Ordinari Reichs-Zeitung. Nr. 2021, Wien, 1698.ren eine grosse Anzahl vom Land auffgebottener Pferd zu Dovay erschie- Auß dem Haag/ vom 3. September. Morgen werden Ihro Königl. Majestät von Loo nach Zürphen ge- ren eine grosse Anzahl vom Land auffgebottener Pferd zu Dovay erschie- Auß dem Haag/ vom 3. September. Morgen werden Ihro Königl. Majestät von Loo nach Zürphen ge- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> ren eine grosse Anzahl vom Land auffgebottener Pferd zu Dovay erschie-<lb/> nen/ so auß dasigem Arsenal viel Stück Geschütz/ worunter einige halbe<lb/> Carthaunen/ die meisten aber 12. pfündige und Feld-Schlangen/ nach ge-<lb/> dachtem Lager geführt. Der Intendant Voisin hat einen Tour nach Ris-<lb/> sel zum Intendanten Herrn Bagnols gethan/ sich mit selbigem zu unterre-<lb/> den/ demnechst er nach Pariß gehen wird. Zu gedachtem Rissel seynd einige<lb/> Canons und Mortiers vom gemelten Dovay ankommen. Zu Menin wer-<lb/> den etliche auß Franckreich kommende Trouppen/ in Platz der nach Com-<lb/> piegne abmarschierten/ erwartet. Die Officiers/ welchen ihre Gage sehr<lb/> vergeringert/ werden gezwungen/ wann sie anderst subsistiren wollen/<lb/> Geld auffzunehmen/ oder aber ihre Kleyder etc. zu verkauffen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß dem Haag/ vom 3. September.</head><lb/> <p>Morgen werden Ihro Königl. Majestät von Loo nach Zürphen ge-<lb/> hen/ umb daselbst das Regiment zu Pferd von dem Graffen von Albemar-<lb/> le zu besichtigen; Viele seynd der Meinung/ daß Seine Majestät von dan-<lb/> nen wol per Posta und <hi rendition="#aq">incognitò</hi> die Reyß nacher Zell antretten dörfften/<lb/> welches die Zeit lehren wird; Inzwischen bleibt es nun fest gestellt/ daß<lb/> die vorhabende Revüe über den meisten Theil dieses Estats Trouppen/ vor<lb/> deß Königs Retour nacher Engelland/ (so innerhalb 4. Wochen geschehn<lb/> dörffte) auff der Mocker-Heyden/ unweit Nimwegen/ vollbracht werden<lb/> solle; Zu dem Ende die Regimenter zu Pferd und Fuß die letzte Ordres<lb/> darzu erhalten haben. Bey diesem Estat wird dermalen deliberirt/ wie<lb/> man am besten 15. und mehr Millionen Gulden auff Leib-Renthen nego-<lb/> tiiren könne/ damit die vorhabende extraordinari-See-Equippage/ Verbes-<lb/> serung der Fortificationen an den Vestungen/ und Anfüllung der Maga-<lb/> zinen mit Munition und Lebens-Mitteln veranstaltet werden möchten.<lb/> Auch hat man vor/ noch <hi rendition="#aq">à parte</hi> etliche andere Millionen gegen 4. proCen-<lb/> to zu negotiiren/ mit der Condition/ daß die/ so den Vorschuß thun/ von dem<lb/> ein und 200. ten Pfenning/ sambt andern Lasten exempt seyn sollen; Als<lb/> glaubt man/ daß hierdurch bald erkleckliche Summen Geld offerirt werden<lb/> dörfften/ dann noch viele vorhanden/ so grosse Capitalia im Vorrath haben.<lb/> Die Vertieffung deß Nieder-Rhein- und Yssel-Stroms/ ist noch nicht völlig<lb/> concludirt worden/ dörffte aber ehister Tagen in Favor der meisten Stätten/<lb/> sonderlich durch Amsterdam determinirt werden. Laut Frantzösischen<lb/> Brieffen/ seye in der letzt-gehaltenen Conferentz/ über das neue Commer-<lb/> cien-Tariff/ zwischen Unserigen und den Frantzösischen Commissarien/<lb/> einige Differentzien entstanden/ wordurch sie sich dann zu separiren/ obli-<lb/> girt worden. Der Herr Pensionarius Heinsius stehet auff der Abreise<lb/> nacher Loo/ umb sich mit dem König zu unterreden/ welcher nun in wenig<lb/> Tagen sich nacher Zell erheben wird;</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
ren eine grosse Anzahl vom Land auffgebottener Pferd zu Dovay erschie-
nen/ so auß dasigem Arsenal viel Stück Geschütz/ worunter einige halbe
Carthaunen/ die meisten aber 12. pfündige und Feld-Schlangen/ nach ge-
dachtem Lager geführt. Der Intendant Voisin hat einen Tour nach Ris-
sel zum Intendanten Herrn Bagnols gethan/ sich mit selbigem zu unterre-
den/ demnechst er nach Pariß gehen wird. Zu gedachtem Rissel seynd einige
Canons und Mortiers vom gemelten Dovay ankommen. Zu Menin wer-
den etliche auß Franckreich kommende Trouppen/ in Platz der nach Com-
piegne abmarschierten/ erwartet. Die Officiers/ welchen ihre Gage sehr
vergeringert/ werden gezwungen/ wann sie anderst subsistiren wollen/
Geld auffzunehmen/ oder aber ihre Kleyder etc. zu verkauffen.
Auß dem Haag/ vom 3. September.
Morgen werden Ihro Königl. Majestät von Loo nach Zürphen ge-
hen/ umb daselbst das Regiment zu Pferd von dem Graffen von Albemar-
le zu besichtigen; Viele seynd der Meinung/ daß Seine Majestät von dan-
nen wol per Posta und incognitò die Reyß nacher Zell antretten dörfften/
welches die Zeit lehren wird; Inzwischen bleibt es nun fest gestellt/ daß
die vorhabende Revüe über den meisten Theil dieses Estats Trouppen/ vor
deß Königs Retour nacher Engelland/ (so innerhalb 4. Wochen geschehn
dörffte) auff der Mocker-Heyden/ unweit Nimwegen/ vollbracht werden
solle; Zu dem Ende die Regimenter zu Pferd und Fuß die letzte Ordres
darzu erhalten haben. Bey diesem Estat wird dermalen deliberirt/ wie
man am besten 15. und mehr Millionen Gulden auff Leib-Renthen nego-
tiiren könne/ damit die vorhabende extraordinari-See-Equippage/ Verbes-
serung der Fortificationen an den Vestungen/ und Anfüllung der Maga-
zinen mit Munition und Lebens-Mitteln veranstaltet werden möchten.
Auch hat man vor/ noch à parte etliche andere Millionen gegen 4. proCen-
to zu negotiiren/ mit der Condition/ daß die/ so den Vorschuß thun/ von dem
ein und 200. ten Pfenning/ sambt andern Lasten exempt seyn sollen; Als
glaubt man/ daß hierdurch bald erkleckliche Summen Geld offerirt werden
dörfften/ dann noch viele vorhanden/ so grosse Capitalia im Vorrath haben.
Die Vertieffung deß Nieder-Rhein- und Yssel-Stroms/ ist noch nicht völlig
concludirt worden/ dörffte aber ehister Tagen in Favor der meisten Stätten/
sonderlich durch Amsterdam determinirt werden. Laut Frantzösischen
Brieffen/ seye in der letzt-gehaltenen Conferentz/ über das neue Commer-
cien-Tariff/ zwischen Unserigen und den Frantzösischen Commissarien/
einige Differentzien entstanden/ wordurch sie sich dann zu separiren/ obli-
girt worden. Der Herr Pensionarius Heinsius stehet auff der Abreise
nacher Loo/ umb sich mit dem König zu unterreden/ welcher nun in wenig
Tagen sich nacher Zell erheben wird;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-06-18T17:37:24Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-06-18T17:37:24Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |