See herum zu fahren, und zugleich mit Angeln, auch artigen Netzen, die von Bast gewisser Bäume ge- strickt waren, zu fischen, durchstrichen hierauf den Wald, bestiegen die oberste Höhe des Felsens, und traffen daselbst bey einem wohlgebaueten Wach- Hause 2. Stücken Geschützes an. Etliche Schritt hiervon ersahen wir ein in den. Felsen gehauenes grosses Creutze, worein eine zinnerne Platte gefügt war, die folgende Zeilen zu lesen gab:
AUf dieser unglückseeligen Stelle ist im Jahre Christi 1646. am 11. Novembr. der fromme Carl Frantz van Leuven von dem gottlosen Schand-Buben Lemelie meuchelmürderischer Weise zum Felsen hinab gestürtzt und elendiglich zerschmettert worden. Doch seine Seele wird ohne Zweiffel bey GOtt in Gnaden seyn.
Unser guter Alt-Vater Albertus hatte sich mit grosser Mühe auch an diesen Ort bringen lassen, und zeigete uns die Stelle, wo er nunmehro vor 79. Jahren und etlichen Tagen den Cörper seines Vorwirths, zerschmettert liegend, angetroffen. Wir musten erstaunen, da wir die Gefahr betrach-
teten,
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See herum zu fahren, und zugleich mit Angeln, auch artigen Netzen, die von Baſt gewiſſer Baͤume ge- ſtrickt waren, zu fiſchen, durchſtrichen hierauf den Wald, beſtiegen die oberſte Hoͤhe des Felſens, und traffen daſelbſt bey einem wohlgebaueten Wach- Hauſe 2. Stuͤcken Geſchuͤtzes an. Etliche Schritt hiervon erſahen wir ein in den. Felſen gehauenes groſſes Creutze, worein eine zinnerne Platte gefuͤgt war, die folgende Zeilen zu leſen gab:
AUf dieſer ungluͤckſeeligen Stelle iſt im Jahre Chriſti 1646. am 11. Novembr. der fromme Carl Frantz van Leuven von dem gottloſen Schand-Buben Lemelie meuchelmuͤrderiſcher Weiſe zum Felſen hinab geſtuͤrtzt und elendiglich zerſchmettert worden. Doch ſeine Seele wird ohne Zweiffel bey GOtt in Gnaden ſeyn.
Unſer guter Alt-Vater Albertus hatte ſich mit groſſer Muͤhe auch an dieſen Ort bringen laſſen, und zeigete uns die Stelle, wo er nunmehro vor 79. Jahren und etlichen Tagen den Coͤrper ſeines Vorwirths, zerſchmettert liegend, angetroffen. Wir muſten erſtaunen, da wir die Gefahr betrach-
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See herum zu fahren, und zugleich mit Angeln, auch
artigen Netzen, die von Baſt gewiſſer Baͤume ge-
ſtrickt waren, zu fiſchen, durchſtrichen hierauf den
Wald, beſtiegen die oberſte Hoͤhe des Felſens, und
traffen daſelbſt bey einem wohlgebaueten Wach-
Hauſe 2. Stuͤcken Geſchuͤtzes an. Etliche Schritt
hiervon erſahen wir ein in den. Felſen gehauenes
groſſes Creutze, worein eine zinnerne Platte gefuͤgt
war, die folgende Zeilen zu leſen gab:
AUf dieſer ungluͤckſeeligen Stelle
iſt im Jahre Chriſti 1646.
am 11. Novembr.
der fromme Carl Frantz van Leuven
von dem gottloſen Schand-Buben Lemelie
meuchelmuͤrderiſcher Weiſe
zum Felſen hinab geſtuͤrtzt und
elendiglich zerſchmettert worden.
Doch ſeine Seele
wird ohne Zweiffel bey GOtt
in Gnaden ſeyn.
Unſer guter Alt-Vater Albertus hatte ſich mit
groſſer Muͤhe auch an dieſen Ort bringen laſſen,
und zeigete uns die Stelle, wo er nunmehro vor
79. Jahren und etlichen Tagen den Coͤrper ſeines
Vorwirths, zerſchmettert liegend, angetroffen.
Wir muſten erſtaunen, da wir die Gefahr betrach-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/241>, abgerufen am 31.10.2024.
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