Ordinari Reichs-Zeitung. Nr. 2021, Wien, 1698.Land seynd/ haben/ sie thäten die Contributionen in den Schlössern ohne Auß Compiegne/ vom 1. September. Gestern seynd Ihre Königl. Majestät/ Monseigner le Dauphin, Auß der Schweitz/ vom 3. september. Man hat bißhero sagen wollen/ als ob der Hertzog von Savoyen ein Auß Brüssel/ vom 4. September. Die Schreiben auß den Frantzösischen Quartieren melden anderst ren
Land seynd/ haben/ sie thäten die Contributionen in den Schlössern ohne Auß Compiegne/ vom 1. September. Gestern seynd Ihre Königl. Majestät/ Monseigner le Dauphin, Auß der Schweitz/ vom 3. september. Man hat bißhero sagen wollen/ als ob der Hertzog von Savoyen ein Auß Brüssel/ vom 4. September. Die Schreiben auß den Frantzösischen Quartieren melden anderst ren
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Land seynd/ haben/ sie thäten die Contributionen in den Schlössern ohne<lb/> Scheu erheben/ und hätten einige Dragoner/ so man sie zu fangen/ abge-<lb/> schickt/ mit Verlust 8. Todten und vielen Blessierten zurück getrieben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Compiegne/ vom 1. September.</head><lb/> <p>Gestern seynd Ihre Königl. Majestät/ <hi rendition="#aq">Monseigner le Dauphin,</hi><lb/> der Hertzog und die Hertzogin von Burgund/ nebenst den Hertzogen von<lb/> Anjou und Berry/ mit einem grossen Gefolg von jungen <hi rendition="#aq">Gentilhommes,</hi><lb/> allhier ankommen/ haben Dero Logement in hiesigem alten Königl. Pal-<lb/> last/ so dazu sehr magnific meublirt/ und inwendig gantz renovirt worden/<lb/> genommen; Höchstgemelte Ihre Majestät wollen so lang in dieser Statt<lb/> verweilen/ biß das Campement (worzu noch etlich Tag erfordert werden/)<lb/> völlig wird formirt seyn/ dann es werden noch unterschiedliche Bataillons<lb/> und Esquadrons erwartet/ mittlerweil die sämptliche Dames sich auch ein-<lb/> finden werden. Den 7. oder 8. dieses vermeinet man/ daß die Trouppen<lb/> ihre erste Movementen und Exercitia für obgedachten Königl. Printzen<lb/> machen werden; Das Campement dörffte wohl biß in den October con-<lb/> tinuiren. Man vermeinet/ daß der König Jacob mit seinem Hoff und<lb/> Printzen sich auch allhier einfinden wird. Wann das Wetter so favora-<lb/> bel bleibt/ wie es nun bey 14. Tag gewesen/ hoffet man noch einen sehr rei-<lb/> chen Wein-Herbst zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß der Schweitz/ vom 3. september.</head><lb/> <p>Man hat bißhero sagen wollen/ als ob der Hertzog von Savoyen ein<lb/> Corpo von 4000. Schweitzer auffrichten wollen/ und glaubt man/ daß ein<lb/> gewisser/ seith einiger Zeit zu Basel gewester/ anjetzo aber zu Lucern sich<lb/> enthaltender Maltheser Ritter/ deßwegen von Ihro Köngl. Hoheit Com-<lb/> mission hätte; Er hat aber biß dato weder Vollmacht noch Creditiv fürge-<lb/> wiesen/ sondern sagt allein/ er suche einen braven Officierer/ umb Obrister<lb/> zu seyn/ über das jenige Regiment/ so der Hertzog auß denen in Diensten<lb/> habenden Schweitzer-Compagnien formiren wolle. Verwichenen Sonn-<lb/> tag ist zu Straßburg eine Reforme vorgangen/ von jeder Compagnie<lb/> 4. Mann abgedanckt/ denenselben ein gewisses Stuck Geld gereichet/<lb/> und ihnen intimirt worden/ daß sie sich inner einer gewissen Zeit auß dem<lb/> Land machen/ und ein Jeder sich zu den Seinigen nacher Hauß begeben<lb/> solle/ und das bey Henckens-Straff.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Brüssel/ vom 4. September.</head><lb/> <p>Die Schreiben auß den Frantzösischen Quartieren melden anderst<lb/> nichts/ als daß alle Wege und Strassen noch mit Trouppen/ so nach dem<lb/> Lager bey Compiegne defiliren/ angefüllet seyn; Vor einigen Tagen wä-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ren</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Land seynd/ haben/ sie thäten die Contributionen in den Schlössern ohne
Scheu erheben/ und hätten einige Dragoner/ so man sie zu fangen/ abge-
schickt/ mit Verlust 8. Todten und vielen Blessierten zurück getrieben.
Auß Compiegne/ vom 1. September.
Gestern seynd Ihre Königl. Majestät/ Monseigner le Dauphin,
der Hertzog und die Hertzogin von Burgund/ nebenst den Hertzogen von
Anjou und Berry/ mit einem grossen Gefolg von jungen Gentilhommes,
allhier ankommen/ haben Dero Logement in hiesigem alten Königl. Pal-
last/ so dazu sehr magnific meublirt/ und inwendig gantz renovirt worden/
genommen; Höchstgemelte Ihre Majestät wollen so lang in dieser Statt
verweilen/ biß das Campement (worzu noch etlich Tag erfordert werden/)
völlig wird formirt seyn/ dann es werden noch unterschiedliche Bataillons
und Esquadrons erwartet/ mittlerweil die sämptliche Dames sich auch ein-
finden werden. Den 7. oder 8. dieses vermeinet man/ daß die Trouppen
ihre erste Movementen und Exercitia für obgedachten Königl. Printzen
machen werden; Das Campement dörffte wohl biß in den October con-
tinuiren. Man vermeinet/ daß der König Jacob mit seinem Hoff und
Printzen sich auch allhier einfinden wird. Wann das Wetter so favora-
bel bleibt/ wie es nun bey 14. Tag gewesen/ hoffet man noch einen sehr rei-
chen Wein-Herbst zu haben.
Auß der Schweitz/ vom 3. september.
Man hat bißhero sagen wollen/ als ob der Hertzog von Savoyen ein
Corpo von 4000. Schweitzer auffrichten wollen/ und glaubt man/ daß ein
gewisser/ seith einiger Zeit zu Basel gewester/ anjetzo aber zu Lucern sich
enthaltender Maltheser Ritter/ deßwegen von Ihro Köngl. Hoheit Com-
mission hätte; Er hat aber biß dato weder Vollmacht noch Creditiv fürge-
wiesen/ sondern sagt allein/ er suche einen braven Officierer/ umb Obrister
zu seyn/ über das jenige Regiment/ so der Hertzog auß denen in Diensten
habenden Schweitzer-Compagnien formiren wolle. Verwichenen Sonn-
tag ist zu Straßburg eine Reforme vorgangen/ von jeder Compagnie
4. Mann abgedanckt/ denenselben ein gewisses Stuck Geld gereichet/
und ihnen intimirt worden/ daß sie sich inner einer gewissen Zeit auß dem
Land machen/ und ein Jeder sich zu den Seinigen nacher Hauß begeben
solle/ und das bey Henckens-Straff.
Auß Brüssel/ vom 4. September.
Die Schreiben auß den Frantzösischen Quartieren melden anderst
nichts/ als daß alle Wege und Strassen noch mit Trouppen/ so nach dem
Lager bey Compiegne defiliren/ angefüllet seyn; Vor einigen Tagen wä-
ren
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(2019-06-18T17:37:24Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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