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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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abgedampft, bis alles überflüssige Chlor verjagt war N002
und die zurückbleibende Masse aufhörte zu dampfen. N003
Letztere wurde darauf in Wasser aufgeweicht, in ein N004
Becherglas gespühlt und mit Oxalsäure versetzt. Das N005
Becherglas wurde mit einem convexen Deckglase be-, N006
deckt, damit das Gold, welches mit der sich entwik- N007
kelnden Kohlensäure mechanisch fortgerissen würde, N008
nicht verloren gehe.

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Die neutrale Goldauflösung trübt sich beim Zusatz N002
der Oxalsäure augenblicklich, die getrübte Flüssigkeit N003
sieht im durchgehenden Lichte grün, im zurückgeworfe- N004
nen braun und undurchsichtig aus; doch bedarf es N005
noch einiger Zeit, ehe das Gold vollständig gefällt N006
ist, daher es 24 Stunden und länger auf der warmen N007
Kapelle stehen gelassen wurde. Das Gold legt sich N008
in metallisch-glänzenden Blättchen an die Wände des N009
Glases an. Die Flüssigkeit war vollständig gefällt, N010
wenn sie ganz wasserhell geworden war und sich N011
keine Blasen, auch bei neuem Zusatz von Oxalsäure, N012
mehr entwickelten. Sie wurde darauf filtrirt, das Gold N013
gewogen, die filtrirte Flüssigkeit aber zur Trockne N014
abgedampft, und die überschüssig zugesetzte Oxal- N015
säure verjagt. Es blieb immer ein kleiner brauner N016
Rückstand, der in Chlorwasserstoffsäure aufgelöst und N017
mit Schwefelwasserstoffwasser versetzt wurde, wo- N018
durch ein geringer brauner Niederschlag von Schwe- N019
felkupfer entstand, der geglüht und gewogen, und, N020
wegen der geringen Menge, als Kupferoxyd berech- N021
net wurde. Die vom Kupfer abfiltrirte Flüssigkeit N022
gab dann ferner noch mit Schwefelwasserstoffammo- N023
niak einen schwarzen Niederschlag von Schwefeleisen, N024
der auch geglüht und gewogen, und für Eisenoxyd N025
genommen wurde. Beide Niederschläge waren immer N026
sehr gering; das Schwefelwasserstoffwasser verur- N027
sachte meist nur eine grüne Färbung, aus der sich N028
erst nach längerer Zeit ein schwarzer Niederschlag N029
absonderte.

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abgedampft, bis alles überflüssige Chlor verjagt war N002
und die zurückbleibende Masse aufhörte zu dampfen. N003
Letztere wurde darauf in Wasser aufgeweicht, in ein N004
Becherglas gespühlt und mit Oxalsäure versetzt. Das N005
Becherglas wurde mit einem convexen Deckglase be-, N006
deckt, damit das Gold, welches mit der sich entwik- N007
kelnden Kohlensäure mechanisch fortgerissen würde, N008
nicht verloren gehe.

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Die neutrale Goldauflösung trübt sich beim Zusatz N002
der Oxalsäure augenblicklich, die getrübte Flüssigkeit N003
sieht im durchgehenden Lichte grün, im zurückgeworfe- N004
nen braun und undurchsichtig aus; doch bedarf es N005
noch einiger Zeit, ehe das Gold vollständig gefällt N006
ist, daher es 24 Stunden und länger auf der warmen N007
Kapelle stehen gelassen wurde. Das Gold legt sich N008
in metallisch-glänzenden Blättchen an die Wände des N009
Glases an. Die Flüssigkeit war vollständig gefällt, N010
wenn sie ganz wasserhell geworden war und sich N011
keine Blasen, auch bei neuem Zusatz von Oxalsäure, N012
mehr entwickelten. Sie wurde darauf filtrirt, das Gold N013
gewogen, die filtrirte Flüssigkeit aber zur Trockne N014
abgedampft, und die überschüssig zugesetzte Oxal- N015
säure verjagt. Es blieb immer ein kleiner brauner N016
Rückstand, der in Chlorwasserstoffsäure aufgelöst und N017
mit Schwefelwasserstoffwasser versetzt wurde, wo- N018
durch ein geringer brauner Niederschlag von Schwe- N019
felkupfer entstand, der geglüht und gewogen, und, N020
wegen der geringen Menge, als Kupferoxyd berech- N021
net wurde. Die vom Kupfer abfiltrirte Flüssigkeit N022
gab dann ferner noch mit Schwefelwasserstoffammo- N023
niak einen schwarzen Niederschlag von Schwefeleisen, N024
der auch geglüht und gewogen, und für Eisenoxyd N025
genommen wurde. Beide Niederschläge waren immer N026
sehr gering; das Schwefelwasserstoffwasser verur- N027
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[408/0426] N001 abgedampft, bis alles überflüssige Chlor verjagt war N002 und die zurückbleibende Masse aufhörte zu dampfen. N003 Letztere wurde darauf in Wasser aufgeweicht, in ein N004 Becherglas gespühlt und mit Oxalsäure versetzt. Das N005 Becherglas wurde mit einem convexen Deckglase be-, N006 deckt, damit das Gold, welches mit der sich entwik- N007 kelnden Kohlensäure mechanisch fortgerissen würde, N008 nicht verloren gehe. N001 Die neutrale Goldauflösung trübt sich beim Zusatz N002 der Oxalsäure augenblicklich, die getrübte Flüssigkeit N003 sieht im durchgehenden Lichte grün, im zurückgeworfe- N004 nen braun und undurchsichtig aus; doch bedarf es N005 noch einiger Zeit, ehe das Gold vollständig gefällt N006 ist, daher es 24 Stunden und länger auf der warmen N007 Kapelle stehen gelassen wurde. Das Gold legt sich N008 in metallisch-glänzenden Blättchen an die Wände des N009 Glases an. Die Flüssigkeit war vollständig gefällt, N010 wenn sie ganz wasserhell geworden war und sich N011 keine Blasen, auch bei neuem Zusatz von Oxalsäure, N012 mehr entwickelten. Sie wurde darauf filtrirt, das Gold N013 gewogen, die filtrirte Flüssigkeit aber zur Trockne N014 abgedampft, und die überschüssig zugesetzte Oxal- N015 säure verjagt. Es blieb immer ein kleiner brauner N016 Rückstand, der in Chlorwasserstoffsäure aufgelöst und N017 mit Schwefelwasserstoffwasser versetzt wurde, wo- N018 durch ein geringer brauner Niederschlag von Schwe- N019 felkupfer entstand, der geglüht und gewogen, und, N020 wegen der geringen Menge, als Kupferoxyd berech- N021 net wurde. Die vom Kupfer abfiltrirte Flüssigkeit N022 gab dann ferner noch mit Schwefelwasserstoffammo- N023 niak einen schwarzen Niederschlag von Schwefeleisen, N024 der auch geglüht und gewogen, und für Eisenoxyd N025 genommen wurde. Beide Niederschläge waren immer N026 sehr gering; das Schwefelwasserstoffwasser verur- N027 sachte meist nur eine grüne Färbung, aus der sich N028 erst nach längerer Zeit ein schwarzer Niederschlag N029 absonderte.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/426>, abgerufen am 20.05.2024.