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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 92 Böse Weiber können gut Feuer machen.

Holl.: Kwade wijven kunnen goed vuur stoken. (Harrebomee, II, 460a.)

93 Böse Weiber machen Noth.

Ein altdeutsches Gebet lautet: "Bei einem bösen Weib ist fürwahr grosse Noth; dafür behüt' uns all', du lieber Herre Gott!" (Witzfunken, IV, 111.)

Holl.: Het booze wijf blijft 't langste lijf. (Harrebomee, II, 459b.)

94 Böse Weiber muss man ertragen wie den Unrath der Tauben. - Winckler, IX, 15.

95 Böse Weiber seindt geschwind abgericht zu manches Gesellen nachtheil. - Henisch, 1550, 70.

96 Böse Weiber sind gut zu bösen Sachen. - Petri, II, 50.

97 Böse Weiber und halsstarrige Pferde bedürfen scharfer Sporen.

Holl.: Booze wijven en stugge paarden moet men met harde sporen berijden. (Harrebomee, II, 458b.)

98 Böse Weiber und Lumpen gehören zur Papiermühle. - Frischbier2, 3995.

99 Bösen Weibern ist nichts zu vergleichen. - Petri, II, 49.

Lat.: Ferveus nequitia mulier nulli similis sit. (Sutor, 462.)

100 Bösen weibern kan niemand steuren. - Egenolff, 82a; Gruter, I, 9; Simrock, 11531; Körte, 6562.

Poln.: Dym, dach dziurawy, zla zona najrychlej wypedza z domu. - Wil rogami, a baba jezykiem kole. (Masson, 88.)

101 Bösen Weibern kann niemand steuern; Höll' und Fegefeuer hat einer genug, der mit einer solchen zeucht am Pflug. - Gaal, 1677.

Frz.: A femme sotte nal ne s'y frotte. - Qui femme a, noise a. - Qui femme croit et ane mene, se trouve bien souvent en peine. (Masson, 89.)

Lat.: Semper habet lites alienaque jurgia lectus, in quo nupta jacet minimum dormitur in illo. - Foemina nil pestilentius. (Masson, 89.)

102 Bösen Weibern kann niemand steuern, weil sie das Schwert im Maule führen. - Venedey, 80.

103 Bösen Weiber vnnd groben Gesellen alles verantworten, taugt nichts. - Henisch, 1556, 6.

104 Böser Weiber Uebermuth macht den schlimmsten Teufel gut.

Der Teufel selbst, der ärgste, erscheint ihrem Treiben gegenüber als ein Engel.

Dän.: Intet onde som kvinders onde. (Prov. dan., 365.)

105 Böser Weiber Wort treibt den Mann über Bord.

Schwed.: Owännens onde ord drifva en ofta ifrän bord. (Törning, 123.)

106 Böses Weib ist Mannes Schiffbruch.

107 Böss Weib ist ärger als der Teuffel selbst. - Gruter, III, 11; Lehmann, II, 59, 60.

108 Brave Weiber haben keine Ohren.

Nämlich für ungebührliche Zumuthungen.

109 D' Wiber und d' Chatze g'höre a is Hus. (Luzern.)

110 Däi saxehoiser Waiwercher1 däi trache schene Hoivercher, däi trache feine Schiggelcher un danze wie die Giggelcher. - Deutsche Romanzeitung, III, 41, 393.

1) Die Frauen von Sachsenhausen.

111 Das alte Weib tanzt.

112 Das beste Weib ist doch ein Weib.

113 Das beste Weib schilt des Mannes Hut. - Eiselein, 631; Simrock, 11318.

114 Das erste Weib kommt von Gott, das zweite von den Menschen, das dritte vom Teufel.

Poln.: Pierwsza zona od boga, druga od ludzi, trzecia od diabla. (Celakovsky, 385.)

115 Das ist gewiss ein frommes Weib, die bey ihrem Mann allein bleibt. - Zinkgref, IV, 384.

116 Das karge Weib geht oft zur Kiste.

Bei Tunnicius (218): Dat karge wyf geit vake to der kisten. (Aggreditur coniunx capsellam paria subinde.)

117 Das liebst weib sei dir, das da lebt. - Franck, II, 114b; Petri, II, 68; Eiselein, 415.

118 Das schönste Weib, das schönste Haus, das schönste Land sind stets in Pfaffenhand.

119 Das solten alte weiber wissen, das alte beutel nicht wol schliessen.

[Spaltenumbruch] 120 Das Weib ändert sich wie der Mond, heute klar und morgen dunkel.

Frz.: Femme varie comme la lune: aujourd'hui claire, demain brune. (Kritzinger, 307a.)

121 Das Weib beherrscht den Mann durch Liebe (Milde, Sanftmuth).

Böhm.: Zena muze nebije, a prede ho sobe podbije. (Celakovsky, 394.)

122 Das Weib betrügt den Mann, und wenn er Augen hätte wie ein Wagenrad.

Wend.: Zona, muza zjeba, by woci mjel kajz krida. (Celakovsky, 394.)

123 Das Weib bildet sich was ein auf ihr Kleid und die Kuh auf ihre Milch.

Böhm.: Chlub se baba strujem, a krava dujem. (Celakovsky, 286.)

124 Das Weib, das Feuer und das Meer, das sind der Welt drei Uebel. - Sanders, 233, 145.

125 Das Weib des Spielmanns kann leicht (oft) tanzen.

Böhm.: Sumarova (saskova) zena vzdy vesela. (Celakovsky, 82.)

126 Das Weib fragt, der Mann sagt. - Körte, 6605; Simrock, 11382; Venedey, 80.

127 Das Weib gehört ins Haus, der Mann muss hinaus.

Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (Bertram, 39.)

128 Das Weib gilt nach dem Manne.

Die gesellschaftliche Stellung, sein Rang, seine Würde wird durch die Stellung des Mannes bemessen.

Böhm.: Krasna pavice perim, a zena muzem. (Celakovsky, 391.)

129 Das Weib hat in der Kirche keine Stimme.

Wohl aber, meint J. Weber, auf dem Markte. Es wundert ihn indess, dass die Kirche Maria zu Ehren, die Weiber nicht für mündig erklärt. Da sie die mündigen sind, d. i. mehr Mund haben als die Männer.

Lat.: Mulier taceat in ecclesia. (Wiegand, 485.)

130 Das Weib hat lange Haar', aber nur kurze Gedankenwaar'. (Ruth.)

131 Das Weib hat, wie der Vielfrass, einen Katzenkopf, einen Wolfsmagen und einen Fuchsschwanz.

132 Das Weib ins Haus, der Mann hinaus.

Die Finnen: Das Pferd gehört dem Manne, die Wirthschaft dem Weibe. (Bertram, 54.)

133 Das Weib ist das Paradies der Augen, die Hölle der Seele und der Tod des Leibes. - Witzfunken, IVa, 54.

134 Das Weib ist der Schlüssel des Hauses.

Engl.: The wife is the key of the house. (Bohn II, 22.)

135 Das Weib ist des Mannes Ehre.

Schwed.: Qvinnan är mansens ära. (Grubb, 675.)

136 Das Weib ist des Mannes grösstes Glück oder Unglück.

Engl.: A man's best fortune or his worst is a wife. (Bohn II, 22.)

137 Das Weib ist des Mannes Haus, denn er ist nirgend daheim ohne bei seinem Weib. - Petri, II, 71.

Die Tataren dulden in ihrer Sprache das Wort Weib nicht, und bedienen sich dafür des Ausdrucks "Mutter der Familie". (Kornmann, VII, 16.)

138 Das Weib ist ein halbgebackener Mann. - Einfälle, 167.

139 Das Weib ist ein Geschwinddoctor; so oft es auf die Erde sieht, hat's eine List erfunden. - Sailer, 260; Simrock, 11255.

140 Das Weib ist ein redendes Wesen.

141 Das Weib ist ein wohlschmeckendes Rippenstück, das mit einem lieben Munde muss genossen werden.

142 Das Weib ist eine Seule des Hauses, der Mann ist eine Seule des gemeinen Besten. - Petri, II, 71.

Die Osmanen: Das Weib macht das Haus erstehen, das Weib macht's untergehen. (Schlechta, 226.)

143 Das Weib ist eine Zwiebel, von aussen schön und weiss; aber schneidet man sie auf, da ist kein Kern, kein Herz und man muss weinen. - Witzfunken, IVb, 185.

[Spaltenumbruch] 92 Böse Weiber können gut Feuer machen.

Holl.: Kwade wijven kunnen goed vuur stoken. (Harrebomée, II, 460a.)

93 Böse Weiber machen Noth.

Ein altdeutsches Gebet lautet: „Bei einem bösen Weib ist fürwahr grosse Noth; dafür behüt' uns all', du lieber Herre Gott!“ (Witzfunken, IV, 111.)

Holl.: Het booze wijf blijft 't langste lijf. (Harrebomée, II, 459b.)

94 Böse Weiber muss man ertragen wie den Unrath der Tauben.Winckler, IX, 15.

95 Böse Weiber seindt geschwind abgericht zu manches Gesellen nachtheil.Henisch, 1550, 70.

96 Böse Weiber sind gut zu bösen Sachen.Petri, II, 50.

97 Böse Weiber und halsstarrige Pferde bedürfen scharfer Sporen.

Holl.: Booze wijven en stugge paarden moet men met harde sporen berijden. (Harrebomée, II, 458b.)

98 Böse Weiber und Lumpen gehören zur Papiermühle.Frischbier2, 3995.

99 Bösen Weibern ist nichts zu vergleichen.Petri, II, 49.

Lat.: Ferveus nequitia mulier nulli similis sit. (Sutor, 462.)

100 Bösen weibern kan niemand steuren.Egenolff, 82a; Gruter, I, 9; Simrock, 11531; Körte, 6562.

Poln.: Dým, dach dziurawy, zła źona najrychlej wypędzą z domu. – Wíł rogami, a baba językiem kole. (Masson, 88.)

101 Bösen Weibern kann niemand steuern; Höll' und Fegefeuer hat einer genug, der mit einer solchen zeucht am Pflug.Gaal, 1677.

Frz.: A femme sotte nal ne s'y frotte. – Qui femme a, noise a. – Qui femme croit et âne mêne, se trouve bien souvent en peine. (Masson, 89.)

Lat.: Semper habet lites alienaque jurgia lectus, in quo nupta jacet minimum dormitur in illo. – Foemina nil pestilentius. (Masson, 89.)

102 Bösen Weibern kann niemand steuern, weil sie das Schwert im Maule führen.Venedey, 80.

103 Bösen Weiber vnnd groben Gesellen alles verantworten, taugt nichts.Henisch, 1556, 6.

104 Böser Weiber Uebermuth macht den schlimmsten Teufel gut.

Der Teufel selbst, der ärgste, erscheint ihrem Treiben gegenüber als ein Engel.

Dän.: Intet onde som kvinders onde. (Prov. dan., 365.)

105 Böser Weiber Wort treibt den Mann über Bord.

Schwed.: Owännens onde ord drifva en ofta ifrän bord. (Törning, 123.)

106 Böses Weib ist Mannes Schiffbruch.

107 Böss Weib ist ärger als der Teuffel selbst.Gruter, III, 11; Lehmann, II, 59, 60.

108 Brave Weiber haben keine Ohren.

Nämlich für ungebührliche Zumuthungen.

109 D' Wiber und d' Chatze g'höre a is Hus. (Luzern.)

110 Däi saxehoiser Waiwercher1 däi trache schêne Hoivercher, däi trache feine Schiggelcher un danze wie die Giggelcher.Deutsche Romanzeitung, III, 41, 393.

1) Die Frauen von Sachsenhausen.

111 Das alte Weib tanzt.

112 Das beste Weib ist doch ein Weib.

113 Das beste Weib schilt des Mannes Hut.Eiselein, 631; Simrock, 11318.

114 Das erste Weib kommt von Gott, das zweite von den Menschen, das dritte vom Teufel.

Poln.: Pierwsza źona od boga, druga od ludzi, trzecia od diabła. (Čelakovsky, 385.)

115 Das ist gewiss ein frommes Weib, die bey ihrem Mann allein bleibt.Zinkgref, IV, 384.

116 Das karge Weib geht oft zur Kiste.

Bei Tunnicius (218): Dat karge wyf geit vake to der kisten. (Aggreditur coniunx capsellam paria subinde.)

117 Das liebst weib sei dir, das da lebt.Franck, II, 114b; Petri, II, 68; Eiselein, 415.

118 Das schönste Weib, das schönste Haus, das schönste Land sind stets in Pfaffenhand.

119 Das solten alte weiber wissen, das alte beutel nicht wol schliessen.

[Spaltenumbruch] 120 Das Weib ändert sich wie der Mond, heute klar und morgen dunkel.

Frz.: Femme varie comme la lune: aujourd'hui claire, demain brune. (Kritzinger, 307a.)

121 Das Weib beherrscht den Mann durch Liebe (Milde, Sanftmuth).

Böhm.: Žena muže nebije, a přede ho sobĕ podbije. (Čelakovsky, 394.)

122 Das Weib betrügt den Mann, und wenn er Augen hätte wie ein Wagenrad.

Wend.: Žona, muža zjeba, by woči mjeł kajž křida. (Čelakovsky, 394.)

123 Das Weib bildet sich was ein auf ihr Kleid und die Kuh auf ihre Milch.

Böhm.: Chlub se bába strůjem, a kráva důjem. (Čelakovsky, 286.)

124 Das Weib, das Feuer und das Meer, das sind der Welt drei Uebel.Sanders, 233, 145.

125 Das Weib des Spielmanns kann leicht (oft) tanzen.

Böhm.: Šumařova (šaškova) žena vždy vesela. (Čelakovsky, 82.)

126 Das Weib fragt, der Mann sagt.Körte, 6605; Simrock, 11382; Venedey, 80.

127 Das Weib gehört ins Haus, der Mann muss hinaus.

Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (Bertram, 39.)

128 Das Weib gilt nach dem Manne.

Die gesellschaftliche Stellung, sein Rang, seine Würde wird durch die Stellung des Mannes bemessen.

Böhm.: Krásna pávice peřím, a žena mužem. (Čelakovsky, 391.)

129 Das Weib hat in der Kirche keine Stimme.

Wohl aber, meint J. Weber, auf dem Markte. Es wundert ihn indess, dass die Kirche Maria zu Ehren, die Weiber nicht für mündig erklärt. Da sie die mündigen sind, d. i. mehr Mund haben als die Männer.

Lat.: Mulier taceat in ecclesia. (Wiegand, 485.)

130 Das Weib hat lange Haar', aber nur kurze Gedankenwaar'. (Ruth.)

131 Das Weib hat, wie der Vielfrass, einen Katzenkopf, einen Wolfsmagen und einen Fuchsschwanz.

132 Das Weib ins Haus, der Mann hinaus.

Die Finnen: Das Pferd gehört dem Manne, die Wirthschaft dem Weibe. (Bertram, 54.)

133 Das Weib ist das Paradies der Augen, die Hölle der Seele und der Tod des Leibes.Witzfunken, IVa, 54.

134 Das Weib ist der Schlüssel des Hauses.

Engl.: The wife is the key of the house. (Bohn II, 22.)

135 Das Weib ist des Mannes Ehre.

Schwed.: Qvinnan är mansens ära. (Grubb, 675.)

136 Das Weib ist des Mannes grösstes Glück oder Unglück.

Engl.: A man's best fortune or his worst is a wife. (Bohn II, 22.)

137 Das Weib ist des Mannes Haus, denn er ist nirgend daheim ohne bei seinem Weib.Petri, II, 71.

Die Tataren dulden in ihrer Sprache das Wort Weib nicht, und bedienen sich dafür des Ausdrucks „Mutter der Familie“. (Kornmann, VII, 16.)

138 Das Weib ist ein halbgebackener Mann.Einfälle, 167.

139 Das Weib ist ein Geschwinddoctor; so oft es auf die Erde sieht, hat's eine List erfunden.Sailer, 260; Simrock, 11255.

140 Das Weib ist ein redendes Wesen.

141 Das Weib ist ein wohlschmeckendes Rippenstück, das mit einem lieben Munde muss genossen werden.

142 Das Weib ist eine Seule des Hauses, der Mann ist eine Seule des gemeinen Besten.Petri, II, 71.

Die Osmanen: Das Weib macht das Haus erstehen, das Weib macht's untergehen. (Schlechta, 226.)

143 Das Weib ist eine Zwiebel, von aussen schön und weiss; aber schneidet man sie auf, da ist kein Kern, kein Herz und man muss weinen.Witzfunken, IVb, 185.

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[[3]/0015] 92 Böse Weiber können gut Feuer machen. Holl.: Kwade wijven kunnen goed vuur stoken. (Harrebomée, II, 460a.) 93 Böse Weiber machen Noth. Ein altdeutsches Gebet lautet: „Bei einem bösen Weib ist fürwahr grosse Noth; dafür behüt' uns all', du lieber Herre Gott!“ (Witzfunken, IV, 111.) Holl.: Het booze wijf blijft 't langste lijf. (Harrebomée, II, 459b.) 94 Böse Weiber muss man ertragen wie den Unrath der Tauben. – Winckler, IX, 15. 95 Böse Weiber seindt geschwind abgericht zu manches Gesellen nachtheil. – Henisch, 1550, 70. 96 Böse Weiber sind gut zu bösen Sachen. – Petri, II, 50. 97 Böse Weiber und halsstarrige Pferde bedürfen scharfer Sporen. Holl.: Booze wijven en stugge paarden moet men met harde sporen berijden. (Harrebomée, II, 458b.) 98 Böse Weiber und Lumpen gehören zur Papiermühle. – Frischbier2, 3995. 99 Bösen Weibern ist nichts zu vergleichen. – Petri, II, 49. Lat.: Ferveus nequitia mulier nulli similis sit. (Sutor, 462.) 100 Bösen weibern kan niemand steuren. – Egenolff, 82a; Gruter, I, 9; Simrock, 11531; Körte, 6562. Poln.: Dým, dach dziurawy, zła źona najrychlej wypędzą z domu. – Wíł rogami, a baba językiem kole. (Masson, 88.) 101 Bösen Weibern kann niemand steuern; Höll' und Fegefeuer hat einer genug, der mit einer solchen zeucht am Pflug. – Gaal, 1677. Frz.: A femme sotte nal ne s'y frotte. – Qui femme a, noise a. – Qui femme croit et âne mêne, se trouve bien souvent en peine. (Masson, 89.) Lat.: Semper habet lites alienaque jurgia lectus, in quo nupta jacet minimum dormitur in illo. – Foemina nil pestilentius. (Masson, 89.) 102 Bösen Weibern kann niemand steuern, weil sie das Schwert im Maule führen. – Venedey, 80. 103 Bösen Weiber vnnd groben Gesellen alles verantworten, taugt nichts. – Henisch, 1556, 6. 104 Böser Weiber Uebermuth macht den schlimmsten Teufel gut. Der Teufel selbst, der ärgste, erscheint ihrem Treiben gegenüber als ein Engel. Dän.: Intet onde som kvinders onde. (Prov. dan., 365.) 105 Böser Weiber Wort treibt den Mann über Bord. Schwed.: Owännens onde ord drifva en ofta ifrän bord. (Törning, 123.) 106 Böses Weib ist Mannes Schiffbruch. 107 Böss Weib ist ärger als der Teuffel selbst. – Gruter, III, 11; Lehmann, II, 59, 60. 108 Brave Weiber haben keine Ohren. Nämlich für ungebührliche Zumuthungen. 109 D' Wiber und d' Chatze g'höre a is Hus. (Luzern.) 110 Däi saxehoiser Waiwercher1 däi trache schêne Hoivercher, däi trache feine Schiggelcher un danze wie die Giggelcher. – Deutsche Romanzeitung, III, 41, 393. 1) Die Frauen von Sachsenhausen. 111 Das alte Weib tanzt. 112 Das beste Weib ist doch ein Weib. 113 Das beste Weib schilt des Mannes Hut. – Eiselein, 631; Simrock, 11318. 114 Das erste Weib kommt von Gott, das zweite von den Menschen, das dritte vom Teufel. Poln.: Pierwsza źona od boga, druga od ludzi, trzecia od diabła. 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(Čelakovsky, 394.) 123 Das Weib bildet sich was ein auf ihr Kleid und die Kuh auf ihre Milch. Böhm.: Chlub se bába strůjem, a kráva důjem. (Čelakovsky, 286.) 124 Das Weib, das Feuer und das Meer, das sind der Welt drei Uebel. – Sanders, 233, 145. 125 Das Weib des Spielmanns kann leicht (oft) tanzen. Böhm.: Šumařova (šaškova) žena vždy vesela. (Čelakovsky, 82.) 126 Das Weib fragt, der Mann sagt. – Körte, 6605; Simrock, 11382; Venedey, 80. 127 Das Weib gehört ins Haus, der Mann muss hinaus. Die Finnen: Selig ist das Weib zu Hause, der arme Mann auf Reisen. (Bertram, 39.) 128 Das Weib gilt nach dem Manne. Die gesellschaftliche Stellung, sein Rang, seine Würde wird durch die Stellung des Mannes bemessen. Böhm.: Krásna pávice peřím, a žena mužem. (Čelakovsky, 391.) 129 Das Weib hat in der Kirche keine Stimme. Wohl aber, meint J. Weber, auf dem Markte. Es wundert ihn indess, dass die Kirche Maria zu Ehren, die Weiber nicht für mündig erklärt. Da sie die mündigen sind, d. i. mehr Mund haben als die Männer. Lat.: Mulier taceat in ecclesia. (Wiegand, 485.) 130 Das Weib hat lange Haar', aber nur kurze Gedankenwaar'. (Ruth.) 131 Das Weib hat, wie der Vielfrass, einen Katzenkopf, einen Wolfsmagen und einen Fuchsschwanz. 132 Das Weib ins Haus, der Mann hinaus. Die Finnen: Das Pferd gehört dem Manne, die Wirthschaft dem Weibe. (Bertram, 54.) 133 Das Weib ist das Paradies der Augen, die Hölle der Seele und der Tod des Leibes. – Witzfunken, IVa, 54. 134 Das Weib ist der Schlüssel des Hauses. Engl.: The wife is the key of the house. (Bohn II, 22.) 135 Das Weib ist des Mannes Ehre. Schwed.: Qvinnan är mansens ära. (Grubb, 675.) 136 Das Weib ist des Mannes grösstes Glück oder Unglück. Engl.: A man's best fortune or his worst is a wife. (Bohn II, 22.) 137 Das Weib ist des Mannes Haus, denn er ist nirgend daheim ohne bei seinem Weib. – Petri, II, 71. Die Tataren dulden in ihrer Sprache das Wort Weib nicht, und bedienen sich dafür des Ausdrucks „Mutter der Familie“. (Kornmann, VII, 16.) 138 Das Weib ist ein halbgebackener Mann. – Einfälle, 167. 139 Das Weib ist ein Geschwinddoctor; so oft es auf die Erde sieht, hat's eine List erfunden. – Sailer, 260; Simrock, 11255. 140 Das Weib ist ein redendes Wesen. 141 Das Weib ist ein wohlschmeckendes Rippenstück, das mit einem lieben Munde muss genossen werden. 142 Das Weib ist eine Seule des Hauses, der Mann ist eine Seule des gemeinen Besten. – Petri, II, 71. Die Osmanen: Das Weib macht das Haus erstehen, das Weib macht's untergehen. (Schlechta, 226.) 143 Das Weib ist eine Zwiebel, von aussen schön und weiss; aber schneidet man sie auf, da ist kein Kern, kein Herz und man muss weinen. – Witzfunken, IVb, 185.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/15>, abgerufen am 15.05.2024.