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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
endlich vnnd allmächtig ist/ der Vatter/
das Wort/ vnnd der heilige Geist/ vnd der
du allein die Warheit vnnd vollkommen-
heit selbst bist Exod. 3. & 6. Vnd ob du
wol als das höchste Gut an vnnd in dir
selbst alle vollkommene gnüge hast/ so ha-
stu dich dennoch/ auß vnendlicher güttig-
keit/ deiner Ehre vnnd Herrligkeit nicht
vor dich alleine gebrauchen wollen: Son-
dern hast dieselbe in deinen Wercken ge-
offenbahret/ vnnd jhnen vnnd vns nach
gewissen Maß dauon etwas mit gethei-
let. O grosser vnnd allmächtiger Gott!
durch welchen alles bestehet/ was jrgend
sein mag: Vnd gegen dem zu rechnen alle
andere ding nichts sind/ der du allem was
da ist/ vnd vorhin gantz vnnd gar nit wahr/
durch dein Wort vnnd deines Geistes
krafft sein wesen verleihest. Du hast von
dem verfinsterten vnnd vntereinander ver-
mengtem Erde vnnd Wasser klumpfen/
das Liecht die schöne gestalt vnd ordnung
der grossen Weltkugel herfür gezogen/
vnd daselbst den Himmel als ein Gewelb

vnd

einer andächtigen Seelen.
endlich vnnd allmächtig iſt/ der Vatter/
das Wort/ vnnd der heilige Geiſt/ vnd der
du allein die Warheit vnnd vollkommen-
heit ſelbſt biſt Exod. 3. & 6. Vnd ob du
wol als das höchſte Gut an vnnd in dir
ſelbſt alle vollkommene gnüge haſt/ ſo ha-
ſtu dich dennoch/ auß vnendlicher güttig-
keit/ deiner Ehre vnnd Herꝛligkeit nicht
vor dich alleine gebrauchen wollen: Son-
dern haſt dieſelbe in deinen Wercken ge-
offenbahret/ vnnd jhnen vnnd vns nach
gewiſſen Maß dauon etwas mit gethei-
let. O groſſer vnnd allmächtiger Gott!
durch welchen alles beſtehet/ was jrgend
ſein mag: Vnd gegen dem zu rechnen alle
andere ding nichts ſind/ der du allem was
da iſt/ vnd vorhin gantz vnnd gar nit wahr/
durch dein Wort vnnd deines Geiſtes
krafft ſein weſen verleiheſt. Du haſt von
dem verfinſterten vnnd vntereinander ver-
mengtem Erde vnnd Waſſer klumpfen/
das Liecht die ſchöne geſtalt vnd ordnung
der groſſen Weltkugel herfür gezogen/
vnd daſelbſt den Himmel als ein Gewelb

vnd
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[15/0049] einer andächtigen Seelen. endlich vnnd allmächtig iſt/ der Vatter/ das Wort/ vnnd der heilige Geiſt/ vnd der du allein die Warheit vnnd vollkommen- heit ſelbſt biſt Exod. 3. & 6. Vnd ob du wol als das höchſte Gut an vnnd in dir ſelbſt alle vollkommene gnüge haſt/ ſo ha- ſtu dich dennoch/ auß vnendlicher güttig- keit/ deiner Ehre vnnd Herꝛligkeit nicht vor dich alleine gebrauchen wollen: Son- dern haſt dieſelbe in deinen Wercken ge- offenbahret/ vnnd jhnen vnnd vns nach gewiſſen Maß dauon etwas mit gethei- let. O groſſer vnnd allmächtiger Gott! durch welchen alles beſtehet/ was jrgend ſein mag: Vnd gegen dem zu rechnen alle andere ding nichts ſind/ der du allem was da iſt/ vnd vorhin gantz vnnd gar nit wahr/ durch dein Wort vnnd deines Geiſtes krafft ſein weſen verleiheſt. Du haſt von dem verfinſterten vnnd vntereinander ver- mengtem Erde vnnd Waſſer klumpfen/ das Liecht die ſchöne geſtalt vnd ordnung der groſſen Weltkugel herfür gezogen/ vnd daſelbſt den Himmel als ein Gewelb vnd

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/49>, abgerufen am 01.06.2024.