Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
oder grasgrün, die Zusammensetzungsstücke haben N002
aber in beiden Fällen dieselben Spaltungsflächen; sie N003
sind sehr vollkommen und deutlich, und schneiden sich N004
unter Winkeln von 124°. Beide Farben gehen nur N005
wenig in einander über, ohne doch scharf abzuschnei- N006
den. Die weniger grobkörnigen Parthien sind gras- N007
grün bis smaragdgrün und ihrer Beschaffenheit nach N008
wenig erkennbar, scheinen aber Augit zu sein. Dunk- N009
lere lauchgrüne Körner von Hornblende liegen nicht N010
selten dazwischen. Von der grasgrünen Farbe sind N011
auch der Hauptsache nach die schaligen Parthien. Die N012
Zusammensetzungsstücke sind zuweilen nur sehr dünn, N013
und dann auf den Zusammensetzungsflächen nach ver- N014
schiedenen und durcheinander laufenden Richtungen N015
gestreift, die dickeren Schalen sind mehr oder weni- N016
ger deutlich spaltbar, von der Zusammensetzungsfläche N017
aus hat man nach der einen Seite hinter einander zwei N018
Spaltungsflächen, die mit der Zusammensetzungsfläche N019
Winkel von ungefähr 152° und 134° machen, nach N020
der entgegengesetzten Seite dieselben; die Spaltungs- N021
flächen gehen also parallel einem rhombischen Prisma N022
von 124° und einem anderen von 88°, und die Zu- N023
sammensetzungsfläche bildet bei dem einen die Ab- N024
stumpfungsfläche der stumpfen, bei der anderen die der N025
scharfen Seitenkante. Die einen Spaltungsflächen ge- N026
hen also parallel dem verticalen Prisma der Hornblende, N027
die anderen parallel dem des Augits. Die Spaltungsflä- N028
chen beider sind aber unterbrochen und spiegeln durch- N029
aus nicht gleichmässig durch die ganze Masse durch. N030
Die dem einen Prisma angehörigen Spaltungsflächen N031
spiegeln bei der Messung mit dem Reflexionsgoniome- N032
ter an gewissen Stellen, während die dem anderen N033
Prisma angehörigen an anderen Stellen spiegeln. Daran, N034
wie auch an den etwas verschiedenen Farben der ver- N035
schiedenen Stellen, sieht man, dass das Ganze ein N036
Gemenge ist von Hornblende und Augit. Die aufein- N037
ander liegenden Blättchen bestehen zum Theil aus Horn-

N001
oder grasgrün, die Zusammensetzungsstücke haben N002
aber in beiden Fällen dieselben Spaltungsflächen; sie N003
sind sehr vollkommen und deutlich, und schneiden sich N004
unter Winkeln von 124°. Beide Farben gehen nur N005
wenig in einander über, ohne doch scharf abzuschnei- N006
den. Die weniger grobkörnigen Parthien sind gras- N007
grün bis smaragdgrün und ihrer Beschaffenheit nach N008
wenig erkennbar, scheinen aber Augit zu sein. Dunk- N009
lere lauchgrüne Körner von Hornblende liegen nicht N010
selten dazwischen. Von der grasgrünen Farbe sind N011
auch der Hauptsache nach die schaligen Parthien. Die N012
Zusammensetzungsstücke sind zuweilen nur sehr dünn, N013
und dann auf den Zusammensetzungsflächen nach ver- N014
schiedenen und durcheinander laufenden Richtungen N015
gestreift, die dickeren Schalen sind mehr oder weni- N016
ger deutlich spaltbar, von der Zusammensetzungsfläche N017
aus hat man nach der einen Seite hinter einander zwei N018
Spaltungsflächen, die mit der Zusammensetzungsfläche N019
Winkel von ungefähr 152° und 134° machen, nach N020
der entgegengesetzten Seite dieselben; die Spaltungs- N021
flächen gehen also parallel einem rhombischen Prisma N022
von 124° und einem anderen von 88°, und die Zu- N023
sammensetzungsfläche bildet bei dem einen die Ab- N024
stumpfungsfläche der stumpfen, bei der anderen die der N025
scharfen Seitenkante. Die einen Spaltungsflächen ge- N026
hen also parallel dem verticalen Prisma der Hornblende, N027
die anderen parallel dem des Augits. Die Spaltungsflä- N028
chen beider sind aber unterbrochen und spiegeln durch- N029
aus nicht gleichmässig durch die ganze Masse durch. N030
Die dem einen Prisma angehörigen Spaltungsflächen N031
spiegeln bei der Messung mit dem Reflexionsgoniome- N032
ter an gewissen Stellen, während die dem anderen N033
Prisma angehörigen an anderen Stellen spiegeln. Daran, N034
wie auch an den etwas verschiedenen Farben der ver- N035
schiedenen Stellen, sieht man, dass das Ganze ein N036
Gemenge ist von Hornblende und Augit. Die aufein- N037
ander liegenden Blättchen bestehen zum Theil aus Horn-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0394" xml:id="img_0392" n="376"/>
        <p><lb n="N001"/>
oder grasgrün, die Zusammensetzungsstücke haben             <lb n="N002"/>
aber in beiden Fällen dieselben Spaltungsflächen; sie             <lb n="N003"/>
sind sehr vollkommen und deutlich, und schneiden sich             <lb n="N004"/>
unter Winkeln von 124°. Beide Farben gehen nur             <lb n="N005"/>
wenig in einander über, ohne doch scharf abzuschnei-             <lb n="N006"/>
den. Die weniger grobkörnigen Parthien sind gras-             <lb n="N007"/>
grün bis smaragdgrün und ihrer Beschaffenheit nach             <lb n="N008"/>
wenig erkennbar, scheinen aber Augit zu sein. Dunk-             <lb n="N009"/>
lere lauchgrüne Körner von Hornblende liegen nicht             <lb n="N010"/>
selten dazwischen. Von der grasgrünen Farbe sind             <lb n="N011"/>
auch der Hauptsache nach die schaligen Parthien. Die             <lb n="N012"/>
Zusammensetzungsstücke sind zuweilen nur sehr dünn,             <lb n="N013"/>
und dann auf den Zusammensetzungsflächen nach ver-             <lb n="N014"/>
schiedenen und durcheinander laufenden Richtungen             <lb n="N015"/>
gestreift, die dickeren Schalen sind mehr oder weni-             <lb n="N016"/>
ger deutlich spaltbar, von der Zusammensetzungsfläche             <lb n="N017"/>
aus hat man nach der einen Seite hinter einander zwei             <lb n="N018"/>
Spaltungsflächen, die mit der Zusammensetzungsfläche             <lb n="N019"/>
Winkel von ungefähr 152° und 134° machen, nach             <lb n="N020"/>
der entgegengesetzten Seite dieselben; die Spaltungs-             <lb n="N021"/>
flächen gehen also parallel einem rhombischen Prisma             <lb n="N022"/>
von 124° und einem anderen von 88°, und die Zu-             <lb n="N023"/>
sammensetzungsfläche bildet bei dem einen die Ab-             <lb n="N024"/>
stumpfungsfläche der stumpfen, bei der anderen die der             <lb n="N025"/>
scharfen Seitenkante. Die einen Spaltungsflächen ge-             <lb n="N026"/>
hen also parallel dem verticalen Prisma der Hornblende,             <lb n="N027"/>
die anderen parallel dem des Augits. Die Spaltungsflä-             <lb n="N028"/>
chen beider sind aber unterbrochen und spiegeln durch-             <lb n="N029"/>
aus nicht gleichmässig durch die ganze Masse durch.             <lb n="N030"/>
Die dem einen Prisma angehörigen Spaltungsflächen <lb n="N031"/>
spiegeln bei der Messung mit dem Reflexionsgoniome-             <lb n="N032"/>
ter an gewissen Stellen, während die dem anderen             <lb n="N033"/>
Prisma angehörigen an anderen Stellen spiegeln. Daran,             <lb n="N034"/>
wie auch an den etwas verschiedenen Farben der ver-             <lb n="N035"/>
schiedenen Stellen, sieht man, dass das Ganze ein             <lb n="N036"/>
Gemenge ist von Hornblende und Augit. Die aufein-             <lb n="N037"/>
ander liegenden Blättchen bestehen zum Theil aus Horn-</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[376/0394] N001 oder grasgrün, die Zusammensetzungsstücke haben N002 aber in beiden Fällen dieselben Spaltungsflächen; sie N003 sind sehr vollkommen und deutlich, und schneiden sich N004 unter Winkeln von 124°. Beide Farben gehen nur N005 wenig in einander über, ohne doch scharf abzuschnei- N006 den. Die weniger grobkörnigen Parthien sind gras- N007 grün bis smaragdgrün und ihrer Beschaffenheit nach N008 wenig erkennbar, scheinen aber Augit zu sein. Dunk- N009 lere lauchgrüne Körner von Hornblende liegen nicht N010 selten dazwischen. Von der grasgrünen Farbe sind N011 auch der Hauptsache nach die schaligen Parthien. Die N012 Zusammensetzungsstücke sind zuweilen nur sehr dünn, N013 und dann auf den Zusammensetzungsflächen nach ver- N014 schiedenen und durcheinander laufenden Richtungen N015 gestreift, die dickeren Schalen sind mehr oder weni- N016 ger deutlich spaltbar, von der Zusammensetzungsfläche N017 aus hat man nach der einen Seite hinter einander zwei N018 Spaltungsflächen, die mit der Zusammensetzungsfläche N019 Winkel von ungefähr 152° und 134° machen, nach N020 der entgegengesetzten Seite dieselben; die Spaltungs- N021 flächen gehen also parallel einem rhombischen Prisma N022 von 124° und einem anderen von 88°, und die Zu- N023 sammensetzungsfläche bildet bei dem einen die Ab- N024 stumpfungsfläche der stumpfen, bei der anderen die der N025 scharfen Seitenkante. Die einen Spaltungsflächen ge- N026 hen also parallel dem verticalen Prisma der Hornblende, N027 die anderen parallel dem des Augits. Die Spaltungsflä- N028 chen beider sind aber unterbrochen und spiegeln durch- N029 aus nicht gleichmässig durch die ganze Masse durch. N030 Die dem einen Prisma angehörigen Spaltungsflächen N031 spiegeln bei der Messung mit dem Reflexionsgoniome- N032 ter an gewissen Stellen, während die dem anderen N033 Prisma angehörigen an anderen Stellen spiegeln. Daran, N034 wie auch an den etwas verschiedenen Farben der ver- N035 schiedenen Stellen, sieht man, dass das Ganze ein N036 Gemenge ist von Hornblende und Augit. Die aufein- N037 ander liegenden Blättchen bestehen zum Theil aus Horn-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/394
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/394>, abgerufen am 20.05.2024.