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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 539 Ein vnheusslich Weib verzehret des Mannes schweiss. - Petri, II, 233.

540 Ein vnkeusch weib, sag ich fürwar, ist ein schandthier gantz wunderbar.

Lat.: Omnis reuera meretrix est dicta chimaera. (Loci comm., 116.)

541 Ein vnzüchtig Weib wolte gern jede in ihr Zunfft setzen. - Lehmann, 874, 71.

542 Ein vnzüchtiges Weib ist dess Manns grössest hertzenleid. - Petri, II, 24.

543 Ein volles Weib, ein garstiger Leib. - Henisch, 1359, 60.

544 Ein waschhaftig Weib und ein Baderbecken klingen viel.

545 Ein Weib ausser dem Haus ist ein Spiegel ausser Rahm, ein Licht ausser der Latern, ein Obstbaum ausser dem Zaun. - Chaos, 522.

546 Ein Weib bewahrt, jedes Geheimniss, das es nicht erfährt.

547 Ein Weib, das auf Ehre hält, buhlt nicht mit aller Welt.

It.: Donna zelante del suo honore, non da luogo al sospetto. (Pazzaglia, 100, 19.)

548 Ein Weib, das auf Ehre hält, hat im Hause seine Welt; und eine brave Magd (Mädchen) ist thätig von früh bis in die Nacht.

Engl.: The wife that expects to have a good name, is always at home, as if she were lame; and the maid that is honest, her greatest delight is still to be doing from morning to night! (Bohn II, 43.)

Span.: La muger honrada la pierna que brada y en casa, y la doncella honesta, el hacer algo es su fiesta. (Bohn II, 41.)

549 Ein Weib, das ausgeht schwatzen, kommt heim und wird beschwatzt.

Holl.: Een wijf, dat veel uit praten gaat, dat raakt gemeenlijk op den praat. ( Harrebomee, II, 459b.)

550 Ein Weib, das bewacht werden muss, ist der Wächter nicht werth.

Lat.: Nihil in vitae tristis custodia prodest, quum peccare pudet. (Philippi, II, 24.)

551 Ein Weib, dass da schweigen kan, ist eine Gabe Gottes. - Mathesy, I, 24b; Herberger, II, 127.

Lat.: Foemina cum tacet, bona est. (Seybold, 187.)

552 Ein Weib, das den frembden gibt, denselben es sich selbst anbiet; ein Weib, das von einem andern nimpt, vmb ehr vnd zucht gemeiniglich kimpt. - Zinkgref, IV, 386.

553 Ein Weib, das die Männer wie die Kleider wechselt, hat viel Anbeter, aber wenig Freunde.

Lat.: Mulier, quae nubit multis, multis non placet. (Philippi, I, 239.)

554 Ein weib, das dir gibt, die beut dirs an, die von dir nimt, die verkaufft dirs; die nichts gibt vnnd nichts nimt, die ist ehrenwerth. - Lehmann, 873, 45.

Frz.: Fille qui prend, se vend; fille qui donne, s'abandonne. (Gaal, 1684.)

It.: Donna, che dona di rado e buona; donna che piglia, e nell' altrui artiglia. (Gaal, 1684.)

555 Ein Weib, das Feuer und das Meer bringen viel Gefähr.

It.: Mare, fuoco e femmina, tre male cose.

556 Ein Weib, das fremde Männer lobt, steigt bald in ein fremdes Bett.

Böhm.: Ktera chvali cizi muze, snadno vstoupi v cizi luze. (Celakovsky, 392.)

557 Ein Weib, das geschenck nimbt, verkaufft sich, das selbst schenckt, legt sich dir in den schoss. - Lehmann, 875, 86.

It.: Donna che dona, di rado e buona. (Pazzaglia, 98, 9.)

558 Ein Weib, das Geschenke nimmt, ist halb in des Gebers Gewalt.

559 Ein Weib, das gibt, beut jhre Ehre; ein Weib, das nimbt, verkaufft jhre Ehre; ein Weib, das mit Ehren will bleiben, soll weder nehmen noch geben. - Lehmann, II 131, 108; Henisch, 1382, 23.

It.: Donna che piglia, e nell' altrui artiglia.

[Spaltenumbruch] 560 Ein Weib, das ihren Mann begräbt, weint mit dem linken Auge und lugt mit dem rechten nach dem andern.

Frz.: Une femme qui enterre ung mari ne s'en soucy pas d'en enterrer un autre. (Leroux, I, 152.)

561 Ein Weib, das keift, ein Dach, das träuft, ist ein und allemal dieselbe Qual.

Holl.: Een dak, dat lekt, en kwade wijven, die kunnen goede mans verdrijven. (Harrebomee, II, 459a.)

562 Ein weib das leben hat verlohrn, ein weib das leben wider geborn. - Henisch, 1392, 5; Petri, I, 133.

Lat.: Foemine, quae clausit, porta ultro reserauit. (Loci comm., 132.)

563 Ein Weib, das liebt den Putz, bringt dem Hause wenig Nutz'.

Dän.: En qvind' af megen stads og pragt, huusholdning sin har i agt. (Prov. dan., 462.)

564 Ein Weib, das man hüten muss, ist der Hüter nicht werth.

"Das weyb ist ires mannes peyn, bey der stets eyn hüter muss seyn." (Werdea, Bi.)

565 Ein Weib, das mit den Augen schielt, sich auf den Fersen dreht, auch gern mit fremden Nadeln näht.

Holl.: Zoo 't wijf met de oogen gluurt, en met haar gangen draait, is 't wonder, zoo ze niet met ander garen naait. (Harrebomee, II, 460b.)

566 Ein Weib, das nicht schwatzt; eine Katze, die nicht kratzt; ein Rosskamm, der nicht lügt; ein Wirth, der nicht betrügt; ein Deutscher, der nicht trinkt; ein Gleichniss, das nicht hinkt; ein Esel, der nicht grau; ein Pfaffe, der nicht schlau, und ein Hund, der nicht bellt, sind seltene Dinge in der Welt.

567 Ein Weib, das nicht will, hat viel Antworten (Ausreden) bereit.

Lat.: Obvia verba polit mulier que cedere nolit. (Reuterdahl, 634.)

Schwed.: The quinna ey wil gangn göra fynder mykit til swars. (Reuterdahl, 634.)

568 Ein Weib, das nie schweigt, ist ohne Zweifel schlimmer als vier Teufel.

569 Ein Weib, das schenkt, ist selten tugendhaft.

570 Ein Weib, das schläft, soll man nicht wecken.

In dem Sinne, man soll froh sein, etwas Ruhe zu haben, denn die Polen nennen das Weib eine lästige Waare.

Poln.: Nie namawiaj komu zony, bo juz prze dtem drobny jest. (Lompa, 23.)

571 Ein Weib, das spinnt zum Zeitvertreib, hat kein gutes Hemd am Leib.

Frz.: Femme qui enuy file porte chemise vile. (Leroux, I, 146.)

572 Ein Weib, das ungern spinnt, trägt ein grobes Hemd.

Frz.: Femme qui envie file, porte chemise vile. (Kritzinger, 306b.)

573 Ein Weib, das von Haus zu Haus läuft, spricht von allen und wird von allen besprochen.

574 Ein Weib, das weder fromm noch schön, mag ins Kloster gehn. - Klosterspiegel, 76, 14.

575 Ein Weib, das Windeln feil hat, kann man an der Nase erkennen.

Lat.: Noscitur ad nasum mulier que vendit omasum. (Reuterdahl, 632.)

Schwed.: The kona aer ödkaend a naesum som wamba kluta hawer fala. (Reuterdahl, 632.)

576 Ein weib, dass sich gescheidt dunckt, ist ein doppelt nerrin. - Henisch, 1533, 68; Petri, II, 235; Gruter, I, 28.

577 Ein Weib, dass wol Hausen, Kochen vnd Betten kan, ist einem Mann geschickt genug. - Lehmann, 869, 6.

Also keine höhere Töchterschule?

578 Ein Weib, den Edelknaben küsst, dass sie nicht ihres Manns vergisst. - Simrock, 11324; Eiselein, 634; Braun, I, 4965.

Lat.: Basiat armigerum foemina propter herum.

579 Ein Weib, der Jungfrauschaft beraubt, ist eine Speise, die der Reiter mit sich nimmt. (Arab.)

580 Ein weib, die jhrem Man ist gram, die sihet sich nach einem andern umb. - Lehmann, 873, 55.


[Spaltenumbruch] 539 Ein vnheusslich Weib verzehret des Mannes schweiss.Petri, II, 233.

540 Ein vnkeusch weib, sag ich fürwar, ist ein schandthier gantz wunderbar.

Lat.: Omnis reuera meretrix est dicta chimaera. (Loci comm., 116.)

541 Ein vnzüchtig Weib wolte gern jede in ihr Zunfft setzen.Lehmann, 874, 71.

542 Ein vnzüchtiges Weib ist dess Manns grössest hertzenleid.Petri, II, 24.

543 Ein volles Weib, ein garstiger Leib.Henisch, 1359, 60.

544 Ein waschhaftig Weib und ein Baderbecken klingen viel.

545 Ein Weib ausser dem Haus ist ein Spiegel ausser Rahm, ein Licht ausser der Latern, ein Obstbaum ausser dem Zaun.Chaos, 522.

546 Ein Weib bewahrt, jedes Geheimniss, das es nicht erfährt.

547 Ein Weib, das auf Ehre hält, buhlt nicht mit aller Welt.

It.: Donna zelante del suo honore, non dà luogo al sospetto. (Pazzaglia, 100, 19.)

548 Ein Weib, das auf Ehre hält, hat im Hause seine Welt; und eine brave Magd (Mädchen) ist thätig von früh bis in die Nacht.

Engl.: The wife that expects to have a good name, is always at home, as if she were lame; and the maid that is honest, her greatest delight is still to be doing from morning to night! (Bohn II, 43.)

Span.: La muger honrada la pierna que brada y en casa, y la doncella honesta, el hacer algo es su fiesta. (Bohn II, 41.)

549 Ein Weib, das ausgeht schwatzen, kommt heim und wird beschwatzt.

Holl.: Een wijf, dat veel uit praten gaat, dat raakt gemeenlijk op den praat. ( Harrebomée, II, 459b.)

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551 Ein Weib, dass da schweigen kan, ist eine Gabe Gottes.Mathesy, I, 24b; Herberger, II, 127.

Lat.: Foemina cum tacet, bona est. (Seybold, 187.)

552 Ein Weib, das den frembden gibt, denselben es sich selbst anbiet; ein Weib, das von einem andern nimpt, vmb ehr vnd zucht gemeiniglich kimpt.Zinkgref, IV, 386.

553 Ein Weib, das die Männer wie die Kleider wechselt, hat viel Anbeter, aber wenig Freunde.

Lat.: Mulier, quae nubit multis, multis non placet. (Philippi, I, 239.)

554 Ein weib, das dir gibt, die beut dirs an, die von dir nimt, die verkaufft dirs; die nichts gibt vnnd nichts nimt, die ist ehrenwerth.Lehmann, 873, 45.

Frz.: Fille qui prend, se vend; fille qui donne, s'abandonne. (Gaal, 1684.)

It.: Donna, che dona di rado è buona; donna che piglia, è nell' altrui artiglia. (Gaal, 1684.)

555 Ein Weib, das Feuer und das Meer bringen viel Gefähr.

It.: Mare, fuoco e femmina, tre male cose.

556 Ein Weib, das fremde Männer lobt, steigt bald in ein fremdes Bett.

Böhm.: Která chválí cizí muže, snadno vstoupí v cizí lůže. (Čelakovsky, 392.)

557 Ein Weib, das geschenck nimbt, verkaufft sich, das selbst schenckt, legt sich dir in den schoss.Lehmann, 875, 86.

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559 Ein Weib, das gibt, beut jhre Ehre; ein Weib, das nimbt, verkaufft jhre Ehre; ein Weib, das mit Ehren will bleiben, soll weder nehmen noch geben.Lehmann, II 131, 108; Henisch, 1382, 23.

It.: Donna che piglia, è nell' altrui artiglia.

[Spaltenumbruch] 560 Ein Weib, das ihren Mann begräbt, weint mit dem linken Auge und lugt mit dem rechten nach dem andern.

Frz.: Une femme qui enterre ung mari ne s'en soucy pas d'en enterrer un autre. (Leroux, I, 152.)

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Holl.: Een dak, dat lekt, en kwade wijven, die kunnen goede mans verdrijven. (Harrebomée, II, 459a.)

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568 Ein Weib, das nie schweigt, ist ohne Zweifel schlimmer als vier Teufel.

569 Ein Weib, das schenkt, ist selten tugendhaft.

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572 Ein Weib, das ungern spinnt, trägt ein grobes Hemd.

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573 Ein Weib, das von Haus zu Haus läuft, spricht von allen und wird von allen besprochen.

574 Ein Weib, das weder fromm noch schön, mag ins Kloster gehn.Klosterspiegel, 76, 14.

575 Ein Weib, das Windeln feil hat, kann man an der Nase erkennen.

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576 Ein weib, dass sich gescheidt dunckt, ist ein doppelt nerrin.Henisch, 1533, 68; Petri, II, 235; Gruter, I, 28.

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Also keine höhere Töchterschule?

578 Ein Weib, den Edelknaben küsst, dass sie nicht ihres Manns vergisst.Simrock, 11324; Eiselein, 634; Braun, I, 4965.

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579 Ein Weib, der Jungfrauschaft beraubt, ist eine Speise, die der Reiter mit sich nimmt. (Arab.)

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[[13]/0025] 539 Ein vnheusslich Weib verzehret des Mannes schweiss. – Petri, II, 233. 540 Ein vnkeusch weib, sag ich fürwar, ist ein schandthier gantz wunderbar. Lat.: Omnis reuera meretrix est dicta chimaera. (Loci comm., 116.) 541 Ein vnzüchtig Weib wolte gern jede in ihr Zunfft setzen. – Lehmann, 874, 71. 542 Ein vnzüchtiges Weib ist dess Manns grössest hertzenleid. – Petri, II, 24. 543 Ein volles Weib, ein garstiger Leib. – Henisch, 1359, 60. 544 Ein waschhaftig Weib und ein Baderbecken klingen viel. 545 Ein Weib ausser dem Haus ist ein Spiegel ausser Rahm, ein Licht ausser der Latern, ein Obstbaum ausser dem Zaun. – Chaos, 522. 546 Ein Weib bewahrt, jedes Geheimniss, das es nicht erfährt. 547 Ein Weib, das auf Ehre hält, buhlt nicht mit aller Welt. It.: Donna zelante del suo honore, non dà luogo al sospetto. (Pazzaglia, 100, 19.) 548 Ein Weib, das auf Ehre hält, hat im Hause seine Welt; und eine brave Magd (Mädchen) ist thätig von früh bis in die Nacht. Engl.: The wife that expects to have a good name, is always at home, as if she were lame; and the maid that is honest, her greatest delight is still to be doing from morning to night! (Bohn II, 43.) Span.: La muger honrada la pierna que brada y en casa, y la doncella honesta, el hacer algo es su fiesta. (Bohn II, 41.) 549 Ein Weib, das ausgeht schwatzen, kommt heim und wird beschwatzt. Holl.: Een wijf, dat veel uit praten gaat, dat raakt gemeenlijk op den praat. ( Harrebomée, II, 459b.) 550 Ein Weib, das bewacht werden muss, ist der Wächter nicht werth. Lat.: Nihil in vitae tristis custodia prodest, quum peccare pudet. (Philippi, II, 24.) 551 Ein Weib, dass da schweigen kan, ist eine Gabe Gottes. – Mathesy, I, 24b; Herberger, II, 127. Lat.: Foemina cum tacet, bona est. (Seybold, 187.) 552 Ein Weib, das den frembden gibt, denselben es sich selbst anbiet; ein Weib, das von einem andern nimpt, vmb ehr vnd zucht gemeiniglich kimpt. – Zinkgref, IV, 386. 553 Ein Weib, das die Männer wie die Kleider wechselt, hat viel Anbeter, aber wenig Freunde. Lat.: Mulier, quae nubit multis, multis non placet. (Philippi, I, 239.) 554 Ein weib, das dir gibt, die beut dirs an, die von dir nimt, die verkaufft dirs; die nichts gibt vnnd nichts nimt, die ist ehrenwerth. – Lehmann, 873, 45. Frz.: Fille qui prend, se vend; fille qui donne, s'abandonne. (Gaal, 1684.) It.: Donna, che dona di rado è buona; donna che piglia, è nell' altrui artiglia. (Gaal, 1684.) 555 Ein Weib, das Feuer und das Meer bringen viel Gefähr. It.: Mare, fuoco e femmina, tre male cose. 556 Ein Weib, das fremde Männer lobt, steigt bald in ein fremdes Bett. Böhm.: Která chválí cizí muže, snadno vstoupí v cizí lůže. (Čelakovsky, 392.) 557 Ein Weib, das geschenck nimbt, verkaufft sich, das selbst schenckt, legt sich dir in den schoss. – Lehmann, 875, 86. It.: Donna che dona, di rado è buona. (Pazzaglia, 98, 9.) 558 Ein Weib, das Geschenke nimmt, ist halb in des Gebers Gewalt. 559 Ein Weib, das gibt, beut jhre Ehre; ein Weib, das nimbt, verkaufft jhre Ehre; ein Weib, das mit Ehren will bleiben, soll weder nehmen noch geben. – Lehmann, II 131, 108; Henisch, 1382, 23. It.: Donna che piglia, è nell' altrui artiglia. 560 Ein Weib, das ihren Mann begräbt, weint mit dem linken Auge und lugt mit dem rechten nach dem andern. Frz.: Une femme qui enterre ung mari ne s'en soucy pas d'en enterrer un autre. (Leroux, I, 152.) 561 Ein Weib, das keift, ein Dach, das träuft, ist ein und allemal dieselbe Qual. Holl.: Een dak, dat lekt, en kwade wijven, die kunnen goede mans verdrijven. (Harrebomée, II, 459a.) 562 Ein weib das leben hat verlohrn, ein weib das leben wider geborn. – Henisch, 1392, 5; Petri, I, 133. Lat.: Foemine, quae clausit, porta ultro reserauit. (Loci comm., 132.) 563 Ein Weib, das liebt den Putz, bringt dem Hause wenig Nutz'. Dän.: En qvind' af megen stads og pragt, huusholdning sin har i agt. (Prov. dan., 462.) 564 Ein Weib, das man hüten muss, ist der Hüter nicht werth. „Das weyb ist ires mannes peyn, bey der stets eyn hüter muss seyn.“ (Werdea, Bi.) 565 Ein Weib, das mit den Augen schielt, sich auf den Fersen dreht, auch gern mit fremden Nadeln näht. Holl.: Zoo 't wijf met de oogen gluurt, en met haar gangen draait, is 't wonder, zoo ze niet met ander garen naait. (Harrebomée, II, 460b.) 566 Ein Weib, das nicht schwatzt; eine Katze, die nicht kratzt; ein Rosskamm, der nicht lügt; ein Wirth, der nicht betrügt; ein Deutscher, der nicht trinkt; ein Gleichniss, das nicht hinkt; ein Esel, der nicht grau; ein Pfaffe, der nicht schlau, und ein Hund, der nicht bellt, sind seltene Dinge in der Welt. 567 Ein Weib, das nicht will, hat viel Antworten (Ausreden) bereit. Lat.: Obvia verba polit mulier que cedere nolit. (Reuterdahl, 634.) Schwed.: The quinna ey wil gangn göra fynder mykit til swars. (Reuterdahl, 634.) 568 Ein Weib, das nie schweigt, ist ohne Zweifel schlimmer als vier Teufel. 569 Ein Weib, das schenkt, ist selten tugendhaft. 570 Ein Weib, das schläft, soll man nicht wecken. In dem Sinne, man soll froh sein, etwas Ruhe zu haben, denn die Polen nennen das Weib eine lästige Waare. Poln.: Nie namawiaj komu żony, bo juz prze dtem drobny jest. (Lompa, 23.) 571 Ein Weib, das spinnt zum Zeitvertreib, hat kein gutes Hemd am Leib. Frz.: Femme qui enuy file porte chemise vile. (Leroux, I, 146.) 572 Ein Weib, das ungern spinnt, trägt ein grobes Hemd. Frz.: Femme qui envie file, porte chemise vile. (Kritzinger, 306b.) 573 Ein Weib, das von Haus zu Haus läuft, spricht von allen und wird von allen besprochen. 574 Ein Weib, das weder fromm noch schön, mag ins Kloster gehn. – Klosterspiegel, 76, 14. 575 Ein Weib, das Windeln feil hat, kann man an der Nase erkennen. Lat.: Noscitur ad nasum mulier que vendit omasum. (Reuterdahl, 632.) Schwed.: The kona aer ödkaend a naesum som wamba kluta hawer fala. (Reuterdahl, 632.) 576 Ein weib, dass sich gescheidt dunckt, ist ein doppelt nerrin. – Henisch, 1533, 68; Petri, II, 235; Gruter, I, 28. 577 Ein Weib, dass wol Hausen, Kochen vnd Betten kan, ist einem Mann geschickt genug. – Lehmann, 869, 6. Also keine höhere Töchterschule? 578 Ein Weib, den Edelknaben küsst, dass sie nicht ihres Manns vergisst. – Simrock, 11324; Eiselein, 634; Braun, I, 4965. Lat.: Basiat armigerum foemina propter herum. 579 Ein Weib, der Jungfrauschaft beraubt, ist eine Speise, die der Reiter mit sich nimmt. (Arab.) 580 Ein weib, die jhrem Man ist gram, die sihet sich nach einem andern umb. – Lehmann, 873, 55.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/25>, abgerufen am 15.05.2024.