Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.sehen, ungesäumt nach Vandalia begeben solle, um Wenn gleich alle diese wichtigen und zugleich III. 5
ſehen, ungeſäumt nach Vandalia begeben ſolle, um Wenn gleich alle dieſe wichtigen und zugleich III. 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="65"/> ſehen, ungeſäumt nach Vandalia begeben ſolle, um<lb/> Sir Francis von Allem in Kenntniß zu ſetzen, was<lb/> dieſem zu wiſſen nöthig ſeyn würde, um nicht von<lb/> der Gefahr überraſcht zu werden.</p><lb/> <p>Wenn gleich alle dieſe wichtigen und zugleich<lb/> tragiſchen Begebenheiten Arnold nicht daran verhin-<lb/> derten, an ſeine Liebe zu denken, ſo blieben ihm doch<lb/> nur Momente dazu übrig, Floren zu ſehen und ſein<lb/> Glück bei ihr zu verfolgen. Daß er von ihr geliebt<lb/> ſei, wußte er, denn ſie wäre nicht im Stande ge-<lb/> weſen, irgend Etwas, am wenigſten aber die zugleich<lb/> heiligſten und mächtigſten Gefühle, zu verbergen.<lb/> Freudig, wie eine junge Roſe nach einer thauigen<lb/> Nacht ihren duftigen Kelch dem Sonnenſtrahl er-<lb/> ſchließt, öffnete ſie ihr Herz bis dahin ihm völlig un-<lb/> bekannt gebliebenen Empfindungen. Jhr Auge leuch-<lb/> tete vor Freude, wenn Arnold zu ihr eintrat, und<lb/> nach der Weiſe freundlicher Kinder, ſtreckte ſie ihm<lb/> die Hand beim Kommen entgegen; ſie that es nicht<lb/> bloß, wenn er ihr allein gegenüber ſtand, ſondern<lb/> auch in Gegenwart ihres Vaters oder ſonſtiger Per-<lb/> ſonen. Mit Entzücken lauſchte ſie auf ſeine Worte<lb/> und ſchon der Ton ſeiner Stimme war Muſik für ihr<lb/> Ohr, ſein Blick ein Sonnenſtrahl, der ihr Herz be-<lb/> lebte und tauſend ſchöne Blumen der Empfindung<lb/> darin emporblühen ließ. Sie wünſchte nichts mehr,<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">III.</hi> 5</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0071]
ſehen, ungeſäumt nach Vandalia begeben ſolle, um
Sir Francis von Allem in Kenntniß zu ſetzen, was
dieſem zu wiſſen nöthig ſeyn würde, um nicht von
der Gefahr überraſcht zu werden.
Wenn gleich alle dieſe wichtigen und zugleich
tragiſchen Begebenheiten Arnold nicht daran verhin-
derten, an ſeine Liebe zu denken, ſo blieben ihm doch
nur Momente dazu übrig, Floren zu ſehen und ſein
Glück bei ihr zu verfolgen. Daß er von ihr geliebt
ſei, wußte er, denn ſie wäre nicht im Stande ge-
weſen, irgend Etwas, am wenigſten aber die zugleich
heiligſten und mächtigſten Gefühle, zu verbergen.
Freudig, wie eine junge Roſe nach einer thauigen
Nacht ihren duftigen Kelch dem Sonnenſtrahl er-
ſchließt, öffnete ſie ihr Herz bis dahin ihm völlig un-
bekannt gebliebenen Empfindungen. Jhr Auge leuch-
tete vor Freude, wenn Arnold zu ihr eintrat, und
nach der Weiſe freundlicher Kinder, ſtreckte ſie ihm
die Hand beim Kommen entgegen; ſie that es nicht
bloß, wenn er ihr allein gegenüber ſtand, ſondern
auch in Gegenwart ihres Vaters oder ſonſtiger Per-
ſonen. Mit Entzücken lauſchte ſie auf ſeine Worte
und ſchon der Ton ſeiner Stimme war Muſik für ihr
Ohr, ſein Blick ein Sonnenſtrahl, der ihr Herz be-
lebte und tauſend ſchöne Blumen der Empfindung
darin emporblühen ließ. Sie wünſchte nichts mehr,
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