Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der vierten Erde
Ein Mensch sind, also ist auch Gott
und Mensch, Ein Christus,
nach dem
Glaubensbekänntnis des Athanasius. Weil
eine solche Vereinigung oder ein solches eines
in dem HErrn gewesen ist, so ist er daher
auch nicht nur der Seele nach, sondern auch
dem Leibe nach, welchen er in der Welt ver-
kläret hat, auferstanden, anderst als irgend
ein Mensch, wovon er auch die Jünger un-
terrichtet, da er sagte: Betastet mich und
sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch
und Bein, wie ihr sehet, daß ich ha-
be.
Dieses verstunden jene Geister wohl,
denn solche Dinge fallen in den Verstand
der englischen Geister; sie fügten hinzu, daß
der HERR allein Macht habe in den Him-
meln, und daß die Himmel sein seyen: wor-
auf mir zu antworten gegeben wurde, daß
auch dieses die Kirche auf unserer Erde aus
dem Munde des HErrn selbst wisse, ehe er
in den Himmel fuhr, denn er sprach dama-
len: Mir ist gegeben alle Gewalt im
Himmel und auf Erden.

Nach diesem redete ich mit jenen Geistern
von ihrer Erde, denn dieses wissen alle Gei-
ster, wann ihr natürliches oder äußerliches
Gedächtnis von dem HErrn eröfnet wird,
denn dieses nehmen sie mit sich aus der Welt,
es wird aber nicht anderst, als aus blosem
Wohlgefallen des HErrn eröfnet. Hierauf

rede-

Von der vierten Erde
Ein Menſch ſind, alſo iſt auch Gott
und Menſch, Ein Chriſtus,
nach dem
Glaubensbekänntnis des Athanaſius. Weil
eine ſolche Vereinigung oder ein ſolches eines
in dem HErrn geweſen iſt, ſo iſt er daher
auch nicht nur der Seele nach, ſondern auch
dem Leibe nach, welchen er in der Welt ver-
kläret hat, auferſtanden, anderſt als irgend
ein Menſch, wovon er auch die Jünger un-
terrichtet, da er ſagte: Betaſtet mich und
ſehet, denn ein Geiſt hat nicht Fleiſch
und Bein, wie ihr ſehet, daß ich ha-
be.
Dieſes verſtunden jene Geiſter wohl,
denn ſolche Dinge fallen in den Verſtand
der engliſchen Geiſter; ſie fügten hinzu, daß
der HERR allein Macht habe in den Him-
meln, und daß die Himmel ſein ſeyen: wor-
auf mir zu antworten gegeben wurde, daß
auch dieſes die Kirche auf unſerer Erde aus
dem Munde des HErrn ſelbſt wiſſe, ehe er
in den Himmel fuhr, denn er ſprach dama-
len: Mir iſt gegeben alle Gewalt im
Himmel und auf Erden.

Nach dieſem redete ich mit jenen Geiſtern
von ihrer Erde, denn dieſes wiſſen alle Gei-
ſter, wann ihr natürliches oder äußerliches
Gedächtnis von dem HErrn eröfnet wird,
denn dieſes nehmen ſie mit ſich aus der Welt,
es wird aber nicht anderſt, als aus bloſem
Wohlgefallen des HErrn eröfnet. Hierauf

rede-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0248" n="244"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der vierten Erde</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Ein Men&#x017F;ch &#x017F;ind, al&#x017F;o i&#x017F;t auch Gott<lb/>
und Men&#x017F;ch, Ein Chri&#x017F;tus,</hi> nach dem<lb/>
Glaubensbekänntnis des Athana&#x017F;ius. Weil<lb/>
eine &#x017F;olche Vereinigung oder ein &#x017F;olches eines<lb/>
in dem HErrn gewe&#x017F;en i&#x017F;t, &#x017F;o i&#x017F;t er daher<lb/>
auch nicht nur der Seele nach, &#x017F;ondern auch<lb/>
dem Leibe nach, welchen er in der Welt ver-<lb/>
kläret hat, aufer&#x017F;tanden, ander&#x017F;t als irgend<lb/>
ein Men&#x017F;ch, wovon er auch die Jünger un-<lb/>
terrichtet, da er &#x017F;agte: <hi rendition="#fr">Beta&#x017F;tet mich und<lb/>
&#x017F;ehet, denn ein Gei&#x017F;t hat nicht Flei&#x017F;ch<lb/>
und Bein, wie ihr &#x017F;ehet, daß ich ha-<lb/>
be.</hi> Die&#x017F;es ver&#x017F;tunden jene Gei&#x017F;ter wohl,<lb/>
denn &#x017F;olche Dinge fallen in den Ver&#x017F;tand<lb/>
der engli&#x017F;chen Gei&#x017F;ter; &#x017F;ie fügten hinzu, daß<lb/>
der HERR allein Macht habe in den Him-<lb/>
meln, und daß die Himmel &#x017F;ein &#x017F;eyen: wor-<lb/>
auf mir zu antworten gegeben wurde, daß<lb/>
auch die&#x017F;es die Kirche auf un&#x017F;erer Erde aus<lb/>
dem Munde des HErrn &#x017F;elb&#x017F;t wi&#x017F;&#x017F;e, ehe er<lb/>
in den Himmel fuhr, denn er &#x017F;prach dama-<lb/>
len: <hi rendition="#fr">Mir i&#x017F;t gegeben alle Gewalt im<lb/>
Himmel und auf Erden.</hi></p><lb/>
            <p>Nach die&#x017F;em redete ich mit jenen Gei&#x017F;tern<lb/>
von ihrer Erde, denn die&#x017F;es wi&#x017F;&#x017F;en alle Gei-<lb/>
&#x017F;ter, wann ihr natürliches oder äußerliches<lb/>
Gedächtnis von dem HErrn eröfnet wird,<lb/>
denn die&#x017F;es nehmen &#x017F;ie mit &#x017F;ich aus der Welt,<lb/>
es wird aber nicht ander&#x017F;t, als aus blo&#x017F;em<lb/>
Wohlgefallen des HErrn eröfnet. Hierauf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">rede-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0248] Von der vierten Erde Ein Menſch ſind, alſo iſt auch Gott und Menſch, Ein Chriſtus, nach dem Glaubensbekänntnis des Athanaſius. Weil eine ſolche Vereinigung oder ein ſolches eines in dem HErrn geweſen iſt, ſo iſt er daher auch nicht nur der Seele nach, ſondern auch dem Leibe nach, welchen er in der Welt ver- kläret hat, auferſtanden, anderſt als irgend ein Menſch, wovon er auch die Jünger un- terrichtet, da er ſagte: Betaſtet mich und ſehet, denn ein Geiſt hat nicht Fleiſch und Bein, wie ihr ſehet, daß ich ha- be. Dieſes verſtunden jene Geiſter wohl, denn ſolche Dinge fallen in den Verſtand der engliſchen Geiſter; ſie fügten hinzu, daß der HERR allein Macht habe in den Him- meln, und daß die Himmel ſein ſeyen: wor- auf mir zu antworten gegeben wurde, daß auch dieſes die Kirche auf unſerer Erde aus dem Munde des HErrn ſelbſt wiſſe, ehe er in den Himmel fuhr, denn er ſprach dama- len: Mir iſt gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Nach dieſem redete ich mit jenen Geiſtern von ihrer Erde, denn dieſes wiſſen alle Gei- ſter, wann ihr natürliches oder äußerliches Gedächtnis von dem HErrn eröfnet wird, denn dieſes nehmen ſie mit ſich aus der Welt, es wird aber nicht anderſt, als aus bloſem Wohlgefallen des HErrn eröfnet. Hierauf rede-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/248
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/248>, abgerufen am 01.11.2024.