Allgemeine Zeitung, Nr. 86, 29. März 1900.München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 29. März 1900. Nr. 86. [Spaltenumbruch]
wieder begibt. -- Graf Wilczek traf aus Wien hier ein undnahm im Hotel Vier Jahreszeiten Absteigquartier. -- Die k. k. Hofkammervirtuosin Fran Sophie Menter traf von Schloß Itter hier ein und nahm im Hotel Englischer Hof Wohnung. -- Dem ersten Schriftführer des hiesigen öster- reichisch-ungarischen Hülfsvereins, Versicherungsdirektor Fritz Buchmüller, wurde vom Kaiser von Oesterreich das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. * Ultramontane Herrschaft! Wie unsre Leser aus M. Aus der öffentlichen Festsitzung der kgl. Aka- * Das Ruffinihaus an der Sendlingerstraße wurde @ Der chinesische Bischof v. Anzer, der am Mon- * Bayerischer Frauenverein vom Rothen Kreuz. Von § Der Verein Knabenhort in München veranstaltet * Frau Nana Weber-Bell wird Dienstag, den 3. April, * Volkstheater. Zum Benesiz für Frau Marie Bertoli * Aus dem Polizeibericht. Auf der Strecke Pasing-Staru- Letzte Nachrichten. 4 Berlin, 28. März. Tel. Der bayerische Bundes- * Berlin, 28. März. Tel. Die Meldung einzelner * Berlin, 28. März. Tel. Im Abgeordneten- "Ist der Ministerpräsident * Berlin, 28. März. Tel. Zu der Notiz der "Krenz- * Berlin, 28. März. Tel. Der Reichstag be- * Berlin, 28. März. Tel. Das Herrenhaus er- * Berlin, 28. März. Tel. Das Abgeordneten- * Berlin, 28. März. Tel. Das Wolff'sche Bureau * Hadersleben, 28. März. Tel. Wie die "Schleswigsche d. Wien, 28. März. Tel. Die Versuche des Bürger- d. Wien, 28. März. Tel. Bürgermeister Lueger d. Mährisch-Ostrau, 28. März. Tel. Da die Arbeit * Bern, 28. März. Tel. Der Nationalrath . London, 28. März. Tel. Laut Nachrichten aus * Glasgow, 28. März. Tel. Auf der North British- * Paris, 28. März. Tel. Der ehemalige Botschafter * Rom, 28. März. Tel. Deputirtenkammer. d. Venedig, 28. März. Tel. Der Präfekt ver- --?-- St. Petersburg, 28. März. Tel. Im Ein- * Belgrad, 28. März. Tel. Das Wiener k. k. Tel.- * Konstautinopel, 28. März. Tel. (Meldung des * Jokohama, 28. März. Tel. (Meldung des Reuter- * New-York, 28. März. Tel. Die Antwort des Verschiedenes. * Berlin, 28. März. Tel. Wie aus Friedenshütte * Berlin, 27. März. Tel. Der Zugführer Voß und Außer Verantwortung der Redaktion: Aus allen Städten lesen wir die Berichte, daß noch zahlreiche Frankfurt a. M. Auf der hier stattgehabten Ausstellung für Wie uns von zuständiger Seite mitgetheilt wird, besteht von den München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 29. März 1900. Nr. 86. [Spaltenumbruch]
wieder begibt. — Graf Wilczek traf aus Wien hier ein undnahm im Hotel Vier Jahreszeiten Abſteigquartier. — Die k. k. Hofkammervirtuoſin Fran Sophie Menter traf von Schloß Itter hier ein und nahm im Hotel Engliſcher Hof Wohnung. — Dem erſten Schriftführer des hieſigen öſter- reichiſch-ungariſchen Hülfsvereins, Verſicherungsdirektor Fritz Buchmüller, wurde vom Kaiſer von Oeſterreich das goldene Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen. * Ultramontane Herrſchaft! Wie unſre Leſer aus M. Aus der öffentlichen Feſtſitzung der kgl. Aka- * Das Ruffinihaus an der Sendlingerſtraße wurde  Der chineſiſche Biſchof v. Anzer, der am Mon- * Bayeriſcher Frauenverein vom Rothen Kreuz. Von § Der Verein Knabenhort in München veranſtaltet * Frau Nana Weber-Bell wird Dienſtag, den 3. April, * Volkstheater. Zum Beneſiz für Frau Marie Bertoli * Aus dem Polizeibericht. Auf der Strecke Paſing-Staru- Letzte Nachrichten. 4 Berlin, 28. März. Tel. Der bayeriſche Bundes- * Berlin, 28. März. Tel. Die Meldung einzelner * Berlin, 28. März. Tel. Im Abgeordneten- „Iſt der Miniſterpräſident * Berlin, 28. März. Tel. Zu der Notiz der „Krenz- * Berlin, 28. März. Tel. Der Reichstag be- * Berlin, 28. März. Tel. Das Herrenhaus er- * Berlin, 28. März. Tel. Das Abgeordneten- * Berlin, 28. März. Tel. Das Wolff’ſche Bureau * Hadersleben, 28. März. Tel. Wie die „Schleswigſche d. Wien, 28. März. Tel. Die Verſuche des Bürger- d. Wien, 28. März. Tel. Bürgermeiſter Lueger d. Mähriſch-Oſtrau, 28. März. Tel. Da die Arbeit * Bern, 28. März. Tel. Der Nationalrath ◾. London, 28. März. Tel. Laut Nachrichten aus * Glasgow, 28. März. Tel. Auf der North Britiſh- * Paris, 28. März. Tel. Der ehemalige Botſchafter * Rom, 28. März. Tel. Deputirtenkammer. d. Venedig, 28. März. Tel. Der Präfekt ver- —?— St. Petersburg, 28. März. Tel. Im Ein- * Belgrad, 28. März. Tel. Das Wiener k. k. Tel.- * Konſtautinopel, 28. März. Tel. (Meldung des * Jokohama, 28. März. Tel. (Meldung des Reuter- * New-York, 28. März. Tel. Die Antwort des Verſchiedenes. * Berlin, 28. März. Tel. Wie aus Friedenshütte * Berlin, 27. März. Tel. Der Zugführer Voß und Außer Verantwortung der Redaktion: Aus allen Städten leſen wir die Berichte, daß noch zahlreiche Frankfurt a. M. Auf der hier ſtattgehabten Ausſtellung für Wie uns von zuſtändiger Seite mitgetheilt wird, beſteht von den <TEI> <text> <body> <div type="jAnnouncements" n="1"> <floatingText> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung</hi> 29. März 1900. Nr. 86.</fw><lb/><cb/> wieder begibt. — Graf <hi rendition="#g">Wilczek</hi> traf aus Wien hier ein und<lb/> nahm im Hotel Vier Jahreszeiten Abſteigquartier. — Die<lb/> k. k. Hofkammervirtuoſin Fran Sophie <hi rendition="#g">Menter</hi> traf von<lb/> Schloß Itter hier ein und nahm im Hotel Engliſcher Hof<lb/> Wohnung. — Dem erſten Schriftführer des hieſigen öſter-<lb/> reichiſch-ungariſchen Hülfsvereins, Verſicherungsdirektor Fritz<lb/><hi rendition="#g">Buchmüller,</hi> wurde vom Kaiſer von Oeſterreich das<lb/> goldene Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Ultramontane Herrſchaft!</hi></head> <p>Wie unſre Leſer aus<lb/> dem heutigen Bericht über die <hi rendition="#g">Berathung des Kultus-<lb/> etats im Finanzausſchuß der Abgeordneten-<lb/> kammer</hi> erſehen werden, wünſchte der Korreferent Abg<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Caſſelmann mit gutem Recht, an die <hi rendition="#g">Staatsregie-<lb/> rung</hi> wegen ihrer <hi rendition="#g">Stellungnahme zur</hi> <hi rendition="#aq">lex</hi> <hi rendition="#g">Heinze</hi><lb/> eine <hi rendition="#g">Anfrage zu ſtellen,</hi> wurde jedoch von der nitra-<lb/> montanen Mehrheit daran verhindert, ſo daß er ſelbſt-<lb/> verſtändlich gezwungen war, das <hi rendition="#g">Korreferat nieder-<lb/> zulegen,</hi> das dann in ultramontane Hände überging.<lb/> Abg. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Caſſelmann wird in der morgigen Finanzaus-<lb/> ſchußſitzung, zu der Miniſterpräſident <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Frhr. v. <hi rendition="#g">Crails-<lb/> heim</hi> eingeladen werden ſoll, ſeine Anfrage <hi rendition="#g">trotz</hi> des<lb/> heutigen Widerſpruchs der Ultramontanen ſtellen.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <p><hi rendition="#aq">M.</hi><hi rendition="#b">Aus der öffentlichen Feſtſitzung der kgl. Aka-<lb/> demie der Wiſſenſchaften</hi> ſind einige Punkte von allge-<lb/> meinerem und von ſpeziell lokalem Intereſſe hervorzuheben.<lb/> Zunächſt — ſo ſchreibt man uns — iſt zu bedauern, daß<lb/> dieſe feierlichen Akte zu denen der Zutritt Jedermann frei<lb/> ſteht, <hi rendition="#g">nicht ſtärker beſucht ſind.</hi> Souſt hat man doch<lb/> in München Auge und Ohr für feſtliche Verauſtaltungen und<lb/> der Prunk der Wiſſenſchaft verdient auch Beachtung. In ſeiner<lb/> Ueberſichtsrede betonte der Präſident Geh. Rath Prof. <hi rendition="#aq">Dr.</hi><lb/> v. <hi rendition="#g">Zittel</hi> feſt und energiſch die Nothwendigkeit, <hi rendition="#g">für die<lb/> Sammlungen der Akademie</hi> ſowohl wie noch anderer<lb/> wiſſenſchaftlicher und künſtleriſcher Inſtitute <hi rendition="#g">neuen Raum</hi><lb/> zu ſchaffen, damit nicht für die Wiſſenſchaft unſchätzbare<lb/> Theile der Sammlungen in den Kiſten nutzlos liegen. Die<lb/> geiſtigen Mächte geben die Hoffnung nicht auf, die Türken-<lb/> kaſerne als das geeignetſte Objekt von den militäriſchen noch<lb/> zu erhalten. Mögen ſie an dem Prinzen <hi rendition="#g">Ludwig,</hi> der auf-<lb/> merkſam der Rede folgte, einen <hi rendition="#g">Fürſprecher</hi> gewonnen<lb/> haben! Mögen aber auch die durch den elektriſchen<lb/> Betrieb der Trambahn bei phyſikaliſchen Beobachtungen<lb/> auf der Steruwarte hervorgerufenen Störungen die höchſten<lb/> Stellen nicht gegen berechtigte Hoffnungen der Bevölkerung<lb/> „aus wiſſenſchaftlichem Intereſſe“ einnehmen! Aus den tief-<lb/> gefühlten <hi rendition="#g">Nekrologen,</hi> die der Klaſſenſekretär der mathe-<lb/> matiſch-phyſikaliſchen Klaſſe, Prof. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Karl v. <hi rendition="#g">Voit,</hi> auf<lb/> die verſtorbenen Mitglieder der Akademie, den Chemiker<lb/> v. Miller und den Phyſiker v. Lommel, vortrug, iſt mir die<lb/><hi rendition="#g">warme Betonung des Standpunktes v. Lommels<lb/> für die humaniſtiſche Vorbildung der Studirenden<lb/> naturwiſſenſchaftlicher Fächer</hi> beſonders angenehm<lb/> aufgefallen. Daraus ſchließen wir, daß der Münchener<lb/> Phyſiologe auf gleichem Standpunkt ſteht und die klaſſiſche<lb/> Vorbildung nicht nur als kein Hemmniß, ſondern als ein<lb/> Förderniß für die naturwiſſenſchaftlichen Studien anſieht.<lb/> Ein paſſendes Wort ſprach Voit auch, als er v. Lommels<lb/> ernſte, überlegte und zurückhaltende Art, Neues zu publiziren,<lb/> mit gewiſſen modernen Senſationsentdeckungen verglich, die<lb/> nachher in nichts verſinken. Prof. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Johannes v. <hi rendition="#g">Ranke’s</hi><lb/> treffliche <hi rendition="#g">Feſtrede</hi> zur Geſchichte der prähiſtoriſchen, anthro-<lb/> pologiſchen und paläontologiſchen Forſchung in Bayern war<lb/> ein neuer Beweis dafür, <hi rendition="#g">was Bayern und München<lb/> ſeinem König Ludwig <hi rendition="#aq">I.</hi> zu verdanken hatte,</hi> der<lb/> für Kunſt wie für Wiſſenſchaft ein gleich offenes Verſtändniß,<lb/> Herz, Hand und Wort hatte und der den höchſten Patrio-<lb/> tismus im Wirken für die edelſten Güter der Ration ge-<lb/> funden hatte.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Das Ruffinihaus</hi> an der Sendlingerſtraße wurde<lb/> bekanntlich zur Erweiterung der Sendlingerſtraße von der<lb/> Kommune erworben und wird ab 1. Januar 1901 dem Ab-<lb/> bruch unterſtellt. Wie dem „Bayer. Kurier“ mitgetheilt wird,<lb/> wollte der Waarenhausinhaber Hermann Tietz dem Magiſtrat<lb/> jenen Komplex abkaufen, der zu den Erweiterungszwecken<lb/> nicht erforderlich iſt. Der Magiſtrat lehnte dem Vernehmen<lb/> nach in geheimer Sitzung das Tietz’ſche Angebot jedoch ab.<lb/> Nun ſei es aber Hrn. Tietz gelungen, einen Strohmann vor-<lb/> zuſchieben, der jenen Komplex von dem Stadtmagiſtrat that-<lb/> ſächlich bereits angekauft haben ſoll. — Das genannte Blatt<lb/> ſügt dem letzten Satz ein bedeutſames Fragezeichen bei.<lb/> Wir auch!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p> <hi rendition="#b">Der chineſiſche Biſchof v. Anzer,</hi> der am Mon-<lb/> tag vom Deutſchen Kaiſer empfangen wird, begibt ſich von<lb/> Berlin nach München zum Beſuch der ihm ſeit Jahren be-<lb/> freundeten Benediktiner von St. Vonifaz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Bayeriſcher Frauenverein vom Rothen Kreuz.</hi></head> <p>Von<lb/> dem Wunſche geleitet, die dem Verein ſchon im Frieden für die<lb/> Unterſtützung des Militär-Sanitätsdienſtes im Kriege obliegenden<lb/> Thätigkeiten in der für dieſen Dienſt förderlichſten Weiſe geſichert<lb/> zu wiſſen, hat die Protektorin des Vereins, Frau Prinzeſſin<lb/><hi rendition="#g">Ludwig,</hi> Hrn. Generalarzt <hi rendition="#aq">Dr.</hi> W. <hi rendition="#g">Beſtelmeyer</hi> als ärztlichen<lb/><hi rendition="#g">Beirath in das Zentralkomitee</hi> des Vereins berufen. Für<lb/> die Krankenanſtalt des Vereins wird eine gebildete Dame als<lb/> zweite Oberin geſucht, deren Thätigkeit weniger in dem Gebiete<lb/> der Krankenpflege als in dem der Erziehung der Lernſchweſtern<lb/> und der Leitung des Hauſes beſtehen ſoll. — Anfangs dieſes<lb/> Monats hat ſich in der Stadt <hi rendition="#g">Berching,</hi> B.-A. Beilngries (Ober-<lb/> pfalz) ein <hi rendition="#g">neuer Zweigverein</hi> — der 289. des Vereins —<lb/> wit 65 Mitgliedern unter dem Vorſitze der Frau Oberaufſchlag-<lb/> einnehmer Anna <hi rendition="#g">Rupp,</hi> Beirath Hr. Stadtpfarrer Georg <hi rendition="#g">Nabl,</hi><lb/> gebildet. — Die <hi rendition="#g">Geſammtſumme</hi> der durch das Bankhans<lb/> Kirchdörfer in München, Kaufingerſtraße 26, bis jetzt <hi rendition="#g">für die<lb/> Unterſtützung des Militär-Sanitätsdienſtes der Buren</hi><lb/> an das Schatzamt des Zentralkomitees aller Deutſchen Vereine vom<lb/> Rothen Kreuz in Berlin, Jägerſtr. 21, vom bayeriſchen Frauenverein<lb/> geſendeten Gaben beträgt nun über 6000 M. — Unter Antheil-<lb/> nahme der Protektorin Frau Prinzeſſin Ludwig wird Mittwoch,<lb/> den 25. April, die <hi rendition="#g">Delegirtenverſammlung</hi> des Vereins<lb/> im Wittelsbacherpalaſte und Tags darauf das <hi rendition="#g">Schweſternfeſt</hi><lb/> der bayeriſchen Rothen Kreuz-Schweſtern (nun bereits 109) in der<lb/> Krankenanſtalt des Vereins (Nymphenburgerſtr. 163) ſtattfinden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>§ <hi rendition="#b">Der Verein Knabenhort</hi> in München veranſtaltet<lb/> Samſtag, den 31. März, abends 7½ Uhr, im großen Saale des<lb/> Evangeliſchen Vereinshauſes, Mathildenſtraße 4, eine <hi rendition="#g">muſika-<lb/> liſche Unterhaltung,</hi> deren Ertrag den 15 vom Verein unter-<lb/> haltenen wohlthätigen Anſtalten: Knaben-, Lehrlings- und Mädchen-<lb/> horten, in allen Stadttheilen zugute kommen ſoll. Hervorragende<lb/> künſtleriſche Kräfte haben zur Veranſtaltung ihre Mitwirkung zu-<lb/> geſagt. Die Eintrittskarten ſind zum Preiſe von 1 M. für eine<lb/> Perſon, 2 M. für eine Familie von drei Perſonen — ohne der<lb/> freiwilligen Wohlthätigkeit eine Schranke zu ſetzen — bei Hrn.<lb/> Buchdruckereibeſitzer <hi rendition="#g">Jung,</hi> Frühlingsſtraße 20, oder an der Abend-<lb/> kaſſe im Vereinshauſe zu erhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Frau Nana Weber-Bell</hi> wird Dienſtag, den 3. April,<lb/> im Saale des Hotels Bayeriſcher Hof ihren <hi rendition="#g">dritten Vortrag</hi><lb/> halten über das Thema <hi rendition="#g">„Nichard Wagner und der Sprach-<lb/> geſang“</hi> mit darauffolgenden Geſängen. Frl. Anna <hi rendition="#g">Rückerl,</hi><lb/><cb/> die längere Zeit Frau Nana Weber-Bell zu ihrer Lehrmeiſterin<lb/> zählt, wird Lieder von Franz, Weingartner, Berger, v. Thomaſſin,<lb/> v. Wilm und Hugo Wolf ſingen, während das Programm der<lb/> Frau Nana Weber-Bell Geſänge von Richard Wagner, Sommer,<lb/> ſowie ganz neue Lieder von Reger, Joſeph Schmid und Enrico<lb/> Boſſi enthält. Der Klavierpart liegt in den bewährten Händen<lb/> des Hrn. Joſeph <hi rendition="#g">Schmid.</hi> Kartenverkauf im Hotel <hi rendition="#g">Bayeriſcher<lb/> Hof</hi> und <hi rendition="#g">Hildegardſtraße</hi> 17/<hi rendition="#aq">I</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Volkstheater.</hi></head> <p>Zum Beneſiz für Frau Marie <hi rendition="#g">Bertoli</hi><lb/> gelaugt am Freitag <hi rendition="#g">„Mutterſegen oder die Perle von<lb/> Savoyen“,</hi> Schauſpiel mit Geſang von W. Friedrich, zur Auf-<lb/> führung. Frau Bertoli iſt ein langjähriges tüchtiges Mitglied und<lb/> „Mutterſegen“ zählt zu den beliebteſten älteren Repertoireſtücken<lb/> des Volkstheaters.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Aus dem Polizeibericht.</hi></head> <p>Auf der Strecke Paſing-Staru-<lb/> berg, und zwar in der Nähe von Gräflfing, wurden in der Nacht<lb/> zum 28. März 2500 <hi rendition="#aq">m.</hi> <hi rendition="#g">Telephonkupferdraht entwendet.</hi></p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>4 <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der bayeriſche Bundes-<lb/> rathsbevollmächtigte Graf <hi rendition="#g">Lerchenfeld,</hi> der ſonſt einer<lb/> der regelmäßigſten Beſucher des Reichstags iſt, wurde in<lb/> den letzten Tagen am Bundesrathstiſch nicht geſehen. —<lb/> Finanzminiſter v. <hi rendition="#g">Miquel</hi> hatte heute Vortrag beim<lb/><hi rendition="#g">Kaiſer,</hi> ebenſo der Miniſter des Innern, Frhr. v. <hi rendition="#g">Rhein-<lb/> baben.</hi> — Daß die von der konſervativen Partei im<lb/> preußiſchen Abgeordnetenhauſe eingebrachte Interpellation<lb/> wegen des <hi rendition="#g">Fleiſchbeſchaugeſetzes</hi> (ſiehe unten) den-<lb/> jenigen Konſervativen im <hi rendition="#g">Reichstag</hi> angenehm iſt, die<lb/> ein Kompromiß herbeizuführen bereit ſind, wird in parla-<lb/> mentariſchen Kreiſen bezweifelt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Die Meldung einzelner<lb/> Blätter, daß das <hi rendition="#g">Auswärtige Amt</hi> eine Bewegung<lb/> gegen die <hi rendition="#g">Kommiſſionsbeſchlüſſe zum Fleiſch-<lb/> beſchangeſetz</hi> veranlaßt habe und daß ſogar ein vertrau-<lb/> liches Schreiben an die Handelskammern zum <hi rendition="#g">Schüren<lb/> der Agitation</hi> ergangen ſei, wird von der „Nordd. Allg.<lb/> Ztg.“ auf Grund beſonderer Ermächtigung als <hi rendition="#g">tendenziöſe<lb/> Erfindung</hi> bezeichnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Im <hi rendition="#g">Abgeordneten-<lb/> haus</hi> brachten die <hi rendition="#g">konſervativen</hi> Mitglieder eine <hi rendition="#g">Inter-<lb/> pellation</hi> ein, des Inhalts:</p> <cit> <quote>„Iſt der Miniſterpräſident<lb/> bereit, darüber Auskunft zu geben, in welcher Weiſe er ſeinem<lb/> in der Sitzung des Abgeordnetenhauſes am 27. April 1898<lb/> abgegebenen Verſprechen bezüglich der <hi rendition="#g">Fleiſchbeſchau</hi> im<lb/> Deutſchen Reich gegenüber den jetzigen Beſchlüſſen des Reichs-<lb/> tags nachzukommen gedenkt?“</quote> </cit> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Zu der Notiz der „Krenz-<lb/> Zeitung“, dem Landtag gehe Anfang April ein Geſetzentwurf<lb/> über die <hi rendition="#g">Regulirung der unteren Oder, Spree und<lb/> Havel</hi> zu, iſt die „Nordd. Allg. Ztg.“ in der Lage, zu er-<lb/> klären, daß die Regierung <hi rendition="#g">nicht</hi> beabſichtigt, die betreffenden<lb/> Pläne getrennt von den übrigen Entwürfen als <hi rendition="#g">beſonderen<lb/> Geſetzentwurf</hi> im Anfang April dem Landtag vorzulegen.<lb/> Die Regierung wird allen Verſuchen, die Grundlage der<lb/> neuen Kanalvorlage zu verſchieben, auf das beſtimmteſte ent-<lb/> gegentreten. Das <hi rendition="#g">Ziel der Kanalvorlage</hi> iſt weder die<lb/> Bevorzugung des Weſtens oder des Oſtens, ſondern eine<lb/><hi rendition="#g">möglichſt gleichmäßige Berückſichtigung aller be-<lb/> rechtigten Intereſſen,</hi> ob des Weſtens oder des Oſtens,<lb/> ob der Landwirthſchaft oder der Induſtrie.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der <hi rendition="#g">Reichstag</hi> be-<lb/> willigte im diesjährigen <hi rendition="#g">Etat</hi> wiederum einſtimmig 30,000<lb/> Mark für die von Profeſſor Th. <hi rendition="#g">Kehrbach</hi> in Berlin be-<lb/> gründeten und geleiteten Veröffentlichungen der Geſellſchaft<lb/> für <hi rendition="#g">deutſche Erziehungs- und Schulgeſchichte.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Das <hi rendition="#g">Herrenhaus</hi> er-<lb/> ledigte den Geſetzentwurf betreffend die <hi rendition="#g">Zwangserziehung<lb/> Minderjähriger.</hi> Bei § 10 beantragt die Kommiſſion,<lb/> die Regierungsvorlage dahin abzuändern, daß Zöglinge, wenn<lb/> ſie das ſchulpflichtige Alter zurückgelegt haben, in einer Arbeits-<lb/> anſtalt oder Landesarmenanſtalt untergebracht werden können<lb/> und daß Einrichtungen zur völligen Trennung derſelben von<lb/> den übrigen Häuslingen getroffen werden. Nach längerer<lb/> Diskuſſion wird der <hi rendition="#g">Kommiſſionsantrag augenommen</hi><lb/> unter Ablehnung eines Antrags auf Wiederherſtellung der<lb/> Regierungsvorlage. Bei § 15 (Koſten) wird von <hi rendition="#g">konſer-<lb/> vativer</hi> Seite wegen der bedrängten Lage der Landwirth-<lb/> ſchaft die Beſchleunigung der Reviſion der <hi rendition="#g">Dotation der<lb/> Provinzialverbände</hi> verlangt. Miniſter v. <hi rendition="#g">Miquel</hi><lb/> warnt davor, durch Reviſion des Dotationsgeſetzes den<lb/><hi rendition="#g">Krieg aller Provinzen gegen einander</hi> zu entfeſſeln.<lb/> Er könne nicht verſprechen, einen Aenderungsvorſchlag zum<lb/> Dotationsgeſetz ſchon in der nächſten Seſſion vorzulegen.<lb/> Redner wünſche aber die Ungleichheiten der alten Dotations-<lb/> geſetze zu beſeitigen; gelänge dies jedoch nicht, dann müſſe<lb/> den nothleidenden Provinzen anderweitig geholfen werden.<lb/> Nach längerer Debatte wird der Paragraph in der <hi rendition="#g">Kom-<lb/> miſſionsfaſſung angenommen,</hi> ferner eine <hi rendition="#g">Reſo-<lb/> lution Mirbach,</hi> die eine beſchleunigte Dotation der<lb/> Provinzialverbände fordert, ebenſo der Reſt des Geſetzes und<lb/> das <hi rendition="#g">ganze Geſetz in der Kommiſſionsfaſſung,</hi> und<lb/> zwar einſtimmig. Nächſte Sitzung morgen: <hi rendition="#g">Etatsberathung.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Das <hi rendition="#g">Abgeordneten-<lb/> hans</hi> erklärte die <hi rendition="#g">Wahl</hi> der Breslauer Abgeordneten<lb/><hi rendition="#g">Schmieder, Gothein</hi> und <hi rendition="#g">Wetekamp</hi> für <hi rendition="#g">ungültig.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Das Wolff’ſche Bureau<lb/> meldet aus <hi rendition="#g">Kamerun</hi> vom 27. d. M.: die Gerüchte vom<lb/> Tode des Hauptmanns v. <hi rendition="#g">Beſſer</hi> und von der Vernichtung<lb/> ſeiner Expedition ſind <hi rendition="#g">nicht</hi> beſtätigt. Soviel bekannt, iſt<lb/> die Expedition Beſſer nicht gefährdet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Hadersleben,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Wie die „Schleswigſche<lb/> Grenzpoſt“ meldet, <hi rendition="#g">geht</hi> das vor einem halben Jahre neu<lb/> gegründete däniſche Blatt <hi rendition="#g">„Fremad“</hi> in Gravenſtein am<lb/> 1. April wieder <hi rendition="#g">ein.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">Wien,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Die Verſuche des Bürger-<lb/> meiſters <hi rendition="#g">Lueger,</hi> die <hi rendition="#g">fortſchrittlichen Mitglieder des<lb/> Gemeinderaths,</hi> welche anläßlich der Einführung der<lb/> neuen Wiener Gemeindewahlordnung ihre Mandate nieder-<lb/> gelegt haben, zur <hi rendition="#g">Beibehaltung der Mandate</hi> zu be-<lb/> wegen, ſind <hi rendition="#g">geſcheitert.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">Wien,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Lueger</hi><lb/> und die beiden <hi rendition="#g">Vizebürgermeiſter</hi> von Wien werden<lb/> morgen vom <hi rendition="#g">Kaiſer</hi> in Andienz empfangen, um demſelben<lb/> ihren <hi rendition="#g">Dank</hi> für die Sanktionirung der neuen <hi rendition="#g">Gemeinde-<lb/> wahlordnung</hi> auszuſprechen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">Mähriſch-Oſtrau,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Da die <hi rendition="#g">Arbeit</hi><lb/> in allen <hi rendition="#g">Schächten</hi> heute <hi rendition="#g">beinahe normal</hi> war, ſcheint<lb/> der Strike ſein Ende gefunden zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Bern,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der <hi rendition="#g">Nationalrath</hi><lb/> lehnte die Anträge ab, welche eine Befchränkung der <hi rendition="#g">Mili-<lb/> tärausgaben</hi> auf eine beſtimmte Summe pro Jahr, ſowie<lb/><cb/> eine Einſchränkung der Ausgaben für das Heer überhaupt<lb/> und die Abſchaffung der <hi rendition="#g">Armeekorps-Manöver</hi> ver-<lb/> langten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>◾. <hi rendition="#b">London,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Laut Nachrichten aus<lb/><hi rendition="#g">Manila</hi> ſind die <hi rendition="#g">Filipinos</hi> in den <hi rendition="#g">Nordprovinzen<lb/> Luzons</hi> neu organiſirt und bereit, mit Beginn der<lb/> Regenzeit den <hi rendition="#g">Guerillakrieg</hi> zu eröffnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Glasgow,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Auf der <hi rendition="#g">North Britiſh-<lb/> Eiſenbahn ſtießen im Tunnel</hi> zwiſchen Queenſtret und<lb/> Charing-Croß <hi rendition="#g">zwei Arbeiterzüge zuſammen.</hi> Drei Per-<lb/> ſonen ſind todt, 17 verletzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der ehemalige Botſchafter<lb/> am preußiſchen Hofe, Graf <hi rendition="#g">Benedetti,</hi> iſt heute <hi rendition="#g">geſtorben.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Rom,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel. Deputirtenkammer.</hi><lb/> Die Berathung des <hi rendition="#g">Antrags Cambray Digny</hi> wird<lb/> bei ſehr unruhigem Hauſe wieder aufgenommen. Der <hi rendition="#g">Prä-<lb/> ſident</hi> ertheilt <hi rendition="#g">Venturi</hi> das Wort. <hi rendition="#g">Serri</hi> ruft: nein,<lb/> nein! <hi rendition="#g">Pantano</hi> bleibt dabei, das Recht zu haben, ſeine<lb/> Tagesordnung betreffend Einberufung der Konſtituante zu<lb/> begründen. (Beifall auf der äußerſten Linken.) Der <hi rendition="#g">Präſi-<lb/> dent</hi> erklärt, ſeine geſtrigen Erklärungen wiederholen zu können,<lb/> in denen er ſeine Ohnmacht zum Ausdruck gebracht habe,<lb/> und fügt die Aufforderung an die Kammer hinzu, ihre und<lb/> des Präſidenten Autorität zu wahren. (Beifall auf der<lb/> Rechten.) Das Centrum und die äußerſte Linke ruft: <hi rendition="#g">Es<lb/> lebe die Konſtituante!</hi> Hierauf <hi rendition="#g">hebt der Präſident<lb/> die Sitzung auf.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">d.</hi><hi rendition="#b">Venedig,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der <hi rendition="#g">Präfekt ver-<lb/> bot</hi> eine beabſichtigte <hi rendition="#g">Volksverſammlung,</hi> welche der<lb/> äußerſten Linken ihre Zuſtimmung zur <hi rendition="#g">Obſtruktion</hi> aus-<lb/> drücken wollte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>—?— <hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Im Ein-<lb/> verſtändniß mit dem ruſſiſchen Kriegsminiſter <hi rendition="#g">Kuropatkin</hi><lb/> trat am 25. März der engliſche Militärattach<hi rendition="#aq">é</hi>. Oberſt-<lb/> leutnant <hi rendition="#g">De la Poer-Beresford,</hi> eine <hi rendition="#g">Studienreiſe<lb/> nach Zentralaſien</hi> an. Von Krasnowodsk aus wird<lb/> ein <hi rendition="#g">Oberſtleutnant des ruſſiſchen Generalſtabs</hi><lb/> dem Oberſtleutnant Beresford für die Reiſe beigegeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Das Wiener k. k. Tel.-<lb/> Korr.-Bur. meldet: Nach den „Male Novine“ entdeckte der Ver-<lb/> waltungsrath des Finanzinſtituts <hi rendition="#g">„Belgradska Cadrouga“</hi><lb/> eine <hi rendition="#g">Fälſchung von</hi> 40,000 <hi rendition="#g">Aktien,</hi> die in dem Gewahr-<lb/> ſam des Inſtituts ſich befanden und die der frühere Direktor,<lb/> der ehemalige Miniſter <hi rendition="#g">Tauſchanowitz,</hi> nach Fälſchung der<lb/> Unterſchrift <hi rendition="#g">ſich angeeignet</hi> hatte. Tauſchanowitz wurde<lb/> bekanntlich in dem Hochverrathsprozeß zu 10 jährigem Kerker<lb/> verurtheilt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Konſtautinopel,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> (Meldung des<lb/> Wiener k. k. Telegraphen-Korreſpondenz-Bureaus.) Die <hi rendition="#g">Bot-<lb/> ſchafter</hi> werden morgen der <hi rendition="#g">Pforte</hi> eine Kollektivnote<lb/> überreichen, in welcher gegen die <hi rendition="#g">Zollerhöhung</hi> und die<lb/> Anwendung der Konventionaltarife ohne vorherige Verſtän-<lb/> digung der Mächte auf das eindringlichſte <hi rendition="#g">proteſtirt</hi> wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Jokohama,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> (Meldung des Reuter-<lb/> ſchen Bureaus.) Die <hi rendition="#g">japaniſche Preſſe</hi> glaubt, daß<lb/><hi rendition="#g">Rußland</hi> beabſichtigt, die <hi rendition="#g">Deer-Inſel</hi> bei Korea zu<lb/> beſetzen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">New-York,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Die Antwort des<lb/> Staatsſekretärs Grafen v. <hi rendition="#g">Bülow</hi> auf den amerikaniſchen<lb/> Vorſchlag betr. die <hi rendition="#g">offene Thür in China</hi> iſt datirt vom<lb/> 19. Februar und beſagt, <hi rendition="#g">Deutſchland</hi> habe von Aufang<lb/> an in dem ihm unterſtehenden Gebiet in China <hi rendition="#g">vollkom-<lb/> mene Gleichheit</hi> in der Behandlung <hi rendition="#g">aller Nationen</hi><lb/> hinſichtlich der Gewerbe, Schiffahrt und Handel nicht bloß<lb/> aufgeſtellt, ſondern thatſächlich <hi rendition="#g">durchgeführt.</hi> Deutſchland<lb/> denke nicht daran, künftig von dieſem Grundſatze abzugehen,<lb/> der zugleich jede Beeinträchtigung bei ſeiner kommerziellen<lb/> Behandlung amerikaniſcher Bürger ausſchließe, ſolange Deutſch-<lb/> land hiezu nicht durch Erwägungen der <hi rendition="#g">Reciprozität</hi> in-<lb/> folge eines Abweichens anderer Regierungen von dieſem Grund-<lb/> ſatze gezwungen werde. Wenn daher die anderen an der<lb/> gewerblichen Entwicklung China’s intereſſirten Mächte Willens<lb/> ſeien, die gleichen Grundſätze anzuerkennen, könnte dies der<lb/> deutſchen Regierung nur erwünſcht ſein. Sie werde in dieſem<lb/> Falle auf Erſuchen gern bereit ſein, mit den Vereinigten<lb/> Staaten und den anderen Mächten an einem <hi rendition="#g">Abkommen</hi><lb/> theilzunehmen, durch welches <hi rendition="#g">gegenſeitig die gleichen<lb/> Rechte geſichert</hi> werden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Verſchiedenes.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 28. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Wie aus <hi rendition="#g">Friedenshütte</hi><lb/> von zuſtändiger Seite mitgetheilt wird, zerſtörte heute Nacht<lb/> ein <hi rendition="#g">Schadenfeuer</hi> die Adjuſtage des Friedenshütter Stahl-<lb/> werks. Der Schaden iſt durch Verſicherung voll gedeckt.<lb/> Bis zur Wiederherſtellung der Gebände und Einrichtungen<lb/> wird die Lieferung von Eiſenbahnmaterial ruhen; ein irgend-<lb/> wie nennenswerther Verluſt wird jedoch daraus <hi rendition="#g">nicht</hi> er-<lb/> wachſen, weil für die Walzſtrecke Erſatz in anderer lohnender<lb/> Arbeit ſofort zu beſchaffen iſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 27. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Tel.</hi> Der Zugführer <hi rendition="#g">Voß</hi> und<lb/> ſeine Frau wurden in ihrer Wohnung todt aufgefunden.<lb/> Voß erſchlug anſcheinend ſeine Frau mit Beilhieben und<lb/> durchſchnitt ſich dann den Hals mit einem Raſirmeſſer.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Außer Verantwortung der Redaktion:</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Aus allen Städten leſen wir die Berichte, daß noch zahlreiche<lb/> Menſchen an der Inſluenza ſchwer erkrankten. Die kalte Witterung,<lb/> der Schnee und Regen, insbeſondere der Mangel an den beliebten<lb/> Sonnenſtrahlen, woran ſich die Erdenkinder gern weiden, iſt die Urſache.<lb/> Nun iſt aber das Beſtreben der Aerzte, die Krankheit zu heilen, und<lb/> diesmal wird es ihnen durch ein Mittel ermöglicht, das man gern<lb/> nimmt, weil es einen belebt, erfriſcht, ſtärkt, und dieſes Mittel nennt<lb/> ſich: <hi rendition="#b">Portwein.</hi> Die bedeutende Firma in der Weinbranche,<lb/><hi rendition="#b">J. Ebersbacher,</hi> kgl. bayer. und k. u. k. öſterr. Hoflieferant, hier,<lb/> hat ausgezeichnete Portweine. Nicht nur der Kranke, Rekonvalescent,<lb/> ſondern auch der Geſunde wird von der ſeltenen Güte dieſer Weine<lb/> erquickt. Wer ſie verſucht hat, der beſtellt wieder und wieder, weil die<lb/> hervorragende Weinhandlung nur Vorzügliches bietet und ſtets echte,<lb/> reine Weine verkanft.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline> <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.</hi> </dateline> <p>Auf der hier ſtattgehabten Ausſtellung für<lb/> Krankenpflege iſt im Wettbewerb zwiſchen Neſtle’s, Theinhardts und<lb/> Mufflers Kindernahrung der vorzüglich bewährten <hi rendition="#g">Muffler’ſchen<lb/> ſteriliſirten Kindernahrung</hi> wiederum die Palme zuerkannt<lb/> worden. Unter dieſen Dreien iſt ſie allein und zwar mit dem für<lb/> Rährpräparate ertheilten <hi rendition="#b">höchſten Preiſe,</hi> der ſilbernen Medaille<lb/> des Vaterländiſchen Franenvereins, ausgezeichnet worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Wie uns von zuſtändiger Seite mitgetheilt wird, beſteht von den<lb/><hi rendition="#b">Münchener Pferdelooſen</hi> nur mehr ein geringer Vorrath. Die Ziehung<lb/> findet in dieſem Jahre am 20. <hi rendition="#b">April,</hi> dem letzten Tage des großen<lb/> internationalen Pferdemarktes. ſtatt.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 29. März 1900. Nr. 86.
wieder begibt. — Graf Wilczek traf aus Wien hier ein und
nahm im Hotel Vier Jahreszeiten Abſteigquartier. — Die
k. k. Hofkammervirtuoſin Fran Sophie Menter traf von
Schloß Itter hier ein und nahm im Hotel Engliſcher Hof
Wohnung. — Dem erſten Schriftführer des hieſigen öſter-
reichiſch-ungariſchen Hülfsvereins, Verſicherungsdirektor Fritz
Buchmüller, wurde vom Kaiſer von Oeſterreich das
goldene Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen.
* Ultramontane Herrſchaft!Wie unſre Leſer aus
dem heutigen Bericht über die Berathung des Kultus-
etats im Finanzausſchuß der Abgeordneten-
kammer erſehen werden, wünſchte der Korreferent Abg
Dr. Caſſelmann mit gutem Recht, an die Staatsregie-
rung wegen ihrer Stellungnahme zur lex Heinze
eine Anfrage zu ſtellen, wurde jedoch von der nitra-
montanen Mehrheit daran verhindert, ſo daß er ſelbſt-
verſtändlich gezwungen war, das Korreferat nieder-
zulegen, das dann in ultramontane Hände überging.
Abg. Dr. Caſſelmann wird in der morgigen Finanzaus-
ſchußſitzung, zu der Miniſterpräſident Dr. Frhr. v. Crails-
heim eingeladen werden ſoll, ſeine Anfrage trotz des
heutigen Widerſpruchs der Ultramontanen ſtellen.
M. Aus der öffentlichen Feſtſitzung der kgl. Aka-
demie der Wiſſenſchaften ſind einige Punkte von allge-
meinerem und von ſpeziell lokalem Intereſſe hervorzuheben.
Zunächſt — ſo ſchreibt man uns — iſt zu bedauern, daß
dieſe feierlichen Akte zu denen der Zutritt Jedermann frei
ſteht, nicht ſtärker beſucht ſind. Souſt hat man doch
in München Auge und Ohr für feſtliche Verauſtaltungen und
der Prunk der Wiſſenſchaft verdient auch Beachtung. In ſeiner
Ueberſichtsrede betonte der Präſident Geh. Rath Prof. Dr.
v. Zittel feſt und energiſch die Nothwendigkeit, für die
Sammlungen der Akademie ſowohl wie noch anderer
wiſſenſchaftlicher und künſtleriſcher Inſtitute neuen Raum
zu ſchaffen, damit nicht für die Wiſſenſchaft unſchätzbare
Theile der Sammlungen in den Kiſten nutzlos liegen. Die
geiſtigen Mächte geben die Hoffnung nicht auf, die Türken-
kaſerne als das geeignetſte Objekt von den militäriſchen noch
zu erhalten. Mögen ſie an dem Prinzen Ludwig, der auf-
merkſam der Rede folgte, einen Fürſprecher gewonnen
haben! Mögen aber auch die durch den elektriſchen
Betrieb der Trambahn bei phyſikaliſchen Beobachtungen
auf der Steruwarte hervorgerufenen Störungen die höchſten
Stellen nicht gegen berechtigte Hoffnungen der Bevölkerung
„aus wiſſenſchaftlichem Intereſſe“ einnehmen! Aus den tief-
gefühlten Nekrologen, die der Klaſſenſekretär der mathe-
matiſch-phyſikaliſchen Klaſſe, Prof. Dr. Karl v. Voit, auf
die verſtorbenen Mitglieder der Akademie, den Chemiker
v. Miller und den Phyſiker v. Lommel, vortrug, iſt mir die
warme Betonung des Standpunktes v. Lommels
für die humaniſtiſche Vorbildung der Studirenden
naturwiſſenſchaftlicher Fächer beſonders angenehm
aufgefallen. Daraus ſchließen wir, daß der Münchener
Phyſiologe auf gleichem Standpunkt ſteht und die klaſſiſche
Vorbildung nicht nur als kein Hemmniß, ſondern als ein
Förderniß für die naturwiſſenſchaftlichen Studien anſieht.
Ein paſſendes Wort ſprach Voit auch, als er v. Lommels
ernſte, überlegte und zurückhaltende Art, Neues zu publiziren,
mit gewiſſen modernen Senſationsentdeckungen verglich, die
nachher in nichts verſinken. Prof. Dr. Johannes v. Ranke’s
treffliche Feſtrede zur Geſchichte der prähiſtoriſchen, anthro-
pologiſchen und paläontologiſchen Forſchung in Bayern war
ein neuer Beweis dafür, was Bayern und München
ſeinem König Ludwig I. zu verdanken hatte, der
für Kunſt wie für Wiſſenſchaft ein gleich offenes Verſtändniß,
Herz, Hand und Wort hatte und der den höchſten Patrio-
tismus im Wirken für die edelſten Güter der Ration ge-
funden hatte.
* Das Ruffinihaus an der Sendlingerſtraße wurde
bekanntlich zur Erweiterung der Sendlingerſtraße von der
Kommune erworben und wird ab 1. Januar 1901 dem Ab-
bruch unterſtellt. Wie dem „Bayer. Kurier“ mitgetheilt wird,
wollte der Waarenhausinhaber Hermann Tietz dem Magiſtrat
jenen Komplex abkaufen, der zu den Erweiterungszwecken
nicht erforderlich iſt. Der Magiſtrat lehnte dem Vernehmen
nach in geheimer Sitzung das Tietz’ſche Angebot jedoch ab.
Nun ſei es aber Hrn. Tietz gelungen, einen Strohmann vor-
zuſchieben, der jenen Komplex von dem Stadtmagiſtrat that-
ſächlich bereits angekauft haben ſoll. — Das genannte Blatt
ſügt dem letzten Satz ein bedeutſames Fragezeichen bei.
Wir auch!
 Der chineſiſche Biſchof v. Anzer, der am Mon-
tag vom Deutſchen Kaiſer empfangen wird, begibt ſich von
Berlin nach München zum Beſuch der ihm ſeit Jahren be-
freundeten Benediktiner von St. Vonifaz.
* Bayeriſcher Frauenverein vom Rothen Kreuz.Von
dem Wunſche geleitet, die dem Verein ſchon im Frieden für die
Unterſtützung des Militär-Sanitätsdienſtes im Kriege obliegenden
Thätigkeiten in der für dieſen Dienſt förderlichſten Weiſe geſichert
zu wiſſen, hat die Protektorin des Vereins, Frau Prinzeſſin
Ludwig, Hrn. Generalarzt Dr. W. Beſtelmeyer als ärztlichen
Beirath in das Zentralkomitee des Vereins berufen. Für
die Krankenanſtalt des Vereins wird eine gebildete Dame als
zweite Oberin geſucht, deren Thätigkeit weniger in dem Gebiete
der Krankenpflege als in dem der Erziehung der Lernſchweſtern
und der Leitung des Hauſes beſtehen ſoll. — Anfangs dieſes
Monats hat ſich in der Stadt Berching, B.-A. Beilngries (Ober-
pfalz) ein neuer Zweigverein — der 289. des Vereins —
wit 65 Mitgliedern unter dem Vorſitze der Frau Oberaufſchlag-
einnehmer Anna Rupp, Beirath Hr. Stadtpfarrer Georg Nabl,
gebildet. — Die Geſammtſumme der durch das Bankhans
Kirchdörfer in München, Kaufingerſtraße 26, bis jetzt für die
Unterſtützung des Militär-Sanitätsdienſtes der Buren
an das Schatzamt des Zentralkomitees aller Deutſchen Vereine vom
Rothen Kreuz in Berlin, Jägerſtr. 21, vom bayeriſchen Frauenverein
geſendeten Gaben beträgt nun über 6000 M. — Unter Antheil-
nahme der Protektorin Frau Prinzeſſin Ludwig wird Mittwoch,
den 25. April, die Delegirtenverſammlung des Vereins
im Wittelsbacherpalaſte und Tags darauf das Schweſternfeſt
der bayeriſchen Rothen Kreuz-Schweſtern (nun bereits 109) in der
Krankenanſtalt des Vereins (Nymphenburgerſtr. 163) ſtattfinden.
§ Der Verein Knabenhort in München veranſtaltet
Samſtag, den 31. März, abends 7½ Uhr, im großen Saale des
Evangeliſchen Vereinshauſes, Mathildenſtraße 4, eine muſika-
liſche Unterhaltung, deren Ertrag den 15 vom Verein unter-
haltenen wohlthätigen Anſtalten: Knaben-, Lehrlings- und Mädchen-
horten, in allen Stadttheilen zugute kommen ſoll. Hervorragende
künſtleriſche Kräfte haben zur Veranſtaltung ihre Mitwirkung zu-
geſagt. Die Eintrittskarten ſind zum Preiſe von 1 M. für eine
Perſon, 2 M. für eine Familie von drei Perſonen — ohne der
freiwilligen Wohlthätigkeit eine Schranke zu ſetzen — bei Hrn.
Buchdruckereibeſitzer Jung, Frühlingsſtraße 20, oder an der Abend-
kaſſe im Vereinshauſe zu erhalten.
* Frau Nana Weber-Bell wird Dienſtag, den 3. April,
im Saale des Hotels Bayeriſcher Hof ihren dritten Vortrag
halten über das Thema „Nichard Wagner und der Sprach-
geſang“ mit darauffolgenden Geſängen. Frl. Anna Rückerl,
die längere Zeit Frau Nana Weber-Bell zu ihrer Lehrmeiſterin
zählt, wird Lieder von Franz, Weingartner, Berger, v. Thomaſſin,
v. Wilm und Hugo Wolf ſingen, während das Programm der
Frau Nana Weber-Bell Geſänge von Richard Wagner, Sommer,
ſowie ganz neue Lieder von Reger, Joſeph Schmid und Enrico
Boſſi enthält. Der Klavierpart liegt in den bewährten Händen
des Hrn. Joſeph Schmid. Kartenverkauf im Hotel Bayeriſcher
Hof und Hildegardſtraße 17/I.
* Volkstheater.Zum Beneſiz für Frau Marie Bertoli
gelaugt am Freitag „Mutterſegen oder die Perle von
Savoyen“, Schauſpiel mit Geſang von W. Friedrich, zur Auf-
führung. Frau Bertoli iſt ein langjähriges tüchtiges Mitglied und
„Mutterſegen“ zählt zu den beliebteſten älteren Repertoireſtücken
des Volkstheaters.
* Aus dem Polizeibericht.Auf der Strecke Paſing-Staru-
berg, und zwar in der Nähe von Gräflfing, wurden in der Nacht
zum 28. März 2500 m. Telephonkupferdraht entwendet.
Letzte Nachrichten.
4 Berlin, 28. März. Tel. Der bayeriſche Bundes-
rathsbevollmächtigte Graf Lerchenfeld, der ſonſt einer
der regelmäßigſten Beſucher des Reichstags iſt, wurde in
den letzten Tagen am Bundesrathstiſch nicht geſehen. —
Finanzminiſter v. Miquel hatte heute Vortrag beim
Kaiſer, ebenſo der Miniſter des Innern, Frhr. v. Rhein-
baben. — Daß die von der konſervativen Partei im
preußiſchen Abgeordnetenhauſe eingebrachte Interpellation
wegen des Fleiſchbeſchaugeſetzes (ſiehe unten) den-
jenigen Konſervativen im Reichstag angenehm iſt, die
ein Kompromiß herbeizuführen bereit ſind, wird in parla-
mentariſchen Kreiſen bezweifelt.
* Berlin, 28. März. Tel. Die Meldung einzelner
Blätter, daß das Auswärtige Amt eine Bewegung
gegen die Kommiſſionsbeſchlüſſe zum Fleiſch-
beſchangeſetz veranlaßt habe und daß ſogar ein vertrau-
liches Schreiben an die Handelskammern zum Schüren
der Agitation ergangen ſei, wird von der „Nordd. Allg.
Ztg.“ auf Grund beſonderer Ermächtigung als tendenziöſe
Erfindung bezeichnet.
* Berlin, 28. März. Tel. Im Abgeordneten-
haus brachten die konſervativen Mitglieder eine Inter-
pellation ein, des Inhalts:
„Iſt der Miniſterpräſident
bereit, darüber Auskunft zu geben, in welcher Weiſe er ſeinem
in der Sitzung des Abgeordnetenhauſes am 27. April 1898
abgegebenen Verſprechen bezüglich der Fleiſchbeſchau im
Deutſchen Reich gegenüber den jetzigen Beſchlüſſen des Reichs-
tags nachzukommen gedenkt?“
* Berlin, 28. März. Tel. Zu der Notiz der „Krenz-
Zeitung“, dem Landtag gehe Anfang April ein Geſetzentwurf
über die Regulirung der unteren Oder, Spree und
Havel zu, iſt die „Nordd. Allg. Ztg.“ in der Lage, zu er-
klären, daß die Regierung nicht beabſichtigt, die betreffenden
Pläne getrennt von den übrigen Entwürfen als beſonderen
Geſetzentwurf im Anfang April dem Landtag vorzulegen.
Die Regierung wird allen Verſuchen, die Grundlage der
neuen Kanalvorlage zu verſchieben, auf das beſtimmteſte ent-
gegentreten. Das Ziel der Kanalvorlage iſt weder die
Bevorzugung des Weſtens oder des Oſtens, ſondern eine
möglichſt gleichmäßige Berückſichtigung aller be-
rechtigten Intereſſen, ob des Weſtens oder des Oſtens,
ob der Landwirthſchaft oder der Induſtrie.
* Berlin, 28. März. Tel. Der Reichstag be-
willigte im diesjährigen Etat wiederum einſtimmig 30,000
Mark für die von Profeſſor Th. Kehrbach in Berlin be-
gründeten und geleiteten Veröffentlichungen der Geſellſchaft
für deutſche Erziehungs- und Schulgeſchichte.
* Berlin, 28. März. Tel. Das Herrenhaus er-
ledigte den Geſetzentwurf betreffend die Zwangserziehung
Minderjähriger. Bei § 10 beantragt die Kommiſſion,
die Regierungsvorlage dahin abzuändern, daß Zöglinge, wenn
ſie das ſchulpflichtige Alter zurückgelegt haben, in einer Arbeits-
anſtalt oder Landesarmenanſtalt untergebracht werden können
und daß Einrichtungen zur völligen Trennung derſelben von
den übrigen Häuslingen getroffen werden. Nach längerer
Diskuſſion wird der Kommiſſionsantrag augenommen
unter Ablehnung eines Antrags auf Wiederherſtellung der
Regierungsvorlage. Bei § 15 (Koſten) wird von konſer-
vativer Seite wegen der bedrängten Lage der Landwirth-
ſchaft die Beſchleunigung der Reviſion der Dotation der
Provinzialverbände verlangt. Miniſter v. Miquel
warnt davor, durch Reviſion des Dotationsgeſetzes den
Krieg aller Provinzen gegen einander zu entfeſſeln.
Er könne nicht verſprechen, einen Aenderungsvorſchlag zum
Dotationsgeſetz ſchon in der nächſten Seſſion vorzulegen.
Redner wünſche aber die Ungleichheiten der alten Dotations-
geſetze zu beſeitigen; gelänge dies jedoch nicht, dann müſſe
den nothleidenden Provinzen anderweitig geholfen werden.
Nach längerer Debatte wird der Paragraph in der Kom-
miſſionsfaſſung angenommen, ferner eine Reſo-
lution Mirbach, die eine beſchleunigte Dotation der
Provinzialverbände fordert, ebenſo der Reſt des Geſetzes und
das ganze Geſetz in der Kommiſſionsfaſſung, und
zwar einſtimmig. Nächſte Sitzung morgen: Etatsberathung.
* Berlin, 28. März. Tel. Das Abgeordneten-
hans erklärte die Wahl der Breslauer Abgeordneten
Schmieder, Gothein und Wetekamp für ungültig.
* Berlin, 28. März. Tel. Das Wolff’ſche Bureau
meldet aus Kamerun vom 27. d. M.: die Gerüchte vom
Tode des Hauptmanns v. Beſſer und von der Vernichtung
ſeiner Expedition ſind nicht beſtätigt. Soviel bekannt, iſt
die Expedition Beſſer nicht gefährdet.
* Hadersleben, 28. März. Tel. Wie die „Schleswigſche
Grenzpoſt“ meldet, geht das vor einem halben Jahre neu
gegründete däniſche Blatt „Fremad“ in Gravenſtein am
1. April wieder ein.
d. Wien, 28. März. Tel. Die Verſuche des Bürger-
meiſters Lueger, die fortſchrittlichen Mitglieder des
Gemeinderaths, welche anläßlich der Einführung der
neuen Wiener Gemeindewahlordnung ihre Mandate nieder-
gelegt haben, zur Beibehaltung der Mandate zu be-
wegen, ſind geſcheitert.
d. Wien, 28. März. Tel. Bürgermeiſter Lueger
und die beiden Vizebürgermeiſter von Wien werden
morgen vom Kaiſer in Andienz empfangen, um demſelben
ihren Dank für die Sanktionirung der neuen Gemeinde-
wahlordnung auszuſprechen.
d. Mähriſch-Oſtrau, 28. März. Tel. Da die Arbeit
in allen Schächten heute beinahe normal war, ſcheint
der Strike ſein Ende gefunden zu haben.
* Bern, 28. März. Tel. Der Nationalrath
lehnte die Anträge ab, welche eine Befchränkung der Mili-
tärausgaben auf eine beſtimmte Summe pro Jahr, ſowie
eine Einſchränkung der Ausgaben für das Heer überhaupt
und die Abſchaffung der Armeekorps-Manöver ver-
langten.
◾. London, 28. März. Tel. Laut Nachrichten aus
Manila ſind die Filipinos in den Nordprovinzen
Luzons neu organiſirt und bereit, mit Beginn der
Regenzeit den Guerillakrieg zu eröffnen.
* Glasgow, 28. März. Tel. Auf der North Britiſh-
Eiſenbahn ſtießen im Tunnel zwiſchen Queenſtret und
Charing-Croß zwei Arbeiterzüge zuſammen. Drei Per-
ſonen ſind todt, 17 verletzt.
* Paris, 28. März. Tel. Der ehemalige Botſchafter
am preußiſchen Hofe, Graf Benedetti, iſt heute geſtorben.
* Rom, 28. März. Tel. Deputirtenkammer.
Die Berathung des Antrags Cambray Digny wird
bei ſehr unruhigem Hauſe wieder aufgenommen. Der Prä-
ſident ertheilt Venturi das Wort. Serri ruft: nein,
nein! Pantano bleibt dabei, das Recht zu haben, ſeine
Tagesordnung betreffend Einberufung der Konſtituante zu
begründen. (Beifall auf der äußerſten Linken.) Der Präſi-
dent erklärt, ſeine geſtrigen Erklärungen wiederholen zu können,
in denen er ſeine Ohnmacht zum Ausdruck gebracht habe,
und fügt die Aufforderung an die Kammer hinzu, ihre und
des Präſidenten Autorität zu wahren. (Beifall auf der
Rechten.) Das Centrum und die äußerſte Linke ruft: Es
lebe die Konſtituante! Hierauf hebt der Präſident
die Sitzung auf.
d. Venedig, 28. März. Tel. Der Präfekt ver-
bot eine beabſichtigte Volksverſammlung, welche der
äußerſten Linken ihre Zuſtimmung zur Obſtruktion aus-
drücken wollte.
—?— St. Petersburg, 28. März. Tel. Im Ein-
verſtändniß mit dem ruſſiſchen Kriegsminiſter Kuropatkin
trat am 25. März der engliſche Militärattaché. Oberſt-
leutnant De la Poer-Beresford, eine Studienreiſe
nach Zentralaſien an. Von Krasnowodsk aus wird
ein Oberſtleutnant des ruſſiſchen Generalſtabs
dem Oberſtleutnant Beresford für die Reiſe beigegeben.
* Belgrad, 28. März. Tel. Das Wiener k. k. Tel.-
Korr.-Bur. meldet: Nach den „Male Novine“ entdeckte der Ver-
waltungsrath des Finanzinſtituts „Belgradska Cadrouga“
eine Fälſchung von 40,000 Aktien, die in dem Gewahr-
ſam des Inſtituts ſich befanden und die der frühere Direktor,
der ehemalige Miniſter Tauſchanowitz, nach Fälſchung der
Unterſchrift ſich angeeignet hatte. Tauſchanowitz wurde
bekanntlich in dem Hochverrathsprozeß zu 10 jährigem Kerker
verurtheilt.
* Konſtautinopel, 28. März. Tel. (Meldung des
Wiener k. k. Telegraphen-Korreſpondenz-Bureaus.) Die Bot-
ſchafter werden morgen der Pforte eine Kollektivnote
überreichen, in welcher gegen die Zollerhöhung und die
Anwendung der Konventionaltarife ohne vorherige Verſtän-
digung der Mächte auf das eindringlichſte proteſtirt wird.
* Jokohama, 28. März. Tel. (Meldung des Reuter-
ſchen Bureaus.) Die japaniſche Preſſe glaubt, daß
Rußland beabſichtigt, die Deer-Inſel bei Korea zu
beſetzen.
* New-York, 28. März. Tel. Die Antwort des
Staatsſekretärs Grafen v. Bülow auf den amerikaniſchen
Vorſchlag betr. die offene Thür in China iſt datirt vom
19. Februar und beſagt, Deutſchland habe von Aufang
an in dem ihm unterſtehenden Gebiet in China vollkom-
mene Gleichheit in der Behandlung aller Nationen
hinſichtlich der Gewerbe, Schiffahrt und Handel nicht bloß
aufgeſtellt, ſondern thatſächlich durchgeführt. Deutſchland
denke nicht daran, künftig von dieſem Grundſatze abzugehen,
der zugleich jede Beeinträchtigung bei ſeiner kommerziellen
Behandlung amerikaniſcher Bürger ausſchließe, ſolange Deutſch-
land hiezu nicht durch Erwägungen der Reciprozität in-
folge eines Abweichens anderer Regierungen von dieſem Grund-
ſatze gezwungen werde. Wenn daher die anderen an der
gewerblichen Entwicklung China’s intereſſirten Mächte Willens
ſeien, die gleichen Grundſätze anzuerkennen, könnte dies der
deutſchen Regierung nur erwünſcht ſein. Sie werde in dieſem
Falle auf Erſuchen gern bereit ſein, mit den Vereinigten
Staaten und den anderen Mächten an einem Abkommen
theilzunehmen, durch welches gegenſeitig die gleichen
Rechte geſichert werden.
Verſchiedenes.
* Berlin, 28. März. Tel. Wie aus Friedenshütte
von zuſtändiger Seite mitgetheilt wird, zerſtörte heute Nacht
ein Schadenfeuer die Adjuſtage des Friedenshütter Stahl-
werks. Der Schaden iſt durch Verſicherung voll gedeckt.
Bis zur Wiederherſtellung der Gebände und Einrichtungen
wird die Lieferung von Eiſenbahnmaterial ruhen; ein irgend-
wie nennenswerther Verluſt wird jedoch daraus nicht er-
wachſen, weil für die Walzſtrecke Erſatz in anderer lohnender
Arbeit ſofort zu beſchaffen iſt.
* Berlin, 27. März. Tel. Der Zugführer Voß und
ſeine Frau wurden in ihrer Wohnung todt aufgefunden.
Voß erſchlug anſcheinend ſeine Frau mit Beilhieben und
durchſchnitt ſich dann den Hals mit einem Raſirmeſſer.
Außer Verantwortung der Redaktion:
Aus allen Städten leſen wir die Berichte, daß noch zahlreiche
Menſchen an der Inſluenza ſchwer erkrankten. Die kalte Witterung,
der Schnee und Regen, insbeſondere der Mangel an den beliebten
Sonnenſtrahlen, woran ſich die Erdenkinder gern weiden, iſt die Urſache.
Nun iſt aber das Beſtreben der Aerzte, die Krankheit zu heilen, und
diesmal wird es ihnen durch ein Mittel ermöglicht, das man gern
nimmt, weil es einen belebt, erfriſcht, ſtärkt, und dieſes Mittel nennt
ſich: Portwein. Die bedeutende Firma in der Weinbranche,
J. Ebersbacher, kgl. bayer. und k. u. k. öſterr. Hoflieferant, hier,
hat ausgezeichnete Portweine. Nicht nur der Kranke, Rekonvalescent,
ſondern auch der Geſunde wird von der ſeltenen Güte dieſer Weine
erquickt. Wer ſie verſucht hat, der beſtellt wieder und wieder, weil die
hervorragende Weinhandlung nur Vorzügliches bietet und ſtets echte,
reine Weine verkanft.
Frankfurt a. M. Auf der hier ſtattgehabten Ausſtellung für
Krankenpflege iſt im Wettbewerb zwiſchen Neſtle’s, Theinhardts und
Mufflers Kindernahrung der vorzüglich bewährten Muffler’ſchen
ſteriliſirten Kindernahrung wiederum die Palme zuerkannt
worden. Unter dieſen Dreien iſt ſie allein und zwar mit dem für
Rährpräparate ertheilten höchſten Preiſe, der ſilbernen Medaille
des Vaterländiſchen Franenvereins, ausgezeichnet worden.
Wie uns von zuſtändiger Seite mitgetheilt wird, beſteht von den
Münchener Pferdelooſen nur mehr ein geringer Vorrath. Die Ziehung
findet in dieſem Jahre am 20. April, dem letzten Tage des großen
internationalen Pferdemarktes. ſtatt.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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