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Mainzer Journal. Nr. 165. Mainz, 15. Dezember 1848.

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[Beginn Spaltensatz]

d ) Gegenseitige Gewährung der Freizügigkeit der Person
und des Eigenthumes und der Berechtigung der beiderseitigen
Staatsangehörigen zur Niederlassung und Ausübung aller bür-
gerlichen Rechte unter den für die eigenen Staatsangehörigen be-
stehenden Bedingungen.

e ) Ein gemeinschaftliches Zoll=, Maß=, Gewichts= und Münz-
system, so wie gemeinschaftliche Feststellung der Hauptgrundsätze
über Post, Eisenbahnen und Telegraphenlinien, und andere den
allgemeinen Verkehr betreffenden Gegenstände durch einen von
den Volksvertretungen aller deutschen und österreichischen Staaten
zu beschickenden gemeinschaftlichen Congreß.

3 ) Oesterreich wird mit dem Reste von Jstrien und mit dem
deutschen Sachsenlande in Siebenbürgen oder mit sonstigen deut-
schen Gebieten in den deutschen Bundesstaat eintreten.

4 ) Die Bestimmungen des Art. 2. und 3. des Verfassungs-
entwurfes werden bei der zweiten Lesung dahin abgeändert: "Die
Vereinigung eines deutschen Staates mit anderen nichtdeutschen
Ländern in Beziehung auf Verfassung und Verwaltung kann nur
in so fern fortbestehen, als dadurch die Erfüllung der durch die
Reichsgesetzgebung dem deutschen Staate obliegenden Verpflich-
tungen nicht beeinträchtigt wird."

Jtalien.

Rom 5. December. ( A. Z. ) Die Mitglieder der von Pius IX.
eingesetzten Regierungscommission sind abgereist, aber nicht um
sich den allerdings schweren Dienstleistungen, welche ihnen durch
das höchste Vertrauen auferlegt werden, zu entziehen, sondern
um sich nach Bologna zu begeben, wo sich die Regierung
vorerst um General Zucchi concentirt.
Der hohe Rath
hat zwar die Beschlüsse der Deputirtenkammer rücksichtlich des
Ministeriums, welches in seinen Functionen verharren soll, ge-
billigt, allein dieses selbst scheint sich aufzulösen. Lunati, der
Finanzminister, hat seine Stelle bereits niedergelegt und von
Sereni sowohl wie von Galletti wird das gleiche behauptet.
Unterdessen hat sich diesen Morgen das Gerücht verbreitet, daß
die französische Flotte vor Civita=Vecchia erschienen sey, was nicht
geringe Bestürzung verursacht hat, während von Neapel geschrie-
ben wird, daß mehrere Regimenter mit Geschütz nach der päpst-
lichen Grenze aufgebrochen sind. Da hier kein Widerstand zu
fürchten ist, so dürfte bald Alles vorüber seyn. Dieser Gedanke
hält indessen weder Fremde noch Einheimische ab nach Neapel
aufzubrechen, wohin Alles was kann sich flüchtet.

Radetzky sammelt bereits in Brescia ein Corps, mit wel-
chem er die Legationen des Kirchenstaates besetzen und im Ein-
verständnisse mit den Franzosen zur Herstellung der Rechte des
Papstes und im Jnteresse der durch die Neudemokratie vernichteten
öffentlichen Ordnung handeln wird. Die vom Papste entlassenen
Schweizer sind in die Dienste des Königs von Neapel überge-
gangen. ( Gratzer Z. )

[ Vom italiänischen Kriegsschauplatze. ] Nach den
neuesten Berichten aus Mailand vom 7. d. herrschte alldort fort-
während Ruhe. -- Aus Padua und Vicenza wird gemeldet,
daß sich 9000 Mann kaiserliche Verstärkungstruppen vor die La-
gunen von Venedig begeben, welche aus der Lombardei herbei-
rücken. Aus Conegliano ist das schwere Belagerungsge-
schütz nach Mestre beordert, und es ist kein Zweifel, daß unver-
züglich ein Angriff auf Malghera gemacht wird.

Frankreich.

* * * Paris 13. December. Von allen Seiten laufen Berichte
über die Wahlbewegung ein und die Erfolge Louis Bonapartes grenzen
überall ans Fabelhafte. Nur in Lille hat Cavaignac den Sieg davon
getragen, in Paris aber hat der Prinz allein mehr Stimmen bekommen, als
alle seine Mitbewerber zusammen. Ueber den Ausgang des Wahlkampfes
kann nun nicht der mindeste Zweifel mehr obwalken, Louis Bonaparte wird
Präsident und bekommt nicht nur mehr Stimmen als Einer der übrigen
Candidaten, sondern er bekommt weit mehr als die erforderliche
absolute Majorität.
Die Nationalversammlung hat sich also um
die Wahl nichts weiter zu bekümmern und eine der bedenklichsten Schwie-
rigkeiten ist damit von selbst beseitigt. Die Socialisten und Roth-
republikaner sind überall aufs Haupt geschlagen worden

und ihre Candidaten spielen, etwa mit Ausnahme von Paris, überall
eine lächerliche Rolle. Wahrlich eine ernste Lehre für alle hohlen Phan-
tasten! Frankreich ist nicht republikanisch, es ist nie republikanisch gewesen
und will es jetzt weniger werden, als je. Jn diesem Sinne haben die
meisten Wähler für den Prinzen Bonaparte gestimmt: sie haben damit
gegen die am 24. Februar ihnen aufgedrungene Regierungsform pro-
testirt. Aus dem südlichen Frankreich fehlen noch die Berichte, wie
es heißt, sollen sich die Wähler dort im Allgemeinen für Cavaignac
ausgesprochen haben. Die Vicepräsidentschaft der Republik soll dem
jetzigen Justizminister Marie zugedacht seyn und Marschall Bugeaud
zum Generalcommandanten sämmtlicher französischen Nationalgarden
und des Heeres ernannt werden. Die Wahl des Kriegsministers schwankt
[Spaltenumbruch] noch zwischen General Changarnier und dem Commandirenden der Alpen-
armee, dem General Oudinot.

Großbritannien.

London 11. December. Der preußische Gesandte hatte vor-
stern eine Conferenz mit Lord Palmerston. -- Der Herzog und
die Herzogin von Nemours sind auf Besuch bei der Königin zu
Osborne. -- Unsere Fonds sind heute gegen vorgestern etwas
höher gegangen. Die Aussicht, daß bei den französischen Wahlen
L. Napoleon die Oberhand gewinnen könnte, übt anscheinend bis
jetzt auf unsere Course keinen großen Einfluß. Jn britischen und
ausländischen Bergwerksactien werden gegenwärtig ziemlich starke
Geschäfte gemacht. Die Eisenbahnactien halten sich bei geringem
Umsatze auf dem bisherigen Preise; einige sind sogar höher ge-
gangen. -- Zu Liverpool hat der Schiffsverkehr vom Juni bis
jetzt, mit derselben Periode von 1847 verglichen, um 95,000 --
100,000 Tonnengehalt zugenommen; die Zolleinnahmen betru-
gen täglich zwischen 12 und 15,000 Pf. St. -- Der Exkönig
Ludwig Philipp hat sich zu Richmond, wo die ganze Familie
dasselbe Hotel bewohnt, von seiner Erkrankung völlig erholt
und er macht jetzt täglich in einem Einspänner mit General
Chabanne mehrstündige Spazierfahrten; trotz seiner 76 Jahre
ist er sehr rüstig und scheint sehr aufgeweckten Geistes zu seyn.
Seine Gemahlin kann das Zimmer noch nicht verlassen, erholt
sich jedoch allmälig. Der Exkönig empfing seit Kurzem viele
Franzosen von Rang als Besucher; seine einfache Tafel zählt,
die Familie eingerechnet, täglich 30 und häufig bis 50 Gäste.
Herr Guizot findet sich oft zu Richmond ein. -- Nach amtlichen
Berichten beträgt die den irischen Behörden für den Monat De-
cember zur Verfügung stehende Armee, die bewaffnete Polizei und
die Außenpensionäre eingerechnet, nahe an 50,000 Mann. Aus
Monaghan wird berichtet, daß aus einer protestantischen Ge-
meinde von 1600 Köpfen in diesem Jahre 240 Personen nach
Amerika ausgewandert sind.



Durchschnittspreise
der in der Stadt Mainz vom 9. December bis zum 15. December 1848 ver-
kauften Früchte.
Säcke. Fruchtgattungen. fl. kr.
-- Weißmehl das Malter a 140 Pfund 7 50
-- Roggenmehl ditto 5 50
741 Waizen a 200 Pfund 8 25
197 Korn " 5 35
156 Gerste " 5 10
75 Hafer " 5 30
-- Spelz "----

Scke. Jn der Halle am 15. Dec. fl. kr. Scke. Außerhalb dersolben: fl. kr.
516 Waizen a 200 Pfd. 8 25 225 Waizen a 200 Pfd. 8 26
176 Korn " 5 34 21 Korn " 5 47
108 Gerste " 5 6 48 Gerste " 5 19
75 Hafer " 5 30 -- Hafer " -- --
-- Spelz " -- -- -- Spelz "----
Brodtaxe vom 15. December.
kr. pf. kr. pf.
Schwarzbrod ( 4 Pfd. ) 9 2 Gemischtes Brod ( 3 Pfd. ) 13 --
Fleischpreise
für die Stadt Mainz vom 16. December bis einschließlich 22. December.

kr.
pf. kr. pf.
Ochsenfleisch allgem. Preis 12 -- Schweinenfleisch allgem. Pr. 13 --
Kalbfleisch 10 -- Rinderfleisch 10 --
Hammelfleisch 10 -- Kuhfleisch 9
Amtliche Brodtaxe vom 16. December
für die Gemeinden der Friedensgerichtsbezirke Niederolm und Oppen-
heim
für die nächsten acht Tage.

kr.
pf. kr. pf.
1te Sorte ( 4 Pfd. ) 8 1 2te Sorte ( 4 Pfd. ) 73


Anzeigen.
Die Unterzeichneten empfehlen

zu Weihnachts= und Neujahrsgeschenken ihr wohl
assortirtes Lager von Kinder= und Jugendschriften,
sowohl in deutscher als französischer Sprache, Werke
für Erwachsene, sowohl belletristischen als wissen-
schaftlichen Jnhaltes, Gebet= und Andachtsbücher
in geschmackvollen Einbänden zur geneigten Abnahme.

Kirchheim & Schott.



Es wird ein Gut zu kaufen gesucht, das zu 5% sich rentiren
und in der Provinz Rheinhessen gelegen seyn muß,

durch Max Hirsch, Große Bleiche D. 289.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg.

[Beginn Spaltensatz]

d ) Gegenseitige Gewährung der Freizügigkeit der Person
und des Eigenthumes und der Berechtigung der beiderseitigen
Staatsangehörigen zur Niederlassung und Ausübung aller bür-
gerlichen Rechte unter den für die eigenen Staatsangehörigen be-
stehenden Bedingungen.

e ) Ein gemeinschaftliches Zoll=, Maß=, Gewichts= und Münz-
system, so wie gemeinschaftliche Feststellung der Hauptgrundsätze
über Post, Eisenbahnen und Telegraphenlinien, und andere den
allgemeinen Verkehr betreffenden Gegenstände durch einen von
den Volksvertretungen aller deutschen und österreichischen Staaten
zu beschickenden gemeinschaftlichen Congreß.

3 ) Oesterreich wird mit dem Reste von Jstrien und mit dem
deutschen Sachsenlande in Siebenbürgen oder mit sonstigen deut-
schen Gebieten in den deutschen Bundesstaat eintreten.

4 ) Die Bestimmungen des Art. 2. und 3. des Verfassungs-
entwurfes werden bei der zweiten Lesung dahin abgeändert: „Die
Vereinigung eines deutschen Staates mit anderen nichtdeutschen
Ländern in Beziehung auf Verfassung und Verwaltung kann nur
in so fern fortbestehen, als dadurch die Erfüllung der durch die
Reichsgesetzgebung dem deutschen Staate obliegenden Verpflich-
tungen nicht beeinträchtigt wird.“

Jtalien.

Rom 5. December. ( A. Z. ) Die Mitglieder der von Pius IX.
eingesetzten Regierungscommission sind abgereist, aber nicht um
sich den allerdings schweren Dienstleistungen, welche ihnen durch
das höchste Vertrauen auferlegt werden, zu entziehen, sondern
um sich nach Bologna zu begeben, wo sich die Regierung
vorerst um General Zucchi concentirt.
Der hohe Rath
hat zwar die Beschlüsse der Deputirtenkammer rücksichtlich des
Ministeriums, welches in seinen Functionen verharren soll, ge-
billigt, allein dieses selbst scheint sich aufzulösen. Lunati, der
Finanzminister, hat seine Stelle bereits niedergelegt und von
Sereni sowohl wie von Galletti wird das gleiche behauptet.
Unterdessen hat sich diesen Morgen das Gerücht verbreitet, daß
die französische Flotte vor Civita=Vecchia erschienen sey, was nicht
geringe Bestürzung verursacht hat, während von Neapel geschrie-
ben wird, daß mehrere Regimenter mit Geschütz nach der päpst-
lichen Grenze aufgebrochen sind. Da hier kein Widerstand zu
fürchten ist, so dürfte bald Alles vorüber seyn. Dieser Gedanke
hält indessen weder Fremde noch Einheimische ab nach Neapel
aufzubrechen, wohin Alles was kann sich flüchtet.

Radetzky sammelt bereits in Brescia ein Corps, mit wel-
chem er die Legationen des Kirchenstaates besetzen und im Ein-
verständnisse mit den Franzosen zur Herstellung der Rechte des
Papstes und im Jnteresse der durch die Neudemokratie vernichteten
öffentlichen Ordnung handeln wird. Die vom Papste entlassenen
Schweizer sind in die Dienste des Königs von Neapel überge-
gangen. ( Gratzer Z. )

[ Vom italiänischen Kriegsschauplatze. ] Nach den
neuesten Berichten aus Mailand vom 7. d. herrschte alldort fort-
während Ruhe. — Aus Padua und Vicenza wird gemeldet,
daß sich 9000 Mann kaiserliche Verstärkungstruppen vor die La-
gunen von Venedig begeben, welche aus der Lombardei herbei-
rücken. Aus Conegliano ist das schwere Belagerungsge-
schütz nach Mestre beordert, und es ist kein Zweifel, daß unver-
züglich ein Angriff auf Malghera gemacht wird.

Frankreich.

* * * Paris 13. December. Von allen Seiten laufen Berichte
über die Wahlbewegung ein und die Erfolge Louis Bonapartes grenzen
überall ans Fabelhafte. Nur in Lille hat Cavaignac den Sieg davon
getragen, in Paris aber hat der Prinz allein mehr Stimmen bekommen, als
alle seine Mitbewerber zusammen. Ueber den Ausgang des Wahlkampfes
kann nun nicht der mindeste Zweifel mehr obwalken, Louis Bonaparte wird
Präsident und bekommt nicht nur mehr Stimmen als Einer der übrigen
Candidaten, sondern er bekommt weit mehr als die erforderliche
absolute Majorität.
Die Nationalversammlung hat sich also um
die Wahl nichts weiter zu bekümmern und eine der bedenklichsten Schwie-
rigkeiten ist damit von selbst beseitigt. Die Socialisten und Roth-
republikaner sind überall aufs Haupt geschlagen worden

und ihre Candidaten spielen, etwa mit Ausnahme von Paris, überall
eine lächerliche Rolle. Wahrlich eine ernste Lehre für alle hohlen Phan-
tasten! Frankreich ist nicht republikanisch, es ist nie republikanisch gewesen
und will es jetzt weniger werden, als je. Jn diesem Sinne haben die
meisten Wähler für den Prinzen Bonaparte gestimmt: sie haben damit
gegen die am 24. Februar ihnen aufgedrungene Regierungsform pro-
testirt. Aus dem südlichen Frankreich fehlen noch die Berichte, wie
es heißt, sollen sich die Wähler dort im Allgemeinen für Cavaignac
ausgesprochen haben. Die Vicepräsidentschaft der Republik soll dem
jetzigen Justizminister Marie zugedacht seyn und Marschall Bugeaud
zum Generalcommandanten sämmtlicher französischen Nationalgarden
und des Heeres ernannt werden. Die Wahl des Kriegsministers schwankt
[Spaltenumbruch] noch zwischen General Changarnier und dem Commandirenden der Alpen-
armee, dem General Oudinot.

Großbritannien.

London 11. December. Der preußische Gesandte hatte vor-
stern eine Conferenz mit Lord Palmerston. — Der Herzog und
die Herzogin von Nemours sind auf Besuch bei der Königin zu
Osborne. — Unsere Fonds sind heute gegen vorgestern etwas
höher gegangen. Die Aussicht, daß bei den französischen Wahlen
L. Napoleon die Oberhand gewinnen könnte, übt anscheinend bis
jetzt auf unsere Course keinen großen Einfluß. Jn britischen und
ausländischen Bergwerksactien werden gegenwärtig ziemlich starke
Geschäfte gemacht. Die Eisenbahnactien halten sich bei geringem
Umsatze auf dem bisherigen Preise; einige sind sogar höher ge-
gangen. — Zu Liverpool hat der Schiffsverkehr vom Juni bis
jetzt, mit derselben Periode von 1847 verglichen, um 95,000 —
100,000 Tonnengehalt zugenommen; die Zolleinnahmen betru-
gen täglich zwischen 12 und 15,000 Pf. St. — Der Exkönig
Ludwig Philipp hat sich zu Richmond, wo die ganze Familie
dasselbe Hotel bewohnt, von seiner Erkrankung völlig erholt
und er macht jetzt täglich in einem Einspänner mit General
Chabanne mehrstündige Spazierfahrten; trotz seiner 76 Jahre
ist er sehr rüstig und scheint sehr aufgeweckten Geistes zu seyn.
Seine Gemahlin kann das Zimmer noch nicht verlassen, erholt
sich jedoch allmälig. Der Exkönig empfing seit Kurzem viele
Franzosen von Rang als Besucher; seine einfache Tafel zählt,
die Familie eingerechnet, täglich 30 und häufig bis 50 Gäste.
Herr Guizot findet sich oft zu Richmond ein. — Nach amtlichen
Berichten beträgt die den irischen Behörden für den Monat De-
cember zur Verfügung stehende Armee, die bewaffnete Polizei und
die Außenpensionäre eingerechnet, nahe an 50,000 Mann. Aus
Monaghan wird berichtet, daß aus einer protestantischen Ge-
meinde von 1600 Köpfen in diesem Jahre 240 Personen nach
Amerika ausgewandert sind.



Durchschnittspreise
der in der Stadt Mainz vom 9. December bis zum 15. December 1848 ver-
kauften Früchte.
Säcke. Fruchtgattungen. fl. kr.
Weißmehl das Malter à 140 Pfund 7 50
Roggenmehl ditto 5 50
741 Waizen à 200 Pfund 8 25
197 Korn „ 5 35
156 Gerste „ 5 10
75 Hafer „ 5 30
Spelz „

Scke. Jn der Halle am 15. Dec. fl. kr. Scke. Außerhalb dersolben: fl. kr.
516 Waizen à 200 Pfd. 8 25 225 Waizen à 200 Pfd. 8 26
176 Korn „ 5 34 21 Korn „ 5 47
108 Gerste „ 5 6 48 Gerste „ 5 19
75 Hafer „ 5 30 Hafer „
Spelz „ Spelz „
Brodtaxe vom 15. December.
kr. pf. kr. pf.
Schwarzbrod ( 4 Pfd. ) 9 2 Gemischtes Brod ( 3 Pfd. ) 13
Fleischpreise
für die Stadt Mainz vom 16. December bis einschließlich 22. December.

kr.
pf. kr. pf.
Ochsenfleisch allgem. Preis 12 Schweinenfleisch allgem. Pr. 13
Kalbfleisch 10 Rinderfleisch 10
Hammelfleisch 10 Kuhfleisch 9
Amtliche Brodtaxe vom 16. December
für die Gemeinden der Friedensgerichtsbezirke Niederolm und Oppen-
heim
für die nächsten acht Tage.

kr.
pf. kr. pf.
1te Sorte ( 4 Pfd. ) 8 1 2te Sorte ( 4 Pfd. ) 73


Anzeigen.
Die Unterzeichneten empfehlen

zu Weihnachts= und Neujahrsgeschenken ihr wohl
assortirtes Lager von Kinder= und Jugendschriften,
sowohl in deutscher als französischer Sprache, Werke
für Erwachsene, sowohl belletristischen als wissen-
schaftlichen Jnhaltes, Gebet= und Andachtsbücher
in geschmackvollen Einbänden zur geneigten Abnahme.

Kirchheim & Schott.



Es wird ein Gut zu kaufen gesucht, das zu 5% sich rentiren
und in der Provinz Rheinhessen gelegen seyn muß,

durch Max Hirsch, Große Bleiche D. 289.

[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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[0004] d ) Gegenseitige Gewährung der Freizügigkeit der Person und des Eigenthumes und der Berechtigung der beiderseitigen Staatsangehörigen zur Niederlassung und Ausübung aller bür- gerlichen Rechte unter den für die eigenen Staatsangehörigen be- stehenden Bedingungen. e ) Ein gemeinschaftliches Zoll=, Maß=, Gewichts= und Münz- system, so wie gemeinschaftliche Feststellung der Hauptgrundsätze über Post, Eisenbahnen und Telegraphenlinien, und andere den allgemeinen Verkehr betreffenden Gegenstände durch einen von den Volksvertretungen aller deutschen und österreichischen Staaten zu beschickenden gemeinschaftlichen Congreß. 3 ) Oesterreich wird mit dem Reste von Jstrien und mit dem deutschen Sachsenlande in Siebenbürgen oder mit sonstigen deut- schen Gebieten in den deutschen Bundesstaat eintreten. 4 ) Die Bestimmungen des Art. 2. und 3. des Verfassungs- entwurfes werden bei der zweiten Lesung dahin abgeändert: „Die Vereinigung eines deutschen Staates mit anderen nichtdeutschen Ländern in Beziehung auf Verfassung und Verwaltung kann nur in so fern fortbestehen, als dadurch die Erfüllung der durch die Reichsgesetzgebung dem deutschen Staate obliegenden Verpflich- tungen nicht beeinträchtigt wird.“ Jtalien. Rom 5. December. ( A. Z. ) Die Mitglieder der von Pius IX. eingesetzten Regierungscommission sind abgereist, aber nicht um sich den allerdings schweren Dienstleistungen, welche ihnen durch das höchste Vertrauen auferlegt werden, zu entziehen, sondern um sich nach Bologna zu begeben, wo sich die Regierung vorerst um General Zucchi concentirt. Der hohe Rath hat zwar die Beschlüsse der Deputirtenkammer rücksichtlich des Ministeriums, welches in seinen Functionen verharren soll, ge- billigt, allein dieses selbst scheint sich aufzulösen. Lunati, der Finanzminister, hat seine Stelle bereits niedergelegt und von Sereni sowohl wie von Galletti wird das gleiche behauptet. Unterdessen hat sich diesen Morgen das Gerücht verbreitet, daß die französische Flotte vor Civita=Vecchia erschienen sey, was nicht geringe Bestürzung verursacht hat, während von Neapel geschrie- ben wird, daß mehrere Regimenter mit Geschütz nach der päpst- lichen Grenze aufgebrochen sind. Da hier kein Widerstand zu fürchten ist, so dürfte bald Alles vorüber seyn. Dieser Gedanke hält indessen weder Fremde noch Einheimische ab nach Neapel aufzubrechen, wohin Alles was kann sich flüchtet. Radetzky sammelt bereits in Brescia ein Corps, mit wel- chem er die Legationen des Kirchenstaates besetzen und im Ein- verständnisse mit den Franzosen zur Herstellung der Rechte des Papstes und im Jnteresse der durch die Neudemokratie vernichteten öffentlichen Ordnung handeln wird. Die vom Papste entlassenen Schweizer sind in die Dienste des Königs von Neapel überge- gangen. ( Gratzer Z. ) [ Vom italiänischen Kriegsschauplatze. ] Nach den neuesten Berichten aus Mailand vom 7. d. herrschte alldort fort- während Ruhe. — Aus Padua und Vicenza wird gemeldet, daß sich 9000 Mann kaiserliche Verstärkungstruppen vor die La- gunen von Venedig begeben, welche aus der Lombardei herbei- rücken. Aus Conegliano ist das schwere Belagerungsge- schütz nach Mestre beordert, und es ist kein Zweifel, daß unver- züglich ein Angriff auf Malghera gemacht wird. Frankreich. * * * Paris 13. December. Von allen Seiten laufen Berichte über die Wahlbewegung ein und die Erfolge Louis Bonapartes grenzen überall ans Fabelhafte. Nur in Lille hat Cavaignac den Sieg davon getragen, in Paris aber hat der Prinz allein mehr Stimmen bekommen, als alle seine Mitbewerber zusammen. Ueber den Ausgang des Wahlkampfes kann nun nicht der mindeste Zweifel mehr obwalken, Louis Bonaparte wird Präsident und bekommt nicht nur mehr Stimmen als Einer der übrigen Candidaten, sondern er bekommt weit mehr als die erforderliche absolute Majorität. Die Nationalversammlung hat sich also um die Wahl nichts weiter zu bekümmern und eine der bedenklichsten Schwie- rigkeiten ist damit von selbst beseitigt. Die Socialisten und Roth- republikaner sind überall aufs Haupt geschlagen worden und ihre Candidaten spielen, etwa mit Ausnahme von Paris, überall eine lächerliche Rolle. Wahrlich eine ernste Lehre für alle hohlen Phan- tasten! Frankreich ist nicht republikanisch, es ist nie republikanisch gewesen und will es jetzt weniger werden, als je. Jn diesem Sinne haben die meisten Wähler für den Prinzen Bonaparte gestimmt: sie haben damit gegen die am 24. Februar ihnen aufgedrungene Regierungsform pro- testirt. Aus dem südlichen Frankreich fehlen noch die Berichte, wie es heißt, sollen sich die Wähler dort im Allgemeinen für Cavaignac ausgesprochen haben. Die Vicepräsidentschaft der Republik soll dem jetzigen Justizminister Marie zugedacht seyn und Marschall Bugeaud zum Generalcommandanten sämmtlicher französischen Nationalgarden und des Heeres ernannt werden. Die Wahl des Kriegsministers schwankt noch zwischen General Changarnier und dem Commandirenden der Alpen- armee, dem General Oudinot. Großbritannien. London 11. December. Der preußische Gesandte hatte vor- stern eine Conferenz mit Lord Palmerston. — Der Herzog und die Herzogin von Nemours sind auf Besuch bei der Königin zu Osborne. — Unsere Fonds sind heute gegen vorgestern etwas höher gegangen. Die Aussicht, daß bei den französischen Wahlen L. Napoleon die Oberhand gewinnen könnte, übt anscheinend bis jetzt auf unsere Course keinen großen Einfluß. Jn britischen und ausländischen Bergwerksactien werden gegenwärtig ziemlich starke Geschäfte gemacht. Die Eisenbahnactien halten sich bei geringem Umsatze auf dem bisherigen Preise; einige sind sogar höher ge- gangen. — Zu Liverpool hat der Schiffsverkehr vom Juni bis jetzt, mit derselben Periode von 1847 verglichen, um 95,000 — 100,000 Tonnengehalt zugenommen; die Zolleinnahmen betru- gen täglich zwischen 12 und 15,000 Pf. St. — Der Exkönig Ludwig Philipp hat sich zu Richmond, wo die ganze Familie dasselbe Hotel bewohnt, von seiner Erkrankung völlig erholt und er macht jetzt täglich in einem Einspänner mit General Chabanne mehrstündige Spazierfahrten; trotz seiner 76 Jahre ist er sehr rüstig und scheint sehr aufgeweckten Geistes zu seyn. Seine Gemahlin kann das Zimmer noch nicht verlassen, erholt sich jedoch allmälig. Der Exkönig empfing seit Kurzem viele Franzosen von Rang als Besucher; seine einfache Tafel zählt, die Familie eingerechnet, täglich 30 und häufig bis 50 Gäste. Herr Guizot findet sich oft zu Richmond ein. — Nach amtlichen Berichten beträgt die den irischen Behörden für den Monat De- cember zur Verfügung stehende Armee, die bewaffnete Polizei und die Außenpensionäre eingerechnet, nahe an 50,000 Mann. Aus Monaghan wird berichtet, daß aus einer protestantischen Ge- meinde von 1600 Köpfen in diesem Jahre 240 Personen nach Amerika ausgewandert sind. Durchschnittspreise der in der Stadt Mainz vom 9. December bis zum 15. December 1848 ver- kauften Früchte. Säcke. Fruchtgattungen. fl. kr. — Weißmehl das Malter à 140 Pfund 7 50 — Roggenmehl ditto 5 50 741 Waizen à 200 Pfund 8 25 197 Korn „ 5 35 156 Gerste „ 5 10 75 Hafer „ 5 30 — Spelz „ — — Scke. Jn der Halle am 15. Dec. fl. kr. Scke. Außerhalb dersolben: fl. kr. 516 Waizen à 200 Pfd. 8 25 225 Waizen à 200 Pfd. 8 26 176 Korn „ 5 34 21 Korn „ 5 47 108 Gerste „ 5 6 48 Gerste „ 5 19 75 Hafer „ 5 30 — Hafer „ — — — Spelz „ — — — Spelz „ — — Brodtaxe vom 15. December. kr. pf. kr. pf. Schwarzbrod ( 4 Pfd. ) 9 2 Gemischtes Brod ( 3 Pfd. ) 13 — Fleischpreise für die Stadt Mainz vom 16. December bis einschließlich 22. December. kr. pf. kr. pf. Ochsenfleisch allgem. Preis 12 — Schweinenfleisch allgem. Pr. 13 — Kalbfleisch 10 — Rinderfleisch 10 — Hammelfleisch 10 — Kuhfleisch 9 Amtliche Brodtaxe vom 16. December für die Gemeinden der Friedensgerichtsbezirke Niederolm und Oppen- heim für die nächsten acht Tage. kr. pf. kr. pf. 1te Sorte ( 4 Pfd. ) 8 1 2te Sorte ( 4 Pfd. ) 7 3 Anzeigen. Die Unterzeichneten empfehlen zu Weihnachts= und Neujahrsgeschenken ihr wohl assortirtes Lager von Kinder= und Jugendschriften, sowohl in deutscher als französischer Sprache, Werke für Erwachsene, sowohl belletristischen als wissen- schaftlichen Jnhaltes, Gebet= und Andachtsbücher in geschmackvollen Einbänden zur geneigten Abnahme. Kirchheim & Schott. Es wird ein Gut zu kaufen gesucht, das zu 5% sich rentiren und in der Provinz Rheinhessen gelegen seyn muß, durch Max Hirsch, Große Bleiche D. 289. Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 165. Mainz, 15. Dezember 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal165_1848/4>, abgerufen am 14.06.2024.