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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Zweites Kapitel.

Die Formel zur Berechnung des linsenförmigen Balkens lautet:
[Formel 1]

Hierin bedeutet:

P die gleichmäßig vertheilte Belastung in Kilogr.,
E den Elasticitätsmodul, für Holz pro #zm = 105000 Kilogr.,
k den Sicherheitscoefficient, für Holz pro #zm = 70 Kilogr.,
l die Länge in Zentimetern,
h die Höhe
b die Breite
jeder der beiden Balken in Zentimetern,
a der größte Abstand der beiden Balken in der Mitte in
Zentimetern.

Letzteren pflegt man 1/25 der ganzen Spannweite zu machen.

Die Fig. 154 zeigt die Verwendung des Lawes'schen Balkens bei
einem Dachbinder; in diesem berechneten Beispiele sind die einzelnen

[Abbildung] Fig. 154.
Balkenhälften 14,5zm hoch und 29zm breit, sodaß also an den Enden
eine Stärke von 29zm im Quadrat entsteht. Die Verschiebung an
den Enden wird durch Bolzen und Keile verhindert. Die mittlere
lichte Höhe beträgt 0,62m, oder da die ganze Spannweite 15,7m
mißt, ist h = 1/25 s. Die Zangen halten die beiden Gurtungen aus-
einander und unterstützen gleichzeitig die Fetten.

Derartige Dachconstructionen empfehlen sich besonders dort, wo
mit geringem Holzaufwande große Räume überdeckt werden sollen,
wie z. B. in Exercierhäusern, einfachen Turnhallen u. s. w.

Eine Unterstützung der Decke besonderer Art entsteht,
wenn die Hänge- resp. Sprengewerke ganz unabhängig von der
Dachconstruction bleiben. So z. B. erkennen wir in Fig. 155 ein
einfaches Hängewerk, an dessen Hängebalken die Deckenbalken mittelst
Bolzen hängen. Doch ist auch der Fall sehr gut möglich, daß, wie
die punktirten Linien angeben, auf dem Hängewerke ein Träger be-

Zweites Kapitel.

Die Formel zur Berechnung des linſenförmigen Balkens lautet:
[Formel 1]

Hierin bedeutet:

P die gleichmäßig vertheilte Belaſtung in Kilogr.,
E den Elaſticitätsmodul, für Holz pro □zm = 105000 Kilogr.,
k den Sicherheitscoefficient, für Holz pro □zm = 70 Kilogr.,
l die Länge in Zentimetern,
h die Höhe
b die Breite
jeder der beiden Balken in Zentimetern,
a der größte Abſtand der beiden Balken in der Mitte in
Zentimetern.

Letzteren pflegt man 1/25 der ganzen Spannweite zu machen.

Die Fig. 154 zeigt die Verwendung des Lawes'ſchen Balkens bei
einem Dachbinder; in dieſem berechneten Beiſpiele ſind die einzelnen

[Abbildung] Fig. 154.
Balkenhälften 14,5zm hoch und 29zm breit, ſodaß alſo an den Enden
eine Stärke von 29zm im Quadrat entſteht. Die Verſchiebung an
den Enden wird durch Bolzen und Keile verhindert. Die mittlere
lichte Höhe beträgt 0,62m, oder da die ganze Spannweite 15,7m
mißt, iſt h = 1/25 s. Die Zangen halten die beiden Gurtungen aus-
einander und unterſtützen gleichzeitig die Fetten.

Derartige Dachconſtructionen empfehlen ſich beſonders dort, wo
mit geringem Holzaufwande große Räume überdeckt werden ſollen,
wie z. B. in Exercierhäuſern, einfachen Turnhallen u. ſ. w.

Eine Unterſtützung der Decke beſonderer Art entſteht,
wenn die Hänge- reſp. Sprengewerke ganz unabhängig von der
Dachconſtruction bleiben. So z. B. erkennen wir in Fig. 155 ein
einfaches Hängewerk, an deſſen Hängebalken die Deckenbalken mittelſt
Bolzen hängen. Doch iſt auch der Fall ſehr gut möglich, daß, wie
die punktirten Linien angeben, auf dem Hängewerke ein Träger be-

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[82/0094] Zweites Kapitel. Die Formel zur Berechnung des linſenförmigen Balkens lautet: [FORMEL] Hierin bedeutet: P die gleichmäßig vertheilte Belaſtung in Kilogr., E den Elaſticitätsmodul, für Holz pro □zm = 105000 Kilogr., k den Sicherheitscoefficient, für Holz pro □zm = 70 Kilogr., l die Länge in Zentimetern, h die Höhe b die Breitejeder der beiden Balken in Zentimetern, a der größte Abſtand der beiden Balken in der Mitte in Zentimetern. Letzteren pflegt man 1/25 der ganzen Spannweite zu machen. Die Fig. 154 zeigt die Verwendung des Lawes'ſchen Balkens bei einem Dachbinder; in dieſem berechneten Beiſpiele ſind die einzelnen [Abbildung Fig. 154.] Balkenhälften 14,5zm hoch und 29zm breit, ſodaß alſo an den Enden eine Stärke von 29zm im Quadrat entſteht. Die Verſchiebung an den Enden wird durch Bolzen und Keile verhindert. Die mittlere lichte Höhe beträgt 0,62m, oder da die ganze Spannweite 15,7m mißt, iſt h = 1/25 s. Die Zangen halten die beiden Gurtungen aus- einander und unterſtützen gleichzeitig die Fetten. Derartige Dachconſtructionen empfehlen ſich beſonders dort, wo mit geringem Holzaufwande große Räume überdeckt werden ſollen, wie z. B. in Exercierhäuſern, einfachen Turnhallen u. ſ. w. Eine Unterſtützung der Decke beſonderer Art entſteht, wenn die Hänge- reſp. Sprengewerke ganz unabhängig von der Dachconſtruction bleiben. So z. B. erkennen wir in Fig. 155 ein einfaches Hängewerk, an deſſen Hängebalken die Deckenbalken mittelſt Bolzen hängen. Doch iſt auch der Fall ſehr gut möglich, daß, wie die punktirten Linien angeben, auf dem Hängewerke ein Träger be-

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/94>, abgerufen am 31.10.2024.