Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
3. Granat. Er findet sich in kleinen, netten, N002
meistens nur eine Linie grossen Krystallen, welche N003
die Form von Dodecaedern haben, und einzeln in dem N004
Talkschiefer mit krystallisirtem oder feinkörnigem Ma- N005
gneteisenerz eingewachsen sind.

N001
Er ist von gelber, etwas ins Grüne fallender N002
Farbe, auf den Flächen weniger, in dem muschligen N003
Bruch aber stark glänzend von Glasglanz. Specifisches N004
Gewicht: 3,820.

N001
Vor dem Löthrohr schmilzt er für sich in der N002
Platinzange nur an den Kanten zu einer schwarzen N003
Masse, die vom Magnete angezogen wird.

N001
In Borax löst er sich zu einem klaren von Eisen N002
gefärbten Glase auf.

N001
In Phosphorsalz eben so, doch unter Ausschei- N002
dung der Kieselsäure, auch verschwindet die Farbe N003
beim Erkalten.

N001
Mit Soda schmilzt er zu einer schwarzen Schlacke.

N001
Das Verhalten gegen die Flüsse ist daher bei N002
diesem Granat wie bei dem Granat im Allgemeinen, N003
seine Schmelzbarkeit ist aber geringer wie gewöhn- N004
lich, was diesen Granat von den übrigen Abänderun- N005
gen auszeichnet.

N001
4. Xanthophyllit, ein neues Mineral. Ich N002
kenne dasselbe nur in einem Stücke, das ich Herrn N003
Major Lissenko verdanke, welcher es mir im Som- N004
mer 1839 mittheilte. Es bildet eine kuglige Zusam- N005
menhäufung von anderthalb Zoll Durchmesser, die N006
an der Oberfläche mit einer grossen Menge kleiner N007
Krystalle von Magneteisenerz besetzt ist, und auch N008
noch etwas ansitzenden Talkschiefer enthält, in wel- N009
chem sie ursprünglich eingewachsen war. Dieser bil- N010
det auch noch im Innern den Kern der Kugel, so dass N011
der Xantophyllit eigentlich nur eine 3 bis 4 Linien N012
dicke concentrische Hülle um den Talkschiefer aus- N013
macht. Die Hülle selbst besteht aus breitstängligen N014
oder schaligen Individuen, die excentrisch zusammen-

N001
3. Granat. Er findet sich in kleinen, netten, N002
meistens nur eine Linie grossen Krystallen, welche N003
die Form von Dodecaëdern haben, und einzeln in dem N004
Talkschiefer mit krystallisirtem oder feinkörnigem Ma- N005
gneteisenerz eingewachsen sind.

N001
Er ist von gelber, etwas ins Grüne fallender N002
Farbe, auf den Flächen weniger, in dem muschligen N003
Bruch aber stark glänzend von Glasglanz. Specifisches N004
Gewicht: 3,820.

N001
Vor dem Löthrohr schmilzt er für sich in der N002
Platinzange nur an den Kanten zu einer schwarzen N003
Masse, die vom Magnete angezogen wird.

N001
In Borax löst er sich zu einem klaren von Eisen N002
gefärbten Glase auf.

N001
In Phosphorsalz eben so, doch unter Ausschei- N002
dung der Kieselsäure, auch verschwindet die Farbe N003
beim Erkalten.

N001
Mit Soda schmilzt er zu einer schwarzen Schlacke.

N001
Das Verhalten gegen die Flüsse ist daher bei N002
diesem Granat wie bei dem Granat im Allgemeinen, N003
seine Schmelzbarkeit ist aber geringer wie gewöhn- N004
lich, was diesen Granat von den übrigen Abänderun- N005
gen auszeichnet.

N001
4. Xanthophyllit, ein neues Mineral. Ich N002
kenne dasselbe nur in einem Stücke, das ich Herrn N003
Major Lissenko verdanke, welcher es mir im Som- N004
mer 1839 mittheilte. Es bildet eine kuglige Zusam- N005
menhäufung von anderthalb Zoll Durchmesser, die N006
an der Oberfläche mit einer grossen Menge kleiner N007
Krystalle von Magneteisenerz besetzt ist, und auch N008
noch etwas ansitzenden Talkschiefer enthält, in wel- N009
chem sie ursprünglich eingewachsen war. Dieser bil- N010
det auch noch im Innern den Kern der Kugel, so dass N011
der Xantophyllit eigentlich nur eine 3 bis 4 Linien N012
dicke concentrische Hülle um den Talkschiefer aus- N013
macht. Die Hülle selbst besteht aus breitstängligen N014
oder schaligen Individuen, die excentrisch zusammen-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0138" xml:id="img_0136" n="120"/>
        <p><lb n="N001"/>
3. Granat. Er findet sich in kleinen, netten,             <lb n="N002"/>
meistens nur eine Linie grossen Krystallen, welche             <lb n="N003"/>
die Form von Dodecaëdern haben, und einzeln in dem <lb n="N004"/>
Talkschiefer mit krystallisirtem oder feinkörnigem Ma-             <lb n="N005"/>
gneteisenerz eingewachsen sind.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Er ist von gelber, etwas ins Grüne fallender             <lb n="N002"/>
Farbe, auf den Flächen weniger, in dem muschligen             <lb n="N003"/>
Bruch aber stark glänzend von Glasglanz. Specifisches             <lb n="N004"/>
Gewicht: 3,820.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Vor dem Löthrohr schmilzt er für sich in der             <lb n="N002"/>
Platinzange nur an den Kanten zu einer schwarzen             <lb n="N003"/>
Masse, die vom Magnete angezogen wird.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In Borax löst er sich zu einem klaren von Eisen             <lb n="N002"/>
gefärbten Glase auf.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In Phosphorsalz eben so, doch unter Ausschei-             <lb n="N002"/>
dung der Kieselsäure, auch verschwindet die Farbe             <lb n="N003"/>
beim Erkalten.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Mit Soda schmilzt er zu einer schwarzen Schlacke.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das Verhalten gegen die Flüsse ist daher bei             <lb n="N002"/>
diesem Granat wie bei dem Granat im Allgemeinen,             <lb n="N003"/>
seine Schmelzbarkeit ist aber geringer wie gewöhn-             <lb n="N004"/>
lich, was diesen Granat von den übrigen Abänderun-             <lb n="N005"/>
gen auszeichnet.</p>
        <p><lb n="N001"/>
4. Xanthophyllit, ein neues Mineral. Ich             <lb n="N002"/>
kenne dasselbe nur in einem Stücke, das ich Herrn             <lb n="N003"/>
Major Lissenko verdanke, welcher es mir im Som-             <lb n="N004"/>
mer 1839 mittheilte. Es bildet eine kuglige Zusam-             <lb n="N005"/>
menhäufung von anderthalb Zoll Durchmesser, die             <lb n="N006"/>
an der Oberfläche mit einer grossen Menge kleiner             <lb n="N007"/>
Krystalle von Magneteisenerz besetzt ist, und auch             <lb n="N008"/>
noch etwas ansitzenden Talkschiefer enthält, in wel-             <lb n="N009"/>
chem sie ursprünglich eingewachsen war. Dieser bil-             <lb n="N010"/>
det auch noch im Innern den Kern der Kugel, so dass             <lb n="N011"/>
der Xantophyllit eigentlich nur eine 3 bis 4 Linien             <lb n="N012"/>
dicke concentrische Hülle um den Talkschiefer aus-             <lb n="N013"/>
macht. Die Hülle selbst besteht aus breitstängligen             <lb n="N014"/>
oder schaligen Individuen, die excentrisch zusammen-</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0138] N001 3. Granat. Er findet sich in kleinen, netten, N002 meistens nur eine Linie grossen Krystallen, welche N003 die Form von Dodecaëdern haben, und einzeln in dem N004 Talkschiefer mit krystallisirtem oder feinkörnigem Ma- N005 gneteisenerz eingewachsen sind. N001 Er ist von gelber, etwas ins Grüne fallender N002 Farbe, auf den Flächen weniger, in dem muschligen N003 Bruch aber stark glänzend von Glasglanz. Specifisches N004 Gewicht: 3,820. N001 Vor dem Löthrohr schmilzt er für sich in der N002 Platinzange nur an den Kanten zu einer schwarzen N003 Masse, die vom Magnete angezogen wird. N001 In Borax löst er sich zu einem klaren von Eisen N002 gefärbten Glase auf. N001 In Phosphorsalz eben so, doch unter Ausschei- N002 dung der Kieselsäure, auch verschwindet die Farbe N003 beim Erkalten. N001 Mit Soda schmilzt er zu einer schwarzen Schlacke. N001 Das Verhalten gegen die Flüsse ist daher bei N002 diesem Granat wie bei dem Granat im Allgemeinen, N003 seine Schmelzbarkeit ist aber geringer wie gewöhn- N004 lich, was diesen Granat von den übrigen Abänderun- N005 gen auszeichnet. N001 4. Xanthophyllit, ein neues Mineral. Ich N002 kenne dasselbe nur in einem Stücke, das ich Herrn N003 Major Lissenko verdanke, welcher es mir im Som- N004 mer 1839 mittheilte. Es bildet eine kuglige Zusam- N005 menhäufung von anderthalb Zoll Durchmesser, die N006 an der Oberfläche mit einer grossen Menge kleiner N007 Krystalle von Magneteisenerz besetzt ist, und auch N008 noch etwas ansitzenden Talkschiefer enthält, in wel- N009 chem sie ursprünglich eingewachsen war. Dieser bil- N010 det auch noch im Innern den Kern der Kugel, so dass N011 der Xantophyllit eigentlich nur eine 3 bis 4 Linien N012 dicke concentrische Hülle um den Talkschiefer aus- N013 macht. Die Hülle selbst besteht aus breitstängligen N014 oder schaligen Individuen, die excentrisch zusammen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/138
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/138>, abgerufen am 11.05.2024.