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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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1/4 pCt. Silber ist auf diese Weise nicht mehr gut zu N002
erkennen), enthält es viel Silber, so wird das Glas N003
ganz gelb und undurchsichtig 1).

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Bei der Untersuchung des goldgelben Goldes N002
wurde dasselbe in Königswasser aufgelöst. Die Auf- N003
lösung geschah in einem mit einem Deckglase bedeck- N004
ten Becherglase auf der warmen Kapelle. Das Silber N005
blieb grösstentheils als Chlorsilber zurück, und hatte N006
noch die Form der angewandten Goldplatte. Die Auf- N007
lösung wurde abgegossen, das Chlorsilber mit dem N008
Glasstab zerdrückt und neues Königswasser hinzuge- N009
than, mit welchem das Chlorsilber noch eine Zeit lang auf N010
der warmen Kapelle digerirte. Hielt das Gold an 20 N011
pCt. Silber, so hatte das zurückbleibende Chlorsilber N012
so viel Zusammenhalt, dass es sich mit dem Glasstabe N013
nicht zerstossen liess. Man ist dann unsicher, ob durch N014
das Königswasser auch alles Silber ausgezogen ist, und N015
diese Methode kann daher nur für den Fall angewendet N016
werden, wenn man die Goldprobe zu einer sehr dünnen N017
Platte ausgeschlagen hat. Der erste Aufguss von Kö- N018
nigswasser sowohl als der zweite wurde nun mit Wasser N019
verdünnt, wodurch sich der zweite von dem sich nie- N020
derschlagenden Chlorsilber stark trübte, der erste gar N021
nicht oder nur sehr wenig, so dass eine gesättigte N022
Goldauflösung kein Chlorsilber aufzulösen scheint. Die N023
Auflösungen wurden an einen warmen Ort gestellt, N024
und wenn sich alles Chlorsilber abgesetzt hatte, die N025
ersteren filtrirt, das Chlorsilber sodann getrocknet, in N026
einem Porzellantiegel geschmolzen und gewogen. Die N027
abfiltrirte Flüssigkeit wurde in der Porzellanschale

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Als ich auf diese Weise das Gold vom Ural untersuchte, N002
fand ich, dass zuweilen manche Körner eines Seifenwerkes gar nicht, N003
andere Körner desselben Werkes sehr stark auf Silber reagirten, N004
woraus sich schon ergab, dass die verschiedenen Goldkörner eines N005
und desselben Seifenwerkes oft sehr verschieden zusammengesetzt N006
sind; ein Resultat, welches sich durch die späteren Analysen be- N007
stätigte.

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¼ pCt. Silber ist auf diese Weise nicht mehr gut zu N002
erkennen), enthält es viel Silber, so wird das Glas N003
ganz gelb und undurchsichtig 1).

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Bei der Untersuchung des goldgelben Goldes N002
wurde dasselbe in Königswasser aufgelöst. Die Auf- N003
lösung geschah in einem mit einem Deckglase bedeck- N004
ten Becherglase auf der warmen Kapelle. Das Silber N005
blieb grösstentheils als Chlorsilber zurück, und hatte N006
noch die Form der angewandten Goldplatte. Die Auf- N007
lösung wurde abgegossen, das Chlorsilber mit dem N008
Glasstab zerdrückt und neues Königswasser hinzuge- N009
than, mit welchem das Chlorsilber noch eine Zeit lang auf N010
der warmen Kapelle digerirte. Hielt das Gold an 20 N011
pCt. Silber, so hatte das zurückbleibende Chlorsilber N012
so viel Zusammenhalt, dass es sich mit dem Glasstabe N013
nicht zerstossen liess. Man ist dann unsicher, ob durch N014
das Königswasser auch alles Silber ausgezogen ist, und N015
diese Methode kann daher nur für den Fall angewendet N016
werden, wenn man die Goldprobe zu einer sehr dünnen N017
Platte ausgeschlagen hat. Der erste Aufguss von Kö- N018
nigswasser sowohl als der zweite wurde nun mit Wasser N019
verdünnt, wodurch sich der zweite von dem sich nie- N020
derschlagenden Chlorsilber stark trübte, der erste gar N021
nicht oder nur sehr wenig, so dass eine gesättigte N022
Goldauflösung kein Chlorsilber aufzulösen scheint. Die N023
Auflösungen wurden an einen warmen Ort gestellt, N024
und wenn sich alles Chlorsilber abgesetzt hatte, die N025
ersteren filtrirt, das Chlorsilber sodann getrocknet, in N026
einem Porzellantiegel geschmolzen und gewogen. Die N027
abfiltrirte Flüssigkeit wurde in der Porzellanschale

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1) Als ich auf diese Weise das Gold vom Ural untersuchte, N002
fand ich, dass zuweilen manche Körner eines Seifenwerkes gar nicht, N003
andere Körner desselben Werkes sehr stark auf Silber reagirten, N004
woraus sich schon ergab, dass die verschiedenen Goldkörner eines N005
und desselben Seifenwerkes oft sehr verschieden zusammengesetzt N006
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[407/0425] N001 ¼ pCt. Silber ist auf diese Weise nicht mehr gut zu N002 erkennen), enthält es viel Silber, so wird das Glas N003 ganz gelb und undurchsichtig 1). N001 Bei der Untersuchung des goldgelben Goldes N002 wurde dasselbe in Königswasser aufgelöst. Die Auf- N003 lösung geschah in einem mit einem Deckglase bedeck- N004 ten Becherglase auf der warmen Kapelle. Das Silber N005 blieb grösstentheils als Chlorsilber zurück, und hatte N006 noch die Form der angewandten Goldplatte. Die Auf- N007 lösung wurde abgegossen, das Chlorsilber mit dem N008 Glasstab zerdrückt und neues Königswasser hinzuge- N009 than, mit welchem das Chlorsilber noch eine Zeit lang auf N010 der warmen Kapelle digerirte. Hielt das Gold an 20 N011 pCt. Silber, so hatte das zurückbleibende Chlorsilber N012 so viel Zusammenhalt, dass es sich mit dem Glasstabe N013 nicht zerstossen liess. Man ist dann unsicher, ob durch N014 das Königswasser auch alles Silber ausgezogen ist, und N015 diese Methode kann daher nur für den Fall angewendet N016 werden, wenn man die Goldprobe zu einer sehr dünnen N017 Platte ausgeschlagen hat. Der erste Aufguss von Kö- N018 nigswasser sowohl als der zweite wurde nun mit Wasser N019 verdünnt, wodurch sich der zweite von dem sich nie- N020 derschlagenden Chlorsilber stark trübte, der erste gar N021 nicht oder nur sehr wenig, so dass eine gesättigte N022 Goldauflösung kein Chlorsilber aufzulösen scheint. Die N023 Auflösungen wurden an einen warmen Ort gestellt, N024 und wenn sich alles Chlorsilber abgesetzt hatte, die N025 ersteren filtrirt, das Chlorsilber sodann getrocknet, in N026 einem Porzellantiegel geschmolzen und gewogen. Die N027 abfiltrirte Flüssigkeit wurde in der Porzellanschale [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Als ich auf diese Weise das Gold vom Ural untersuchte, N002 fand ich, dass zuweilen manche Körner eines Seifenwerkes gar nicht, N003 andere Körner desselben Werkes sehr stark auf Silber reagirten, N004 woraus sich schon ergab, dass die verschiedenen Goldkörner eines N005 und desselben Seifenwerkes oft sehr verschieden zusammengesetzt N006 sind; ein Resultat, welches sich durch die späteren Analysen be- N007 stätigte.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/425>, abgerufen am 20.05.2024.