[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.gestalt / Natur / vnd Wesen in vnterschiedenen gleichewigen Personen an sich haben / behalten / vnd sind / von Ewigkeit / zu ewigkeit: Also würde in Christo vnwidersprechlich die gleicheit in den Naturn (ausgenomen die zeit) vnd daneben die spaltung / oder trennunge der Person folgen müssen. Wollen alhie geschweigen / das eben durch vnsers gegenteils fürgeben / das nemlich die persönliche vereinigung in Christo stehe vff geben / welchs von der Gottheit geschehe / vnd vff empfahen / oder nemen / welchs allein von der Menscheit zuuerstehen sein sol / die menschwerdung viel mehr des Vaters / als des Sons / nach der Sabellianer / vnd Patripassianer Lesterung (dauon hiebeuor auch notdürfftige meldung / vnd Christliche warnung geschehen) eingefüret / vnd bestettigt wird. Sintemal Christus alles von dem Vater / vnd nicht von sich selbst empfangen hat. Matth. 11. Joann. 17. Vertieffen sich also die guten Herrn aus einem jrthumb in den andern / nach dem Sprichwort: Dato vno inconueniente lequuntur infinita. Item: Incidit in seyllam, qui vult vitare charybdim. Zum dritten / spricht der Euangelist / Alle ding sind durch das Wort gemacht / vnd one dasselbige ist nichts gemacht / was gemacht ist. Joan. 1. Daraus die rechtgleubige Kirchen beweiset / das der Son Gottes sey warhafftiger / ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott / denn das Werck lobt den Meister. Vnd die Schrifft erklert sölchs nicht allein von der Schöpffung der Welt / welche einmal geschehen / sondern auch von der widerbringung des armen gefallenen menschlichen geschlechts zum ewigen Leben / gestalt / Natur / vnd Wesen in vnterschiedenen gleichewigen Personen an sich haben / behalten / vnd sind / von Ewigkeit / zu ewigkeit: Also würde in Christo vnwidersprechlich die gleicheit in den Naturn (ausgenomen die zeit) vnd daneben die spaltung / oder trennunge der Person folgen müssen. Wollen alhie geschweigen / das eben durch vnsers gegenteils fürgeben / das nemlich die persönliche vereinigung in Christo stehe vff geben / welchs von der Gottheit geschehe / vnd vff empfahen / oder nemen / welchs allein von der Menscheit zuuerstehen sein sol / die menschwerdung viel mehr des Vaters / als des Sons / nach der Sabellianer / vnd Patripassianer Lesterung (dauon hiebeuor auch notdürfftige meldung / vnd Christliche warnung geschehen) eingefüret / vnd bestettigt wird. Sintemal Christus alles von dem Vater / vnd nicht von sich selbst empfangen hat. Matth. 11. Joann. 17. Vertieffen sich also die guten Herrn aus einem jrthumb in den andern / nach dem Sprichwort: Dato vno inconueniente lequuntur infinita. Item: Incidit in seyllam, qui vult vitare charybdim. Zum dritten / spricht der Euangelist / Alle ding sind durch das Wort gemacht / vnd one dasselbige ist nichts gemacht / was gemacht ist. Joan. 1. Daraus die rechtgleubige Kirchen beweiset / das der Son Gottes sey warhafftiger / ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott / denn das Werck lobt den Meister. Vnd die Schrifft erklert sölchs nicht allein von der Schöpffung der Welt / welche einmal geschehen / sondern auch von der widerbringung des armen gefallenen menschlichen geschlechts zum ewigen Leben / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0242" n="240"/> gestalt / Natur / vnd Wesen in vnterschiedenen gleichewigen Personen an sich haben / behalten / vnd sind / von Ewigkeit / zu ewigkeit: Also würde in Christo vnwidersprechlich die gleicheit in den Naturn (ausgenomen die zeit) vnd daneben die spaltung / oder trennunge der Person folgen müssen.</p> <p>Wollen alhie geschweigen / das eben durch vnsers gegenteils fürgeben / das nemlich die persönliche vereinigung in Christo stehe vff geben / welchs von der Gottheit geschehe / vnd vff empfahen / oder nemen / welchs allein von der Menscheit zuuerstehen sein sol / die menschwerdung viel mehr des Vaters / als des Sons / nach der Sabellianer / vnd Patripassianer Lesterung (dauon hiebeuor auch notdürfftige meldung / vnd Christliche warnung geschehen) eingefüret / vnd bestettigt wird. Sintemal Christus alles von dem Vater / vnd nicht von sich selbst empfangen hat. Matth. 11. Joann. 17.</p> <p>Vertieffen sich also die guten Herrn aus einem jrthumb in den andern / nach dem Sprichwort: Dato vno inconueniente lequuntur infinita. Item: Incidit in seyllam, qui vult vitare charybdim.</p> <p>Zum dritten / spricht der Euangelist / Alle ding sind durch das Wort gemacht / vnd one dasselbige ist nichts gemacht / was gemacht ist. Joan. 1. Daraus die rechtgleubige Kirchen beweiset / das der Son Gottes sey warhafftiger / ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott / denn das Werck lobt den Meister. Vnd die Schrifft erklert sölchs nicht allein von der Schöpffung der Welt / welche einmal geschehen / sondern auch von der widerbringung des armen gefallenen menschlichen geschlechts zum ewigen Leben / </p> </div> </body> </text> </TEI> [240/0242]
gestalt / Natur / vnd Wesen in vnterschiedenen gleichewigen Personen an sich haben / behalten / vnd sind / von Ewigkeit / zu ewigkeit: Also würde in Christo vnwidersprechlich die gleicheit in den Naturn (ausgenomen die zeit) vnd daneben die spaltung / oder trennunge der Person folgen müssen.
Wollen alhie geschweigen / das eben durch vnsers gegenteils fürgeben / das nemlich die persönliche vereinigung in Christo stehe vff geben / welchs von der Gottheit geschehe / vnd vff empfahen / oder nemen / welchs allein von der Menscheit zuuerstehen sein sol / die menschwerdung viel mehr des Vaters / als des Sons / nach der Sabellianer / vnd Patripassianer Lesterung (dauon hiebeuor auch notdürfftige meldung / vnd Christliche warnung geschehen) eingefüret / vnd bestettigt wird. Sintemal Christus alles von dem Vater / vnd nicht von sich selbst empfangen hat. Matth. 11. Joann. 17.
Vertieffen sich also die guten Herrn aus einem jrthumb in den andern / nach dem Sprichwort: Dato vno inconueniente lequuntur infinita. Item: Incidit in seyllam, qui vult vitare charybdim.
Zum dritten / spricht der Euangelist / Alle ding sind durch das Wort gemacht / vnd one dasselbige ist nichts gemacht / was gemacht ist. Joan. 1. Daraus die rechtgleubige Kirchen beweiset / das der Son Gottes sey warhafftiger / ewiger / natürlicher / wesentlicher Gott / denn das Werck lobt den Meister. Vnd die Schrifft erklert sölchs nicht allein von der Schöpffung der Welt / welche einmal geschehen / sondern auch von der widerbringung des armen gefallenen menschlichen geschlechts zum ewigen Leben /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |