Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.gab, daß dies gerade so ein Gefühl sein müsse, wie wenn man in einer Gesellschaft geschwänzter Affen der Einzige sei, welcher keinen Schwanz besitze, oder was dasselbe sei, unter lauter Herren, welchen der Zopf hinten hängt, kurz geschorenes Haupthaar habe. Der Geheimrath hatte vorzüglich zwei Aufträge zu besorgen, zwei Pflichten zu erfüllen: Sich in Szarinys Nähe zu drängen, ihn wo möglich zum Hausfreund und Anbeter seiner Gemahlin zu machen und dadurch gelegentlich auszuhorchen, und dann bei dem Fabrikherrn Felchner selbst sich Eingang zu verschaffen, ihm einige Warnungen zukommen zu lassen und sich durch ihn selbst über den Stand der Dinge in der Fabrik unterrichten zu lassen und von seinem Standpunkt aus sich darin zu orientiren Während dem war Schuhmacher auf einige Tage an den Ort gereist, wo die Eisenbahnarbeiter wieder friedlich und geduldig wie vorher um denselben Lohn arbeiteten und wo man drei der sogenannten Rädelsführer vor der Hand durch Einsperren unschädlich gemacht hatte. Um diese drei war es Schuhmacher vorzüglich zu thun. Einer seiner Freunde und geheimen Bundesgenossen in solchen Sachen, wo auch die Regierung selbst die geheimen Bundesgenossen, die in Nacht und Dunkel für ihre Wohlfahrt wachen, nicht verschmäht, hatte ihm geschrieben, daß aus dem sitzenden Kleeblatt auch nicht das Mindeste heraus zu bekommen sei, gab, daß dies gerade so ein Gefühl sein müsse, wie wenn man in einer Gesellschaft geschwänzter Affen der Einzige sei, welcher keinen Schwanz besitze, oder was dasselbe sei, unter lauter Herren, welchen der Zopf hinten hängt, kurz geschorenes Haupthaar habe. Der Geheimrath hatte vorzüglich zwei Aufträge zu besorgen, zwei Pflichten zu erfüllen: Sich in Szarinys Nähe zu drängen, ihn wo möglich zum Hausfreund und Anbeter seiner Gemahlin zu machen und dadurch gelegentlich auszuhorchen, und dann bei dem Fabrikherrn Felchner selbst sich Eingang zu verschaffen, ihm einige Warnungen zukommen zu lassen und sich durch ihn selbst über den Stand der Dinge in der Fabrik unterrichten zu lassen und von seinem Standpunkt aus sich darin zu orientiren Während dem war Schuhmacher auf einige Tage an den Ort gereist, wo die Eisenbahnarbeiter wieder friedlich und geduldig wie vorher um denselben Lohn arbeiteten und wo man drei der sogenannten Rädelsführer vor der Hand durch Einsperren unschädlich gemacht hatte. Um diese drei war es Schuhmacher vorzüglich zu thun. Einer seiner Freunde und geheimen Bundesgenossen in solchen Sachen, wo auch die Regierung selbst die geheimen Bundesgenossen, die in Nacht und Dunkel für ihre Wohlfahrt wachen, nicht verschmäht, hatte ihm geschrieben, daß aus dem sitzenden Kleeblatt auch nicht das Mindeste heraus zu bekommen sei, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0204" n="198"/> gab, daß dies gerade so ein Gefühl sein müsse, wie wenn man in einer Gesellschaft geschwänzter Affen der Einzige sei, welcher keinen Schwanz besitze, oder was dasselbe sei, unter lauter Herren, welchen der Zopf hinten hängt, kurz geschorenes Haupthaar habe.</p> <p>Der Geheimrath hatte vorzüglich zwei Aufträge zu besorgen, zwei Pflichten zu erfüllen: Sich in Szarinys Nähe zu drängen, ihn wo möglich zum Hausfreund und Anbeter seiner Gemahlin zu machen und dadurch gelegentlich auszuhorchen, und dann bei dem Fabrikherrn Felchner selbst sich Eingang zu verschaffen, ihm einige Warnungen zukommen zu lassen und sich durch ihn selbst über den Stand der Dinge in der Fabrik unterrichten zu lassen und von seinem Standpunkt aus sich darin zu orientiren</p> <p>Während dem war Schuhmacher auf einige Tage an den Ort gereist, wo die Eisenbahnarbeiter wieder friedlich und geduldig wie vorher um denselben Lohn arbeiteten und wo man drei der sogenannten Rädelsführer vor der Hand durch Einsperren unschädlich gemacht hatte. Um diese drei war es Schuhmacher vorzüglich zu thun. Einer seiner Freunde und geheimen Bundesgenossen in solchen Sachen, wo auch die Regierung selbst die geheimen Bundesgenossen, die in Nacht und Dunkel für ihre Wohlfahrt wachen, nicht verschmäht, hatte ihm geschrieben, daß aus dem sitzenden Kleeblatt auch nicht das Mindeste heraus zu bekommen sei, </p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0204]
gab, daß dies gerade so ein Gefühl sein müsse, wie wenn man in einer Gesellschaft geschwänzter Affen der Einzige sei, welcher keinen Schwanz besitze, oder was dasselbe sei, unter lauter Herren, welchen der Zopf hinten hängt, kurz geschorenes Haupthaar habe.
Der Geheimrath hatte vorzüglich zwei Aufträge zu besorgen, zwei Pflichten zu erfüllen: Sich in Szarinys Nähe zu drängen, ihn wo möglich zum Hausfreund und Anbeter seiner Gemahlin zu machen und dadurch gelegentlich auszuhorchen, und dann bei dem Fabrikherrn Felchner selbst sich Eingang zu verschaffen, ihm einige Warnungen zukommen zu lassen und sich durch ihn selbst über den Stand der Dinge in der Fabrik unterrichten zu lassen und von seinem Standpunkt aus sich darin zu orientiren
Während dem war Schuhmacher auf einige Tage an den Ort gereist, wo die Eisenbahnarbeiter wieder friedlich und geduldig wie vorher um denselben Lohn arbeiteten und wo man drei der sogenannten Rädelsführer vor der Hand durch Einsperren unschädlich gemacht hatte. Um diese drei war es Schuhmacher vorzüglich zu thun. Einer seiner Freunde und geheimen Bundesgenossen in solchen Sachen, wo auch die Regierung selbst die geheimen Bundesgenossen, die in Nacht und Dunkel für ihre Wohlfahrt wachen, nicht verschmäht, hatte ihm geschrieben, daß aus dem sitzenden Kleeblatt auch nicht das Mindeste heraus zu bekommen sei,
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