Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
wohl ich nunallen Fleiß angewendet/ dennoch habe ich nichts ge- wisses erfah- ren können, daher ichs auch nicht für gewiß sagen kan.ietzo aber lassen wir sie von unterschie- denen Orten über S. Malo oder an- derwärts herbringen. Diese Körner werden wenig zur Artz- Flacourt meldet, daß die Maniquette Das neun und zwantzigste Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Von den mittlern Cardamomen. DJese stecken in dreyeckigten Häus- Von den kleinen Cardamömlein. Diese sind bey uns sehr gemeine, und Das Gewächse, das sie trägt, ist mir Die Cardamömlein soll man aus- Diese Gattung der Cardamomen Oftmahls nennen wir (Frantzosen) Das dreyßigste Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom schwartzen Coriander, oder Schwartzkümmel. NIgella Romana, schwartzer Corian- Man soll den Samen erwehlen, wel- Dieser Samen dient wider die Wür- Sonst giebt es noch vielerley Arten Zum
Der Spezereyen und Materialien [Spaltenumbruch]
wohl ich nunallen Fleiß angewendet/ dennoch habe ich nichts ge- wiſſes erfah- ren koͤnnen, daher ichs auch nicht fuͤr gewiß ſagen kan.ietzo aber laſſen wir ſie von unterſchie- denen Orten uͤber S. Malo oder an- derwaͤrts herbringen. Dieſe Koͤrner werden wenig zur Artz- Flacourt meldet, daß die Maniquette Das neun und zwantzigſte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Von den mittlern Cardamomen. DJeſe ſtecken in dreyeckigten Haͤus- Von den kleinen Cardamoͤmlein. Dieſe ſind bey uns ſehr gemeine, und Das Gewaͤchſe, das ſie traͤgt, iſt mir Die Cardamoͤmlein ſoll man aus- Dieſe Gattung der Cardamomen Oftmahls nennen wir (Frantzoſen) Das dreyßigſte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom ſchwartzen Coriander, oder Schwartzkuͤmmel. NIgella Romana, ſchwartzer Corian- Man ſoll den Samen erwehlen, wel- Dieſer Samen dient wider die Wuͤr- Sonſt giebt es noch vielerley Arten Zum
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Der Spezereyen und Materialien
ietzo aber laſſen wir ſie von unterſchie-
denen Orten uͤber S. Malo oder an-
derwaͤrts herbringen.
wohl ich nun
allen Fleiß
angewendet/
dennoch habe
ich nichts ge-
wiſſes erfah-
ren koͤnnen,
daher ichs
auch nicht fuͤr gewiß ſagen kan.
Dieſe Koͤrner werden wenig zur Artz-
ney, wohl aber von denen, die ſie unter
den Pfeffer miſchen, gebrauchet.
Flacourt meldet, daß die Maniquette
auf der Jnſel S. Maria und zu Ga-
lambula in ſolcher Menge wachſe, daß
man alle Jahr ein Schiff damit bela-
ſten moͤge.
Das neun und zwantzigſte Capitel.
Von den mittlern Cardamomen.
DJeſe ſtecken in dreyeckigten Haͤus-
lein, welche ſo lang, als eines kleinen
Kindes Finger, ſind, und auf einer
Pflantze wachſen, welche, wie ich von
etlichen bin berichtet worden, auf der
Erde hinkriecht, und deren Blaͤtter, wie
der Klee, drey und drey beyſammen ſte-
hen, ſpitzig und gar ſehr ausgezacket
ſind: ſie wachſen aber in Jndien, an
unterſchiedenen Orten. Gar ſelten
werden ſie nach Franckreich gebracht,
dieweil die kleine Art von uns und an-
dern Fremden weit mehr geſuchet wird,
weil ſelbige mehr Kraft hat, weder die
mittlere Gattung. Jedoch, wenn ſie
ja bisweilen gefunden wird, ſodann
mag man die ausſuchen, welche der klei-
nen, von der ich gleich handeln werde,
an Kraft und Tugend am meiſten bey-
kommt.
Siehe Fig. 34.
Von den kleinen Cardamoͤmlein.
Dieſe ſind bey uns ſehr gemeine, und
werden aus Holland gebracht, ſtecken
in einem kleinen Baͤlglein, welches drey-
eckigt, voller Striche, und auswendig
graulicht iſt, hangend an einem kurtzen
Stielgen von gleicher Farbe. Wann
ſie offen ſind, erblicket man einen Hauf-
fen Koͤrnlein, die wie das Amomum ra-
cemoſum, davon nur erſt gedacht, ſehen
und ſchmecken.
Das Gewaͤchſe, das ſie traͤgt, iſt mir
noch unbekannt, wiewohl ich mich gar
ſehr darum bemuͤhet habe: doch allen
Umſtaͤnden nach, mag es demjenigen,
welches die mittlere Gattung bringet,
nicht ſo gar unaͤhnlich ſehen, ſo kan auch
vielleicht die unterſchiedene Landesart
allein den Unterſchied dazwiſchen ma-
chen. Nur dieſes will ich noch geden-
cken, daß ſie die Holl- und Englaͤnder
aus dem Koͤnigreiche Viſiapaur brin-
gen, wiewohl ſie auch daſelbſt ziemlich
rar ſind, und nur auf groſſer Herren
Taffeln kommen, alldieweil es des Lan-
des beſtes Gewuͤrtz iſt.
Siehe Fig. 35.
Die Cardamoͤmlein ſoll man aus-
ſuchen, welche friſch und voͤllig ſind, un-
ter denen keine kleine ausgetreugte und
zerfreſſene Huͤlſen befindlich.
Dieſe Gattung der Cardamomen
wird allein in der Artzney gebraucht,
denn ſie ſind beſſer, als die beyden vor-
hergehenden.
Oftmahls nennen wir (Frantzoſen)
die Cardamomen, Cardamomum ma-
jus, medium & minus, die groſſen, mitt-
lern und kleinen Cardamomen.
Das dreyßigſte Capitel.
Vom ſchwartzen Coriander, oder Schwartzkuͤmmel.
NIgella Romana, ſchwartzer Corian-
der oder Schwartzkuͤmmel, iſt
der Samen eines Krautes, das ohnge-
fehr zwey Fuß hoch iſt, und kleine, gruͤ-
ne, zarte, zerſchnittene Blaͤtter hat, auf
welche blaulichte Blumen, und nach die-
ſen die Baͤlglein folgen, in denen der
graulichte Samen liegt, der einen
ſcharffen Geſchmack, und einen ſtarcken
aromatiſchen Geruch hat.
Siehe Fig. 36.
Man ſoll den Samen erwehlen, wel-
cher friſch, fein voͤllig und an Farbe
graulicht iſt, auch lieblich riecht und
ſchmecket, und aus Jtalien kommt,
denn dieſer iſt beſſer und wird hoͤher
geachtet, als der bey uns im Korne
waͤchſt.
Dieſer Samen dient wider die Wuͤr-
me, ſtillet die Blaͤhungen; und ſagen
einige, er ſey wieder allen Gift gut:
er wird ingleichen den Saͤugerinnen, zu
Befoͤrderung der Milch/ dienlich erach-
tet.
Sonſt giebt es noch vielerley Arten
Geſaͤme, davon ich aber nichts vermel-
den mag, theils, weil mir nichts gewiſ-
ſes davon bewuſt, theils aber, weil gar
ſelten etwas zu uns gebracht wird.
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