Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 1. Berlin u. a., 1773.Seb. Jch wenigstens halte die Verfertigung sol- Mag. O man kann ein Schriftsteller von vielen Seb. Wenn meine Gemeinde meine Predigten Mag. Vielleicht würde doch die Welt, das was Seb. Es kan seyn, daß auch in meinen Predig- Bänd-
Seb. Jch wenigſtens halte die Verfertigung ſol- Mag. O man kann ein Schriftſteller von vielen Seb. Wenn meine Gemeinde meine Predigten Mag. Vielleicht wuͤrde doch die Welt, das was Seb. Es kan ſeyn, daß auch in meinen Predig- Baͤnd-
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Seb. Jch wenigſtens halte die Verfertigung ſol-
cher Aufſaͤtze fuͤr ein Opus operatum, bei dem gewoͤhn-
licherweiſe mehr die Hand als der Kopf noͤthig iſt.
Mag. O man kann ein Schriftſteller von vielen
Baͤnden werden, ohne den Kopf ſonderlich anzuſtren-
gen. Was denken Sie wohl Z. B. von einem Pre-
diger der ſeine gehaltene Predigten drucken laͤſt?
Seb. Wenn meine Gemeinde meine Predigten
verlangte, ſo wuͤrde ich ſie ſehr gern zu ihrem Ge-
brauche drucken laſſen, denn warum folte ich ihr nicht
ſchriftlich ſagen, was ich ihr muͤndlich geſagt habe?
Aber auch bloß fuͤr meine Gemeine ſolten meine Pre-
digten gedruckt werden. Jch habe meine Predigten
immer beſonders nach den Umſtaͤnden meiner Gemeine
eingerichtet. Nun wuͤrde ich immer denken, die Welt
wuͤrde nicht weiter nutzen koͤnnen, was ich blos mei-
ner Gemeine, geſagt habe, als das, was ich als Vater
meinen Kindern zu ihrem beſſern Verhalten einge-
ſchaͤrft habe.
Mag. Vielleicht wuͤrde doch die Welt, das was
Sie ſo beſcheiden ankuͤndigen, mit mehrerm Nutzen
leſen, als die Predigten der Herren, welche die ganze
Welt fuͤr ihre Dioͤceſe halten.
Seb. Es kan ſeyn, daß auch in meinen Predig-
ten etwas gemeinnuͤtziges iſt, aber doch wuͤrde das
Baͤnd-
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