Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Erstes Cap. Bey dem Einkauf des Hopfens hat man Ferner kan man bey dem Einkaufe die Güte §. 29. Jnnländi-scher Hopfen ist eben so aut als der Fremde. Eine bloße Einbildung ist es auch, daß der Es ist dieses zwar wahr, daß unser inländi- Eben
Erſtes Cap. Bey dem Einkauf des Hopfens hat man Ferner kan man bey dem Einkaufe die Guͤte §. 29. Jnnlaͤndi-ſcher Hopfen iſt eben ſo aut als der Fremde. Eine bloße Einbildung iſt es auch, daß der Es iſt dieſes zwar wahr, daß unſer inlaͤndi- Eben
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Erſtes Cap.
Bey dem Einkauf des Hopfens hat man
hauptſaͤchlich dahin zu ſehen, daß er fein gelbgruͤn
ausſiehet, auch nicht aus lauter Blaͤttern, ſondern
fein in ganzen Haͤuptern beſtehet.
Ferner kan man bey dem Einkaufe die Guͤte
des Hopfens erkennen, wenn einige Koͤpfe genom-
men und mit den Haͤnden gerieben werden. Wenn
er fein klebricht und fett iſt, auch ſtark riechet, ſo
iſt er, ohne ſich weitere Gedanken daruͤber zu ma-
chen, zum Aufſchuͤtten und Verwahren gut, und
zum Biere nuͤtzlich zu gebrauchen.
§. 29.
Eine bloße Einbildung iſt es auch, daß der
fremde Hopfen beſſer als der in unſerem Lande ge-
wachſene ſeyn ſol, weil dieſer ſich im Kochen nicht
ſo bald geben und gar werden wolte, daß um des-
willen das Getraͤnke hiervon bitter wuͤrde. Men
muͤſte daher auch viel mehr Holz darzu haben, mit-
hin haͤtte der Brau-Herr mehrere Koſten aufza-
wenden.
Es iſt dieſes zwar wahr, daß unſer inlaͤndi-
ſcher Hopfen allezeit fetter iſt, und mehrere Krifte
als der fremde, ſonderlich wenn er noch neue iſt,
bey ſich fuͤhret; allein, kan man denn ſolchen
nicht eben ſo wohl, als wie die fremden, drey bis
vier Jahr, und noch laͤnger, in den Kammern lie-
gen laſſen und auf behalten; alsdenn wird die Un-
ſerige ſich im Kochen und Sieden eben ſo wohl als
der fremde geben.
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