ſieht noch bevorſtehende Schwierigkeiten. Man iſt in Neapel noch nicht ſo weit voran als im Nor- den. (T. H.) Der Corr. merc. veröffentlicht folgenden Auszug aus dem „Opera- tions-Journal“ Garibaldi’s bis 26 Mai. 8 Mai: Ankunft und Abgang von Talamone wegen Munition und Kohlen. 9 d. Ankunft und Abreiſe von St. Stefano wegen Kohlen. 11 d. Ankunft in Marſala und Landung mit allen und allem, Munition und vier Geſchützen. 12 d. Bivouak zu Gran Pancardo bei Salemi. 13, 14 d. Bivouak zu Salemi und Concentration der inſurrectionellen Streitmacht, etwa 4000 Mann. 15 d. Marſch und Kampf außerhalb Calataſimi zu Monte di Pianto-Romano, gegen 3500 Nea- politaner unter General Landi. 128 Verwundete und 18 Todte unſerer- ſeits; Wegnahme eines Berggeſchützes; die königlichen aus fünf gut verthei- digten furchtbaren Stellungen gejagt. 16 d. Landi räumt Calataſimi, wel- ches wir beſetzten; Landi leidet auf dem Rückzug furchtbar durch die Inſur- genten von Partenico und Borghette. 17 d. Abgang nach Alcamo. 18 d. Abgang nach Partenico. Am ſelben Tag Fortſetzung des Marſches auf Pa- lermo. 19 d. Anhaltender Regen, Bivouak. 20 d. Marſch auf Poppio, um die königl. Truppen von Monreale herbeizulocken, und Manöver um die Streitkräfte aus Palermo zu entfernen. Es gelang theilweis. In der Nacht marſchirt man auf Perrio; die Geſchütze wurden auseinandergenommen und während eines heftigen Regens auf abſcheulichen Fußſteigen getragen. 21 d. Morgens Ankunft in Parco; Rückkehr nach Monreale; Anſtalten um auf Palermo zu marſchiren. 24 d. Drohender Angriff durch mehr als 10,000 M., Widerſtandsmaßregeln um ſie herzulocken. Beginn des Angriffs. Rückzug unſererſeits um ſie nach Corleone hinzulocken und die Artillerie zu demas- kiren, während wir auf anderen Wegen nach Palermo rücken. 25 d. An- kunft in Marnico. Es iſt uns gelungen die königlichen nach Corleone hin vor unſere Artillerie zu bringen. Abends Marſcy nach Miſilmeri. Ankunft um Mitternacht. Bivouak. 25 und 26 d. Heller Tag. Die Bleſſirten befinden ſich wohl. Miſilmeri 26 d. Handels- und Börſennachrichten. Frankfurt a. M., 4 Jun. Württemb. 4½proc. Oblig. b. R. 104½ G. 3½proc. 95⅞ G.; bad. 4½proc. Obl. 103 P.; 4proc. 100¼ P.; 3½proc. von 1842 93½ P.; 4½proc. Pf. Mar.-C.-A. b. R. 95⅛ P.; Rhein-Nahe-B. 43½ P.; bad. 50fl.-L. 88¼ P.; 35fl.-L. 52¾ P.; kurh. 40Thlr.-L. b. R. —; gr. hefl. 50fl.-L. b. R. 122¼ P.; 25fl.-L. 33½ G.; naſſ. 25fl.-L. b. R. 33½ P. Paris, 4 Jun. 3proc. 70.10; 4½proc. 96.30; Bankactien 2820; landw. Creditbank 885; Credit mobilier 675; piem. 5proc. 84; röm. 82½; ſpan. innere Sch. 46½; Zaragoza 525.75; Röm. 330; ſchweiz. Weſtbahn 237.50; Orleans 1340; Nord 980; Oſt 600: Dauphine 595; Paris-Lyon-Mittelmeer 877.50; Süd 520; Weſt 570; Lyon-Genf 410; öſterr. Geſellſchaft 512.50; Victor-Emmannel 415; gr. ruff. Comp. 460. Verantwortliche Redaction: Dr. G. Kolb. Dr. A. J. Altenhöfer. Dr. H. Orges. Verlag der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 158, 6. Juni 1860, S. 2641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine158_1860/13>, abgerufen am 31.10.2024.