zen Menschengeschlechts, diese Spuren der all- weisen, unerforschlichen Vorsehung Gottes, so weit unsre Beobachtungen reichen, aufzusuchen! Ueberall finden wir die große Wahrheit bestät- tigt: (Es. 55, 8.) Gottes Gedanken sind nicht unsre Gedanken: seine Wege sind nicht unsre Wege. Ueberall, Beiträge zu der Beob- achtung: Gottes Rath ist wunderbar: aber eben so oft auch die deutlichsten Beweise für die Ueberzeugung: Gott führt seinen Rath herrlich hinaus.
Noch schreitet immer die Zeit ihre große Bahn zur Ewigkeit mit schnellen unaufgehalt- nen Schritten sort: so viel erhabne schon erreich- te Absichten Gottes befördern immer neue be- wundrungswürdige Veranstaltungen: von einem Jahrhundert zum andern, nehmen wir mehrere dieser seligen Erfahrungen gewar: und demohn- erachtet, verbreitet sich, gleich dem Saamen- korn, das im Verborgnen wächst, so unendlich viel Gutes, uns unbemerkt, in der Stille, deßen Er- fahrung uns noch die Ewigkeit aufbehält. Wenn wir mit unsern kurzsichtigen Blicken, den hohen Rath Gottes, in seinem unendlichen Zusammen- hange, nicht jezt schon bis in die Ewigkeit verfol-
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zen Menſchengeſchlechts, dieſe Spuren der all- weiſen, unerforſchlichen Vorſehung Gottes, ſo weit unſre Beobachtungen reichen, aufzuſuchen! Ueberall finden wir die große Wahrheit beſtät- tigt: (Eſ. 55, 8.) Gottes Gedanken ſind nicht unſre Gedanken: ſeine Wege ſind nicht unſre Wege. Ueberall, Beiträge zu der Beob- achtung: Gottes Rath iſt wunderbar: aber eben ſo oft auch die deutlichſten Beweiſe für die Ueberzeugung: Gott führt ſeinen Rath herrlich hinaus.
Noch ſchreitet immer die Zeit ihre große Bahn zur Ewigkeit mit ſchnellen unaufgehalt- nen Schritten ſort: ſo viel erhabne ſchon erreich- te Abſichten Gottes befördern immer neue be- wundrungswürdige Veranſtaltungen: von einem Jahrhundert zum andern, nehmen wir mehrere dieſer ſeligen Erfahrungen gewar: und demohn- erachtet, verbreitet ſich, gleich dem Saamen- korn, das im Verborgnen wächſt, ſo unendlich viel Gutes, uns unbemerkt, in der Stille, deßen Er- fahrung uns noch die Ewigkeit aufbehält. Wenn wir mit unſern kurzſichtigen Blicken, den hohen Rath Gottes, in ſeinem unendlichen Zuſammen- hange, nicht jezt ſchon bis in die Ewigkeit verfol-
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zen Menſchengeſchlechts, dieſe Spuren der all-
weiſen, unerforſchlichen Vorſehung Gottes, ſo
weit unſre Beobachtungen reichen, aufzuſuchen!
Ueberall finden wir die große Wahrheit beſtät-
tigt: (Eſ. 55, 8.) Gottes Gedanken ſind
nicht unſre Gedanken: ſeine Wege ſind nicht
unſre Wege. Ueberall, Beiträge zu der Beob-
achtung: Gottes Rath iſt wunderbar: aber
eben ſo oft auch die deutlichſten Beweiſe für
die Ueberzeugung: Gott führt ſeinen Rath
herrlich hinaus.
Noch ſchreitet immer die Zeit ihre große
Bahn zur Ewigkeit mit ſchnellen unaufgehalt-
nen Schritten ſort: ſo viel erhabne ſchon erreich-
te Abſichten Gottes befördern immer neue be-
wundrungswürdige Veranſtaltungen: von einem
Jahrhundert zum andern, nehmen wir mehrere
dieſer ſeligen Erfahrungen gewar: und demohn-
erachtet, verbreitet ſich, gleich dem Saamen-
korn, das im Verborgnen wächſt, ſo unendlich viel
Gutes, uns unbemerkt, in der Stille, deßen Er-
fahrung uns noch die Ewigkeit aufbehält. Wenn
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/137>, abgerufen am 16.06.2024.
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