Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 28, Nürnberg, 1673.Der Anstand deß Polnischen Königreichs ver- langt.
Der Anstand deß Polnischen Königreichs ver- langt.
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Der Anstand deß Polnischen Königreichs ver-
ursacht bereits von einer Nachfolg unterschiedene
Reden. Die stärckeste Muthmassungen gehen ab-
sonderlich von diesen dreyen: Dem Feld-Herrn Lo-
biefsky/ dem ältesten Printzen von Neuburg/ und
dem jungen Hertzogen von Lothringen. Bey jedem
werden sonderbahre Bewegungs-Ursachen einge-
führet: Als daß der erste die Militz in Händen/ und
neben seiner Frantzösischen Gemahlin auch derglei-
chen Geld und zulegende Mittel habe. Der ande-
re nicht allein von berühmten gutem Ansehen/ und
fürtrefflichen Tugenden/ sondern auch dabey von
Jachellonischem Geblüt/ dessen Herr Vatter eh-
dessen in der Wahl zur Polnischen Kron am nech-
sten gewesen: Haben über das die Schweden gar ge-
wiß/ Chur-Brandenburg mehr als vermuthlich/
und Franckreich etlichermassen zu Beförderungs-
Freunden. Der dritte aber das Haus Oesterreich/
so nun das mächtigste an Waffen/ zum Freund/ wä-
re im Kriegswesen und unter den Waffen gleichsam
erzogẽ deme deß alten Hertz. von Lottringẽ Geld uñ
Kriegsrüstung zu Hülff kom̃en könte. Dieses wird
ins gemein geredet: unterschiedene Räthe uñ Grosse
sind zwar in Warschau beysammen/ sie wollen aber
in Reichs-Sachen nichts fürnehmen/ biß von der
Armee weitern Vorhaben gewisserer Bericht einge-
langt.
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