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Mercurij Relation. Nr. 13, München, 1673.

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umb 8. Uhren ist allerhöchst seeligster Gedächtnus dero
Kaiserl. Majest. Gemahlin/ nach dem dieselbe vorige 2.
Tag männiglich zu sehen gelassen worden/ in Beglai-
tung 12. infulierten Praelaten vnd der gantzen Clerisey/
welche von der Augustiner Kirch an biß zu der Capuciner
Kirchen gestanden/ vnd die beeden Kaiserl. Höfe Caval-
liers vnd Dames/ hohen vnd nidern Verwandten bey ei-
ner fast vnzahlbaren Menge weissen Wax-Lichtern von
24. Cammer-Herren/ in gedachte Capuciner Kirchen
nach dem neuen Marck offentlich getragen/ vnd daselbsten
in die Kaiserl. Grufften beygesetzt worden/ bey mehr See-
ligster Majest. Eröffnung vnnd Balsamierung ist ein
Printz/ womit dieselbe in den vierdten Monat schwanger
gewesen/ gefunden/ welcher aber zugleich mit derselben
beygesetzt worden.

Ein anders auß Cöllen/ vom 16. dito.

Der neulich entstandene Vnwill zwischen dem Bi-
schoff von Straßburg vnd Hern Marggrafen von Gra
na/ hat sich sehr vermehrt/ jndeme jüngster Tagen ein
Chur-Cöllnischer Currier/ vom Pferdt herunder geschos-
sen worden/ welches zu Bonn grosse Verbitterung verur-
sachet.

Auß Venedig/ vom 28. dito.

Vorgestern ist eine Tartana mit Kauffleut von Ca-
taro auß Dalmatia allhier ankommen/ welche berichten/
daß weilen deß Moscowittischen Czars Vnderthanen die
Russen vnd Cosacken auff denen Türckischen Gräntzen am
schwartzen Meer grossen Schaden thun/ als seye man in
den Zeughäusern zu Constantinopel mit Außrüstung einer
gewisen Anzahl Galleern sehr beschäfftigt/ vnd selbe mit
Ruder-Knechten zu versehen/ habe der Tartar Cham
1700. Sclaven überschickt/ worvon der maiste Theil in
Polacken bestunde/ welche die Tartern in der letzten Ein-
fällen in Pohlen gefangen bekommen.


umb 8. Uhren ist allerhöchst seeligster Gedächtnus dero
Kaiserl. Majest. Gemahlin/ nach dem dieselbe vorige 2.
Tag männiglich zu sehen gelassen worden/ in Beglai-
tung 12. infulierten Praelaten vnd der gantzen Clerisey/
welche von der Augustiner Kirch an biß zu der Capuciner
Kirchen gestanden/ vnd die beeden Kaiserl. Höfe Caval-
liers vnd Dames/ hohen vnd nidern Verwandten bey ei-
ner fast vnzahlbaren Menge weissen Wax-Lichtern von
24. Cammer-Herren/ in gedachte Capuciner Kirchen
nach dem neuen Marck offentlich getragen/ vnd daselbsten
in die Kaiserl. Grufften beygesetzt worden/ bey mehr See-
ligster Majest. Eröffnung vnnd Balsamierung ist ein
Printz/ womit dieselbe in den vierdten Monat schwanger
gewesen/ gefunden/ welcher aber zugleich mit derselben
beygesetzt worden.

Ein anders auß Cöllen/ vom 16. dito.

Der neulich entstandene Vnwill zwischen dem Bi-
schoff von Straßburg vnd Hern Marggrafen von Gra
na/ hat sich sehr vermehrt/ jndeme jüngster Tagen ein
Chur-Cöllnischer Currier/ vom Pferdt herunder geschos-
sen worden/ welches zu Bonn grosse Verbitterung verur-
sachet.

Auß Venedig/ vom 28. dito.

Vorgestern ist eine Tartana mit Kauffleut von Ca-
taro auß Dalmatia allhier ankommen/ welche berichten/
daß weilen deß Moscowittischen Czars Vnderthanen die
Russen vnd Cosacken auff denen Türckischen Gräntzen am
schwartzen Meer grossen Schaden thun/ als seye man in
den Zeughäusern zu Constantinopel mit Außrüstung einer
gewisen Anzahl Galleern sehr beschäfftigt/ vnd selbe mit
Ruder-Knechten zu versehen/ habe der Tartar Cham
1700. Sclaven überschickt/ worvon der maiste Theil in
Polacken bestunde/ welche die Tartern in der letzten Ein-
fällen in Pohlen gefangen bekommen.


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[[4]/0004] umb 8. Uhren ist allerhöchst seeligster Gedächtnus dero Kaiserl. Majest. Gemahlin/ nach dem dieselbe vorige 2. Tag männiglich zu sehen gelassen worden/ in Beglai- tung 12. infulierten Praelaten vnd der gantzen Clerisey/ welche von der Augustiner Kirch an biß zu der Capuciner Kirchen gestanden/ vnd die beeden Kaiserl. Höfe Caval- liers vnd Dames/ hohen vnd nidern Verwandten bey ei- ner fast vnzahlbaren Menge weissen Wax-Lichtern von 24. Cammer-Herren/ in gedachte Capuciner Kirchen nach dem neuen Marck offentlich getragen/ vnd daselbsten in die Kaiserl. Grufften beygesetzt worden/ bey mehr See- ligster Majest. Eröffnung vnnd Balsamierung ist ein Printz/ womit dieselbe in den vierdten Monat schwanger gewesen/ gefunden/ welcher aber zugleich mit derselben beygesetzt worden. Ein anders auß Cöllen/ vom 16. dito. Der neulich entstandene Vnwill zwischen dem Bi- schoff von Straßburg vnd Hern Marggrafen von Gra na/ hat sich sehr vermehrt/ jndeme jüngster Tagen ein Chur-Cöllnischer Currier/ vom Pferdt herunder geschos- sen worden/ welches zu Bonn grosse Verbitterung verur- sachet. Auß Venedig/ vom 28. dito. Vorgestern ist eine Tartana mit Kauffleut von Ca- taro auß Dalmatia allhier ankommen/ welche berichten/ daß weilen deß Moscowittischen Czars Vnderthanen die Russen vnd Cosacken auff denen Türckischen Gräntzen am schwartzen Meer grossen Schaden thun/ als seye man in den Zeughäusern zu Constantinopel mit Außrüstung einer gewisen Anzahl Galleern sehr beschäfftigt/ vnd selbe mit Ruder-Knechten zu versehen/ habe der Tartar Cham 1700. Sclaven überschickt/ worvon der maiste Theil in Polacken bestunde/ welche die Tartern in der letzten Ein- fällen in Pohlen gefangen bekommen.

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T15:09:36Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-03-30T15:09:36Z)

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Zitationshilfe: Mercurij Relation. Nr. 13, München, 1673, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mercurii0013_1673/4>, abgerufen am 29.05.2024.