Allgemeine Zeitung, Nr. 32, 8. August 1914.
Das Vertrauen auf Gott und seine Gerechtigkeit wird unsere Ludwig. Der König hat ferner an sein Heer nachstehendes Manifest An Mein Heer! Alle Versuche, den Frieden in Ehren zu wahren, haben unsere Mit diesen Wünschen begleite ich meine brave Armee ins Gegeben, den 1. August 1914. Ludwig. Inzwischen hat ein Weißbuch, das dem Reichstag vorgelegt Kaiser Wilhelm an den Zaren. 28. Juli, 10 Uhr 45 Min. nachm.Mit der größten Beunruhigung höre Ich von dem Eindruck, Zweifellos wirst Du mit Mir darin übereinstimmen, daß Wir Eingedenk der herzlichen Freundschaft, die uns beide seit langer Dein sehr aufrichtiger und ergebener Freund und Vetter. gez. Wilhelm. Der Zar an Kaiser Wilhelm. Peterhof Palais, 29. Juli, 1 Uhr nachm.Ich bin erfreut, daß Du zurück in Deutschland bist. In diesem gez. Nikolaus. Kaiser Wilhelm an den Zaren. 29. Juli, 6 Uhr 30 nachm.Ich habe Dein Telegramm erhalten und teile Deinen Wunsch Oesterreich-Ungarn weiß aus Erfahrung, daß Serbiens Ver- Ich meine daher, daß es für Rußland durchaus nötig ist, dem Natürlich würden militärische Maßnahmen, welche Oesterreich- gez. Wilhelm. Der Zar an Kaiser Wilhelm. Peterhof, 30. Juli 1914.Ich danke Dir von Herzen für Deine rasche Antwort. Ich ent- gez. Nikolaus. Kaiser Wilhelm an den Zaren. 30. Juli, 1 Uhr vorm.Mein Botschafter ist angewiesen, Deine Regierung auf die Ge- Die ganze Schwere der Entscheidung ruht jetzt auf Deinen gez. Wilhelm. Am 31. Juli richtete der Zar an den Kaiser folgendes Tele- Ich danke Dir von Herzen für die Vermittlung, die die Hoff- Dein Dir herzlich ergebener Nikolaus. Der Kaiser antwortete: Auf Deinen Appell an meine Freundschaft und Deine Bitte Nunmehr erhalte ich zuverlässige Nachrichten über ernste Kriegs- Ich bin mit den Bemühungen, den Weltfrieden zu erhalten, Niemand bedroht die Ehre und die Macht Rußlands, das wohl
Das Vertrauen auf Gott und ſeine Gerechtigkeit wird unſere Ludwig. Der König hat ferner an ſein Heer nachſtehendes Manifeſt An Mein Heer! Alle Verſuche, den Frieden in Ehren zu wahren, haben unſere Mit dieſen Wünſchen begleite ich meine brave Armee ins Gegeben, den 1. Auguſt 1914. Ludwig. Inzwiſchen hat ein Weißbuch, das dem Reichstag vorgelegt Kaiſer Wilhelm an den Zaren. 28. Juli, 10 Uhr 45 Min. nachm.Mit der größten Beunruhigung höre Ich von dem Eindruck, Zweifellos wirſt Du mit Mir darin übereinſtimmen, daß Wir Eingedenk der herzlichen Freundſchaft, die uns beide ſeit langer Dein ſehr aufrichtiger und ergebener Freund und Vetter. gez. Wilhelm. Der Zar an Kaiſer Wilhelm. Peterhof Palais, 29. Juli, 1 Uhr nachm.Ich bin erfreut, daß Du zurück in Deutſchland biſt. In dieſem gez. Nikolaus. Kaiſer Wilhelm an den Zaren. 29. Juli, 6 Uhr 30 nachm.Ich habe Dein Telegramm erhalten und teile Deinen Wunſch Oeſterreich-Ungarn weiß aus Erfahrung, daß Serbiens Ver- Ich meine daher, daß es für Rußland durchaus nötig iſt, dem Natürlich würden militäriſche Maßnahmen, welche Oeſterreich- gez. Wilhelm. Der Zar an Kaiſer Wilhelm. Peterhof, 30. Juli 1914.Ich danke Dir von Herzen für Deine raſche Antwort. Ich ent- gez. Nikolaus. Kaiſer Wilhelm an den Zaren. 30. Juli, 1 Uhr vorm.Mein Botſchafter iſt angewieſen, Deine Regierung auf die Ge- Die ganze Schwere der Entſcheidung ruht jetzt auf Deinen gez. Wilhelm. Am 31. Juli richtete der Zar an den Kaiſer folgendes Tele- Ich danke Dir von Herzen für die Vermittlung, die die Hoff- Dein Dir herzlich ergebener Nikolaus. Der Kaiſer antwortete: Auf Deinen Appell an meine Freundſchaft und Deine Bitte Nunmehr erhalte ich zuverläſſige Nachrichten über ernſte Kriegs- Ich bin mit den Bemühungen, den Weltfrieden zu erhalten, Niemand bedroht die Ehre und die Macht Rußlands, das wohl <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <floatingText> <body> <div type="letter" n="1"> <p> <hi rendition="#b"><pb facs="#f0003" n="501"/><fw place="top" type="header">8. Auguſt 1914. <hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi></fw><lb/><cb/> in Friedenszeiten in dem Geiſt erzogen, der die deutſchen Truppen<lb/> vor 44 Jahren zum Siege geführt hat, wird das bayeriſche Heer<lb/> ſich des Vertrauens würdig erweiſen, das ganz Deutſchland in ſeine<lb/> Kriegstüchtigkeit ſetzt. Nie iſt das Deutſche Reich vor einer ernſteren<lb/> Entſcheidung geſtanden als in dieſer Stunde, in der ſeine Fürſten<lb/> und Völker wie ein Mann aufſtehen, um ſeine Ehre, ſeine Stellung,<lb/> ſeine Zukunft gegen mächtige Feinde zu verteidigen. Nie aber wird<lb/> die unerſchütterliche Treue, in der die Deutſchen zuſammenſtehen,<lb/> ſich überwältigender offenbaren, als in dem Kampfe, der uns auf-<lb/> gezwungen wird.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#b">Das Vertrauen auf Gott und ſeine Gerechtigkeit wird unſere<lb/> Heere ſtärken; im Bewußtſein ihrer Geſchloſſenheit, ihrer eiſernen<lb/> Manneszucht und ihres ernſten Mutes werden ſie, wenn es zum<lb/> Kriege kommen ſollte, den Kampf für das teuere, gemeinſame<lb/> Vaterland, für den Ruhm und die Würde des deutſchen Namens<lb/> mit Ehren beſtehen. 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8. Auguſt 1914. Allgemeine Zeitung
in Friedenszeiten in dem Geiſt erzogen, der die deutſchen Truppen
vor 44 Jahren zum Siege geführt hat, wird das bayeriſche Heer
ſich des Vertrauens würdig erweiſen, das ganz Deutſchland in ſeine
Kriegstüchtigkeit ſetzt. Nie iſt das Deutſche Reich vor einer ernſteren
Entſcheidung geſtanden als in dieſer Stunde, in der ſeine Fürſten
und Völker wie ein Mann aufſtehen, um ſeine Ehre, ſeine Stellung,
ſeine Zukunft gegen mächtige Feinde zu verteidigen. Nie aber wird
die unerſchütterliche Treue, in der die Deutſchen zuſammenſtehen,
ſich überwältigender offenbaren, als in dem Kampfe, der uns auf-
gezwungen wird.
Das Vertrauen auf Gott und ſeine Gerechtigkeit wird unſere
Heere ſtärken; im Bewußtſein ihrer Geſchloſſenheit, ihrer eiſernen
Manneszucht und ihres ernſten Mutes werden ſie, wenn es zum
Kriege kommen ſollte, den Kampf für das teuere, gemeinſame
Vaterland, für den Ruhm und die Würde des deutſchen Namens
mit Ehren beſtehen. In dieſer Erwartung heiße Ich Bayerns
Söhne ſich um ihre Fahnen ſcharen, und bitten zu Gott, er möge
wenn der Kampf entbrennt, den deutſchen Waffen den Sieg ver-
leihen.
Ludwig.
Der König hat ferner an ſein Heer nachſtehendes Manifeſt
gerichtet:
An Mein Heer!
Alle Verſuche, den Frieden in Ehren zu wahren, haben unſere
Nachbarn zu ſchanden gemacht. Die Ehre des Reiches und das
Schickſal des Vaterlandes ſtehen auf dem Spiel und zwingen uns
das Schwert in die Hand. Unter dem Oberbefehle unſeres er-
habenen, geliebten Bundesherrn, Seiner Majeſtät des Deutſchen
Kaiſers wird auch die ſchon in manch ſchweren Tagen erprobte
bayeriſche Armee ihren Mann ſtellen, ihrer in ernſter Friedens-
arbeit geſtählten Kraft bewußt, ein würdiges Glied unſeres großen
deutſchen Heeres, würdig der Opfer ihrer Väter!
Mit dieſen Wünſchen begleite ich meine brave Armee ins
Feld. Vertrauend auf den Allmächtigen Gott, der unſere gerechte
Sache ſchirmen wird, erflehe ich ſeinen Segen für Bayerns und des
deutſchen Heeres Fahnen.
Gegeben, den 1. Auguſt 1914.
Ludwig.
Inzwiſchen hat ein Weißbuch, das dem Reichstag vorgelegt
wurde, die ganze unmittelbare Vorgeſchichte der Mobiliſierung und
den Telegrammwechſel zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Zaren
veröffentlicht. Dieſer letztere wirft ein ſcharfes Licht auf die in der
Geſchichte faſt beiſpiellos daſtehende Perfidie Rußlands und ſpricht
mehr für ſich als es die längſten Leitartikel über die Lage tun
könnten. Dieſer Telegrammwechſel iſt dem Weißbuch als Anlage
beigegeben. Er lautet:
Kaiſer Wilhelm an den Zaren.
28. Juli, 10 Uhr 45 Min. nachm.
Mit der größten Beunruhigung höre Ich von dem Eindruck,
den Oeſterreich-Ungarns Vorgehen gegen Serbien in Deinem Reich
hervorruft. Die ſkrupelloſe Agitation, die ſeit Jahren in Serbien
getrieben worden iſt, hat zu dem empörenden Verbrechen geführt,
deſſen Opfer Erzherzog Franz Ferdinand geworden iſt. Der Geiſt,
der die Serben ihren eigenen König und ſeine Gemahlin morden
ließ, herrſcht heute noch in jenem Lande.
Zweifellos wirſt Du mit Mir darin übereinſtimmen, daß Wir
beide, Du und Ich, ſowohl als alle Souveräne ein gemeinſames
Intereſſe daran haben, darauf zu beſtehen, daß alle diejenigen, die
für den ſcheußlichen Mord moraliſch verantwortlich ſind, ihre ver-
diente Strafe erleiden. Anderſeits überſehe Ich keineswegs, wie
ſchwierig es für Dich und Deine Regierung iſt, den Strömungen
der öffentlichen Meinung entgegenzutreten.
Eingedenk der herzlichen Freundſchaft, die uns beide ſeit langer
Zeit mit feſten Banden verbindet, ſetze Ich daher Meinen ganzen
Einfluß ein, um Oeſterreich-Ungarn dazu zu beſtimmen, eine offene
und befriedigende Verſtändigung mit Rußland anzuſtreben. Ich
hoffe zuverſichtlich, daß Du Mich in Meinen Bemühungen, alle
Schwierigkeiten, die noch entſtehen können, zu beſeitigen, unter-
ſtützen wirſt.
Dein ſehr aufrichtiger und ergebener Freund und Vetter.
gez. Wilhelm.
Der Zar an Kaiſer Wilhelm.
Peterhof Palais, 29. Juli, 1 Uhr nachm.
Ich bin erfreut, daß Du zurück in Deutſchland biſt. In dieſem
ſo ernſten Augenblick bitte Ich Dich inſtändig, Mir zu helfen. Ein
ſchmählicher Krieg iſt an ein ſchwaches Land erklärt worden, die
Entrüſtung hierüber, die Ich völlig teile, iſt in Rußland ungeheuer.
Ich ſehe voraus, daß Ich ſehr bald dem Druck, der auf Mich aus-
geübt wird, nicht mehr werde widerſtehen können und gezwungen
ſein werde, Maßregeln zu ergreifen, die zum Kriege führen werden.
Um einem Unglück, wie es ein europäiſcher Krieg ſein würde,
vorzubeugen, bitte Ich Dich im Namen unſerer alten Freundſchaft,
alles Dir Mögliche zu tun, um Deinen Bundesgenoſſen davon
zurückzuhalten, zu weit zu gehen.
gez. Nikolaus.
Kaiſer Wilhelm an den Zaren.
29. Juli, 6 Uhr 30 nachm.
Ich habe Dein Telegramm erhalten und teile Deinen Wunſch
nach Erhaltung des Friedens. Jedoch kann Ich — wie Ich Dir in
Meinem erſten Telegramm ſagte — Oeſterreich-Ungarns Vorgehen
nicht als „ſchmählichen Krieg“ betrachten.
Oeſterreich-Ungarn weiß aus Erfahrung, daß Serbiens Ver-
ſprechungen, wenn ſie nur auf dem Papier ſtehen, gänzlich unzu-
verläſſig ſind. Meiner Anſicht nach iſt Oeſterreich-Ungarns Vor-
gehen als ein Verſuch zu betrachten, volle Garantie dafür zu er-
halten, daß Serbiens Verſprechungen auch wirklich in die Tat um-
geſetzt werden. In dieſer Anſicht werde ich beſtärkt durch die Er-
klärung des öſterreichiſchen Kabinetts, daß Oeſterreich-Ungarn keine
territorialen Veränderungen auf Koſten Serbiens beabſichtige.
Ich meine daher, daß es für Rußland durchaus nötig iſt, dem
öſterreichiſch-ſerbiſchen Krieg gegenüber in der Rolle des Zuſchauers
zu verharren, ohne Europa in den ſchrecklichſten Krieg hineinzu-
ziehen, den es jemals erlebt hat. Ich glaube, daß eine direkte Ver-
ſtändigung zwiſchen Deiner Regierung und Wien möglich und
wünſchenswert iſt, eine Verſtändigung, die — wie Ich Dir ſchon
telegraphierte — Meine Regierung mit allen Kräften zu fördern
bemüht iſt.
Natürlich würden militäriſche Maßnahmen, welche Oeſterreich-
Ungarn als Drohung auffaſſen könnte, ein Unglück beſchleunigen,
das Wir beide zu vermeiden wünſchen, und würde auch Meine
Stellung als Vermittler, die Ich — auf Deinen Appell an Meine
Freundſchaft und Hilfe — bereitwilligſt angenommen habe, unter-
graben.
gez. Wilhelm.
Der Zar an Kaiſer Wilhelm.
Peterhof, 30. Juli 1914.
Ich danke Dir von Herzen für Deine raſche Antwort. Ich ent-
ſende heute abend Tatitſchtſchew mit Inſtruktion. Die jetzt in Kraft
tretenden militäriſchen Maßnahmen ſind ſchon vor fünf Tagen be-
ſchloſſen worden und zwar aus Gründen der Verteidigung gegen die
Vorbereitungen Oeſterreichs. Ich hoffe von ganzem Herzen, daß
dieſe Maßnahmen in keiner Weiſe Deine Stellung als Vermittler
beeinfluſſen werden, die Ich ſehr hoch anſchlage. Wir brauchen
Deinen ſtarken Druck auf Oeſterreich, damit es zu einer Verſtändi-
gung mit uns kommt.
gez. Nikolaus.
Kaiſer Wilhelm an den Zaren.
30. Juli, 1 Uhr vorm.
Mein Botſchafter iſt angewieſen, Deine Regierung auf die Ge-
fahren und ſchweren Konſequenzen einer Mobiliſation hinzuweiſen;
das Gleiche habe Ich Dir in Meinem letzten Telegramm geſagt.
Oeſterreich-Ungarn hat nur gegen Serbien mobiliſiert, und zwar nur
einen Teil ſeiner Armee. Wenn Rußland, wie es jetzt nach Deiner
und Deiner Regierung Mitteilung der Fall iſt, gegen Oeſterreich-
Ungarn mobil macht, ſo wird die Vermittlerrolle, mit der Du Mich
in freundſchaftlicher Weiſe betrauteſt, und die Ich auf Deine aus-
drückliche Bitte angenommen habe, gefährdet, wenn nicht unmöglich
gemacht.
Die ganze Schwere der Entſcheidung ruht jetzt auf Deinen
Schultern. Sie haben die Verantwortung für Krieg oder Frieden
zu tragen.
gez. Wilhelm.
Am 31. Juli richtete der Zar an den Kaiſer folgendes Tele-
gramm:
Ich danke Dir von Herzen für die Vermittlung, die die Hoff-
nung aufleuchten läßt, daß noch alles friedlich enden könne. Es
iſt techniſch unmöglich, unſere militäriſchen Vorbereitungen einzu-
ſtellen, die durch Oeſterreichs Mobiliſierung notwendig geworden
ſind. Wir ſind weit davon entfernt, den Krieg zu wünſchen. So
lange die Verhandlungen mit Oeſterreich über Serbien andauern,
werden meine Truppen keine herausfordernde Aktion unternehmen.
Ich gebe Dir mein feierliches Wort darauf und ich vertraue mit
aller Kraft auf Gottes Gnade und hoffe auf den Erfolg Deiner
Vermittlung in Wien für die Wohlfahrt unſerer Länder und den
Frieden Europas.
Dein Dir herzlich ergebener Nikolaus.
Der Kaiſer antwortete:
Auf Deinen Appell an meine Freundſchaft und Deine Bitte
um meine Hilfe habe ich die Vermittlungsaktion zwiſchen Deiner
und der öſterreichiſch-ungariſchen Regierung aufgenommen. Wäh-
rend dieſe Aktion im Gange war, ſind Deine Truppen gegen das
mir verbündete Oeſterreich-Ungarn mobiliſiert worden, wodurch, wie
ich Dir ſchon mitteilte, meine Vermittlung beinahe illuſoriſch gemacht
wurde. Trotzdem habe ich ſie fortgeſetzt.
Nunmehr erhalte ich zuverläſſige Nachrichten über ernſte Kriegs-
vorbereitungen auch an meiner Oſtgrenze. Die Verantwortung für
die Sicherheit meines Reiches zwingt mich zu defenſiven Gegen-
maßregeln.
Ich bin mit den Bemühungen, den Weltfrieden zu erhalten,
bis an die äußerſte Grenze des Möglichen gegangen. Nicht ich
trage die Verantwortung für das Unheil, das jetzt der ganzen zivi-
liſierten Welt droht. Noch in dieſem Augenblick liegt es in Deiner
Hand, es abzuwenden.
Niemand bedroht die Ehre und die Macht Rußlands, das wohl
auf den Erfolg meiner Vermittlung hätte warten können. Die mir
von meinem Großvater auf dem Totenbette überkommene Freund-
ſchaft für Dich und Dein Reich iſt mir immer heilig geweſen. Ich
habe treu zu Rußland geſtanden, wenn es in ſchwerer Bedrängnis
war, beſonders in ſeinem letzten Kriege. Der Friede Europas kann
von Dir noch jetzt erhalten werden, wenn Rußland ſich entſchließt,
ſeine militäriſchen Maßnahmen einzuſtellen, die Deutſchland und
Oeſterreich bedrohen.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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