Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.
Zu ehren und zu schützen -- Hättet ihr den Jubel Des Volks gesehn, als diese Zeitung sich verbreitet! Denn dieses war des Landes ew'ge Furcht, Sie möchte sterben ohne Leibeserben, Und England wieder Pabstes Fesseln tragen, Wenn ihr die Stuart auf dem Throne folgte. Davison. Der Furcht kann es entledigt seyn -- Sie geht Ins Brautgemach, die Stuart geht zum Tode. Kent. Die Königin kommt! Zweiter Auftritt. Die Vorigen. Elisabeth, von Leicester geführt. Graf Aubespine, Bellievre, Graf Schrewsbury, Lord Bur- leigh mit noch andern Französischen und Englischen Herren treten auf. Elisabeth (zu Aubespine). Graf! Ich beklage diese edeln Herrn, Die ihr galanter Eifer über Meer Hieher geführt, daß sie die Herrlichkeit Des Hofs von S. Germain bei mir vermissen. Ich kann so prächt'ge Götterfeste nicht Erfinden, als die königliche Mutter Von Frankreich -- Ein gesittet fröhlich Volk,
Zu ehren und zu ſchuͤtzen — Haͤttet ihr den Jubel Des Volks geſehn, als dieſe Zeitung ſich verbreitet! Denn dieſes war des Landes ew'ge Furcht, Sie moͤchte ſterben ohne Leibeserben, Und England wieder Pabſtes Feſſeln tragen, Wenn ihr die Stuart auf dem Throne folgte. Daviſon. Der Furcht kann es entledigt ſeyn — Sie geht Ins Brautgemach, die Stuart geht zum Tode. Kent. Die Koͤnigin kommt! Zweiter Auftritt. Die Vorigen. Eliſabeth, von Leiceſter gefuͤhrt. Graf Aubeſpine, Bellievre, Graf Schrewsbury, Lord Bur- leigh mit noch andern Franzoͤſiſchen und Engliſchen Herren treten auf. Eliſabeth (zu Aubeſpine). Graf! Ich beklage dieſe edeln Herrn, Die ihr galanter Eifer uͤber Meer Hieher gefuͤhrt, daß ſie die Herrlichkeit Des Hofs von S. Germain bei mir vermiſſen. Ich kann ſo praͤcht'ge Goͤtterfeſte nicht Erfinden, als die koͤnigliche Mutter Von Frankreich — Ein geſittet froͤhlich Volk, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KENTGRA"> <p><pb facs="#f0070" n="64"/> Zu ehren und zu ſchuͤtzen — Haͤttet ihr den Jubel<lb/> Des Volks geſehn, als dieſe Zeitung ſich verbreitet!<lb/> Denn dieſes war des Landes ew'ge Furcht,<lb/> Sie moͤchte ſterben ohne Leibeserben,<lb/> Und England wieder Pabſtes Feſſeln tragen,<lb/> Wenn ihr die Stuart auf dem Throne folgte.</p><lb/> </sp> <sp who="#DAV"> <speaker><hi rendition="#g">Daviſon</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">Der</hi> Furcht kann es entledigt ſeyn — <hi rendition="#g">Sie</hi> geht<lb/> Ins Brautgemach, die Stuart geht zum Tode.</p><lb/> </sp> <sp who="#KENTGRA"> <speaker><hi rendition="#g">Kent</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Koͤnigin kommt!</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zweiter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Die Vorigen. Eliſabeth, von Leiceſter gefuͤhrt. Graf<lb/> Aubeſpine, Bellievre, Graf Schrewsbury, Lord Bur-<lb/> leigh mit noch andern Franzoͤſiſchen und Engliſchen Herren<lb/> treten auf.</stage><lb/> <sp who="#ELI"> <speaker> <hi rendition="#g">Eliſabeth</hi> </speaker> <stage>(zu Aubeſpine).</stage><lb/> <p>Graf! Ich beklage dieſe edeln Herrn,<lb/> Die ihr galanter Eifer uͤber Meer<lb/> Hieher gefuͤhrt, daß ſie die Herrlichkeit<lb/> Des Hofs von S. Germain bei mir vermiſſen.<lb/> Ich kann ſo praͤcht'ge Goͤtterfeſte nicht<lb/> Erfinden, als die koͤnigliche Mutter<lb/> Von Frankreich — Ein geſittet froͤhlich Volk,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0070]
Zu ehren und zu ſchuͤtzen — Haͤttet ihr den Jubel
Des Volks geſehn, als dieſe Zeitung ſich verbreitet!
Denn dieſes war des Landes ew'ge Furcht,
Sie moͤchte ſterben ohne Leibeserben,
Und England wieder Pabſtes Feſſeln tragen,
Wenn ihr die Stuart auf dem Throne folgte.
Daviſon.
Der Furcht kann es entledigt ſeyn — Sie geht
Ins Brautgemach, die Stuart geht zum Tode.
Kent.
Die Koͤnigin kommt!
Zweiter Auftritt.
Die Vorigen. Eliſabeth, von Leiceſter gefuͤhrt. Graf
Aubeſpine, Bellievre, Graf Schrewsbury, Lord Bur-
leigh mit noch andern Franzoͤſiſchen und Engliſchen Herren
treten auf.
Eliſabeth (zu Aubeſpine).
Graf! Ich beklage dieſe edeln Herrn,
Die ihr galanter Eifer uͤber Meer
Hieher gefuͤhrt, daß ſie die Herrlichkeit
Des Hofs von S. Germain bei mir vermiſſen.
Ich kann ſo praͤcht'ge Goͤtterfeſte nicht
Erfinden, als die koͤnigliche Mutter
Von Frankreich — Ein geſittet froͤhlich Volk,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |