Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nordischer [Mercurius]. Nr. 42, Hamburg, 1685.

Bild:
<< vorherige Seite

der gefangenen Edelleute auch in Verhafft zu nehmen. Die
Kriegs-Macht ist auff den Beinen Schottland und ist in
Irrland nun auff alles gute Ordre gestellet.

Heydelberg vom 16. May.

Ob man zwar verhofft gehabt/ es würde die bißher
sehr variabel gewesene Unpäßlichkeit Ihrer Churf.
Durchl. zu Pfaltz unsers gnädigsten Churfürsten und
Herrn sich dermahleins in eine beständige Gesundheit/
zu höchstem Verlangen des gantzen Chur-Hauses/
und sämptlicher getreuen Unterthanen/ verwandelt
haben/ so hat es doch dem allerhöchsten GOtt gantz
anderst gefallen/ in dem derselbe höchst besagte Chur-
fürstl. Durchl. heut zwischen 1 und 2 Uhr von dieser
Zeitlichkeit zu sich in die ewige Freude und Seligkeit
abgefordert; Wie standhafftig und gedultig aber sich
derselbe zu dero Abschied bereit gemacht/ kan ich mit
dieser geringen Feder nicht gnugsahm beschreiben/
massen Sie bey dero Ende/ ohngeachtet ihrer grossen
Schwachheit die Umbstehende unterschidlichmahl deß
fleissigen Gebetts erinnert/ mit vermelden/ sie solten
hier lernen/ wie man selig sterben müste: was nun die-
ser hohe Todesfall vor grosse Traurigkeit bey dero
gantzen Chur-Hauß und allen getreuen Untenthanen
verursachet/ kan ein jeder viel leichter selbst ermessen/
als ich mit einer Thränen-fliessenden Feder beschrei-
ben.

Cölln vom 29. May.

Man sagt/ daß hiesige Obrigkeit gute Zeitung/ wegen der
Streitigkeit/ wieder die Mal-Contenten/ vom Käyserlichen
Hofe bekommen habe/ weßwegen die Execution der 2. Man-
daten/ wormit man eingehalten/ verneuert/ und alle Flüchtige
citiret seyn.

   
Warschau vom 19. May.

Der Päbstl. Nuntius wendet mögliche Sorge an/ damit
die wieder den Erbfeind geschlossene Triple Aliance von Polni-

[schen]

der gefangenen Edelleute auch in Verhafft zu nehmen. Die
Kriegs-Macht ist auff den Beinen Schottland und ist in
Irrland nun auff alles gute Ordre gestellet.

Heydelberg vom 16. May.

Ob man zwar verhofft gehabt/ es würde die bißher
sehr variabel gewesene Unpäßlichkeit Ihrer Churf.
Durchl. zu Pfaltz unsers gnädigsten Churfürsten und
Herrn sich dermahleins in eine beständige Gesundheit/
zu höchstem Verlangen des gantzen Chur-Hauses/
und sämptlicher getreuen Unterthanen/ verwandelt
haben/ so hat es doch dem allerhöchsten GOtt gantz
anderst gefallen/ in dem derselbe höchst besagte Chur-
fürstl. Durchl. heut zwischen 1 und 2 Uhr von dieser
Zeitlichkeit zu sich in die ewige Freude und Seligkeit
abgefordert; Wie standhafftig und gedultig aber sich
derselbe zu dero Abschied bereit gemacht/ kan ich mit
dieser geringen Feder nicht gnugsahm beschreiben/
massen Sie bey dero Ende/ ohngeachtet ihrer grossen
Schwachheit die Umbstehende unterschidlichmahl deß
fleissigen Gebetts erinnert/ mit vermelden/ sie solten
hier lernen/ wie man selig sterben müste: was nun die-
ser hohe Todesfall vor grosse Traurigkeit bey dero
gantzen Chur-Hauß und allen getreuen Untenthanen
verursachet/ kan ein jeder viel leichter selbst ermessen/
als ich mit einer Thränen-fliessenden Feder beschrei-
ben.

Cölln vom 29. May.

Man sagt/ daß hiesige Obrigkeit gute Zeitung/ wegen der
Streitigkeit/ wieder die Mal-Contenten/ vom Käyserlichen
Hofe bekommen habe/ weßwegen die Execution der 2. Man-
daten/ wormit man eingehalten/ verneuert/ und alle Flüchtige
citiret seyn.

   
Warschau vom 19. May.

Der Päbstl. Nuntius wendet mögliche Sorge an/ damit
die wieder den Erbfeind geschlossene Triple Aliance von Polni-

[schen]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/>
der gefangenen Edelleute auch in Verhafft zu nehmen. Die<lb/>
Kriegs-Macht ist auff den Beinen Schottland und ist in<lb/>
Irrland nun auff alles gute Ordre gestellet.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Heydelberg vom 16. May.</head><lb/>
        <p>Ob man zwar verhofft gehabt/ es würde die bißher<lb/>
sehr variabel gewesene Unpäßlichkeit Ihrer Churf.<lb/>
Durchl. zu Pfaltz unsers gnädigsten Churfürsten und<lb/>
Herrn sich dermahleins in eine beständige Gesundheit/<lb/>
zu höchstem Verlangen des gantzen Chur-Hauses/<lb/>
und sämptlicher getreuen Unterthanen/ verwandelt<lb/>
haben/ so hat es doch dem allerhöchsten GOtt gantz<lb/>
anderst gefallen/ in dem derselbe höchst besagte Chur-<lb/>
fürstl. Durchl. heut zwischen 1 und 2 Uhr von dieser<lb/>
Zeitlichkeit zu sich in die ewige Freude und Seligkeit<lb/>
abgefordert; Wie standhafftig und gedultig aber sich<lb/>
derselbe zu dero Abschied bereit gemacht/ kan ich mit<lb/>
dieser geringen Feder nicht gnugsahm beschreiben/<lb/>
massen Sie bey dero Ende/ ohngeachtet ihrer grossen<lb/>
Schwachheit die Umbstehende unterschidlichmahl deß<lb/>
fleissigen Gebetts erinnert/ mit vermelden/ sie solten<lb/>
hier lernen/ wie man selig sterben müste: was nun die-<lb/>
ser hohe Todesfall vor grosse Traurigkeit bey dero<lb/>
gantzen Chur-Hauß und allen getreuen Untenthanen<lb/>
verursachet/ kan ein jeder viel leichter selbst ermessen/<lb/>
als ich mit einer Thränen-fliessenden Feder beschrei-<lb/>
ben.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Cölln vom 29. May.</head><lb/>
        <p>Man sagt/ daß hiesige Obrigkeit gute Zeitung/ wegen der<lb/>
Streitigkeit/ wieder die Mal-Contenten/ vom Käyserlichen<lb/>
Hofe bekommen habe/ weßwegen die Execution der 2. Man-<lb/>
daten/ wormit man eingehalten/ verneuert/ und alle Flüchtige<lb/>
citiret seyn.</p>
      </div>
      <space dim="horizontal"/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Warschau vom 19. May.</head><lb/>
        <p>Der Päbstl. Nuntius wendet mögliche Sorge an/ damit<lb/>
die wieder den Erbfeind geschlossene Triple Aliance von Polni-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><supplied cert="low">schen</supplied></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0007] der gefangenen Edelleute auch in Verhafft zu nehmen. Die Kriegs-Macht ist auff den Beinen Schottland und ist in Irrland nun auff alles gute Ordre gestellet. Heydelberg vom 16. May. Ob man zwar verhofft gehabt/ es würde die bißher sehr variabel gewesene Unpäßlichkeit Ihrer Churf. Durchl. zu Pfaltz unsers gnädigsten Churfürsten und Herrn sich dermahleins in eine beständige Gesundheit/ zu höchstem Verlangen des gantzen Chur-Hauses/ und sämptlicher getreuen Unterthanen/ verwandelt haben/ so hat es doch dem allerhöchsten GOtt gantz anderst gefallen/ in dem derselbe höchst besagte Chur- fürstl. Durchl. heut zwischen 1 und 2 Uhr von dieser Zeitlichkeit zu sich in die ewige Freude und Seligkeit abgefordert; Wie standhafftig und gedultig aber sich derselbe zu dero Abschied bereit gemacht/ kan ich mit dieser geringen Feder nicht gnugsahm beschreiben/ massen Sie bey dero Ende/ ohngeachtet ihrer grossen Schwachheit die Umbstehende unterschidlichmahl deß fleissigen Gebetts erinnert/ mit vermelden/ sie solten hier lernen/ wie man selig sterben müste: was nun die- ser hohe Todesfall vor grosse Traurigkeit bey dero gantzen Chur-Hauß und allen getreuen Untenthanen verursachet/ kan ein jeder viel leichter selbst ermessen/ als ich mit einer Thränen-fliessenden Feder beschrei- ben. Cölln vom 29. May. Man sagt/ daß hiesige Obrigkeit gute Zeitung/ wegen der Streitigkeit/ wieder die Mal-Contenten/ vom Käyserlichen Hofe bekommen habe/ weßwegen die Execution der 2. Man- daten/ wormit man eingehalten/ verneuert/ und alle Flüchtige citiret seyn. Warschau vom 19. May. Der Päbstl. Nuntius wendet mögliche Sorge an/ damit die wieder den Erbfeind geschlossene Triple Aliance von Polni- schen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Hamburg und der Verlag Friedr… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-03-30T10:13:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-03-30T10:13:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischer0042_1685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischer0042_1685/7
Zitationshilfe: Nordischer [Mercurius]. Nr. 42, Hamburg, 1685, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nordischer0042_1685/7>, abgerufen am 01.11.2024.