Ordinari Postzeitung. Nr. 1, [s. l.], [1668].gen die Span. auch in fleissiger Wachtsamkeit begriffen. Aus Londen Ambsterdam/ vom 23. Dito. Der erschröckliche Erdbedem/ so zu St. Christoph gewesen/ davon Cölln von 29. Decembr. Antorffer Brieff confirmirn, daß die Frantzosen aus Charleroy/ so und
gen die Span. auch in fleissiger Wachtsamkeit begriffen. Aus Londen Ambsterdam/ vom 23. Dito. Der erschröckliche Erdbedem/ so zu St. Christoph gewesen/ davon Cölln von 29. Decembr. Antorffer Brieff confirmirn, daß die Frantzosen aus Charleroy/ so und
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> gen die Span. auch in fleissiger Wachtsamkeit begriffen. Aus Londen<lb/> vom 17 dito. Nachdem der Grav von Clarendon gewesener Cantzler wi-<lb/> der vermuthen nach Franckreich geflohn/ hat sein ältester Sohn im Ober-<lb/> hause ein Schreiben von seinem Vatter an den Graven von Denghbrigh<lb/> überbracht/ worinnen er berichtete/ daß er wegen deß Pöbels rathsam be-<lb/> funden hätte/ sich zu <hi rendition="#aq">reter</hi>iren. Als nun der Grav von Genghbigh gedach-<lb/> ses Schreiben dem Unterhause <hi rendition="#aq">communic</hi>irt/ ist von demselben geschlos-<lb/> en/ daß es durch den Hencker offentlich solte verbrant/ er Grav von Cla-<lb/> rendon aber <hi rendition="#aq">citirt,</hi> und vor ewig aus Engeland/ Schott- und Ir<supplied cert="low">i</supplied>land ge-<lb/> bannet/ auch alle so <hi rendition="#aq">directe</hi> oder <hi rendition="#aq">indirecte</hi> mit ihme <hi rendition="#aq">correspondi</hi>ren wür-<lb/> den/ als Verräther geachtet werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Ambsterdam/ vom 23. Dito.</head><lb/> <p>Der erschröckliche Erdbedem/ so zu St. Christoph gewesen/ davon<lb/> 4000 Häuser/ die in der Colonie gestanden/ nur 3 überblieben sind. Jetzo<lb/> schreibt man von Londen von 16. diß/ daß Brieff aus Virginien daselbst<lb/> eingekommen/ berichten/ daß auch daselbst durch einen sehr hefftigen Wind/<lb/> mehr als die hellfte der Früchte weggenommen/ und was darvor bewah-<lb/> ret/ durch einen hefftigen Regen/ der in die 12. Tag und Nacht gewehret/<lb/> verdorben/ und alle niedrige Länder überschwemmet weren. So habe auch<lb/> der starcke Wind/ das Seewasser so hoch getrieben/ das es 12 Schuh hö-<lb/> her/ als je geschehen/ aufgelauffen/ dadurch denn die Schiffe aufs Land/<lb/> und gar in die Wälder verschlagen/ grosse Bäume an der Wurtzel abge-<lb/> brochen/ und weg geführt. Die veraccordirte Summa Gelds/ so Hol-<lb/> lang nunmehr an Schweden wird ausgezahlt haben. Viel vermeinen/<lb/> daß Franckr. und Holland wegen der Span. Niederlanden sich bereits<lb/> untereinander verglichen hätten. Letzere Brieff aus Spanien melden/<lb/> daß die Portugisen ihren alten König/ wegen vorgehabten Friedens mit<lb/> Spanien/ haben abgesetzt/ in ein Kloster gestossen/ und an dessen stelle seinen<lb/> Bruder erwehlet haben. Etliche vermeinen gar/ ob solte sich dieser mit<lb/> deß Königs seines Brudern Gemahlin vermählen/ wird aber nicht ge-<lb/> glaubt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln von 29. Decembr.</head><lb/> <p>Antorffer Brieff <hi rendition="#aq">confirm</hi>irn, daß die Frantzosen aus Charleroy/ so<lb/> einen Anschlag auf Charlemont 4 Meil von Namur gehabt/ vom selbigen<lb/> Gubernator <hi rendition="#aq">Baron de Ambrise,</hi> welcher zeitlich Kundschafft darvon er-<lb/> langt/ und sie nahe an die Stadt kommen lassen/ zimlichen schaden erlitten/<lb/> <fw type="catch" place="bottom">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
gen die Span. auch in fleissiger Wachtsamkeit begriffen. Aus Londen
vom 17 dito. Nachdem der Grav von Clarendon gewesener Cantzler wi-
der vermuthen nach Franckreich geflohn/ hat sein ältester Sohn im Ober-
hause ein Schreiben von seinem Vatter an den Graven von Denghbrigh
überbracht/ worinnen er berichtete/ daß er wegen deß Pöbels rathsam be-
funden hätte/ sich zu reteriren. Als nun der Grav von Genghbigh gedach-
ses Schreiben dem Unterhause communicirt/ ist von demselben geschlos-
en/ daß es durch den Hencker offentlich solte verbrant/ er Grav von Cla-
rendon aber citirt, und vor ewig aus Engeland/ Schott- und Iriland ge-
bannet/ auch alle so directe oder indirecte mit ihme correspondiren wür-
den/ als Verräther geachtet werden.
Ambsterdam/ vom 23. Dito.
Der erschröckliche Erdbedem/ so zu St. Christoph gewesen/ davon
4000 Häuser/ die in der Colonie gestanden/ nur 3 überblieben sind. Jetzo
schreibt man von Londen von 16. diß/ daß Brieff aus Virginien daselbst
eingekommen/ berichten/ daß auch daselbst durch einen sehr hefftigen Wind/
mehr als die hellfte der Früchte weggenommen/ und was darvor bewah-
ret/ durch einen hefftigen Regen/ der in die 12. Tag und Nacht gewehret/
verdorben/ und alle niedrige Länder überschwemmet weren. So habe auch
der starcke Wind/ das Seewasser so hoch getrieben/ das es 12 Schuh hö-
her/ als je geschehen/ aufgelauffen/ dadurch denn die Schiffe aufs Land/
und gar in die Wälder verschlagen/ grosse Bäume an der Wurtzel abge-
brochen/ und weg geführt. Die veraccordirte Summa Gelds/ so Hol-
lang nunmehr an Schweden wird ausgezahlt haben. Viel vermeinen/
daß Franckr. und Holland wegen der Span. Niederlanden sich bereits
untereinander verglichen hätten. Letzere Brieff aus Spanien melden/
daß die Portugisen ihren alten König/ wegen vorgehabten Friedens mit
Spanien/ haben abgesetzt/ in ein Kloster gestossen/ und an dessen stelle seinen
Bruder erwehlet haben. Etliche vermeinen gar/ ob solte sich dieser mit
deß Königs seines Brudern Gemahlin vermählen/ wird aber nicht ge-
glaubt.
Cölln von 29. Decembr.
Antorffer Brieff confirmirn, daß die Frantzosen aus Charleroy/ so
einen Anschlag auf Charlemont 4 Meil von Namur gehabt/ vom selbigen
Gubernator Baron de Ambrise, welcher zeitlich Kundschafft darvon er-
langt/ und sie nahe an die Stadt kommen lassen/ zimlichen schaden erlitten/
und
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(2019-07-12T16:14:01Z)
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