Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
6. Quarz N002
kommt am Ural wie überall sehr häufig vor, anstehend N003
theils als Gemengtheil vieler Gebirgsarten, theils als N004
eigene Gebirgsart, oder lose. Ich erwähne hier nur N005
seines Vorkommens in Krystallen. So findet er sich

N001
1) in den Drusenräumen des Granits in grösseren N002
mehr oder weniger durchsichtigen Krystallen (als Berg- N003
krystall), besonders mit Feldspath und Glimmer zu- N004
sammen, z. B. zu Alabaschka bei Mursinsk (I, 441), N005
auf der Waloschnaja Gora, westwärts von Miask (II, N006
104), und an der östlichen Seite des Ilmensees im Il- N007
mengebirge (II, 79). Die Krystalle kommen hier oft N008
von bedeutender Grösse vor, gewöhnlich mehr oder N009
weniger dunkel nelkenbraun gefärbt, als sogenannter N010
Rauchtopas, sind auch oft in paralleler Stellung unter- N011
einander in dem Feldspath eingewachsen, den soge- N012
nannten Schriftgranit bildend;

N001
2) auf Quarzgängen in Granit, z. B. zu Bere- N002
sowsk (I, 189), und zu Sisikowa und Juschakowa bei N003
Mursinsk (I, 456). Auf den (goldführenden) Quarzgän- N004
gen von Beresowsk kommen die grösseren Krystalle N005
gewöhnlich graulichweis, und nicht völlig durchsich- N006
tig, die kleineren öfter nelkenbraun und sehr ausge- N007
bildet vor; auf den Gängen von Sisikowa und Juscha- N008
kowa sind sie violblau (Amethyst), und auf derben N009
weissen Quarz aufgewachsen, die grösseren Krystalle N010
sind auch weniger durchsichtig, als die kleineren, doch N011
sind auch diese nur stellenweise, selten durch den N012
ganzen Krystall gleichmässig violblau gefärbt, daher N013
sie zur Verarbeitung mehr oder weniger tauglich N014
sind 1).

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Die Krystalle kommen auch hier oft von ausserordentlicher N002
Grösse vor. Ein Krystall von 7 Pud Gewicht, der in früherer Zeit N003
gebrochen war, wurde vor einigen Jahren Sr. Maj. dem Kaiser von N004
einem Gutsbesitzer zum Geschenk gemacht. Ein anderer von 4 Pud N005
Gewicht befindet sich in der Sammlung des Bergcorps in Petersburg. N006
(Zeitungsnachricht.)

N001
6. Quarz N002
kommt am Ural wie überall sehr häufig vor, anstehend N003
theils als Gemengtheil vieler Gebirgsarten, theils als N004
eigene Gebirgsart, oder lose. Ich erwähne hier nur N005
seines Vorkommens in Krystallen. So findet er sich

N001
1) in den Drusenräumen des Granits in grösseren N002
mehr oder weniger durchsichtigen Krystallen (als Berg- N003
krystall), besonders mit Feldspath und Glimmer zu- N004
sammen, z. B. zu Alabaschka bei Mursinsk (I, 441), N005
auf der Waloschnaja Gora, westwärts von Miask (II, N006
104), und an der östlichen Seite des Ilmensees im Il- N007
mengebirge (II, 79). Die Krystalle kommen hier oft N008
von bedeutender Grösse vor, gewöhnlich mehr oder N009
weniger dunkel nelkenbraun gefärbt, als sogenannter N010
Rauchtopas, sind auch oft in paralleler Stellung unter- N011
einander in dem Feldspath eingewachsen, den soge- N012
nannten Schriftgranit bildend;

N001
2) auf Quarzgängen in Granit, z. B. zu Bere- N002
sowsk (I, 189), und zu Sisikowa und Juschakowa bei N003
Mursinsk (I, 456). Auf den (goldführenden) Quarzgän- N004
gen von Beresowsk kommen die grösseren Krystalle N005
gewöhnlich graulichweis, und nicht völlig durchsich- N006
tig, die kleineren öfter nelkenbraun und sehr ausge- N007
bildet vor; auf den Gängen von Sisikowa und Juscha- N008
kowa sind sie violblau (Amethyst), und auf derben N009
weissen Quarz aufgewachsen, die grösseren Krystalle N010
sind auch weniger durchsichtig, als die kleineren, doch N011
sind auch diese nur stellenweise, selten durch den N012
ganzen Krystall gleichmässig violblau gefärbt, daher N013
sie zur Verarbeitung mehr oder weniger tauglich N014
sind 1).

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Die Krystalle kommen auch hier oft von ausserordentlicher N002
Grösse vor. Ein Krystall von 7 Pud Gewicht, der in früherer Zeit N003
gebrochen war, wurde vor einigen Jahren Sr. Maj. dem Kaiser von N004
einem Gutsbesitzer zum Geschenk gemacht. Ein anderer von 4 Pud N005
Gewicht befindet sich in der Sammlung des Bergcorps in Petersburg. N006
(Zeitungsnachricht.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0488" xml:id="img_0486" n="470"/>
        <p><lb n="N001"/>
6. Quarz             <lb n="N002"/>
kommt am Ural wie überall sehr häufig vor, anstehend             <lb n="N003"/>
theils als Gemengtheil vieler Gebirgsarten, theils als             <lb n="N004"/>
eigene Gebirgsart, oder lose. Ich erwähne hier nur             <lb n="N005"/>
seines Vorkommens in Krystallen. So findet er sich</p>
        <p><lb n="N001"/>
1) in den Drusenräumen des Granits in grösseren             <lb n="N002"/>
mehr oder weniger durchsichtigen Krystallen (als Berg-             <lb n="N003"/>
krystall), besonders mit Feldspath und Glimmer zu-             <lb n="N004"/>
sammen, z. B. zu Alabaschka bei Mursinsk (I, 441),             <lb n="N005"/>
auf der Waloschnaja Gora, westwärts von Miask (II,             <lb n="N006"/>
104), und an der östlichen Seite des Ilmensees im Il- <lb n="N007"/>
mengebirge (II, 79). Die Krystalle kommen hier oft             <lb n="N008"/>
von bedeutender Grösse vor, gewöhnlich mehr oder             <lb n="N009"/>
weniger dunkel nelkenbraun gefärbt, als sogenannter             <lb n="N010"/>
Rauchtopas, sind auch oft in paralleler Stellung unter-             <lb n="N011"/>
einander in dem Feldspath eingewachsen, den soge-             <lb n="N012"/>
nannten Schriftgranit bildend;</p>
        <p><lb n="N001"/>
2) auf Quarzgängen in Granit, z. B. zu Bere-             <lb n="N002"/>
sowsk (I, 189), und zu Sisikowa und Juschakowa bei             <lb n="N003"/>
Mursinsk (I, 456). Auf den (goldführenden) Quarzgän-             <lb n="N004"/>
gen von Beresowsk kommen die grösseren Krystalle             <lb n="N005"/>
gewöhnlich graulichweis, und nicht völlig durchsich-             <lb n="N006"/>
tig, die kleineren öfter nelkenbraun und sehr ausge-             <lb n="N007"/>
bildet vor; auf den Gängen von Sisikowa und Juscha-             <lb n="N008"/>
kowa sind sie violblau (Amethyst), und auf derben             <lb n="N009"/>
weissen Quarz aufgewachsen, die grösseren Krystalle             <lb n="N010"/>
sind auch weniger durchsichtig, als die kleineren, doch             <lb n="N011"/>
sind auch diese nur stellenweise, selten durch den             <lb n="N012"/>
ganzen Krystall gleichmässig violblau gefärbt, daher             <lb n="N013"/>
sie zur Verarbeitung mehr oder weniger tauglich             <lb n="N014"/>
sind 1).</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Die Krystalle kommen auch hier oft von ausserordentlicher <lb n="N002"/>
Grösse vor. Ein Krystall von 7 Pud Gewicht, der in früherer Zeit <lb n="N003"/>
gebrochen war, wurde vor einigen Jahren Sr. Maj. dem Kaiser von             <lb n="N004"/>
einem Gutsbesitzer zum Geschenk gemacht. Ein anderer von 4 Pud             <lb n="N005"/>
Gewicht befindet sich in der Sammlung des Bergcorps in Petersburg.             <lb n="N006"/>
(Zeitungsnachricht.)</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[470/0488] N001 6. Quarz N002 kommt am Ural wie überall sehr häufig vor, anstehend N003 theils als Gemengtheil vieler Gebirgsarten, theils als N004 eigene Gebirgsart, oder lose. Ich erwähne hier nur N005 seines Vorkommens in Krystallen. So findet er sich N001 1) in den Drusenräumen des Granits in grösseren N002 mehr oder weniger durchsichtigen Krystallen (als Berg- N003 krystall), besonders mit Feldspath und Glimmer zu- N004 sammen, z. B. zu Alabaschka bei Mursinsk (I, 441), N005 auf der Waloschnaja Gora, westwärts von Miask (II, N006 104), und an der östlichen Seite des Ilmensees im Il- N007 mengebirge (II, 79). Die Krystalle kommen hier oft N008 von bedeutender Grösse vor, gewöhnlich mehr oder N009 weniger dunkel nelkenbraun gefärbt, als sogenannter N010 Rauchtopas, sind auch oft in paralleler Stellung unter- N011 einander in dem Feldspath eingewachsen, den soge- N012 nannten Schriftgranit bildend; N001 2) auf Quarzgängen in Granit, z. B. zu Bere- N002 sowsk (I, 189), und zu Sisikowa und Juschakowa bei N003 Mursinsk (I, 456). Auf den (goldführenden) Quarzgän- N004 gen von Beresowsk kommen die grösseren Krystalle N005 gewöhnlich graulichweis, und nicht völlig durchsich- N006 tig, die kleineren öfter nelkenbraun und sehr ausge- N007 bildet vor; auf den Gängen von Sisikowa und Juscha- N008 kowa sind sie violblau (Amethyst), und auf derben N009 weissen Quarz aufgewachsen, die grösseren Krystalle N010 sind auch weniger durchsichtig, als die kleineren, doch N011 sind auch diese nur stellenweise, selten durch den N012 ganzen Krystall gleichmässig violblau gefärbt, daher N013 sie zur Verarbeitung mehr oder weniger tauglich N014 sind 1). [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Die Krystalle kommen auch hier oft von ausserordentlicher N002 Grösse vor. Ein Krystall von 7 Pud Gewicht, der in früherer Zeit N003 gebrochen war, wurde vor einigen Jahren Sr. Maj. dem Kaiser von N004 einem Gutsbesitzer zum Geschenk gemacht. Ein anderer von 4 Pud N005 Gewicht befindet sich in der Sammlung des Bergcorps in Petersburg. N006 (Zeitungsnachricht.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/488
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/488>, abgerufen am 20.05.2024.