teten, in welche er sich gesetzt, denselben in die Hö- he zu bringen. Voritzo aber war daselbst ein zwar fehr enger, doch bequemer Weg biß an die See ge- macht, welchen wir hinunter steigen, und in der Bucht, Sud-Westwärts, ein ziemlich starckes Fahrzeug antraffen, womit die Unserigen öffters nach einer kleinern Jnsul zu fahren pflegten, indem dieselbe nur etwa 2. Meilen von der, Felsen-Jnsul entlegen, war, in Umfange aber nicht vielmehr als 5. oder 6tehalb deutsche Meilen haben mochte.
Es wurde beschlossen, daß wir nächstens das Fahrzeug ausbessern, und eine Spatzier-Farth nach besagter kleinen Jnsul, welche Albertus klein Fel- sen-Burg benennet hatte, vornehmen wolten. Vor dießmal aber nahmen wir unsern Rückweg durch Johannis-Raum, reichten den Einwohnern die ge- wöhnlichen Geschencke, wurden dagegen von ihnen mit einer vollkommenen guten Mahlzeit bewirthet, die uns, weil die Mittags-Mahlzeit nicht ordent- lich gehalten worden, trefflich zu statten kam, nah- men hierauf danckbarlichen Abschied, und kamen diesen Abend etwas später als sonsten auf der Al- bertus-Burg an.
Dem ohngeacht, und da zumalen niemand wei- ter etwas speisen verlangete, sondern wir uns mit etlichen Schaalen Coffee, nebst einer Pfeiffe Toback zu behelffen beredet, setzte bey solcher Gele- genheit unser Altvater seine Geschichts-Erzehlung dergestalt fort:
Jch habe gestern gemeldet, wie wir damahligen beyden Patienten die Mahlzeit mit guten Appetit verzehret, jedoch Concordia befand sich sehr übel
drauff,
teten, in welche er ſich geſetzt, denſelben in die Hoͤ- he zu bringen. Voritzo aber war daſelbſt ein zwar fehr enger, doch bequemer Weg biß an die See ge- macht, welchen wir hinunter ſteigen, und in der Bucht, Sud-Weſtwaͤrts, ein ziemlich ſtarckes Fahrzeug antraffen, womit die Unſerigen oͤffters nach einer kleinern Jnſul zu fahren pflegten, indem dieſelbe nur etwa 2. Meilen von der, Felſen-Jnſul entlegen, war, in Umfange aber nicht vielmehr als 5. oder 6tehalb deutſche Meilen haben mochte.
Es wurde beſchloſſen, daß wir naͤchſtens das Fahrzeug ausbeſſern, und eine Spatzier-Farth nach beſagter kleinen Jnſul, welche Albertus klein Fel- ſen-Burg benennet hatte, vornehmen wolten. Vor dießmal aber nahmen wir unſern Ruͤckweg durch Johannis-Raum, reichten den Einwohnern die ge- woͤhnlichen Geſchencke, wurden dagegen von ihnen mit einer vollkommenen guten Mahlzeit bewirthet, die uns, weil die Mittags-Mahlzeit nicht ordent- lich gehalten worden, trefflich zu ſtatten kam, nah- men hierauf danckbarlichen Abſchied, und kamen dieſen Abend etwas ſpaͤter als ſonſten auf der Al- bertus-Burg an.
Dem ohngeacht, und da zumalen niemand wei- ter etwas ſpeiſen verlangete, ſondern wir uns mit etlichen Schaalen Coffeé, nebſt einer Pfeiffe Toback zu behelffen beredet, ſetzte bey ſolcher Gele- genheit unſer Altvater ſeine Geſchichts-Erzehlung dergeſtalt fort:
Jch habe geſtern gemeldet, wie wir damahligen beyden Patienten die Mahlzeit mit guten Appetit verzehret, jedoch Concordia befand ſich ſehr uͤbel
drauff,
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teten, in welche er ſich geſetzt, denſelben in die Hoͤ-
he zu bringen. Voritzo aber war daſelbſt ein zwar
fehr enger, doch bequemer Weg biß an die See ge-
macht, welchen wir hinunter ſteigen, und in der
Bucht, Sud-Weſtwaͤrts, ein ziemlich ſtarckes
Fahrzeug antraffen, womit die Unſerigen oͤffters
nach einer kleinern Jnſul zu fahren pflegten, indem
dieſelbe nur etwa 2. Meilen von der, Felſen-Jnſul
entlegen, war, in Umfange aber nicht vielmehr als
5. oder 6tehalb deutſche Meilen haben mochte.
Es wurde beſchloſſen, daß wir naͤchſtens das
Fahrzeug ausbeſſern, und eine Spatzier-Farth nach
beſagter kleinen Jnſul, welche Albertus klein Fel-
ſen-Burg benennet hatte, vornehmen wolten. Vor
dießmal aber nahmen wir unſern Ruͤckweg durch
Johannis-Raum, reichten den Einwohnern die ge-
woͤhnlichen Geſchencke, wurden dagegen von ihnen
mit einer vollkommenen guten Mahlzeit bewirthet,
die uns, weil die Mittags-Mahlzeit nicht ordent-
lich gehalten worden, trefflich zu ſtatten kam, nah-
men hierauf danckbarlichen Abſchied, und kamen
dieſen Abend etwas ſpaͤter als ſonſten auf der Al-
bertus-Burg an.
Dem ohngeacht, und da zumalen niemand wei-
ter etwas ſpeiſen verlangete, ſondern wir uns
mit etlichen Schaalen Coffeé, nebſt einer Pfeiffe
Toback zu behelffen beredet, ſetzte bey ſolcher Gele-
genheit unſer Altvater ſeine Geſchichts-Erzehlung
dergeſtalt fort:
Jch habe geſtern gemeldet, wie wir damahligen
beyden Patienten die Mahlzeit mit guten Appetit
verzehret, jedoch Concordia befand ſich ſehr uͤbel
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/242>, abgerufen am 31.10.2024.
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