gehen, als er zuvor gewesen da er hinnauff ge- stiegen war. Jch wüntsche der lieben Seele nichts als Göttlichen Beystand, der erhalte sie in Gedult. Jndem kam die Braut aus der Kirche, und im Vorbey-Gehen sagte E- ckarth: Gehe liebstes Hertz, GOtt dessen Vorsehung dir aus Muthwillen deiner El- tern entrissen, sey dein Trost, der erqvicke dich in deinen künfftigen verdrießlichen Ehe-Stan- de, und sein heiliger Engel sey mit dir auf al- len deinen Wegen; deinen ungerechten Vater gebe er die Erkenntniß vor seinem Ende, da- mit er sehe und erfahre was es sey, GOtt zu widerstehen und die Seinigen zu verderben; Er gebe dir alles/ was dein Hertze wüntschet, und behüte dich vor allen Bösen. Nerbo war gantz entrüstet, ob er es gleich nicht wolte mer- cken lassen, und nahm mit kurtzen adieu von allen Abschied. Als dieser hinweg war, sagte Willhelm, Monsr. Eckarth, er hat diesen Herrn gantz rappel-Köpffisch gemacht/ es ist aber gar recht, daß seiner übrigen Klugheit ein- mahl so begegnet worden. Gehet er denn der Braut oder den Bräutigam etwas an? frag- te Eckarth. Ach nein! antwortete Wilhelm, seine Ehe-Liebste und der Braut Stieff-Mut- ter, sind einander etwas verwandt, und dan- nenhero hat ihn meines hoch-geehrten Herrn
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gehen, als er zuvor geweſen da er hinnauff ge- ſtiegen war. Jch wuͤntſche der lieben Seele nichts als Goͤttlichen Beyſtand, der erhalte ſie in Gedult. Jndem kam die Braut aus der Kirche, und im Vorbey-Gehen ſagte E- ckarth: Gehe liebſtes Hertz, GOtt deſſen Vorſehung dir aus Muthwillen deiner El- tern entriſſen, ſey dein Troſt, der erqvicke dich in deinen kuͤnfftigen verdrießlichen Ehe-Stan- de, und ſein heiliger Engel ſey mit dir auf al- len deinen Wegen; deinen ungerechten Vater gebe er die Erkenntniß vor ſeinem Ende, da- mit er ſehe und erfahre was es ſey, GOtt zu widerſtehen und die Seinigen zu verderben; Er gebe dir alles/ was dein Hertze wuͤntſchet, und behuͤte dich vor allen Boͤſen. Nerbo war gantz entruͤſtet, ob er es gleich nicht wolte mer- cken laſſen, und nahm mit kurtzen adieu von allen Abſchied. Als dieſer hinweg war, ſagte Willhelm, Monſr. Eckarth, er hat dieſen Herrn gantz rappel-Koͤpffiſch gemacht/ es iſt aber gar recht, daß ſeiner uͤbrigen Klugheit ein- mahl ſo begegnet worden. Gehet er denn der Braut oder den Braͤutigam etwas an? frag- te Eckarth. Ach nein! antwortete Wilhelm, ſeine Ehe-Liebſte und der Braut Stieff-Mut- ter, ſind einander etwas verwandt, und dan- nenhero hat ihn meines hoch-geehrten Herrn
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gehen, als er zuvor geweſen da er hinnauff ge-
ſtiegen war. Jch wuͤntſche der lieben Seele
nichts als Goͤttlichen Beyſtand, der erhalte
ſie in Gedult. Jndem kam die Braut aus
der Kirche, und im Vorbey-Gehen ſagte E-
ckarth: Gehe liebſtes Hertz, GOtt deſſen
Vorſehung dir aus Muthwillen deiner El-
tern entriſſen, ſey dein Troſt, der erqvicke dich
in deinen kuͤnfftigen verdrießlichen Ehe-Stan-
de, und ſein heiliger Engel ſey mit dir auf al-
len deinen Wegen; deinen ungerechten Vater
gebe er die Erkenntniß vor ſeinem Ende, da-
mit er ſehe und erfahre was es ſey, GOtt zu
widerſtehen und die Seinigen zu verderben;
Er gebe dir alles/ was dein Hertze wuͤntſchet,
und behuͤte dich vor allen Boͤſen. Nerbo war
gantz entruͤſtet, ob er es gleich nicht wolte mer-
cken laſſen, und nahm mit kurtzen adieu von
allen Abſchied. Als dieſer hinweg war, ſagte
Willhelm, Monſr. Eckarth, er hat dieſen Herrn
gantz rappel-Koͤpffiſch gemacht/ es iſt aber
gar recht, daß ſeiner uͤbrigen Klugheit ein-
mahl ſo begegnet worden. Gehet er denn der
Braut oder den Braͤutigam etwas an? frag-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/225>, abgerufen am 01.11.2024.
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