Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
det er sich in Rücksicht seiner chemischen Zusam- N002
mensetzung durch eine ziemlich beträchtliche, wenn- N003
gleich, wie aus den Analysen hervorgeht, in allen N004
Krystallen nicht vollkommen gleiche Menge von Ei- N005
senoxyd, die eine entsprechende Menge der isomor- N006
phen Thonerde ersetzt, dagegen sich in dem Zeilanite N007
und Spinell auch wohl mehr oder weniger Eisen, aber N008
als Oxydul und als Ersatz der Talkerde findet 1). N009
In Rücksicht der äussern Charaktere zeichnet er sich N010
besonders durch seine grüne Farbe aus, worauf sich N011
auch der für das Mineral vorgeschlagene Name Chlo- N012
rospinell bezieht. Beim Spinell ist die Farbe roth N013
oder blau, und beim Zeilanite grünlichschwarz und N014
selbst im Pulver noch grünlichgrau; auch ist der N015
letztere fast völlig undurchsichtig und hat ein höheres N016
Gewicht (3,77 -- 3,80).

N001
Der Chlorospinell wurde im Jahr 1833 von Herrn N002
Barbot de Marni, dessen Verdienste um die Auf- N003
findung neuer Mineralien schon früher bei den Mine- N004
ralien des Ilmengebirges mehrmals erwähnt sind, ent- N005
deckt, er wurde aber für Gahnit gehalten, mit dem N006
der Chlorospinell wohl manche Aehnlichkeit hat, der N007
sich aber doch durch lauchgrüne Farbe, grauen Strich, N008
höheres specifisches Gewicht (das des Gahnits von N009
Franklin beträgt nach meinen Wägungen 4,589, das N010
des Gahnits von Fahlun 4,317), so wie auch durch N011
den Zinkrauch, der sich auf der Kohle absetzt, wenn N012
man ihn mit Soda vor dem Löthrehr schmelzt, aus¬ N013
zeichnet.

N001
2. Magneteisenerz in Octaedern von dersel- N002
ben Grösse wie der Chlorospinell, und eben so wie N003
dieser und mit ihm zusammen in Talkschiefer einge- N004
wachsen und in den Höhlungen aufgewachsen.

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Nur der Zeilanit von der Iserwiese im Riesengebirge scheint N002
nach der Analyse von Abich (Poggendorffs Annalen B. XXIII S. N003
351) neben dem Eisenoxydul noch etwas Eisenoxyd zu enthalten, N004
daher derselbe wohl einen Uebergang in den Chlorospinell bildet.

N001
det er sich in Rücksicht seiner chemischen Zusam- N002
mensetzung durch eine ziemlich beträchtliche, wenn- N003
gleich, wie aus den Analysen hervorgeht, in allen N004
Krystallen nicht vollkommen gleiche Menge von Ei- N005
senoxyd, die eine entsprechende Menge der isomor- N006
phen Thonerde ersetzt, dagegen sich in dem Zeilanite N007
und Spinell auch wohl mehr oder weniger Eisen, aber N008
als Oxydul und als Ersatz der Talkerde findet 1). N009
In Rücksicht der äussern Charaktere zeichnet er sich N010
besonders durch seine grüne Farbe aus, worauf sich N011
auch der für das Mineral vorgeschlagene Name Chlo- N012
rospinell bezieht. Beim Spinell ist die Farbe roth N013
oder blau, und beim Zeilanite grünlichschwarz und N014
selbst im Pulver noch grünlichgrau; auch ist der N015
letztere fast völlig undurchsichtig und hat ein höheres N016
Gewicht (3,77 — 3,80).

N001
Der Chlorospinell wurde im Jahr 1833 von Herrn N002
Barbot de Marni, dessen Verdienste um die Auf- N003
findung neuer Mineralien schon früher bei den Mine- N004
ralien des Ilmengebirges mehrmals erwähnt sind, ent- N005
deckt, er wurde aber für Gahnit gehalten, mit dem N006
der Chlorospinell wohl manche Aehnlichkeit hat, der N007
sich aber doch durch lauchgrüne Farbe, grauen Strich, N008
höheres specifisches Gewicht (das des Gahnits von N009
Franklin beträgt nach meinen Wägungen 4,589, das N010
des Gahnits von Fahlun 4,317), so wie auch durch N011
den Zinkrauch, der sich auf der Kohle absetzt, wenn N012
man ihn mit Soda vor dem Löthrehr schmelzt, aus¬ N013
zeichnet.

N001
2. Magneteisenerz in Octaëdern von dersel- N002
ben Grösse wie der Chlorospinell, und eben so wie N003
dieser und mit ihm zusammen in Talkschiefer einge- N004
wachsen und in den Höhlungen aufgewachsen.

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Nur der Zeilanit von der Iserwiese im Riesengebirge scheint N002
nach der Analyse von Abich (Poggendorffs Annalen B. XXIII S. N003
351) neben dem Eisenoxydul noch etwas Eisenoxyd zu enthalten, N004
daher derselbe wohl einen Uebergang in den Chlorospinell bildet.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0137" xml:id="img_0135" n="119"/>
        <p><lb n="N001"/>
det er sich in Rücksicht seiner chemischen Zusam-             <lb n="N002"/>
mensetzung durch eine ziemlich beträchtliche, wenn-             <lb n="N003"/>
gleich, wie aus den Analysen hervorgeht, in allen             <lb n="N004"/>
Krystallen nicht vollkommen gleiche Menge von Ei-             <lb n="N005"/>
senoxyd, die eine entsprechende Menge der isomor-             <lb n="N006"/>
phen Thonerde ersetzt, dagegen sich in dem Zeilanite             <lb n="N007"/>
und Spinell auch wohl mehr oder weniger Eisen, aber             <lb n="N008"/>
als Oxydul und als Ersatz der Talkerde findet 1). <lb n="N009"/>
In Rücksicht der äussern Charaktere zeichnet er sich             <lb n="N010"/>
besonders durch seine grüne Farbe aus, worauf sich             <lb n="N011"/>
auch der für das Mineral vorgeschlagene Name Chlo-             <lb n="N012"/>
rospinell bezieht. Beim Spinell ist die Farbe roth             <lb n="N013"/>
oder blau, und beim Zeilanite grünlichschwarz und             <lb n="N014"/>
selbst im Pulver noch grünlichgrau; auch ist der             <lb n="N015"/>
letztere fast völlig undurchsichtig und hat ein höheres             <lb n="N016"/>
Gewicht (3,77 &#x2014; 3,80).</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Chlorospinell wurde im Jahr 1833 von Herrn             <lb n="N002"/>
Barbot de Marni, dessen Verdienste um die Auf-             <lb n="N003"/>
findung neuer Mineralien schon früher bei den Mine-             <lb n="N004"/>
ralien des Ilmengebirges mehrmals erwähnt sind, ent- <lb n="N005"/>
deckt, er wurde aber für Gahnit gehalten, mit dem             <lb n="N006"/>
der Chlorospinell wohl manche Aehnlichkeit hat, der             <lb n="N007"/>
sich aber doch durch lauchgrüne Farbe, grauen Strich,             <lb n="N008"/>
höheres specifisches Gewicht (das des Gahnits von             <lb n="N009"/>
Franklin beträgt nach meinen Wägungen 4,589, das             <lb n="N010"/>
des Gahnits von Fahlun 4,317), so wie auch durch             <lb n="N011"/>
den Zinkrauch, der sich auf der Kohle absetzt, wenn             <lb n="N012"/>
man ihn mit Soda vor dem Löthrehr schmelzt, aus¬             <lb n="N013"/>
zeichnet.</p>
        <p><lb n="N001"/>
2. Magneteisenerz in Octaëdern von dersel-             <lb n="N002"/>
ben Grösse wie der Chlorospinell, und eben so wie             <lb n="N003"/>
dieser und mit ihm zusammen in Talkschiefer einge-             <lb n="N004"/>
wachsen und in den Höhlungen aufgewachsen.</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Nur der Zeilanit von der Iserwiese im Riesengebirge scheint <lb n="N002"/>
nach der Analyse von Abich (Poggendorffs Annalen B. XXIII S. <lb n="N003"/>
351) neben dem Eisenoxydul noch etwas Eisenoxyd zu enthalten,             <lb n="N004"/>
daher derselbe wohl einen Uebergang in den Chlorospinell bildet.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0137] N001 det er sich in Rücksicht seiner chemischen Zusam- N002 mensetzung durch eine ziemlich beträchtliche, wenn- N003 gleich, wie aus den Analysen hervorgeht, in allen N004 Krystallen nicht vollkommen gleiche Menge von Ei- N005 senoxyd, die eine entsprechende Menge der isomor- N006 phen Thonerde ersetzt, dagegen sich in dem Zeilanite N007 und Spinell auch wohl mehr oder weniger Eisen, aber N008 als Oxydul und als Ersatz der Talkerde findet 1). N009 In Rücksicht der äussern Charaktere zeichnet er sich N010 besonders durch seine grüne Farbe aus, worauf sich N011 auch der für das Mineral vorgeschlagene Name Chlo- N012 rospinell bezieht. Beim Spinell ist die Farbe roth N013 oder blau, und beim Zeilanite grünlichschwarz und N014 selbst im Pulver noch grünlichgrau; auch ist der N015 letztere fast völlig undurchsichtig und hat ein höheres N016 Gewicht (3,77 — 3,80). N001 Der Chlorospinell wurde im Jahr 1833 von Herrn N002 Barbot de Marni, dessen Verdienste um die Auf- N003 findung neuer Mineralien schon früher bei den Mine- N004 ralien des Ilmengebirges mehrmals erwähnt sind, ent- N005 deckt, er wurde aber für Gahnit gehalten, mit dem N006 der Chlorospinell wohl manche Aehnlichkeit hat, der N007 sich aber doch durch lauchgrüne Farbe, grauen Strich, N008 höheres specifisches Gewicht (das des Gahnits von N009 Franklin beträgt nach meinen Wägungen 4,589, das N010 des Gahnits von Fahlun 4,317), so wie auch durch N011 den Zinkrauch, der sich auf der Kohle absetzt, wenn N012 man ihn mit Soda vor dem Löthrehr schmelzt, aus¬ N013 zeichnet. N001 2. Magneteisenerz in Octaëdern von dersel- N002 ben Grösse wie der Chlorospinell, und eben so wie N003 dieser und mit ihm zusammen in Talkschiefer einge- N004 wachsen und in den Höhlungen aufgewachsen. [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Nur der Zeilanit von der Iserwiese im Riesengebirge scheint N002 nach der Analyse von Abich (Poggendorffs Annalen B. XXIII S. N003 351) neben dem Eisenoxydul noch etwas Eisenoxyd zu enthalten, N004 daher derselbe wohl einen Uebergang in den Chlorospinell bildet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/137
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/137>, abgerufen am 12.05.2024.