Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Flüssigkeit in eine tubulirte Glasretorte gethan, an N002
welche eine Vorlage mit einem Korke angepasst war, N003
die durch Eis kalt erhalten wurde, und aus der eine N004
Röhre in eine mit Ammoniak gefüllte Flasche führte. N005
Die Goldauflösung wurde nun überdestillirt, bis alles N006
Chlor übergegangen war; da indessen das Destillat N007
noch etwas gelblich war, und Theile der Lösung me- N008
chanisch mit hinübergerissen waren, so wurde es noch N009
einmal destillirt, wodurch es ganz wasserhell wurde. N010
Das Destillat, welches durchaus keinen Geruch nach N011
Osmium wahrnehmen liess, wurde mit dem Ammoniak N012
der Flasche zusammengegossen, und noch mehr Am- N013
moniak hinzugefügt, bis die Flüssigkeit nicht mehr N014
sauer war, worauf die Flasche mit Schwefelwasser- N015
stoffwasser ganz gefüllt wurde. Sie wurde nun mit N016
einem gut eingeschliffenen Stöpsel verschlossen und N017
stehen gelassen. Die Flüssigkeit blieb indess auch N018
nach Monaten ganz klar, und zeigte nicht die geringste N019
Spur eines Absatzes, so dass also in dem untersuch- N020
ten Golde kein Osmium enthalten war.

N001
Die Rückstände in der Retorte bei der ersten N002
und zweiten Destillation wurden nun mit Wasser ver- N003
dünnt, wodurch sich noch etwas Chlorsilber ausschied, N004
das filtrirt wurde. Die Flüssigkeit wurde darauf et- N005
was abgedampft, und mit Alkohol und einer sehr con- N006
centrirten Auflösung von Chlorkalium in Wasser ver- N007
setzt. Es bildete sich indess kein Niederschlag. Nach N008
einiger Zeit setzten sich einige Krystalle ab, die aber N009
ganz weiss waren, die Form von Würfeln hatten, N010
sich in wenigem Wasser auflösten und Chlorkalium N011
waren. Das untersuchte Gold enthielt also kein Pla- N012
tin, Iridium und Rhodium.

N001
Die Flüssigkeit wurde nun zur Verjagung des N002
Alkohols etwas abgedampft, mit Wasser verdünnt und N003
mit einer Auflösung von Cyanquecksilber versetzt. N004
Es entstand sogleich eine Trübung, die zunahm und N005
einen röthlichen Niederschlag erzeugte, der ganz das

N001
Flüssigkeit in eine tubulirte Glasretorte gethan, an N002
welche eine Vorlage mit einem Korke angepasst war, N003
die durch Eis kalt erhalten wurde, und aus der eine N004
Röhre in eine mit Ammoniak gefüllte Flasche führte. N005
Die Goldauflösung wurde nun überdestillirt, bis alles N006
Chlor übergegangen war; da indessen das Destillat N007
noch etwas gelblich war, und Theile der Lösung me- N008
chanisch mit hinübergerissen waren, so wurde es noch N009
einmal destillirt, wodurch es ganz wasserhell wurde. N010
Das Destillat, welches durchaus keinen Geruch nach N011
Osmium wahrnehmen liess, wurde mit dem Ammoniak N012
der Flasche zusammengegossen, und noch mehr Am- N013
moniak hinzugefügt, bis die Flüssigkeit nicht mehr N014
sauer war, worauf die Flasche mit Schwefelwasser- N015
stoffwasser ganz gefüllt wurde. Sie wurde nun mit N016
einem gut eingeschliffenen Stöpsel verschlossen und N017
stehen gelassen. Die Flüssigkeit blieb indess auch N018
nach Monaten ganz klar, und zeigte nicht die geringste N019
Spur eines Absatzes, so dass also in dem untersuch- N020
ten Golde kein Osmium enthalten war.

N001
Die Rückstände in der Retorte bei der ersten N002
und zweiten Destillation wurden nun mit Wasser ver- N003
dünnt, wodurch sich noch etwas Chlorsilber ausschied, N004
das filtrirt wurde. Die Flüssigkeit wurde darauf et- N005
was abgedampft, und mit Alkohol und einer sehr con- N006
centrirten Auflösung von Chlorkalium in Wasser ver- N007
setzt. Es bildete sich indess kein Niederschlag. Nach N008
einiger Zeit setzten sich einige Krystalle ab, die aber N009
ganz weiss waren, die Form von Würfeln hatten, N010
sich in wenigem Wasser auflösten und Chlorkalium N011
waren. Das untersuchte Gold enthielt also kein Pla- N012
tin, Iridium und Rhodium.

N001
Die Flüssigkeit wurde nun zur Verjagung des N002
Alkohols etwas abgedampft, mit Wasser verdünnt und N003
mit einer Auflösung von Cyanquecksilber versetzt. N004
Es entstand sogleich eine Trübung, die zunahm und N005
einen röthlichen Niederschlag erzeugte, der ganz das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0429" xml:id="img_0427" n="411"/>
        <p><lb n="N001"/>
Flüssigkeit in eine tubulirte Glasretorte gethan, an <lb n="N002"/>
welche eine Vorlage mit einem Korke angepasst war,             <lb n="N003"/>
die durch Eis kalt erhalten wurde, und aus der eine             <lb n="N004"/>
Röhre in eine mit Ammoniak gefüllte Flasche führte.             <lb n="N005"/>
Die Goldauflösung wurde nun überdestillirt, bis alles             <lb n="N006"/>
Chlor übergegangen war; da indessen das Destillat             <lb n="N007"/>
noch etwas gelblich war, und Theile der Lösung me-             <lb n="N008"/>
chanisch mit hinübergerissen waren, so wurde es noch             <lb n="N009"/>
einmal destillirt, wodurch es ganz wasserhell wurde.             <lb n="N010"/>
Das Destillat, welches durchaus keinen Geruch nach             <lb n="N011"/>
Osmium wahrnehmen liess, wurde mit dem Ammoniak <lb n="N012"/>
der Flasche zusammengegossen, und noch mehr Am-             <lb n="N013"/>
moniak hinzugefügt, bis die Flüssigkeit nicht mehr             <lb n="N014"/>
sauer war, worauf die Flasche mit Schwefelwasser-             <lb n="N015"/>
stoffwasser ganz gefüllt wurde. Sie wurde nun mit             <lb n="N016"/>
einem gut eingeschliffenen Stöpsel verschlossen und             <lb n="N017"/>
stehen gelassen. Die Flüssigkeit blieb indess auch             <lb n="N018"/>
nach Monaten ganz klar, und zeigte nicht die geringste <lb n="N019"/>
Spur eines Absatzes, so dass also in dem untersuch-             <lb n="N020"/>
ten Golde kein Osmium enthalten war.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Rückstände in der Retorte bei der ersten             <lb n="N002"/>
und zweiten Destillation wurden nun mit Wasser ver-             <lb n="N003"/>
dünnt, wodurch sich noch etwas Chlorsilber ausschied,             <lb n="N004"/>
das filtrirt wurde. Die Flüssigkeit wurde darauf et-             <lb n="N005"/>
was abgedampft, und mit Alkohol und einer sehr con-             <lb n="N006"/>
centrirten Auflösung von Chlorkalium in Wasser ver-             <lb n="N007"/>
setzt. Es bildete sich indess kein Niederschlag. Nach             <lb n="N008"/>
einiger Zeit setzten sich einige Krystalle ab, die aber             <lb n="N009"/>
ganz weiss waren, die Form von Würfeln hatten,             <lb n="N010"/>
sich in wenigem Wasser auflösten und Chlorkalium             <lb n="N011"/>
waren. Das untersuchte Gold enthielt also kein Pla-             <lb n="N012"/>
tin, Iridium und Rhodium.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Flüssigkeit wurde nun zur Verjagung des             <lb n="N002"/>
Alkohols etwas abgedampft, mit Wasser verdünnt und             <lb n="N003"/>
mit einer Auflösung von Cyanquecksilber versetzt.             <lb n="N004"/>
Es entstand sogleich eine Trübung, die zunahm und             <lb n="N005"/>
einen röthlichen Niederschlag erzeugte, der ganz das</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[411/0429] N001 Flüssigkeit in eine tubulirte Glasretorte gethan, an N002 welche eine Vorlage mit einem Korke angepasst war, N003 die durch Eis kalt erhalten wurde, und aus der eine N004 Röhre in eine mit Ammoniak gefüllte Flasche führte. N005 Die Goldauflösung wurde nun überdestillirt, bis alles N006 Chlor übergegangen war; da indessen das Destillat N007 noch etwas gelblich war, und Theile der Lösung me- N008 chanisch mit hinübergerissen waren, so wurde es noch N009 einmal destillirt, wodurch es ganz wasserhell wurde. N010 Das Destillat, welches durchaus keinen Geruch nach N011 Osmium wahrnehmen liess, wurde mit dem Ammoniak N012 der Flasche zusammengegossen, und noch mehr Am- N013 moniak hinzugefügt, bis die Flüssigkeit nicht mehr N014 sauer war, worauf die Flasche mit Schwefelwasser- N015 stoffwasser ganz gefüllt wurde. Sie wurde nun mit N016 einem gut eingeschliffenen Stöpsel verschlossen und N017 stehen gelassen. Die Flüssigkeit blieb indess auch N018 nach Monaten ganz klar, und zeigte nicht die geringste N019 Spur eines Absatzes, so dass also in dem untersuch- N020 ten Golde kein Osmium enthalten war. N001 Die Rückstände in der Retorte bei der ersten N002 und zweiten Destillation wurden nun mit Wasser ver- N003 dünnt, wodurch sich noch etwas Chlorsilber ausschied, N004 das filtrirt wurde. Die Flüssigkeit wurde darauf et- N005 was abgedampft, und mit Alkohol und einer sehr con- N006 centrirten Auflösung von Chlorkalium in Wasser ver- N007 setzt. Es bildete sich indess kein Niederschlag. Nach N008 einiger Zeit setzten sich einige Krystalle ab, die aber N009 ganz weiss waren, die Form von Würfeln hatten, N010 sich in wenigem Wasser auflösten und Chlorkalium N011 waren. Das untersuchte Gold enthielt also kein Pla- N012 tin, Iridium und Rhodium. N001 Die Flüssigkeit wurde nun zur Verjagung des N002 Alkohols etwas abgedampft, mit Wasser verdünnt und N003 mit einer Auflösung von Cyanquecksilber versetzt. N004 Es entstand sogleich eine Trübung, die zunahm und N005 einen röthlichen Niederschlag erzeugte, der ganz das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/429
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/429>, abgerufen am 20.05.2024.