Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite

untersuchen und so schnell als möglich darüber Bericht
abzustatten.

Diese für ihn unwillkommene Nachricht erhielt
der Franzose während seines Aufenthalts in St. Louis
und er konnte nicht umhin, Mr. Boggs Anzeige da-
von zu machen, da seine Functionen zugleich mit
denen seines Gebieters suspendirt wurden, als es letz-
term nicht gelungen war, sich wieder zum Gouverneur
erwählen zu lassen, worauf er sich große Hoffnung
gemacht hatte. Mr. Carlin trat durch die neue, vom
Congreß geleitete Wahl in den Privatstand zurück
und auch Jouville verlor seine Stelle als Cabinets-
secretär, die er einträglich genug für sich zu machen
gewußt hatte.

Wenn sich nun gleich Sir John auf der einen
Seite darüber betrüben und es ihn auf das Lebhaf-
teste beunruhigen mußte, daß man zu Washington die
Sache so leicht nahm und ihm die geforderte Hülfs-
macht abschlug, so diente es ihm auf der andern doch
sehr zur Beruhigung, an der Spitze des Nachbarstaa-
tes einen Mann von Muth, Klugheit und Energie zu
wissen, denn er kannte Sir Francis persönlich und
wußte, was er von ihm zu erwarten hatte.

Von Mr. Boggs und Arnold wurde unter diesen
Umständen der Beschluß gefaßt, daß letzterer sich, mit
dringenden Empfehlungsschreiben von Sir John ver-

unterſuchen und ſo ſchnell als möglich darüber Bericht
abzuſtatten.

Dieſe für ihn unwillkommene Nachricht erhielt
der Franzoſe während ſeines Aufenthalts in St. Louis
und er konnte nicht umhin, Mr. Boggs Anzeige da-
von zu machen, da ſeine Functionen zugleich mit
denen ſeines Gebieters ſuspendirt wurden, als es letz-
term nicht gelungen war, ſich wieder zum Gouverneur
erwählen zu laſſen, worauf er ſich große Hoffnung
gemacht hatte. Mr. Carlin trat durch die neue, vom
Congreß geleitete Wahl in den Privatſtand zurück
und auch Jouville verlor ſeine Stelle als Cabinets-
ſecretär, die er einträglich genug für ſich zu machen
gewußt hatte.

Wenn ſich nun gleich Sir John auf der einen
Seite darüber betrüben und es ihn auf das Lebhaf-
teſte beunruhigen mußte, daß man zu Waſhington die
Sache ſo leicht nahm und ihm die geforderte Hülfs-
macht abſchlug, ſo diente es ihm auf der andern doch
ſehr zur Beruhigung, an der Spitze des Nachbarſtaa-
tes einen Mann von Muth, Klugheit und Energie zu
wiſſen, denn er kannte Sir Francis perſönlich und
wußte, was er von ihm zu erwarten hatte.

Von Mr. Boggs und Arnold wurde unter dieſen
Umſtänden der Beſchluß gefaßt, daß letzterer ſich, mit
dringenden Empfehlungsſchreiben von Sir John ver-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0070" n="64"/>
unter&#x017F;uchen und &#x017F;o &#x017F;chnell als möglich darüber Bericht<lb/>
abzu&#x017F;tatten.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;e für ihn unwillkommene Nachricht erhielt<lb/>
der Franzo&#x017F;e während &#x017F;eines Aufenthalts in St. Louis<lb/>
und er konnte nicht umhin, Mr. Boggs Anzeige da-<lb/>
von zu machen, da &#x017F;eine Functionen zugleich mit<lb/>
denen &#x017F;eines Gebieters &#x017F;uspendirt wurden, als es letz-<lb/>
term nicht gelungen war, &#x017F;ich wieder zum Gouverneur<lb/>
erwählen zu la&#x017F;&#x017F;en, worauf er &#x017F;ich große Hoffnung<lb/>
gemacht hatte. Mr. Carlin trat durch die neue, vom<lb/>
Congreß geleitete Wahl in den Privat&#x017F;tand zurück<lb/>
und auch Jouville verlor &#x017F;eine Stelle als Cabinets-<lb/>
&#x017F;ecretär, die er einträglich genug für &#x017F;ich zu machen<lb/>
gewußt hatte.</p><lb/>
        <p>Wenn &#x017F;ich nun gleich Sir John auf der einen<lb/>
Seite darüber betrüben und es ihn auf das Lebhaf-<lb/>
te&#x017F;te beunruhigen mußte, daß man zu Wa&#x017F;hington die<lb/>
Sache &#x017F;o leicht nahm und ihm die geforderte Hülfs-<lb/>
macht ab&#x017F;chlug, &#x017F;o diente es ihm auf der andern doch<lb/>
&#x017F;ehr zur Beruhigung, an der Spitze des Nachbar&#x017F;taa-<lb/>
tes einen Mann von Muth, Klugheit und Energie zu<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en, denn er kannte Sir Francis per&#x017F;önlich und<lb/>
wußte, was er von ihm zu erwarten hatte.</p><lb/>
        <p>Von Mr. Boggs und Arnold wurde unter die&#x017F;en<lb/>
Um&#x017F;tänden der Be&#x017F;chluß gefaßt, daß letzterer &#x017F;ich, mit<lb/>
dringenden Empfehlungs&#x017F;chreiben von Sir John ver-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[64/0070] unterſuchen und ſo ſchnell als möglich darüber Bericht abzuſtatten. Dieſe für ihn unwillkommene Nachricht erhielt der Franzoſe während ſeines Aufenthalts in St. Louis und er konnte nicht umhin, Mr. Boggs Anzeige da- von zu machen, da ſeine Functionen zugleich mit denen ſeines Gebieters ſuspendirt wurden, als es letz- term nicht gelungen war, ſich wieder zum Gouverneur erwählen zu laſſen, worauf er ſich große Hoffnung gemacht hatte. Mr. Carlin trat durch die neue, vom Congreß geleitete Wahl in den Privatſtand zurück und auch Jouville verlor ſeine Stelle als Cabinets- ſecretär, die er einträglich genug für ſich zu machen gewußt hatte. Wenn ſich nun gleich Sir John auf der einen Seite darüber betrüben und es ihn auf das Lebhaf- teſte beunruhigen mußte, daß man zu Waſhington die Sache ſo leicht nahm und ihm die geforderte Hülfs- macht abſchlug, ſo diente es ihm auf der andern doch ſehr zur Beruhigung, an der Spitze des Nachbarſtaa- tes einen Mann von Muth, Klugheit und Energie zu wiſſen, denn er kannte Sir Francis perſönlich und wußte, was er von ihm zu erwarten hatte. Von Mr. Boggs und Arnold wurde unter dieſen Umſtänden der Beſchluß gefaßt, daß letzterer ſich, mit dringenden Empfehlungsſchreiben von Sir John ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/70
Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/70>, abgerufen am 31.10.2024.